Quasarmin
Renndönner
Retrodirect - mein Winterbastel-Spassprojekt
Zwei Tage vor dem Start von Paris-Brest-Paris 2007, gingen Thies und ich abends im kleinen Biergarten unseres Campingplatzes ein Bier drinken. Neben uns hockten ein Dutzend Briten, die sie angeregt mit einem komischen Kauz unterhielten. Er hatte merkwürdig Kleidung an, so wie man sich etwa die französichen Freizeitradfahrer kurz nach der (vorletzten) Jahrhundertwende vorstellt. Ausserdem hatte er ein Uraltfahrad dabei, das neben uns an einem Sonnenschirmständer lehnte. Wir wunderten uns erst ein wenig, weil am Lenker zwei lange Zöpfe mit Zwiebeln und Knoblauch baumelten. Ansonsten war an dem Rad alles schön original, selbst das schicke Lederköfferchen auf dem Gepäckträger war offensichlich so alt wie das Rad selbst.
Das Rad erweckte unsere Aufmerksamkeit erneut, als der Besitzer aufstand und seinen Gespächspartnern den Kettenantrieb vorführe.
Ich dachte ich seh nicht recht, egal wie herum er die Kurbel drehte, das Hinterrad drehte sich vorwärts! Ungläubig schaute ich diesen Antrieb dann immer wieder an, so ganz verstanden wie das nun funktionert haben Thies uns ich das an dem Abend allerdings noch nicht. Unsere Gedanken waren auch mehr auf die bevorstehende lange Tour gerichtet, bei der wir zum ersten Mal starteten. Eins war für uns aber klar, dass dieser merkwürdige Kauz hier nur einen auf Show macht, und mit diesem Oldtimer mit Sicherheit nicht die 1227km in Angriff nehmen wird. Am nächsten Morgen sah ich ihn dann mit einem modernen Rennrad-Laufrad über den Platz laufen - allerdings wieder in der gleichen Kluft.
Nachmittag sahen wir ich dann bei der Anmeldung und zur Ausgabe der Startunterlagen wieder, das Rad hatte inzwischen eine Rahmennummer, die Zwiebelzöpfe baumelten immer noch links am Lenker. Ich erfuhr das es sich um de Briten Drew Buck handelte, der mittlerweile das fünfte Mal bei PBP teilnahm, jedesmal mit einem anderen Fahrradtyp. Zu seiner fünften Teilnahme wollte er nun als klassicher französicher Randonneur starten, mit einem Originalrad von 1920, das zudem eine seltenes Expemplar eines damaligen „Retrodirect“ war.
Ein „Retrodirect“ ist ein altes Gangschaltungsprinzip, dass in Frankreich in den 20ern auftauchte, sich aber nicht durchsetzen konnte und schnell wieder verschwand. Es handelt sich im weitesten Sinne um ein Singlespeedrad, das keine Gangschaltung besitzt, und daher im Prinzip nur mit einem Gang gefahren werden kann. Durch den Einsatz zweier parallellaufender unterschiedlich großer Freilaufritzel und einer unteren Kettenumlenkung, ist es möglich, dass man beim Rückwärtstreten eine andere Übersetzung fährt, die dann z.B. bei starken Steigungen für weniger Krafteinsatz sorgen kann. Der Problem ist nur, man muss „rückwarts“ treten um vorwärts zu fahren....
Obwohl es bei PBP aufgrund der schlechten Wetterbedingungen zu höchsten Ausfallrate in der Geschichte von PBP kam, Drew Buck und sein Retrodirect schafften die Prüfung innerhalb des Zeitlimit. Da ich selbst weiß wie hart diese Tour schom mit modernen Material war, hat Drew meinen tiefsten Respekt !
Und noch etwas hat Drew in mir ausgelöst. Dieses Rad, genauergesagt dieses Retrodirect-Prinzip ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Der Habenwillimpuls war so stark, dass ich mich im Internet auf die Suche machte. Ich fand nicht viel, aber das was ich fand reichte schon aus, dass sich bei mir dann so nach und nach einige Dinge einfanden wie zum Beispiel alter Basso-Stahlrahmen, Freilaufritzel, und Gewindenabe.
Den Trick zur Anordnung zweier Freilaufritzel auf eine Gewindenabe, die normalerweise für einen Schraubkranz gedacht ist, fand ich wieder ihm Internet. Ein Australier beschrieb, wie er das innere Freilaufritzel mittels eines Zwischenrings nur soweit auf das Nabengewinde schraubte, dass auf der anderen Seite noch eine Gewindeverlängerung in das innere Ritzel eingeschraubt werden konnte. Auf diese Gewindeverlängerung konnte nun das äussere Ritzel aufgeschraubt werden. Zum Glück hat die Gewindenabe ein BSC-Gewinde mit 1,37‘x24tpi. Als Gewindeverlängerung konnte ich daher eine BSC-Innenlagerschale von Miche verwenden.
Zur Anmerkung: BSC = British Cycle Standard, weit aus verbreiteter und falsch ist die Bezeichnung BSA, welche eine Firma ist die nach BSC-Norm baute).
Ebenfalls aus Quellen im Internet erfuhr ich, dass 1/8“ Ketten, wie sie oft bei Single-Speed Rädern verwendet werden, zu steif für die leicht versetzte Kettenführung sind. Viel besser sind die flexiben 3/32“ Schaltungsketten geignet, wie sie bei 6-8fach Schaltungen zum Einsatz kommen. Bis auf die Gewindenabe, die ich gebraucht bei ebay ersteigerte, also alls handelsübliche Sachen. Als Freilaufritzel verwendete ich die ganz billigen Dicta-Ritzel. Leider gibt es für 3/32“ nur eine begrenzte Auswahl an Ritzelgrössen, wenn man nicht auf die sündhaft teuren Withe-Ritzel ausweichen möchte. Das kleinste Ritzel für BSC-Gewinde ist das 16er. Alles darunter hat schon das kleinere FlipFlop Gewinde. Aber 42/16 kann ich mir für den Versuch schon gang gut als Standard-Vorwärtstrettgang vorstellen. Notfalls kann das Kettenblatt auf 44 oder 46 vergrössert werden. Problematisch war die Größe für das große Ritzel. Also für den Rückwärtstritt-Berggang. Da war bei 19 Zähnen Schluss. Die Rettung kam wieder aus dem Internet. Hier wurde gezeigt, wie man auf ein 16er Ritzel ein 22er Kettenblatt (Shimano-Vierarm) mittels Kettenblattschrauben fixieren kann. Etwas Schleifarbeit ist allerdings noch notwendig, denn die Zapfen für die Schraubenlöcher müssen am Kettenblatt etwas kürzer geschliffen werden. Das war aber mit einer Standbohrmachine und kleinem Schleifstein schnell erledigt. Jegliche Versuche dies mit einer Handfeile zu erledigen sind zuvor hoffnungslos gescheitert.
So habe ich also zwei Gänge 42/16 und 42/22.
Das nächste zu lösende Problem war die Befestigung der unteren Kettenumlenkrolle. Und diesesmal zeigten mir die verschiedenen Lösungen in Internet, dass genau hier das Problem liegt. Keine der vorgestellten Lösungen schien mir so richtig ausgereift zu sein, und waren eher für das Foto optimal. Hier tüftelte und improvisierte ich lange herum. Kleine Kettenführungen die mittels Schelle an der Kettenstrebe befestigt waren, verschiedene Positionen, und mittels starker Feder befestige Rollen. Die ersten Versuche waren nicht mal halbwegs zufriedenstellend. Dann kaufte ich mir ein Downhill-Kettenführung, die mit der Gewindehülse des Innenlagers fixiert wurde. Statt dem Führungsröllchen montierte ich eine Schaltungrolle. Mit dieser Anordnung konnte ich erstmals ohne Störungen fahren. Das Umlenkröllchen saß weit vorne, fast unter dem Innenlager, die Kettenline verlief sehr zufriedenstellend. Allerdings umfasste die Kettenlänge über das eineinhalbfache einer normalen Schaltungkettenlänge. Schon bei geringen Dehnen geht die Spannung aus der Kette und die Kettenführung arbeitet nicht mehr zuverlässig. Das Rad sollte mehr werden als nur eine Spielerei. Meine Leidenschaft sind Langdistanzen, und da ist zuverlässiges Material nun mal sehr wichtig. Auch dieses Rad soll einwandfrei funktionieren. Die Idee ließ nicht lange auf sich warten, ein SSP-Kettenspanner mit kräftiger Feder wurde gekauft. Allerdings wollte ich ihn nicht hinten am Schaltungsauge befestigen, denn eine zweite Rolle an einem „schaltungsfreien Rad“ wollte ich nicht. Also habe ich ein Stahlblech angefertigt, dass wie zuvor die MTB-Kettenführung an der rechten Gewindehülse des Innenlager befestigt wurde. An dieses kurze Blech wurde ein Schaltungsauge geschraubt und daran der Kettenspanner befestigt. Das Ganze passte perfekt. Diese Anordung erfüllte somit gleich zwei Zwecke, also die Umlenkung mit gleichzeitiger Spannung der Kette.
Die ersten kurzen Ausfahren betrugen nur je 5-10 km, technisch funktionierte aber alles tadellos. Im Prinzp ist es wie Singelspeed-Fahren, nur dass man eine Option für steile Anstiege hat. Körperlich es nicht so schwer rückwärts zu treten, der Kopf hat da eher seine Probleme. Bei jedem Innehalten des Kurbeln, will ich grundsätzlich vorwärts weitertreten. Probleme bereiten mir vor allem engen Wendungen, die kann ich rückwärtstretend überhaupt nicht bewältigen. Als Pedale sind derzeit Wendepedale montiert, weil ich in einigen Situationen noch etwas Muffensausen mit dieser Kiste habe.
Ein kleiner Video: http://www.youtube.com/watch?v=DT-2H_aWrkg
Und wie geht es weiter? Zunächst will ich das Rad bei täglichen Fahrten zur Arbeit etwas erproben. Bei Paris-Brest-Paris in 2011 werde ich dieses Rad bestimmt nicht einsetzen. Aber vielleicht bei sowas wie der Vätternrundan im nächsten Jahr. Die eine Steigung bei Medivi werde ich dann rückwärtskurbelnd hochfahren
Zwei Tage vor dem Start von Paris-Brest-Paris 2007, gingen Thies und ich abends im kleinen Biergarten unseres Campingplatzes ein Bier drinken. Neben uns hockten ein Dutzend Briten, die sie angeregt mit einem komischen Kauz unterhielten. Er hatte merkwürdig Kleidung an, so wie man sich etwa die französichen Freizeitradfahrer kurz nach der (vorletzten) Jahrhundertwende vorstellt. Ausserdem hatte er ein Uraltfahrad dabei, das neben uns an einem Sonnenschirmständer lehnte. Wir wunderten uns erst ein wenig, weil am Lenker zwei lange Zöpfe mit Zwiebeln und Knoblauch baumelten. Ansonsten war an dem Rad alles schön original, selbst das schicke Lederköfferchen auf dem Gepäckträger war offensichlich so alt wie das Rad selbst.
Das Rad erweckte unsere Aufmerksamkeit erneut, als der Besitzer aufstand und seinen Gespächspartnern den Kettenantrieb vorführe.
Ich dachte ich seh nicht recht, egal wie herum er die Kurbel drehte, das Hinterrad drehte sich vorwärts! Ungläubig schaute ich diesen Antrieb dann immer wieder an, so ganz verstanden wie das nun funktionert haben Thies uns ich das an dem Abend allerdings noch nicht. Unsere Gedanken waren auch mehr auf die bevorstehende lange Tour gerichtet, bei der wir zum ersten Mal starteten. Eins war für uns aber klar, dass dieser merkwürdige Kauz hier nur einen auf Show macht, und mit diesem Oldtimer mit Sicherheit nicht die 1227km in Angriff nehmen wird. Am nächsten Morgen sah ich ihn dann mit einem modernen Rennrad-Laufrad über den Platz laufen - allerdings wieder in der gleichen Kluft.
Nachmittag sahen wir ich dann bei der Anmeldung und zur Ausgabe der Startunterlagen wieder, das Rad hatte inzwischen eine Rahmennummer, die Zwiebelzöpfe baumelten immer noch links am Lenker. Ich erfuhr das es sich um de Briten Drew Buck handelte, der mittlerweile das fünfte Mal bei PBP teilnahm, jedesmal mit einem anderen Fahrradtyp. Zu seiner fünften Teilnahme wollte er nun als klassicher französicher Randonneur starten, mit einem Originalrad von 1920, das zudem eine seltenes Expemplar eines damaligen „Retrodirect“ war.
Ein „Retrodirect“ ist ein altes Gangschaltungsprinzip, dass in Frankreich in den 20ern auftauchte, sich aber nicht durchsetzen konnte und schnell wieder verschwand. Es handelt sich im weitesten Sinne um ein Singlespeedrad, das keine Gangschaltung besitzt, und daher im Prinzip nur mit einem Gang gefahren werden kann. Durch den Einsatz zweier parallellaufender unterschiedlich großer Freilaufritzel und einer unteren Kettenumlenkung, ist es möglich, dass man beim Rückwärtstreten eine andere Übersetzung fährt, die dann z.B. bei starken Steigungen für weniger Krafteinsatz sorgen kann. Der Problem ist nur, man muss „rückwarts“ treten um vorwärts zu fahren....
Obwohl es bei PBP aufgrund der schlechten Wetterbedingungen zu höchsten Ausfallrate in der Geschichte von PBP kam, Drew Buck und sein Retrodirect schafften die Prüfung innerhalb des Zeitlimit. Da ich selbst weiß wie hart diese Tour schom mit modernen Material war, hat Drew meinen tiefsten Respekt !
Und noch etwas hat Drew in mir ausgelöst. Dieses Rad, genauergesagt dieses Retrodirect-Prinzip ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Der Habenwillimpuls war so stark, dass ich mich im Internet auf die Suche machte. Ich fand nicht viel, aber das was ich fand reichte schon aus, dass sich bei mir dann so nach und nach einige Dinge einfanden wie zum Beispiel alter Basso-Stahlrahmen, Freilaufritzel, und Gewindenabe.
Den Trick zur Anordnung zweier Freilaufritzel auf eine Gewindenabe, die normalerweise für einen Schraubkranz gedacht ist, fand ich wieder ihm Internet. Ein Australier beschrieb, wie er das innere Freilaufritzel mittels eines Zwischenrings nur soweit auf das Nabengewinde schraubte, dass auf der anderen Seite noch eine Gewindeverlängerung in das innere Ritzel eingeschraubt werden konnte. Auf diese Gewindeverlängerung konnte nun das äussere Ritzel aufgeschraubt werden. Zum Glück hat die Gewindenabe ein BSC-Gewinde mit 1,37‘x24tpi. Als Gewindeverlängerung konnte ich daher eine BSC-Innenlagerschale von Miche verwenden.
Zur Anmerkung: BSC = British Cycle Standard, weit aus verbreiteter und falsch ist die Bezeichnung BSA, welche eine Firma ist die nach BSC-Norm baute).
Ebenfalls aus Quellen im Internet erfuhr ich, dass 1/8“ Ketten, wie sie oft bei Single-Speed Rädern verwendet werden, zu steif für die leicht versetzte Kettenführung sind. Viel besser sind die flexiben 3/32“ Schaltungsketten geignet, wie sie bei 6-8fach Schaltungen zum Einsatz kommen. Bis auf die Gewindenabe, die ich gebraucht bei ebay ersteigerte, also alls handelsübliche Sachen. Als Freilaufritzel verwendete ich die ganz billigen Dicta-Ritzel. Leider gibt es für 3/32“ nur eine begrenzte Auswahl an Ritzelgrössen, wenn man nicht auf die sündhaft teuren Withe-Ritzel ausweichen möchte. Das kleinste Ritzel für BSC-Gewinde ist das 16er. Alles darunter hat schon das kleinere FlipFlop Gewinde. Aber 42/16 kann ich mir für den Versuch schon gang gut als Standard-Vorwärtstrettgang vorstellen. Notfalls kann das Kettenblatt auf 44 oder 46 vergrössert werden. Problematisch war die Größe für das große Ritzel. Also für den Rückwärtstritt-Berggang. Da war bei 19 Zähnen Schluss. Die Rettung kam wieder aus dem Internet. Hier wurde gezeigt, wie man auf ein 16er Ritzel ein 22er Kettenblatt (Shimano-Vierarm) mittels Kettenblattschrauben fixieren kann. Etwas Schleifarbeit ist allerdings noch notwendig, denn die Zapfen für die Schraubenlöcher müssen am Kettenblatt etwas kürzer geschliffen werden. Das war aber mit einer Standbohrmachine und kleinem Schleifstein schnell erledigt. Jegliche Versuche dies mit einer Handfeile zu erledigen sind zuvor hoffnungslos gescheitert.
So habe ich also zwei Gänge 42/16 und 42/22.
Das nächste zu lösende Problem war die Befestigung der unteren Kettenumlenkrolle. Und diesesmal zeigten mir die verschiedenen Lösungen in Internet, dass genau hier das Problem liegt. Keine der vorgestellten Lösungen schien mir so richtig ausgereift zu sein, und waren eher für das Foto optimal. Hier tüftelte und improvisierte ich lange herum. Kleine Kettenführungen die mittels Schelle an der Kettenstrebe befestigt waren, verschiedene Positionen, und mittels starker Feder befestige Rollen. Die ersten Versuche waren nicht mal halbwegs zufriedenstellend. Dann kaufte ich mir ein Downhill-Kettenführung, die mit der Gewindehülse des Innenlagers fixiert wurde. Statt dem Führungsröllchen montierte ich eine Schaltungrolle. Mit dieser Anordnung konnte ich erstmals ohne Störungen fahren. Das Umlenkröllchen saß weit vorne, fast unter dem Innenlager, die Kettenline verlief sehr zufriedenstellend. Allerdings umfasste die Kettenlänge über das eineinhalbfache einer normalen Schaltungkettenlänge. Schon bei geringen Dehnen geht die Spannung aus der Kette und die Kettenführung arbeitet nicht mehr zuverlässig. Das Rad sollte mehr werden als nur eine Spielerei. Meine Leidenschaft sind Langdistanzen, und da ist zuverlässiges Material nun mal sehr wichtig. Auch dieses Rad soll einwandfrei funktionieren. Die Idee ließ nicht lange auf sich warten, ein SSP-Kettenspanner mit kräftiger Feder wurde gekauft. Allerdings wollte ich ihn nicht hinten am Schaltungsauge befestigen, denn eine zweite Rolle an einem „schaltungsfreien Rad“ wollte ich nicht. Also habe ich ein Stahlblech angefertigt, dass wie zuvor die MTB-Kettenführung an der rechten Gewindehülse des Innenlager befestigt wurde. An dieses kurze Blech wurde ein Schaltungsauge geschraubt und daran der Kettenspanner befestigt. Das Ganze passte perfekt. Diese Anordung erfüllte somit gleich zwei Zwecke, also die Umlenkung mit gleichzeitiger Spannung der Kette.
Die ersten kurzen Ausfahren betrugen nur je 5-10 km, technisch funktionierte aber alles tadellos. Im Prinzp ist es wie Singelspeed-Fahren, nur dass man eine Option für steile Anstiege hat. Körperlich es nicht so schwer rückwärts zu treten, der Kopf hat da eher seine Probleme. Bei jedem Innehalten des Kurbeln, will ich grundsätzlich vorwärts weitertreten. Probleme bereiten mir vor allem engen Wendungen, die kann ich rückwärtstretend überhaupt nicht bewältigen. Als Pedale sind derzeit Wendepedale montiert, weil ich in einigen Situationen noch etwas Muffensausen mit dieser Kiste habe.
Ein kleiner Video: http://www.youtube.com/watch?v=DT-2H_aWrkg
Und wie geht es weiter? Zunächst will ich das Rad bei täglichen Fahrten zur Arbeit etwas erproben. Bei Paris-Brest-Paris in 2011 werde ich dieses Rad bestimmt nicht einsetzen. Aber vielleicht bei sowas wie der Vätternrundan im nächsten Jahr. Die eine Steigung bei Medivi werde ich dann rückwärtskurbelnd hochfahren