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Motobecane-Velos aus dem "atélier artisanale" - die Modelle "sur mesure"

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Re: Motobecane-Velos aus dem "atélier artisanale" - die Modelle "sur mesure"
Die Nut erinnert mich eher an Rino. Oder ist die Teil der Modifikation?

Ich denke Nut ist Modifikation, bei Rino sehen die Nuten doch etwas anders aus,
Bild von Velobase

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Ich habe den Faden heute morgen nur überflogen und weiß nicht, ob schon darauf hingewiesen wurde, aber es gibt aktuell auch ein Angebot mit einem ähnlichen Rad: <www.ebay.de/itm/362101783134> RH 83 stimmt vermutlich nicht, ich denke, es handelt sich um 58.
Ich weiß nicht, ob es zur Erhellung beiträgt, es war nur ein Zufallsfund; Motobecane ist nicht mein Thema, wobei ich das orange Rad schon chic finde.

Nachtrag zum Thema Neulack: Nein
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen!

@biciclo:
Schönes Angebot, aber das Rad entspricht nicht meinem: Der Rahmen hat Schutzblechösen, die Ausstattung ist komplett anders. Zeitlich jedoch passt es, das Orange ist eben die erste Hälfte der 70er die "Team-Farbe" gewesen. Den Preis halte ich für ambitioniert, es ist eben nicht das Spitzenmodell, welches in deutschsprachigen Katalogen mit dem Kürzel "C.O." dargestellt wurde.
Wundern tut mich jedoch der Modellname; ich hatte bisher angenommen, dass "Team Champion" und "Champion Team" die Bezeichnungen für das Spitzenmodell im englisch-amerikanischen Verkaufsbereich gewesen sei.

Zum Thema Neulack lasse ich mich hier noch nicht aus! Bilder und Daten gibt es, wenn alles fertiggestellt ist, aber noch fehlen ein paar Kleinteile, z.B. eine Kette...

@all:
Für das große Kettenrad bin ich mittlerweile dahingehend fündig geworden, dass ich ein Campa-Blatt in 52Z in dem "Design" gefunden habe, wie jenes 53Z, welches montiert war; m.M.n. passt es auch historisch gesehen gut ans "TdF".
 
...es ist vollbracht!

Endlich, nach Monaten des Schraubens, Polierens, der Jagd nach Teilen und dem Verwerfen von Ideen, habe ich am heute ausnahmsweise mal sonnigen Tag hier im Norden mein Projekt ablichten können:

IMG_0056.jpg


Zunächst die Daten in Kürze:
Am meisten habe ich mich mit dem Rahmen "gequält', d.h. wie mit einem Rahmen umgehen, welcher deutlich mehr Spuren durch 20 Jahre Kellerlagerung trägt als durch sachgemäße Benutzung? Ich habe mich schlussendlich für die Neulackierung entschieden. Der Abgleich fand über den völlig intakten Restlack am Gabelschaftrohr statt, der Ton passt sehr genau. Das Entlacken habe ich in tagelanger Kleinarbeit, unter Zuhilfenahme eines Dremels und entsprechender Aufsätze, komplett per Hand erledigt. Während dieser Arbeit habe ich immer wieder netzartige Roststrukturen unter dem Lack gefunden, was mir meine Entscheidung doch leichter fallen ließ. Gefunden habe ich auch die Reynolds-Prägungen an Haupt- & Gabelrohren; diese wäre bei Strahlung des Lackes wohl für immer weg gewesen. Nun weiß ich, dass nur der Lack diese überdeckt, nachdem ich alles fotografisch festhalten konnte.

Alle brauchbaren Originalteile habe ich per Ultraschal greinigt, neu gefettet, eingestellt und wieder montiert, um wenigstens hier eine gewisse Patina zu erhalten. Dazu gehört auch das einzig erhalten gebliebene Original-Decal am Steuerrohr, welches ich retten konnte. Alle anderen Decals fehlten und mussten durch Nachdrucke ersetzt werden. Insbesondere die zunächst festsitzende Sattelsütze war ein gut Stück Arbeit, da sie schlimm zerkratzt war; die Wiederherstellung der gebürsteten Struktur war nicht einfach!

Leider war, wie berichtet, nicht mehr alles komplett: So musste ich Lenker, Zahnkranz, Kette, Pedalhaken nebst Riemen, die korrekten Felgen, Bremsschuhe und das richtige Innenlager suchen. Genau diese Suche hat dann die meiste Zeit verschlungen, aber das kennt hier wahrscheinlich jeder! :)

Was könnte jedoch besser werden, denn ich erhebe keinen Anspruch auf Perfektion:
  • Da ist zunächst die Kette; hier sollte eine goldenen Regina Platz finden (bei einem Angebot hier im Forum war ich wohl zu ungeduldig), es ist derzeit eine Sedis, welche eigentlich zu jung ist
  • Die Zugaußenhüllen sind unmarkierte Jagwire-Hüllen. Technisch wunderbar, optisch nicht ganz passend. Originalhüllen sollten jedoch mit 10,-/m zu Buche schlagen, da war mir die Funktion der modernen Züge und Hüllen dann doch wichtiger
  • Die Decals am Unterrohr sitzen nicht korrekt. Mittlerweile habe ich hier originale Decals mit Prägung gefunden, Montage folgt

Bleibt zum Schluß die Frage: Fahren oder an die Wand hängen...?! Mein ursprüngliches Ziel, einen Alltagsklassiker zu finden habe ich wohl grob verfehlt. Da ich hier nun kurz vor dem Einsatz eines Koga Miyata Traveller aus 1984 stehe, muss das Motobecane da keine Dienste mehr leisten. Ich werde mich den meist trüben Winter über wohl erst mal am Anblick erfreuen und mich an trockenen und milden Frühjahrstagen rauswagen.

Zum Schluss: Ein gaaaanz herzliches Dankeschön an alle, die mich hier aus dem Forum, insbesondere in diesem Thread, mit Tipps, Meinungen und Ratschlägen begleitet haben. Ohne dieses wäre ich wahrscheinlich lange nicht so weit gekommen
:bier:

Lieben Gruß aus dem Norden
Nick
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...es ist vollbracht!

Endlich, nach Monaten des Schraubens, Polierens, der Jagd nach Teilen und dem Verwerfen von Ideen, habe ich am heute ausnahmsweise mal sonnigen Tag hier im Norden mein Projekt ablichten können:

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Zunächst die Daten in Kürze:
Am meisten habe ich mich mit dem Rahmen "gequält, d.h. wie mit einem Rahmen umgehen, welcher deutlich mehr Spuren durch 20 Jahre Kellerlagerung trägt als durch sachgemäße Benutzung? Ich habe mich schlussendlich für die Neulackierung entschieden. Der Abgleich fand über den völlig intakten Restlack am Gabelschaftrohr statt, der Ton passt sehr genau. Das Entlacken habe ich in tagelanger Kleinarbeit, unter Zuhilfenahme eines Dremels und entsprechender Aufsätze, komplett per Hand erledigt. Während dieser Arbeit habe ich immer wieder netzartige Roststrukturen unter dem Lack gefunden, was mir meine Entscheidung doch leichter fallen ließ. Gefunden habe ich auch die Reynolds-Prägungen an Haupt- & Gabelrohren; diese wäre bei Strahlung des Lackes wohl für immer weg gewesen. Nun weiß ich, dass nur der Lack diese überdeckt, nachdem ich alles fotografisch festhalten konnte.

Alle brauchbaren Originalteile habe ich per Ultraschal greinigt, neu gefettet, eingestellt und wieder montiert, um wenigstens hier eine gewisse Patina zu erhalten. Dazu gehört auch das einzig erhalten gebliebene Original-Decal am Steuerrohr, welches ich retten konnte. Alle anderen Decals fehlten und mussten durch Nachdrucke ersetzt werden. Insbesondere die zunächst festsitzende Sattelsütze war ein gut Stück Arbeit, da sie schlimm zerkratzt war; die Wiederherstellung der gebürsteten Struktur war nicht einfach!

Leider war, wie berichtet, nicht mehr alles komplett: So musste ich Lenker, Zahnkranz, Kette, Pedalhaken nebst Riemen, die korrekten Felgen, Bremsschuhe und das richtige Innenlager suchen. Genau diese Suche hat dann die meiste Zeit verschlungen, aber das kennt hier wahrscheinlich jeder! :)

Was könnte jedoch besser werden, denn ich erhebe keinen Anspruch auf Perfektion:
  • Da ist zunächst die Kette; hier sollte eine goldenen Regina Platz finden (bei einem Angebot hier im Forum war ich wohl zu ungeduldig), es ist derzeit eine Sedis, welche eigentlich zu jung ist
  • Die Zugaußenhüllen sind unmarkierte Jagwire-Hüllen. Technisch wunderbar, optisch nicht ganz passend. Originalhüllen sollten jedoch mit 10,-/m zu Buche schlagen, da war mir die Funktion der modernen Züge und Hüllen dann doch wichtiger
  • Die Decals am Unterrohr sitzen nicht korrekt. Mittlerweile habe ich hier originale Decals mit Prägung gefunden, Montage folgt

Bleibt zum Schluß die Frage: Fahren oder an die Wand hängen...?! Mein ursprüngliches Ziel, einen Alltagsklassiker zu finden habe ich wohl grob verfehlt. Da ich hier nun kurz vor dem Einsatz eines Koga Miyata Traveller aus 1984 stehe, muss das Motobecane da keine Dienste mehr leisten. Ich werde mich den meist trüben Winter über wohl erst mal am Anblick erfreuen und mich an trockenen und milden Frühjahrstagen rauswagen.

Zum Schluss: Ein gaaaanz herzliches Dankeschön an alle, die mich hier aus dem Forum, insbesondere in diesem Thread, mit Tipps, Meinungen und Ratschlägen begleitet haben. Ohne dieses wäre ich wahrscheinlich lange nicht so weit gekommen
:bier:

Lieben Gruß aus dem Norden
Nick
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Wunderschön! Du hast meinen vollen Repect! Ich würde den Vorbau noch ein wenig weiter absenken, dann sieht umso besser aus!
 
Hallo Nick,
es ist wirklich toll geworden was Du da aufgebaut hast. Die Farbe scheint der Lackierer auch gut getroffen zu haben.
Ist dir am oberen Teil des Lenkers das Lenkerband ausgegangen, oder warum hast Du nicht bis zum Abschluss gewickelt?
 
@Vintage-Racer , 1- ... Anmerkungen

1. Nein durchs Sandstrahlen wären die Reynolds Gravuren nicht weg gewesen;).
2. Die Spuren am Rahmen sahen für mich nicht nach Spuren der Lagerung, sondern des Gebrauches aus
3. Natürlich hat das Rad jetzt was durch den Neulack gewonnen, für mich aber gleichzeitig an Authentizität verloren

Ich weiß das jetzt wieder ein Shitstorm über mich herein bricht, aber so what:rolleyes::D.
 
Natürlich hat das Rad jetzt was durch den Neulack gewonnen, für mich aber gleichzeitig an Authentizität verloren

Ich weiß das jetzt wieder ein Shitstorm über mich herein bricht, aber so what:rolleyes::D.

Genau, sehe ich auch so, aber er hat sich nun mal so entschieden und wird auch seine Gründe gehabt haben.
Momentan also noch die Ruhe vor dem Sturm......
 
Bei Neulack oder nicht, gibt es kein falsch oder richtig. Dass muss jeder selbst entscheiden. Deshalb ist es sinnfrei jetzt noch eine Diskussion darüber zu führen. Nur die Frage 'Fahren oder an die Wand hängen...?!' würde sich mir nie stellen. Rennräder sind eine Untergruppe der Fahrräder. ;)

Ansonsten, toll geworden! :daumen:
 
@xbiff :
Danke für die Blumen! :)

@RoKaDo :
Mir ist tatsächlich das Band ausgegangen! Bei der Länge auf der Rolle hätte ich aber eh nicht gewusst, wie das bis zur Manschette hätte reichen sollen. Ich hatte allerdings schon Bilder gesehen, wo entweder mit Absicht so gewickelt wurde, oder das Band auch nicht gereicht hat:
ob_f70ee7_dsc-9205-copie.JPG

Ich bin aber eh nicht so richtig zufrieden, da man die Schellen der Bremsgriffe durchblitzen sieht! Meine letzten Erfahrungen mit dem Wickeln liegen eben schon 35 Jahre zurück...

@FSD
@RoKaDo :
Kein Problem, ich sehe das nicht so eng. Soll doch jeder mit seinen Rahmen so umgehen wie er es für richtig hält. Ich bereue meine Entscheidung nicht (auch aus technischen Gründen), kann aber jede andere Vorgehensweise ebenso voll und ganz akzeptieren. Es muss dem Besitzer Spaß machen.

@Olddutsch :
Mit "geistiger Behinderung" kenn' ich mich aus: Mein von mir betreuter Bruder ist Autist; da hab' ich bestimmt auch was abbekommen...! ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast Du nochmal die Pedalen gewechselt, da sind ja auf einmal Campa SL oder SR dran?

PS: Ach das ist ein älteres Bild.
 
@RoKaDo :
Äääh, nein! Die Pedale waren ab Kauf dran. Ich kann allerdings nix dazu sagen, ob die nicht vor meiner Zeit schon gewechselt wurden. Hier ein Bild vom Fundzustand:
Motobecane TdF (7).jpg

Der Käfig ist Stahl verchromt, die Kappe ebenso, wenn das zur Typbestimmung "sachdienlich" ist.
 
...das ist aber nicht mein Rad, sondern ein Beispiel für das Wickeln eines Lenkerbandes, welches nicht bis zur Lenkermanschette geführt wurde.
Es handelt sich dabei um ein Motobecane TdF von dieser Seite:

http://velosvintage.over-blog.com/2016/10/motobecane-bic-1973.html

Sorry, war wohl nicht klar genug in der Quellenzitierung...
 
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