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Projekt: Peugeot Randonneur von 196x restaurieren

Senseison

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Hallo liebe Forengemeinde,

ich bin jetzt seit einigen Wochen stiller Mitleser in diesem Forum. Nun wurde ich gerne ein eigenes Projekt in Angriff nehmen und hoffe dabei auf eure Unterstützung, da ich absoluter, blutiger Anfänger bin...
Ich habe Zuhause ein Peugeot Randonneur stehen, welchen ich aus nostalgischen Gründen, und des Projektes wegen, möglichst auf den Originalzustand restaurieren möchte. Mein Plan ist es, den Lack zu lassen wie er ist und nur zu reinigen/aufzubereiten und ggf. Rost zu entfernen und über zu lackieren). Das Rad soll anschließend bei schönem Wetter von mir gefahren werden und steht sonst warm und trocken :)
Mein Plan ist es, das Projekt in diesem Thread zu dokumentieren und unterwegs wenn ich nicht weiterkomme oder euren Rat benötige um Hilfe zu bitten.

Jetzt zu meinen ersten Fragen, zu denen ich eure Hilfe benötigen würde um richtig loslegen zu können:
  1. Wie war der Originalzustand des Rades? Ich habe ausgehend von dem geschätzten Alter des Rades (siehe unten) alte Kateloge online gewälzt und bin auf die Seite Bikeboomers gestoßen, die allerdings gerade down ist. Vielleicht hat ja jemand einen Katalog aus dem Jahr, falls meine Annahme mit 1966 korrekt ist?
  2. Meiner Einschätzung nach würde ich zunächst die Schutzbleche mit Beleuchtung (z.B. link) und Gabel (link wahrscheinlich vollverchromt am einfachsten, da es vermutlich schwer wird die originale Farbe zu treffen...) kaufen, bzw. zunächst hier bei mir in Hamburg die einschlägigen Vintage-Händler aufsuchen mit der Hoffnung, dass vielleicht jemand diese Teile zufällig auf Lager hat - für Tipps wäre ich sehr dankbar.
  3. Die Frage ist, welchen Sattel, Pedale, Frontleuchte hatte das Bike im Original? welchen Dynamo? Der Umwerfer hat leider eine Plastikschelle welche gerissen ist, entsprechend muss ich diese ersetzen. Ich würde hier aber wahrscheinlich zu einer einfachen Metallschelle greifen, der Einfachheit und Nachhaltigkeit halber.

Was ich bereits selber herausgefunden habe:
  1. Zum Alter: Soweit ich es auf http://www.bikeboompeugeot.com sehen konnte müsste das Rad ca. um 1966 datiert sein, da Seriennummer auf dem Ausfallende eingestanzt 6xxxxx (also sechsstellig mit 6 als erster Ziffer) ist. Ich konnte ansonsten keine Jahreszahlen auf dem Bike oder seinen Teilen erkennen.
  2. Modell/Zustand: es scheint sich um ein PX-50 Randonneur in Gold zu handeln. Leider ist es ein ziemlicher Teilemix mit NSU-Gabel (vermutlich aufgrund von Sturzschaden) und ohne Schutzbleche/Gepäckträger und mit vermutlich nachgerüster Beleuchtung (Jos Typ B), nicht originaler Sattel, Pedale, Klingel, Ständer. Bei den Reifen bin ich mir nicht sicher aber glaube kaum, dass diese noch original sind da sie zu gut in Schuss sind, auf dem Schlauch steht "KENDA"...). Die typischen Verbrauchsteile wie Bremsen, Kabelzüge, Lenkerband müssen natürlich auch ausgetauscht werden.
    1. Schaltung ist so weit intakt und funktioniert und ist im Original soweit ich das beurteilen kann. Räder und Bremsen ebenfalls, Kurbel muss ich noch prüfen, Pedale scheinen mir auf jeden Fall nicht original zu sein soweit ich das beurteilen kann. Bremshebel sind ebenfalls im Originalzustand.
Im nächsten Schritt werde ich ab morgen beginnen das Rad auseinanderzubauen und die einzelnen Teile zu reinigen auf aufzubereiten, ich habe mir dazu die folgende Anleitung zum Vorbild genommen: Link und wäre zu eurer Einschätzung ob das so OK ist oder ggf. Verweis auf bessere Quellen dankbar!

Ich wäre für jede Hilfe wie gesagt sehr dankbar und freue mich darauf mit diesem spannenden Projekt ab morgen loszulegen!

Viele Grüße
 

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Das ist aller Voraussicht kein Rennrad und auch kein Randonneur sondern ein Sportrad, welches seinen Schutzblechen und Gepäckträgern beraubt wurde. Schau mal nach UE8, PL8 oder PX8. Und es stammt eher aus den 70ern

1972_8.gif


Um mehr sagen zu können wären übrigens mehr und aussagekräftigere Bilder - vor Allem von der Totale - nötig.
 
Das ist aller Voraussicht kein Rennrad und auch kein Randonneur sondern ein Sportrad, welches seinen Schutzblechen und Gepäckträgern beraubt wurde. Schau mal nach UE8, PL8 oder PX8. Und es stammt eher aus den 70ern

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Um mehr sagen zu können wären übrigens mehr und aussagekräftigere Bilder - vor Allem von der Totale - nötig.

Danke fur die Info, Bilder werden wie gesagt morgen nachgereicht. Gegen die Theorie mit dem Sportrad spricht doch aber der Rennradlenker, oder? Die Bremsgriffe am Lenker würden wohl auch zur Zeit passen daher ging ich davon aus, dass der Lenker original ist... Falsch?
 
Danke fur die Info, Bilder werden wie gesagt morgen nachgereicht. Gegen die Theorie mit dem Sportrad spricht doch aber der Rennradlenker, oder?

Nein, ein Sportrad war immer eine Mogelpackung und um genau zu sein ein einfaches Tourenrad mit Blechen und Trägern, das genau mit dem Rennbügel optisch auf Rennrad machte.

Wenn ich dieses Bild richtig deute

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dann würden wir sogar eher von zweiter Hälfte Siebziger sprechen, die Bremskörper und andere Dinge deuten aber eher auf Anfang der Siebziger. 60er Jahre würde ich sogar gänzlich ausschließen.
 
Nein, ein Sportrad war immer eine Mogelpackung und um genau zu sein ein einfaches Tourenrad mit Blechen und Trägern, das genau mit dem Rennbügel optisch auf Rennrad machte.

Wenn ich dieses Bild richtig deute

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dann würden wir sogar eher von zweiter Hälfte Siebziger sprechen, die Bremskörper und andere Dinge deuten aber eher auf Anfang der Siebziger. 60er Jahre würde ich sogar gänzlich ausschließen.

OK, danke für deine Einschätzung! Ich war wegen der Seriennummer von 1966 ausgegangen, aber Bikeboomers schreiben ja auch, dass es im Grunde auch gänzlich anders sein kann also bin ich nicht mega überrascht.. :)
Ich mache morgen ein Foto von der Totale dann ist es bestimmt einfacher das Modell und Jahr zu bestimmen. Das wäre sicher hilfreich um die richtigen Komponenten zu bestimmen, die ich noch benötige. :daumen:
 
Angesichts der angerosteten Risse im Lack hinter der Steuerrohrmuffe und der NSU-Ersatzgabel würde ich das Rad auf ernsthafte Schäden untersuchen.

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Gestauchter Rahmen kam mir auch sofort in den Sinn. Prüf mal das Oberrohr hinter der Steuerrohrmuffe auf Wellenmuster oder Buckel.. Wenn ja, lohnt der ganze Aufwand nicht, sry..
 
Nun gut, ich habe jetzt ein paar weitere Fotos gemacht vom Rad und hoffe, dass es damit möglich ist den Typ und das BJ zu bestimmen. Ich habe gestern nach dem Hinweis von @Don_Camillo auch die Kataloge von 1970-1980 geprüft aber konnte leider das Rad so in der Konfiguration nicht finden und hoffe auf euer Expertenwissen um das Modell so gut wie möglich in den Originalzustand restaurieren zu können! :)

Bezüglich der Vermutung, dass das Rohr ggf. durch einen Unfall beschädigt ist habe ich am Ober- und Unterrohr keine Buckel oder Wellen oder sonstiges erfühlen können. Ich habe auch ein paar Fotos davon gemacht in der Hoffnung, dass man etwas sehen kann. Ich denke es handelt sich bei dem rostigen Riss im Unterrohr augenscheinlich nicht um eine kritische Beschädigung des Rahmens sondern nur um einen oberflächlichen Schaden...

Ich habe außerdem heute sämtliche Radläden in Hamburg abgeklappert, inklusive Superfiets, Classic Cycles und Oliver - klassische Fahrräder und einige weiterer. Leider hatte keiner Ersatzteile oder ausschlachtbare Peugeots aus der Zeit auf Lager, daher werde ich wohl doch auf die Bucht als Quelle zurückgreifen müssen. Hat vielleicht noch jemand weitere Alternativen im Raum Hamburg auf Lager? Ich werde sonst mal nach Fahrradbörsen in der Nähe Ausschau halten.

Viele Grüße
Senseison
 

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Weitere Bilder, ich hoffe die Qualität passt ich musste etwas runter skalieren da das Forum die Größe begrenzt.
 

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Auf dem ersten Blick,im Sattelrohr steckt ne zu kleine (imDurchmesser )Satü ,hier wurde mit ner Plaste Buchse ausgefüttert
Alles reicht herzlos zusammengestoppelt zB Gewinde an den Bolzen zu lang
 
Auf dem ersten Blick,im Sattelrohr steckt ne zu kleine (imDurchmesser )Satü ,hier wurde mit ner Plaste Buchse ausgefüttert
Alles reicht herzlos zusammengestoppelt zB Gewinde an den Bolzen zu lang

Diese Buchsen habe ich an Sporträdern schon häufiger gesehen, an älteren Rädern allerdings eher aus Metall. Könnte die hier auch sein.
 
Denke mal schon das das Rad mal einen Unfall hatte. Das legen die Risse im Lack und die falsche Gabel nahe. Aber wenn das Rad so noch gut fahrbar ist, spricht für mich nichts gegen eine vorsichtige Renovierung. Stahl verzeiht da deutlich mehr wie andere Materialien. Viel Geld würde ich aber nicht reinstecken. Eher Teile und Rahmen reinigen, Lager neu schmieren und Verschleißteile erneuern. Dann kann das wieder ein schickes Alltagsrad werden. :daumen:
 
Also ich bleibe dabei; das isst wahlweise ein UE8, PL8 oder PX8 aus Anfang Siebziger - ganz klar erkennbar an den Lötlaschen für die Gepäckträgerbefestigung an den Sattelstreben.

Das genaue Modell ist auch eigentlich nicht mehr so wichtig, da es mit der falschen NSU Gabel - und ich sehe da sehr wohl ein abgeknicktes Unterrohr kurz hinter der unteren Steuerrohrmuffe - eh nur noch um den ideellen Wert geht. Zudem wäre der aktuelle Wert bei den drei Modellen in gleichem Zustand heute ebenso sehr sehr ähnlich (zw. € 75 und € 125 max.). Aus finanzieller Sicht ist da also bei beschädigtem Rahmen oder falscher Gabel eigentlich jeder investierte Cent schon ein Cent zu viel.

Aber auch, wenn es um einen ideellen Wert gehen sollte, dann würde ich mir jeden weiteren Schritt sehr gut überlegen. Meint, daß Du für den Originalzustand ja auch eine Originale Gabel benötigen würdest. Die wird sich wohl eher in Form einer Komplettrades oder aber Rahmensets denn als einzelne Gabel finden. In der Qualitätsklasse legt sich das eigentlich Niemand weg oder aber sie stammt dann ebenso aus einem erst kürzlich verunfallten Rahmen. Da wäre mir das Risiko fast zu hoch.

Auch werden Dich die verchromten Stahlfelgen bei Nässe nicht wirklich überzeugen bzw. ergeben dann einen ellenlangen Bremsweg. Wenn´s also zudem noch sicher sein soll, dann wären wir bereits bei neuen Felgen nebst Speichen und Einspeichen oder einem neuen, gebrauchten Laufradsatz. Das aber kostet Dich so ungefähr die Hälfte des Wertes eines PL-8 in gutem und nicht verunfallten Zustand.

Alles in Allem bist Du für die Wartung und sicherheitsrelevante Teile (Mäntel, Schläuche, Züge und Zughüllen sowie Bremsklötze) schnell € 100 und mehr los. Dann kommen da noch evtl. zu tauschende defekte Teile (Schaltung, Innenlager, etc.) oder für den Originalzustand zu ergänzende Teile (Schutzbleche, Gepäckträger, Lichtanlage inkl. Dynamo, etc.) dazu und das summiert sich schnell nochmal auf gut € 150 auf.

Dann solltest Du vor weiteren Schritten zuerst noch unebdingt überprüfen, ob Du da überhaupt eine für Dich passende Rahmenhöhe in Händen hältst. Wenn der Rahmen zu groß oder zu klein ist, dann wird der Rahmen durch Reparatur und Überholung oder fancy Originalteile auch nicht passender.

Für das Geld (aus der Aufzählung) aber bekommst Du mit etwas Suche und Glück schon ein original belassenes Peugeot PR-10, welches nicht nur qualitativ gute drei Klassen über einem UE-8, PL8 oder PX8 rangiert sondern dann auch ein echtes Rennrad mit eben Rennrad-Geometrie darstellt. Das würde ich mir an Deiner Stelle also wirklich gut überlegen.

PS.:

Und @Axxl70 hat da gerade ein Simonato eingefangen, welches er anscheinend wieder hergeben will. Das wäre wohl eine sehr gute und ggf. preiswerte Alternative für Dich, wenn wir über die für Dich passende Rahmenhöhe sprechen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich würde auch auf einen PA8 Halbrenner aus Anfang der 70er jahre tippen. Ich hatte sowas auch
mal als Jugendlicher . Hab dann Schutzbleche, Gepäckträger und Beleuchtung abmontiert und
mich fast wie ein Profi gefühlt....;)

Das Rad stand dann jahrelang herum bevor ich es vor einigen Jahren dann verkauft habe da es mit
eh viel zu klein war. Die Muffen und die ganze Machart jedenfalls scheinen sehr ähnlich, wenn auch die
Decals am gelben älter sind

Da sieht man auch wie dann die originale Gabel aussehen sollte

Ich persönlich würde in solch ein Rad wenig bis kein Geld investieren...

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Zuletzt bearbeitet:
Das ist der Standardrahmen von Peugeot mit den unverkennbaren "Aztekenmuffen". Diese Rahmen wurden über einen sehr langen Zeitraum gebaut, teilweise auch mit Cantileverbremsen. Es passen unterschiedliche Radgrößen: 700C, 650B und sogar 26x1,75. Keine schlechte Basis für ein Alltagsrad oder einen Randonneur. Viel Geld würde ich trotzdem nicht reinstecken, schon garnicht in ein Unfallrad.
 
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