Nichts geht mehr seit fast 3 Wochen

[pjotr]

Joa also tatsächlich mal 3 Tage nur daheim rumliegen und gar nichts tun wäre für mich außer wenn man wirklich krank ist auch gar keine Lösung.
Das ist für mich purer Stress !
Als ADHS ler ist mein Wohlbefinden direkt an körperliche Bewegung geknüpft.
Ich hatte wie erwähnt nach 2 Jahren 35-40h die Woche Sport meinen Höhrsturz mit bleibendem Tinitus.
Frühs MMA Training , dann Sportuni meist ca. 4h praktischer Sport am Tag und danach um 19 Uhr die zweite MMA Einheit.

Das ist ne heftige Story
Ich hoffe, mit der ADHS kann/konnte man Dir helfen.

 

[solution85]

@solution85 Seh ich das richtig, Du bist doch Dreikämpfer, oder? Da ist ja die Gefahr des Übertrainings noch "etwas" größer, da man irgendwie nebenbei die anderen Sportarten auch noch unterbringt. Eben morgens ne Stunde geschwommen, nachmittags aufs Rad, das macht man irgendwie so als Routine, es sind andere Muskelgruppen.. es belastet den Körper im Ganzen natürlich trotzdem. Nächsten Tag dann Laufen und Schwimmen.. irgendwas ist ja immer. Machst Du auch Ruhetage, an denen Du nichts von den 3 Dingen machst?

Ja ich mache Triathlon, aber Tage an denen überhaupt nichts gemacht wird, kommen in der Tat wirklich selten vor. Ein Problem ist sicherlich auch, das ich ja nicht mit dem Sport groß geworden bin. Ich hatte irgendwann, mit Ende 20. aus eine Laune heraus mit dem Laufen angefangen. Ich hatte vorher eigentlich nie freiwillig Sport gemacht, geschweige denn mich dafür interessiert. Irgendwann hat sich das dann halt verselbstständigt.

 

[Gelöschtes Mitglied 111821]

@pjotr
Das würde den Rahmen sprengen auf das Thema ADHS hier mehr einzugehen
Es geht mal mehr mal weniger gut.

Ansonsten geht es ja um Solution und ein wiedergekehrendes Problem bei ihm.
@solution85
Meine Empfehlung für ihn wäre es mal so zu versuchen wie ich es gemacht habe.

Intensität vollkommen rausnehmen , volumen runter , andere Sportart machen

 

[Kathrin74]

Woher kommt der Leistungsanspruch immer Sport machen zu müssen?

 

[dapf]

Ja ich mache Triathlon, aber Tage an denen überhaupt nichts gemacht wird, kommen in der Tat wirklich selten vor. Ein Problem ist sicherlich auch, das ich ja nicht mit dem Sport groß geworden bin. Ich hatte irgendwann, mit Ende 20. aus eine Laune heraus mit dem Laufen angefangen. Ich hatte vorher eigentlich nie freiwillig Sport gemacht, geschweige denn mich dafür interessiert. Irgendwann hat sich das dann halt verselbstständigt.

Hast du mal so eine richtige Blutanalyse machen lassen? Also Vitamine, Mineralstoffe, Aminogramm etc.?
Dazu Darmflora?
Es könnte irgendein Stoffwechselproblem sein, da bringen die 0815-Untersuchungen beim Hausarzt nichts.
Ist ein weites Feld und umfassendes Thema. Mit bisschen Glück findest du in deiner Gegend einen Arzt, der sich damit auskennt, Stichwort Orthomolekularmedizin.

 

[Roll your Dough]

Woher kommt der Leistungsanspruch immer Sport machen zu müssen?

Die Leistungsgesellschaft hat natürlich Schuld.

 

[Kathrin74]

Die Leistungsgesellschaft hat natürlich Schuld.

Da muss keiner dran teilnehmen.

Was treibt dich so an, dass du dich über Winter und Frühling so ins Off schießt?

 

[solution85]

Woher kommt der Leistungsanspruch immer Sport machen zu müssen?

Die Frage ist gar nicht so leicht, sachlich zu beantworten. Ich würde aber sagen, das es viel mit dem Wunsch nach Beständigkeit und Routine im Leben zu tun hat.

 

[Teutone]

Woher kommt der Leistungsanspruch immer Sport machen zu müssen?

Neben dem Thema Sportsucht, die wie jede andere Sucht auch funktioniert, kommt halt dazu, dass es ein kleiner Teufelskreis werden kann.

Durch den Sport - wenn mit Ehrgeiz betrieben - vernachlässigt man andere Hobbys oder Freunde, es dreht sich alles immer mehr um den Sport.

Selbst Freunde sind dann irgendwann Freunde, die selbst Sportler sind, und einen nicht auf gemütliches Bierchen antexten, sondern wegen einer gemeinsamen Ausfahrt/Lauf. Erkläre das für einen Freund.

 

[d^gn]

also ich spreche jetzt mal nur von mir, denke aber es geht da nicht nur mir so ... wenn ich mehr als 2 tage nichts mache, kann ich nachts ueberhaupt nicht schlafen und hab dermassen unruhige Beine

 

[d^gn]

Neben dem Thema Sportsucht, die wie jede andere Sucht auch funktioniert, kommt halt dazu, dass es ein kleiner Teufelskreis werden kann.

Durch den Sport - wenn mit Ehrgeiz betrieben - vernachlässigt man andere Hobbys oder Freunde, es dreht sich alles immer mehr um den Sport.

Selbst Freunde sind dann irgendwann Freunde, die selbst Sportler sind, und einen nicht auf gemütliches Bierchen antexten, sondern wegen einer gemeinsamen Ausfahrt/Lauf. Erkläre das für einen Freund.

also bei meinen Freunden ist Bier und Rad meist immer verbunden xD ... ich trinke halt kein Bier

 

[Kathrin74]

Die Frage ist gar nicht so leicht, sachlich zu beantworten. Ich würde aber sagen, das es viel mit dem Wunsch nach Beständigkeit und Routine im Leben zu tun hat.

Ich würde da mal weiter für sich darüber nachdenken. Nicht nur spontan drauf die Antwort suchen.

 

[Schotterfreund]

Vielleicht sollte ich mir wirklich mal einen Trainer nehmen, der mich an die Hand nimmt.

Das finde ich einen sehr guten Gedanken - bei so einem Umfang. Ein Coach plant systematisch auch Ruhe ein und wenn du das dann noch mit Leistungsdiagnostik kombinierst, dann hast du auch immer eine "Standortbestimmung" und man kann deine Belastung anpassen. Dabei ist es jetzt vielleicht nicht entscheidend, nach welche genauen Philosophie der Coach das Training strickt, wichtig wäre aber v. a. eine gezielte Planung --- aber dann musst du dich auch ziemlich sklavisch daran halten, sonst bringt es nix. Auch wenn der Coach Ruhe plant und du dich gut fühlst und mit den Hufen scharrst... bitte keine Extrarunde einlegen...

 

[CG82]

Man sollte sich, vielleicht auch stärker, um seine Ziele und deren Art Gedanken machen. Klar Gesundheit/Glück\Zufriedenheit dabei nicht vergessen bzw. als oberste Priorität. Aber selbst, wenn man bestimmte Ergebnisziele (Events, Zeiten, Werte) hat sich nicht nur davon leiten lassen. Auch sinnvolle Prozess-Ziele setzen. Selbst wenn ich Ziel FTP XYZ habe, brauche ich den passenden Prozess, um das zu erreichen. Zu sinnvollem Training gehört Regeneration und zwar nicht zu wenig. Damit sollte man sich aktiv auseinandersetzen und Ziele aufnehmen. Ich schreibe inzwischen z. B. Ruhetage explizit in meinen Plan rein statt ihn leer zu lassen. Frag dich mal, warum du 20h trainiert hast? Was sind deine Ziele? Erreichst du sie so? Vermutlich nicht. Denk mehr über Prozesse von allen Seiten nach, nicht nur Trainkng auch Erholung und Ernährung.

Ich habe dieses Jahr deutlich weniger Volumen in den Beinen und viel mehr Fokus auf Regeneration gelegt. Ich bin auf keinen Fall weniger fit als letztes Jahr, zum Teil vielleicht sogar besser. Und hoffe auch das Risiko von Ausbrennen/Erschöpfung, das ich auch schon erlebt habe, dadurch zu vermeiden.

 

[Cede]

Joa also tatsächlich mal 3 Tage nur daheim rumliegen und gar nichts tun wäre für mich außer wenn man wirklich krank ist auch gar keine Lösung.
Das ist für mich purer Stress !
Als ADHS ler ist mein Wohlbefinden direkt an körperliche Bewegung geknüpft.
Ich hatte wie erwähnt nach 2 Jahren 35-40h die Woche Sport meinen Höhrsturz mit bleibendem Tinitus.
Frühs MMA Training , dann Sportuni meist ca. 4h praktischer Sport am Tag und danach um 19 Uhr die zweite MMA Einheit.

Mir wurden vom Arzt 2 Monate Sportpause verschrieben.
Hies für mich jeden Tag 1-2h laufen/Spazieren an der frischen Luft egal bei welchem Wetter +
1x Woche low intensity schwimmen
Hab dann nach und nach low intensity Bewegungsdrills fürs MMA und Schattenboxen ohne Anstrengung hinzugefügt.

ist wieder geworden. (Der Tinitus bleibt , aber da ich nicht mehr weiß wie es ohne ist und ich mich drann gewöhnt hab ziemlich undramatisch geworden)

Die Vorstellung nur auf der Couch zu liegen , chips zu essen und in den TV zu glotzen ist für mich die reinste Folter.

Vielleicht also einfach mal jede Intensität rausnehmen und das Volumen runterfahren während man mal nen anderen Sport macht und den Hauptsport mal ruhen lässt

Das tönt nach einem sehr vernünftigen Rat, von 100 auf 0 ist genau so kacke wie von 0 uauf 100. Ich zumindest habe mit sich Ruhe verschreiben gemeint, mal diese Belastungen rauszunehmen, spazieren gehen ist ja auch eine totale Entschleunigung. Durch den Wald oder durch eine Altstadt, sich einfach bisschen dem Leben hingeben. Oder auch mal was anderes ausprobieren, statt trainieren zu gehen mal ne Stunde ins Aqua Fit, oder mal aus Freude mit dem City Flitzer bisschen durch die Stadt Kurven. In ruhe eine Dok schauen bisschen Blackrollen, Yoga machen etc. etc.

Aber wie gesagt, ich denke Solu sollte an einem anderen Punkt ansetzen.

 

[pjotr]

Die Leistungsgesellschaft hat natürlich Schuld.

Eine naheliegende, letztlich aber zu einfache Antwort, denn sie ignoriert völlig, dass es innere Faktoren in Menschen gibt, die sie zu Verhaltensweisen veranlassen und die nichts mit dem gesellschaftlichen Umfeld zu tun. Manche psychische Faktoren sind nicht allein (womöglich nicht mal vorwiegend!) auf gesellschaftliche Rahmenbedingungen zurückzuführen, sondern auf z.B. auf biochemische Prozesse im Gehirn.

 

[Kathrin74]

Auch spazieren gehen kann eskalieren.

 

[Roll your Dough]

Eine naheliegende, letztlich aber zu einfache Antwort,...

Zwinkersmiley

 

[pjotr]

Man sollte sich, vielleicht auch stärker, um seine Ziele und deren Art Gedanken machen. Klar Gesundheit/Glück\Zufriedenheit dabei nicht vergessen bzw. als oberste Priorität. Aber selbst, wenn man bestimmte Ergebnisziele (Events, Zeiten, Werte) hat sich nicht nur davon leiten lassen. Auch sinnvolle Prozess-Ziele setzen. Selbst wenn ich Ziel FTP XYZ habe, brauche ich den passenden Prozess, um das zu erreichen.

Guter Punkt. Es gibt mittlerweile dazu auch interessante Forschung, die zeigt, dass Prozess-Ziele den größten Einfluss auf die Leistung haben. Danach folgen Leistungsziele selbst, dagegen haben Ergebnis-Ziele einen vernachlässigbaren Einfluss. https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/1750984X.2022.2116723

Letztlich spiegel sich darin auch - mal wieder - der Wert von Trainingsplänen.

 

[Gelöschtes Mitglied 111821]

Woher kommt der Leistungsanspruch immer Sport machen zu müssen?

Ich verstehe nichtmal diesen Satz.
Sport hat doch nicht zwingend was mit Leistungsanspruch zu tun.

Vielleicht ist aber das bei Solution tatsächlich ein Problem ?
Ich war ja nun hier ne ganze Weile weg , aber aus meiner Erinnerung und das ist nicht abwertend gemeint
sah ich Solution nun nicht beim "Leistungssport"

Das ist nun eine Frage an Solution , die hier nun sicher wieder einige Falsch verstehen wollen werden , aber ich hoffe er sieht es neutral.
Ist vielleicht der eigene Anspruch an die Sportliche Leistung und das sportliche Talent nicht zusammenpassend und das führt dann zu massiver innerer Unzufriedenheit und dem Zwang mehr machen zu wollen/müssen ?

Erlebt man ja hin und wieder , dass sich Leute etwas ganz doll wünschen aber einfach genetisch nicht die Vorausetzungen dafür haben.
Wir leben in einer Weltsicht wo es immer heisst mit noch mehr harter Arbeit kann jeder im Sport alles schaffen , aber das ist schlicht völliger bullshit.

"Überspitzt"
Trainieren wie ein Profi aber die Leistung einer Hobbylusche.... und der Anspruch eines Tages ne Maschine zu sein .. nicht erkennend dass dies einfach nichts werden kann weil genetisch limitiert.
Das hat schon so manchen Freizeitsportler ruiniert.

Manchmal hilft es vielleicht einfach zu akzeptieren dass man halt so ist wie man ist und die Welt sich weiterdreht , auch wenn man einfach nur nen Freizeitsportler ist