die schwierigkeit bei diesem thread - wenn man ihn ernst nehmen möchte und
auch abweichungen zwischen sponsor und gefahrenem rad hier mit
einfliessen lassen möchte ist der nachweis darüber und nicht die weitergabe
der vielen geschichten die im netz existieren und die nicht immer stimmen
darüber hinaus stellt sich grad bei den rundfahrten die frage welches der benutzten
räder man annimmt - denn oftmals wurden mehrere räder verwendet - das für die flachetappen -
die spezialanfertigung für die bergetappen? oder ...
Eben. Und der größte Feind der Wahrheit ist in diesem Fall die Bereitschaft, genau jene Geschichten zu glauben, die ins eigene Bild passen, also ins pro-französische, pro-italienische, pro-X (hier bitte Marke einsetzen und „adjektivisieren“). Von solchen Zusammenhängen wird Dir jeder Historiker ein Lied singen können, wie übrigens auch von der Unzuverlässigkeit von Zeitzeugen. Dass man die Vergangenheit nicht hundertprozentig rekonstruieren kann und mit Fehlerquellen leben muss, heißt aber nicht, dass entsprechende Anstrengungen nicht zu Erkenntnissen führen können. Sonst wäre es um die Geschichtswissenschaft schlecht bestellt.
und zum grossteil bleibt dann noch die frage wie wichtig überhaupt das material ist?
Was sich wohl marken- und länderübergreifend festhalten lässt: Die Komponenten und Rahmen, auf denen große Rundfahrten gewonnen wurden, können so schlecht nicht gewesen sein. Wenn eine Bremse den Profis beispielsweise genügt hat, um sich die Alpen, Pyrenäen oder Dolomiten damit runterzustürzen und die Konkurrenz – konkret oder auf die gesamte Tour gerechnet – hinter sich zu lassen, dann wird sie – richtig eingestellt – schon ihre Funktion erfüllt haben. Ähnliches gilt auch für die Schaltungen, die den Fahrern vorher das Erklimmen der Berge erleichtert haben. Wären andere Bauteile derart überlegen gewesen, dass sie zu anderen Siegern und wesentlich größerem Erfolg geführt hätten, dann hätten sie sich im Fahrerfeld auch durchgesetzt. Wir reden hier von Sportlern, die für Erfolge ihr Leben riskiert und nicht selten ihre Körper ruiniert haben, um sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Das wiederum heißt nicht, dass es zum jeweiligen Zeitpunkt keine besseren Komponenten als die der jeweiligen Sieger gegeben hätte, aber wohl doch, dass der Unterschied sich im Klassement nicht deutlich genug niedergeschlagen hätte, um deutlich mehr Wechsel als die stattgefundenen zu rechtfertigen. Umso mehr lohnte es sich, eben diese Wechsel mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Sprich: Wann und mit welcher Begründung ist jemand individuell oder als Team aus Qualitätsgründen auf andere Hersteller, Rahmen, Teile umgestiegen?