Übertraining ist hier nicht gegeben, das liegt schlicht daran, dass nach gängiger Definition erst nach mindestens zwei Monaten Symptomatik/Leistungsreduktion von Übertraining geredet werden sollte. Bei kürzeren Episoden, wie der hier, spricht man in der Regel von einer nicht-funktionelle Überbeanspruchung.
Die gute Nachricht daran ist, echtes Übertraining zu behandeln und sich davon zu erholen, dauert zumeist viele Monate. Bei einer nicht-funktionellen Überbeanspruchungsind die Prognosen in der Regel deutlich günstiger, soweit ich das sehe.
Zwar kann man ohne aufwändige medizinische Untersuchungen andere Krankheiten, wie etwa Post-Covid-Syndrom, andere Infektionen etc., nicht völlig ausschließen, naheliegender ist hier allerdings, dass die 20h pro Woche eine nicht-funktionelle Überbeanspruchung hervorgerufen haben. Das Volumen scheint mir, auch aus eigener jahrelanger Erfahrung, dauerhaft nur machbar, wenn man sonst wenig Stress und Belastungen hat. Bei den allermeisten Hobbysportlern fehlt es an diesen Voraussetzungen, daher sind die 20h über längere Zeiträume häufig nicht durchhaltbar - jedenfalls nicht, wenn man noch einen Job, Familie/Partnerschaft und andere Dinge hat, die Ansprüche an einen stellen. Da hilft auch kein Stretching oder irgendwelche andere Methoden, sondern nur Pause, bzw. deutliche Reduktion des Volumens und ggf. der Intensität, wenn möglich Verringerung anderer Stressfaktoren, Verbesserung der Regenerationsmöglichkeiten (Schlaf, Ernährung) und ein gezielter und strukturierter Neuaufbau inkl. Wochen mit reduziertem Umfang, Variabilität in den Trainingsinhalten etc. pp.