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Nordwestdeutschland aufgepasst: ein Supporterclub für den @Profiamateur ! Wer ist dabei ?

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Re: Nordwestdeutschland aufgepasst: ein Supporterclub für den @Profiamateur ! Wer ist dabei ?
…lt. Wetterbericht sollte es morgen wohl trocken bleiben. Nach dem heutigen Regen dürfte die Strecke aber recht schmierig sein.

Der Kurs startet mit einer knackigen, immer steiler werdenden Rampe, vielleicht 250-280m lang, oben im Bereich des steilsten Abschnittes mit quer-verlaufenden Regen-Abflussrinnen. Es geht über eine wurzelige Abfahrt in den Zielbereich und anschließend durch waldiges Gebiet wieder hoch. Wenn ich mich recht erinnere, gibt es im Bereich des Dettmer Stadions im letzten Drittel der Runde auch eine kurze Treppe, die man laufen muss… bin mir da aber nicht mehr ganz sicher. Im Zielbereich gibt es aber jedenfalls auch noch eine Doppelhürde, bevor es nach paar Kurven dann auf die Zielgerade geht.

Hier die Meldeliste… die komplette Deutsche Elite ist in nahezu allen Klassen gemeldet; das wird mal wieder was.

Bjarnes Ziel wird Top10, derzeit auf Platz 17 in der Bundesliga-Gesamtwertung; mein Ziel wäre Top20… derzeit irgendwo gaaaaaaanz weit hinten in der Gesamtwertung.
 
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Klar… natürlich wollen wir gesund bleiben und surzfrei wiederkommen. Aber wenn die Platzierung egal wäre… dann bräuchten wir ja gar keine Rennen fahren, oder? ;)

Ich werde morgen abend oder Montag vormittag berichten, wie‘s gelaufen ist. Gerade noch mal Wetter im Radio gehört: Wird wohl wirklich ein schöner Tag nach anfänglichem Nebel… Zum Start um 10:30 Uhr bzw. 11:25 Uhr sollte der aber wohl schon weg sein.
 
So… wir sind nun seit einigen Stunden zurück… geduscht… und stinken auch nicht mehr... glaube ich zumindest.
😂
 
Ich berichte heute mal ein bißchen weniger ausführlich; hatte während des Rennens nur wenig Sauerstoff in der Birne und weiß gar nicht mehr so viel davon

Wie immer waren wir sehr zeitig am Ort des Renngeschehens. Heute waren wir zu dritt im Wagen, einen von Bjarnes Vereinskollegen, 1. Jahrgang U15 haben wir mitgenommen. Organisatorisch war heute alles bißchen schwieriger, Bjarnes und mein Rennen direkt hintereinander. Ich hatte meinen Start um 10:30 Uhr nach dem Hobbyrennen, Bjarne um 11:25 Uhr direkt nach den alten Säcken der Masters3…

…aber eins nach dem andern:


Kursbesichtigung:

Wir waren um 9 Uhr vor Ort, 30min vor dem Start der Hobbyklasse; das sollte locker für zwei Runden reichen. Steigung erstmals schön locker hoch, dann schnelle Abfahrt mit paar wenigen Wurzeln und zwei leicht und schnell zu fahrenden Kurven. Unten harte Rechtskurve mit ordentlich losem Boden davor vom Reinbremsen. Am Materialdepot vorbei, kurzes Stück Aspahlt und dann in ein langes ansteigendes Stück. Hier ist neu, dass in der leichten Steigung eine Doppelhürde eingebaut wurde… wie cool!!! Die zwei Hürden haben genau die Höhe, dass ich da gerade so fahrend rüberkomme; relativ sicher sogar. Bjarne hat es beim Warmfahren 4x versucht, ist dabei aber 3x überkopf gegangen… da habe ich ihm dringend angeraten, es im Rennen nicht zu probieren… mit dem Hinweis, dass auch ich dort nur fahren würde, wenn ich da alleine, nicht im Pulk ankomme.

Im weiteren Verlauf viele schnelle Passagen durch waldiges Gebiet mit viel Wurzel-Abschnitten, bei denen es aber fast immer zwei Fahrlinien gab, ohne die fettesten Wurzeln mitzunehmen. Paar schnelle, fiese Kehren und dann runter in den Stadieonbereich, neben welchem das Ziel lag. Vor der Zielgeraden war aber noch eine zweite Doppelhürde, gefolgt von einer 180*-Kehre… dann die Zielgerade. Diese Doppelhürde war für mich definitiv nicht zu fahren; dort musste ich laufen.
 
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…heute in chronologischer Reihenfolge mal mein Rennen zuerst:

Startaufstellung:

Startnummer 24, entsprechend wurde ich als 24. auch aufgerufen. Komplette deutsche Spitze ist vertreten, eigentlich in allen Klassen. Bei den Masters3 sind das Stefan Danowski (Deutscher Meister), Mario Carl, Thomas Hannöver, und,… und,… und… Da wurde mir auch gleich bange. Immerhin waren aber auch noch zwei Startreihen hinter mir und der Kurs mit zwei langen Anstiegen liegt mir.
 
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Start:

Ansage des Kommisärs:
“Noch zwei Minuten bis zum Start… eine Minute bis zum Start… der Start erfolgt mit einem Pfiff… 30 Sekunden bis zum Start… 15 Sekunden…“

PFIFF !!!

Ich komme ziemlich gut weg; das einklicken verläuft 100%ig! Ich mache zwar keine Plätze gut, verliere aber auch keine. Oben wird es immer steiler mit zwei oder drei quer verlaufenden gepflasterten Kanten, vermutlich, damit der Boden bei Regenfällen nicht wegschwimmt… Um den Aussichtsturm herum und dann in die schnelle aber ziemlich sichere Abfahrt. Unten dann hartes Runterbremsen auf lockerem, ruppigen Boden, um die zwei Kurven zum Depot, erst rechts, dann links zu bekommen.

Immer wieder krass, wie einfach mir viele Passagen bei der Kursbesichtigung erscheinen und wie sehr sich das wandelt, wenn man dort im Renntempo mit 3-8km/h mehr langschreddert…
 
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Erste Rennhälfte

Erste Runde, ich steige an der ersten Doppelhürde lieber ab; wir kommen im Pulk mit 3-5 Fahren gleichzeitig ran… trotzdem mache ich einen Platz gut, die anderen sind auch alle gelaufen. Bei der ersten Zieldurchfahrt schaue ich auf die Rundenanzeige… die Spitze scheint schon ordentlich Vorsprung zu haben, so dass dort auch schon etwas angezeigt wird… Waaaaas?!? Sechs Runden noch? Eigentlich sollte mir es ja liegen, je länger, desto besser. Trotzdem bin ich immer wieder erstaunt bis erschrocken, was die 10 Minuten Renndauer mehr im Vergleich zur Hobbyklasse ausmachen. Hobbyklasse, in der ich ja letztes Jahr startete, fährt 30min, Masters3 40min.
Ich überhole ständig einige Fahrer, werde andererseits aber auch von weiter hinten gestarteten Fahrern überholt… keine Ahnung, auf welcher Position ich mich befinde… vielleicht 30. … oder schlechter? Vielleicht auch 20. … Denken geht gerade nicht. Bjarne, mein Betreuer kann mir keine Information zurufen; der wird sich schon langsam für sein Rennen warmfahren.

In den folgenden Runden komme ich alleine oder zu zweit an die Doppelhürde in der Steigung. Ich entscheide mich, sie zu fahren, bremse aber intuitiv vorher an und verliere somit Schwung. Es klappt zwar immer sturzfrei und sicher, ich habe aber nur minimal Vorteil gegenüber den Fahrern, die absteigen und wieder aufspringen müssen. An den Hürden selber bin ich gar nicht mal schneller, die 1-2sek, die ich danach früher antrete, machen den Unterschied.
 
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Zweite Rennhälfte:

Es tut weh… so wehhhhh!

Ich battle mich mit Markus Feldmann, einem Fahrer auch aus Bremen, aber nicht RRG Bremen, sondern Radclub Bremen. Es ist genau jener Fahrer, den ich vor zwei Wochen beim Weser-Ems-Cup in Syke im Finale ziehen lassen habe, weil mir die Moral fehlte, nochmal zu attckieren… Stattdessen orientierte ich mich nach hinten und sicherte dorthin ab. Im nachhinein hatte mich das geärgert.
Wir wechseln ständig die Positionen. Bergauf bin ich stärker, bergab zieht er aber immer wieder vorbei. Ich merke, dass ich mehr Risiko eingehe; zwei-, drei-, viermal rutsche ich in Kurven leicht weg oder treffe nicht die ideale Linie. An der Doppelhürde im Zielbereich laufen wir beide, ich komme aber schneller wieder auf das Rad… er will mich aber nicht ziehen lassen. Die Doppelhürde in der Steigung läuft er, ich fahre. Mit jeder Runde bekomme ich an dieser Stelle mehr Selbstvertrauen, bremse nicht mehr und nehme somit mehr Schwung mit… Das tut ihm weh, er muss sich jedesmal wieder rankämpfen; das gelingt ihm aber auch immer, obwohl ich sogar langsamere Fahrer überhole und diese als Puffer zwischen mir und ihm platzieren kann…
 
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Finalrunde

Glocke… endlich!

Ich weiß nach wie vor nicht, auf welcher Position ich mich befinde… egal! Markus Feldmann ist wieder an mir dran. Ich kachel die Steigung, die fiese zum Aussichtsturm hoch… Mein Plan: Bißchen Vorsprung erarbeiten, diesen dann an den Hürden ausbauen und dann all-in. Es scheint zu klappen! Ein bis zwei Radlängen liegen zwischen uns! Ich fliege über die Hürden, er muss wieder vom Rad runter… Was macht er jetzt?!? Nach der Doppelhürde, weiterhin ansteigend, fährt er wieder an mich ran!
:o :o :o
 
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…ich habe die Schnauze voll!

Noch bin ich vor ihm! Ich halte voll rein und fahre mir das Gelbe aus den Augen… er lässt reißen… erst ganz wenig, dann wird der Abstand größer… eine Radlänge, zwei Radlängen… vielleicht 20m… 30m… Jetzt bloß kein Fahrfehler, trotzdem weiter Druck aufbauen, indem ich den Vorsprung nicht kleiner lassen werde. Ich komme zum Stadion runtergekachelt… nur noch 3 gefährliche Kurven, dann die Doppelhürde zum Laufen, dann die 180*-Kurve zur Zielgerade… ich renne über die Hürden… strahle in die Kurve… er ist jetzt erst an der Hürde… “Komm jetzt! Ein letztes mal noch mal richtig reintreten…“
 
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Ich weiß noch immer nicht, welche Platzierung ich erzielt habe… da waren einige Überrundungen dabei, an denen ich vorbeigezogen bin…

Egal; Bjarne steht schon am Vorstart, da muss ich jetzt hin… Denken geht noch immer nicht so richtig.

Bjarne hat seine Jacke noch an… Stratposition 12 für ihn, zweite Reihe. Das ist ganz gut. Ich übernehme seine Klamotten und stelle mich an die Seite… noch zwei Minuten… ich gehe noch mal in die Startaufstellung rein und bläue ihm ein, dass die schnellen Passagen mit den Wurzeln und teils losem Untergrund im Renntempo echt technisch anspruchsvoll werden! Ein Crossrennen wird selten in den technischen Passagen gewonnen, oftmals dort aber verloren. Bergauf und im Flachen, hauptsächlich dort macht man die Sekunden.
 
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…jetzt bin ich zu müde, um noch von Bjarnes Rennen zu berichten. Ich muss auch noch das Auto leer räumen.
Nach seinem Start musste ich schnell zum Wagen, um seinen Ersatz-LRS zum Materialdepot zu bringen… vorbei am Zielrichter-Wagen. Ui, da hängen ja schon Ergebnislisten. Ich Maulwurf erkenne natürlich nichts ohne meine Brille. Ein Mastersfahrer, neben mir stehend, sucht es für mich raus…

Reitenbach, Martin… PLATZ 26 !

Okay, nicht Top20, aber trotzdem ganz okay. Immerhin war die komplette deutsche Spitze am Start. Ich bin eigentlich zufrieden, auch wenn ich das selbst gesteckte Ziel verfehlt habe.
 
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Profiamateur schrieb:
…jetzt bin ich zu müde, um noch von Bjarnes Rennen zu berichten. Ich muss auch noch das Auto leer räumen.
Nach seinem Start musste ich schnell zum Wagen, um seinen Ersatz-LRS zum Materialdepot zu bringen… vorbei am Zielrichter-Wagen. Ui, da hängen ja schon Ergebnislisten. Ich Maulwurf erkenne natürlich nichts ohne meine Brille. Ein Mastersfahrer, neben mir stehend, sucht es für mich raus…

Reitenbach, Martin… PLATZ 26 !

Okay, nicht Top20, aber trotzdem ganz okay. Immerhin war die komlette deutsche Spitze am Start. Ich bin eigentlich zufrieden, auch wenn ich das selbst gesteckte Ziel verfehlt habe.
Zum Vergrößern anklicken....
Das ist doch ok. Du hast wirklich alles gegeben. Da brauchst du dir echt nichts vorwerfen, Und wie du diesen Markus Feldmann besiegt hast ist doch ein persönlicher Erfolg. Das sind diese Rennen im Rennen die ich beim Radsport so faszinierend finde. Die Duelle finden halt nicht nur vorne an der Spitze statt.
 
Genau, solch gewonnene Kämpfe um einzelne Platzierungen versöhnen dann ein wenig, auch wenn das eigentliche Ziel vielleicht nicht ganz erreicht wurde. Das hat, im Nachhinein, auch echt richtig Spaß gemacht! Ganz besonders, weil ich mich nach Syke geärgert hatte, im Finale nicht offensiver gefahren zu sein… gegen genau diesen Konkurrenten.

Es gibt weitere Bundesligarennen, bei denen meine Zielsetzung Top20 unverändert bleibt
 
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