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offtopic-thread für espressomaschinen, Schallplatten, alte Schuhe, Rechenschieber und Sonstiges

Hat jemand ne Idee, was das sein könnte?

Fundzusammenhang - ein ehemaliger Bauernhof auf einem alten Pferdefuhrwerk, wo alle Holzreste für die Ofenfeuerung gesammelt wurden. Steckte in einem Stück eines Balkens und zwar der komplette dünnere Teil.

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Re: offtopic-thread für espressomaschinen, Schallplatten, alte Schuhe, Rechenschieber und Sonstiges
Habe ich auch. Sollte ein Senkblei sein. Oder zumdest habe ich es so benutzt.
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Eine Öse wäre praktisch, aber vielleicht hatte man da einen praktischen Knoten?
 
Danke, das hört sich sinnvoll an; Sensen haben sich hier auch noch gefunden.

@*cl* hat das schon richtig benannt, das ist ein Dengelstock, oder auch Dengelamboss genannt.

Damit wird das Sensenblatt entlang des "Dengel" (das ist der ausgedünnte Bereich an dem die Schneide sitzt) kaltgeschmiedet: das dient der Ausdünnung und Verdichtung des Metalls – dadurch wird die Sense schärfer und die Schneide standhaltiger, auch werden damit kleine Verformungen, die sich durch das Mähen ergeben, quasi rausgedrückt.

Der Dengelstock wird einfach in ein Stück Holz geschlagen, z. B. ein Stammabschnitt (ähnlich einem Hackstock). Es gibt verschiedene Formen (schmal, breit, mehr oder weniger gewölbt), ich verwende den manchmal mit dem speziellen Dengelhammer …

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… meistens jedoch einen Schlagdengelapparat – der vereinfacht das ein wenig, das Dengeln ist ziemliche Präzisionsarbeit: millimeterweise wird das Blatt bearbeitet, mit möglichst gleichen Schlägen …

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Amboss für unterwegs.

Jein, das Dengeln ist mehr Heimarbeit (je nach Bedarf), während dem Mähen wird gewetzt (also mit dem Stein geschärft, das macht man laufend). Der Wetzstein wird nass verwendet, dafür steckt man ihn in einen "Kumpf", ein mit Wasser befüllter Behälter, z. B. ein Kuhhorn, so hat man auf der Wiese den Stein immer dabei …

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Allerdings waren Schnitter früher oft Wanderarbeiter, die hatten ihr Werkzeug und alles dafür Notwendige mit dabei. Vielleicht kommt von daher die kleine Form. Vielleicht auch, weil Geschmiedetes recht teuer war.

Wie das Dengeln und das Wetzen funktioniert, sieht man in diesem Video ganz gut:


Wenn man das Mähen mit der Sense einmal beherrscht (gar nicht so schwierig, aber Profi bin ich noch lange nicht), macht das Spaß, ist leise und es duftet nach Wiesenblumen und -kräutern … die erste Mahd passiert je nach den klimatischen Bedingungen, hier im Juni … was auch für die Artenvielfalt gut ist …

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Sense ist allerdings nicht gleich Sense, verschiedene Blattformen und -längen dienen verschiedenen Zwecken: die längere mit dem blauen Worb (das ist der Stiel mit den Griffen) ist mehr für Wiesen mit hohem Grasanteil, …

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… das ist eine "Freistellsense" mit einem kürzeren, dickeren Blatt – damit kann man auch "struppigere" Wiesen mähen, auch Wurzelschösslinge … oder eben zum "Freistellen" von Jungbäumen und Sträuchern …

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P.S.: auf neuen Sensenblättern steht oft "mähfertig". Das bedeutet nur, dass bereits ein Dengel angebracht wurde, ohne aber weiter zu dengeln und das Blatt zu wetzen wird damit kein Grashalm kürzer …
 
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