Guten Morgen in die Runde :wink2:
Ich will mich gar nicht lange mit Vorreden aufhalten, und komme gleich zur Sache:
Ich bin für das Wegwerfen einer Trinkflasche
in der Verpflegungszone verwarnt worden.
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Der Kampfrichter hat ewig gestikuliert, und ich habe nicht verstanden was er überhaupt von mit will, dann ist er stehen geblieben, ich habe auch angehalten. Er hat dann wild gefuchtelt, ich stand am rechten Straßenrand, er am linken, zwischen uns sind die anderen Teilnehmer durchgeschossen. Ich wollte das mit ihm klären, dann hat er die Karte gezeigt und ist weitergefahren. Ich stand da, wusste nicht was los ist, wollte das mit dem klären, aber er hat sich dem einfach entzogen.
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Da war ich völlig frustriert, nicht wissend was ich falsch gemacht haben soll, dann bin ich erst mal weitergefahren.
Besonders lächerlich fand ich, dass riesen Gruppen windschattenfahrender Weise unterwegs waren, und die Kampfrichter sich daran kaum gestört haben.
Ich bin dann erstmal weitergefahren, unter extrem penibler Beachtung der Windschattenbox, ich war ja schon verwarnt. Das war sehr nervig, es war viel los auf der Radstrecke und überall wurde gelutscht was das Zeug hält und ich war dauernd dabei, mich irgendwie auf den Mindestanstand zurückfallen zu lassen. Das Thema konnte ich mental nicht abhaken, denn die Penalty-Box war ja noch weit weg. In dieser endlich bei km 75 angekommen, stand da, dann hat sich der mal gekümmert... als ich weiterfahren wollte, ruft er mir zu moooment, ich müsste da noch Name und Nummer angeben, und unterschreiben
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und drückt mir, mit dem Rad zwischen den Beinen, einen Zettel und einen Stift in die Hand. Einfach so, die hatten nichtmal ein Klemmbrett...
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sag ich zu dem "wie soll ich`n des machen" hat er mein Rad gehalten, ich hab schweißüberströhmt auf meinem Unterarm irgendwas gekritzelt und konnte darauf hin endlich weiterfahren. Meiner mentalen Verfassung hat das neuerliche Drama wohl kaum geholfen, das endlich wegzustecken, im Gegenteil meine Wut, Verzweiflung und Enttäuschung hatte neue Höhen erreicht.
Spätestens jetzt hatte ich das Rennen eigentlich abgeschlossen.
Derweilen hat es recht gut begonnen. Ich bin ziemlich entspannt reingegangen, das Schwimmen lief wirklich gut, ich bin ohne große Anstrengung ziemlich frisch nach gut 36 min. aus dem Wasser gestiegen.
Der Wechsel auf das Rad verlief problemlos, ich hatte gute Beine, fühlte mich spritzig und voll Energie. Endlich ist es mir auch mal gegungen, mich zu Beginn etwas zurückzuhalten und erst mal gut reinzukommen, und dann langsam gas zu geben.
Bis zu dem Punkt bei der ersten verpflege bei ca. 25 km. Und dem zweiten extrem zeitraubenden Schaiz bei km 75. Eigentlich was da das Rennen schon gelaufen. Kurz darauf musste ich ein weiteres mal anhalten, wegen meiner Hinterradbremse, das konnte ich zum glück schnell geradebiegen, und weiterfahren.
Eigentlich wollte ich in T2 aufgeben, was ich dann doch nicht gemacht habe. Unter den Umständen war eine 2:47 für die Radstrecke gar nicht so schlimm, aber in meinem Inneren sah es düster aus.
Ich wollte dann doch raus auf die Laufstrecke, bin dann reichlich motivations- und lustlos aus der Wechselzone gekommen. Die ersten Kilometer liefen wie erwartet ziemlich gut und locker (wie ihr schon vermutet habt stimmen die angegebenen Split-Zeiten nicht) ich bin so um die 5:20 min/km gelaufen die ersten 7 km. Dann stellte ich mir die Frage, ob ich wohl in der Lage wäre, für das verkorkste (nach meiner Ansicht zu dem Zeitpunkt das Rennen, das mir versaut wurde) noch zu kämpfen, wenn der Punkt kommt an dem es nicht mehr von alleine geht, sondern es hart wird und man sich quälen muss. Auf dem Rückweg von der ersten Runde kam schnell die Antwort: Nein. Ich war nicht in der Lage, in
den Tunnel zu kommen. Ich wollte nicht aus der Komfortzone raus, ich war nicht bereit dazu, noch zu investieren. Null. Ich habe mir fest vorgenommen, nach der Runde auszusteigen. Ich wollte alle folgenden WKs absagen, Frankfurt in die Tonne treten, war einfach vollkommend demotiviert und frustriert. Habe dann lockeren Indianertrab von Verpflege zu Verpflege gemacht und mich dort jeweils in Ruhe erfrischt. Nach der ersten 10,5 km Runde habe ich dann doch wieder nicht aufgeben wollen, und das Thema Trab/verpflege/Trab.... so weitergemacht, damit ich wenigstens noch Medaille und Finisher-Shirt einpacken kann.
Hinterher ist man ja schlauer. Eric (El Barto) meinte nach dem Rennen, es wäre korrekt gewesen, was der Kampfrichter da gemacht hat. Es sei tatsächlich verboten, im Verpflegungsbereich Flaschen wegzuwerfen, nur an entsprechend gekennzeichneten Stellen darf man die Flasche abwerfen.
Ich brauch euch nicht zu erzählen, dass hunderte von Flaschen vor, in und nach der Verpflege rumgelegen haben, das ist
natürlich so.
Hätte der KaRi mir das so erklärt, hätte ich das ja vielleicht verwunden. Aber der ist ja dann weitergefahren. Ich fühlte mich ungerecht behandelt, und habe es eben nicht verarbeitet. Bin daran, also an meinem eigenen Kopf und Nerven gescheitert.
Jetzt bin ich eigentlich ganz froh, nicht abgebrochen zu haben.
Ich war sowas von wütend, wahnsinn. Und dass so eine Kleinigkeit so eine weitrechenden Einfluss auf meine Gedanken hatte, darf auch nicht sein. Normal hätte es lauten müssen: Mund abwischen, weitermachen. Aber das war nicht drin. Ich hatte nur noch negative Gedanken, und keinen Spaß mehr.
Rückblickend - lächerlich.
Ich hatte mir für gestern wirklich was vorgenommen, das ging schief.