Um wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen, und die von
@Alexander108 eingangs gestellten Fragen:
Unklar, wie oft folgende Tätigkeiten durchgeführt werden sollen:
- Bremse prüfen und reinigen (Bremsscheiben, Bremsbeläge entnehmen, Kolben reinigen)
Zu den
Bremsen kann ich nichts sagen, ich fahre immer noch Felgenbremsen, aber da gab es ja schon von anderen hilfreiche Tips und Hinweise.
- Kassette entfernen, reinigen und prüfen
Je nach Bedarf, seit ich die Kette wachse, ist eine Zahnkranzreinigung nur noch selten zwischen den Kettenwechseln nötig, am Zweitrad, wo noch Öl (Silca Synergetic Wet Lube) zum Einsatz kommt, müßte ich das theoretisch alle zwei Wochen saubermachen, Öl zieht halt Dreck an wie ein Magnet Eisenspäne.
Das geht am besten mit der Lehre von
Birzman, die habe ich mir wegen der neuen Verschleißgrenze 0,5mm bei 11fach Ketten besorgt. Je nachdem, wie oft Du fährst, alle drei bis vier Wochen mal schauen. Ich selbst kann die für 11fach zu langen am Zweitrad "aufbrauchen", da habe ich zwar auch 11fach, allerdings basierend auf einer 10fach Kassette mit schmaleren Zwischenringen, auf die ein 11. (nämlich ein 11er) Ritzel draufgesteckt wurde. Da diese Kassette obendrein nur knapp 50 Euro kostet, könnte ich theoretisch die 11fach Ketten bis 1mm fahren. Mal sehen, wie lang der Winter wird...
- Pedale entfernen, Gewinde fetten und wieder montieren
- Garmin Rally Pedale zerlegen und fetten
Leider gibt das
Handbuch (S.14/15) bezüglich der Wartungsintervalle nichts her, es wird nur der Auseinander- und Zusammenbau beschrieben. Allerdings sollte man da (da die Lager in den Pedalkörpern fest eingebaut zu sein scheinen) nicht warten, bis die Spiel haben. Da Du allerdings selbst schreibst, dass Du nur bei schönem Wetter fährst, dauert das sicher einige Monate, bis Du da tätig werden musst. Um sicherzugehen, frage allerdings gerne mal beim Support von denen nach, dazu brauchst Du Dir nur den Code eines der beiden Pedale zu notieren, zum Öffnen eines Tickets braucht man den Produktcode.
Da kann ich auch nur von meinen Record/Chorus Vierkantlagern sprechen: nie. Aber auch bei den modernen Rädern kann man wohl auch nur die für die Lagerung der Tretlagerwelle genutzten Rillenkugellager (ich hoffe, die Bezeichnung ist korrekt, bei dem Begriff "Industrielager" klappen hier einigen die Fußnägel hoch) austauschen, etwa wenn die Spiel bekommen.
Da würde ich auch erst tätig werden, wenn der anfängt zu knirschen, oder nicht mehr so leichtgängig ist.
- Freilauf reinigen und schmieren
Das hängt vom Freilauf ab, bei meinen Laufrädern (Specialized, HED) sind unkaputtbare Ultegra 8fach Freiläufe verbaut, beziehungsweise Campagnolo 9/10/11fach (Shamal HPW Titanium, bei denen ist etwas Pflege nötig, allerdings werden die Laufräder nicht so viel bewegt). Bei den Fulcrum Racing Quattro sind allerdings die Sperrklinkenfedern mitunter bruchanfällig, ein Mitglied im Tour-Forum schrieb etwas von "alle 5000 km austauschen, bevor sie brechen".
- Bremsen entlüften / Flüssigkeit wechseln
Dazu können Dir die Nutzer von hydraulischen Bremssystemen eher etwas sagen, da würde ich dann aber auch eher so oft wie nötig und so selten wie möglich drangehen, wenn man das etwas kaputtrepariert oder -pflegt, kann das übel ausgehen.
- Sattelstütze entfernen / neue Carbon Paste
Die verwendete Carbonpaste verschwindet ja nicht, da würde ich nicht unnötig die Schrauben lösen und wieder anziehen, zumal Du da Gefahr läufst, eine optimale Sattelposition zu verstellen, wenn Du die Position der Sattelstütze nicht genau markiert hast. Es kommt natürlich darauf an, wie stark Du schwitzt, unter ungünstigen Umständen tropft das ja da hinten hin.
- Vorbau / Lenker neue Carbon Paste Steuersatz Spiel einstellen
An der Verbindung Vorbau/Lenker würde ich auch nicht unnötig herumschrauben, ich selbst habe da (allerdings auch wegen des verbauten Liegelenkers) die Klemmung des Lenkers im Vorbau mit Pattex Repair-Kleber im Vorbauauge unterstützt, um ein etwaiges Verdrehen (etwa beim Durchfahren eines Schlaglochs) zu verhindern, aber auch, um die Klemmschrauben des Vorbaus nicht zu stark anziehen zu müssen. Das Spiel ist nur nachzustellen, wenn Du welches beim testweisen Ruckeln spürst. Beim Lösen der Klemmschrauben am Gabelschaft darauf achten, oben und unten die beiden Schrauben immer gleichmäßig um etwa eine Viertelumdrehung zu lösen oder festzuziehen, nie erst eine Schraube los-/festmachen, und dann die andere. Bei Vier-Schrauben-Klemmungen für die Lenkerbefestigung hatte ich mal gelesen, dass man die über Kreuz fest- beziehungsweise losmachen soll (das könnte maal in einer frühern Tour-Zeitschrift gestanden haben).