Wir hatten hier bereits die Ermittlung des Nachsitzes nach Steve Hogg diskutiert. Der für Dich individuell passende Nachsitz ist entscheidend, denn von da aus misst du die Sitzlänge. So ermittelt, sitzt du halbwegs im Gleichgewicht auf dem Rad und musst nur einen minimalen Anteil deiner verfügbaren Energie für Haltearbeit aufwenden. So sitzend, kannst du mit dem Vorbau durchaus etwas hin und her, ohne dein Rad gleich unfahrbar zu machen. Da gilt aber: Versuch macht kluch
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Denn das Risiko, etwas falsch zu machen, ist hier kleiner. Eine Verkürzung des Vorbaus von 11 auf 9 cm würde ich für komplett unkritisch halten, vorausgesetzt, du sitzt nicht sowieso zu weit hinten auf dem Rad.
Zu deinen Positionsvarianten: Wer sagt denn, dass die Formeln stimmen? zumindest beim competitive fit geben sie immer genau an, wie gemessen wird. Ist das bei deinen Formeln auch bekannt? Den Unterschied zwischen Touren- und Rennposition verstehe ich insofern nicht ganz, als ich in meiner Lieblingsposition durchaus auch einen langen Tag auf dem Rad aushalte. Wenn das jemand bei geringerem Tempo ("Tour"?) kürzer haben mag oder länger auch bei höherem Tempo lange genug erträgt, oder mit der kürzeren Variante genausogut richtig schnell fahren kann, dann soll er sich das entsprechend einstellen. Steht ja keiner daneben und sagt ihm, du, so geht das nicht! Man merkt das dann früh genug. Mit einem kompakteren Lenker kannst du ohnehin einiges regeln. Ob du dann in einer "Rennposition" bist oder nicht, entscheidest am Ende nur du. Vor gut einem Jahr habe ich meine Position durch einen Kompaktlenker leicht verkürzt, seither sitze ich entspannter und so bald ich mich auf das Rad setze, fühl ich mich einfach nur gut dabei. Wie man das dann nennt, ist mir doch eher, äh,... egal.
Wichtig ist eine gute, entspannte Grundposition. Der Rest passiert dann unterwegs. Wenn du mal richtig Tempo bolzt, wirst du ohnehin auf dem
Sattel leicht nach vorne rutschen und dich richtig in den Unterlenker hängen. Am Berg eher nach hinten. Wichtig dabei ist, dass das alles gut geht. Nachdem mir der Unterlenker zu weit weg war, musste am Zweitrad dann doch (leider) der schöne Cinelli Mod. 66 runter und ein kompakter her, jetzt passt das wieder. Die Sitzlänge ist wie vorher.
Möglichst lange Touren helfen dabei, etwaige Wehwehchen zu identifizieren. Dabei soll man aber auch nicht zum Hypochonder werden. Wenn ein Schmerz nach 70 km auftaucht und nach 100 wieder weg ist, dann wars wohl nicht so dramatisch. Man ist auch nicht alle Tage in allen Muskeln gleich locker und sitzt nicht immer ganz gleich auf dem Rad.
Ach ja, genug geschrieben, eins noch: Klar hast du gfühlt mehr Wumms, wenn der
Sattel höher kommt, das musst du aber mit deinen Knien auskaspern. Wenn der Popo zu wackeln beginnt, war das zu viel und geht ganz stark auf Kosten flüssig gekurbelter hoher TF. Für ein kurzes Zeitfahren kann man das mal machen, aber das würde ich nicht einfach so einsetzen,sondern vorher ausprobieren.
Viel Spaß auf dem Rad!
Gruß, svenski.