AW: Pevenage gibt zu, dass Ullrich bei Fuentes war
ob hohe strafen allein ausreichen ist fraglich ...
... wer entwicklet denn eigentlich die mittelchen die es da gibt und wozu? man sollte die pharmaindustrie mit harten strafen belegen, wenn deren mittel in einem sportler wiedergefunden werden. es müßte eine lückenlose kette der dokumentration über die weitergabe geben, vom hersteller zu endverbraucher.
Zu Ersterem kann ich nur sagen, dass Du meinen Ansatz nicht vollständig verstanden hast bzw. den Unterschied zu in der Vergangenheit genutzten "Abschreckungsmethoden" nicht erkennst.
Harte Strafen allein nutzen natürlich gar nichts - nur konnten die Athleten bisher damit rechnen, dass sie nie eine der harten Strafen treffen wird.
Harte Strafen sind nur dann Abschreckung, wenn die Athleten die Chance, unendeckt zu bleiben, zu klein einschätzen.
Mein Ansatz gewährleistet das.
Zu Letzterem stimme ich Dir voll und ganz zu. Zwar wurden Mittel wie Epo primär dazu entwickelt, Krebspatienten zu behandeln, die aufgrund der Chemo unter einem Mangel an Erythrozyten leiden, doch sobald das Mittel für den Doping-Markt attraktiv wurde, explodierte die EPO-Produktion. Die Hersteller wissen, wieviel EPO für Krebs-Patienten benötigt werden, produzieren und vertreiben aber dennoch ein Vielfaches dessen.
Wenn allerdings ein Arzt EPO bestellt, kann der Hersteller auch nicht davon ausgehen, dass Mißbrauch betrieben wird.
Die Frage ist, wie man diese lückenlose Kontrolle vom Hersteller bis zum Patienten gewährleisten kann. Vielleicht sollten die Hersteller per Gesetz gezwungen werden, ein Markermolekül beizufügen, das indirekt die Präsenz des Präparates in Blut nachweist. Aber auch dann gibt es Märkte wie China, wo eine Regulierung dieser Präparate nicht zum Thema gemacht wird. Doper werden dann also auf Präparate zurückgreifen, die von dort kommen.
Im besten Fall, dass alle Staaten mitziehen, gibt es dann kleine Labore, die EPO herstellen und dann wird die ganze Sache noch gefährlicher. Denn dann ist die Qualität so ungesichert, dass das Leben der Sportler nochmal zusätzlicher Gefahr ausgesetzt ist als ohnehin schon.
Bei dieser Argumentation schreit dann gerne die Doping-Freigebe-Fraktion auf, dass man bei legalisiertem Doping die Sportler mit einer qualitativ hochwertigen ärztlichen Versorgung ausstatten könnte.
Doch das ist so, als würde man sagen: Wir legalisieren Heroin, Koks, Hasch, LSD und alles, was es da so gibt - Hauptsache die Drogensüchtigen gehen regelmäßig zum Arzt. Allein der Vorbild-Charakter der Sportler, welcher zugegebenermaßen nicht der Realität unserer Gesellschaft entspricht (was aber eben ein Vorbild ausmacht!), ist so wichtig, dass wir diesen Weg nicht einschlagen dürfen.
Ich will meine Kinder auch in einen Radsport-, Fußball-, Leichtathletik-, etc. -Verein schicken können, ohne die Angst zu haben, dass sie früher oder später mit dieser Versuchung in Berührung kommen.
@Lip: Sorry, aber Deine Argumentation ist mal ziemlich verworren.
Mal ein kurzer Abriss Deiner Ausführungen zum Nachdenken:
"Höhere Strafen nein, weil man das an der Unwirksamkeit der Todesstrafe in den USA sieht." (soweit, so gut...)
"Beim 1. Mal eine lebenslange Sperre - nicht zur Abschreckung, sondern zur Genugtuung der Geschädigten, der einzige Grund warum es die Todesstrafe gibt." (ahja...)
Was willst Du denn jetzt... keine höhere Strafen, weil die nix nutzen, aber höhere Strafen, damit diese Dich befriedigen?! HÄ?!
Das Problem ist dann doch etwas komplexer...