• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Rund um's DIAMANT - Technik, Touren, Typen

Nachdem dieses Modell 67 nun lange genug in den Kleinanzeigen auf Abholung in Leipzig gewartet hatte und die letzte Preisanpassung es endgültig in die Kategorie "Schnäppchen" brachte, bin ich doch weich geworden und habe es gekauft.
Wohlwissend um die Baustellen- und Stausituation auf der A9 entstand der kühne Plan, das Rad auf eigener Achse nach Jena zu überführen. Also vormittags zur Bahn geflitzt und in etwa anderthalb Stunden nach Gohlis gefahren. Die Verkäuferin war von meinem Plan nicht wirklich begeistert, weil man das Rad doch erstmal überholen müsse, um sicher damit fahren zu können. Dabei hatte das schonmal jemand in den 90ern gemacht, sodass es maximal die Standschäden seitdem zu beheben galt :)

Die Reifen hielten schonmal die Luft, also die ersten Meter gefahren und schnell entschieden, dass ich doch noch am Baumarkt vorbei muss. Die Kette war trocken und auch das Ritzel so verharzt, dass es den Leerlauf verweigerte; ein 5-fach-Fixie quasi :D
Auf dem Parkplatz beim Bieber also ein bisschen mit Öl rumgekleckert, die maximale Sattelhöhe ausgelotet (Stütze war gekürzt :() und die hintere Bremse mit einer ordentlichen Pfuschlösung "entschliffen":





Danach ein verspätetes Mittagessen und dann über Jahnallee und Lützner Straße in Richtung Grünau und Lausen. Vorbei am Kulkwitzer See auf den Elster-Saale-Radweg mit seinen nicht enden wollenden Geraden; ehemalige Bahntrasse halt ;)
Dort ein kurzer Zwischenstopp für eine Bestandsaufnahme:



Sattelklemmung vorn und hinten offene Muffe ✅


Originale Ausfallenden ✅


Aerodynamischer Gabelkopf mit Diamant-Prägung ✅


Steuerkopfschild fehlt ❎


Weiter ging es Richtung Weißenfels gegen den immer stärker werdenden Westwind. Zwischendurch nochmal ein Reparaturstopp, weil sich das langsam notwendig werdende große Ritzel hinten nicht schalten ließ.
Bei der Überquerung der A9 am Kreuz Rippachtal wusste ich dann wieder, wo ich war und freute mich auf's Hinabrollen ins Saaletal.



Die Fahrt den Saale-Radweg hinauf Richtung Naumburg verlief ohne besondere Vorkommnisse, nur der Sitzkomfort auf dem alten Möve-Sattel schwand zusehens. Kurz vor Naumburg hatte ich mich dann noch von der Bahn-App verwirren lassen, die es wohl nicht für nötig hält, Sondertickets wie das Hopper-Ticket anzubieten oder wenigstens als Option anzuzeigen :mad:
Also noch ein paar Kilometer bis zum Bahnhof in Bad Kösen drangehängt, von dem ich wusste, dass er im 50km-Radius liegt. Damit waren dann laut BRouter 73km geschafft, was ich ok fand als Halbtagestour auf einem unbekannten Sattel :p



Daheim angekommen, habe ich dann erstmal die Rahmenhöhe gemessen und Überraschung: es sind nicht die in der Anzeige angegebenen 55cm, sondern für mich grundsätzlich passende 58cm M-OK. Das heißt, ich "muss" den Rahmen wohl behalten und irgendwas drausmachen.
Er hat übrigens eine Rahmennummer ganz knapp unter 1 Mio und ist damit ein 1937er Baujahr. Er ist also noch aus dem dünnwandigerem Rohr (0,6mm) der ersten Generation gebaut, sodass ich schon jetzt auf das Wiegen nach der Zerlegung gespannt bin.

Was ich draus mache, weiß ich noch gar nicht genau. Auf keinen Fall wird es jedoch eine "originalgetreue" Restaurierung; von denen gibt es genug Exemplare und Versuche.
Angesichts der Lackierung als Inspiration fände ich eigentlich einen Mitt-90er-Restomod mit Shimano DA 7410 Komponenten ganz reizvoll. Mal gucken, ob sich das machen lässt.
 
Hübsches Stück. Als Anregung hätte ich einen Aufbau wie Werner Aidns Ausfahrrad im Kopf: nur das nötixte ran, aber einigermaßen periodengerecht. Also dicke Reifen, etwa Ledersattel, Holzfelgen, Diamantkurbel (o.ä.), keine Schaltung.
 
Guten Abend miteinander! Weiss jemand, wie der Deal mit den Gipiemme-Komponenten zustande gekommen ist und ab wann das Zeug bei Diamantens verbaut wurde? Ich hab schon originale Rennsporträder von 89 mit GPM Naben gesehen. Und 715 natürlich. Aber nicht älter..
 
Hübsches Stück. Als Anregung hätte ich einen Aufbau wie Werner Aidns Ausfahrrad im Kopf: nur das nötixte ran, aber einigermaßen periodengerecht. Also dicke Reifen, etwa Ledersattel, Holzfelgen, Diamantkurbel (o.ä.), keine Schaltung.
Wäre auch eine Idee, allerdings habe ich etwas in die Richtung ja schon mit meinem Modell 8:
https://flickr.com/photos/46002115@N05/4935786862/in/album-72157624702921601/Da fällt mir ein, dass ich das auch mal reaktivieren müsste. Ich glaube, das steht jetzt seit fünf Jahren wegen zwei gebrochener Speichen ungenutzt im Keller :oops:

Schöner detaillierter Reisebericht. Derartige Abholausflüge schmieden die persönliche Beziehung zum Rad :)
Stimmt, leider klappt das viel zu selten, weil die Räder meist sonstwo stehen und man dann doch nur zwei Stunden stumpf nach Navi fahrend im Auto sitzt.
 
Nachdem dieses Modell 67 nun lange genug in den Kleinanzeigen auf Abholung in Leipzig gewartet hatte...
Da hast Du ja einen schönen Fang gemacht und auch eine schöne Abholgeschichte erlebt. Ich war ein bißchen zu unschlüssig, um mir das Rad mal anzusehen...
Ist die neue Farbe aus den 90ern eigentlich Lack oder eine Pulverbeschichtung?
 
Nachdem dieses Modell 67 nun lange genug in den Kleinanzeigen auf Abholung in Leipzig gewartet hatte und die letzte Preisanpassung es endgültig in die Kategorie "Schnäppchen" brachte, bin ich doch weich geworden und habe es gekauft.
Wohlwissend um die Baustellen- und Stausituation auf der A9 entstand der kühne Plan, das Rad auf eigener Achse nach Jena zu überführen. Also vormittags zur Bahn geflitzt und in etwa anderthalb Stunden nach Gohlis gefahren. Die Verkäuferin war von meinem Plan nicht wirklich begeistert, weil man das Rad doch erstmal überholen müsse, um sicher damit fahren zu können. Dabei hatte das schonmal jemand in den 90ern gemacht, sodass es maximal die Standschäden seitdem zu beheben galt :)

Die Reifen hielten schonmal die Luft, also die ersten Meter gefahren und schnell entschieden, dass ich doch noch am Baumarkt vorbei muss. Die Kette war trocken und auch das Ritzel so verharzt, dass es den Leerlauf verweigerte; ein 5-fach-Fixie quasi :D
Auf dem Parkplatz beim Bieber also ein bisschen mit Öl rumgekleckert, die maximale Sattelhöhe ausgelotet (Stütze war gekürzt :() und die hintere Bremse mit einer ordentlichen Pfuschlösung "entschliffen":





Danach ein verspätetes Mittagessen und dann über Jahnallee und Lützner Straße in Richtung Grünau und Lausen. Vorbei am Kulkwitzer See auf den Elster-Saale-Radweg mit seinen nicht enden wollenden Geraden; ehemalige Bahntrasse halt ;)
Dort ein kurzer Zwischenstopp für eine Bestandsaufnahme:



Sattelklemmung vorn und hinten offene Muffe ✅


Originale Ausfallenden ✅


Aerodynamischer Gabelkopf mit Diamant-Prägung ✅


Steuerkopfschild fehlt ❎


Weiter ging es Richtung Weißenfels gegen den immer stärker werdenden Westwind. Zwischendurch nochmal ein Reparaturstopp, weil sich das langsam notwendig werdende große Ritzel hinten nicht schalten ließ.
Bei der Überquerung der A9 am Kreuz Rippachtal wusste ich dann wieder, wo ich war und freute mich auf's Hinabrollen ins Saaletal.



Die Fahrt den Saale-Radweg hinauf Richtung Naumburg verlief ohne besondere Vorkommnisse, nur der Sitzkomfort auf dem alten Möve-Sattel schwand zusehens. Kurz vor Naumburg hatte ich mich dann noch von der Bahn-App verwirren lassen, die es wohl nicht für nötig hält, Sondertickets wie das Hopper-Ticket anzubieten oder wenigstens als Option anzuzeigen :mad:
Also noch ein paar Kilometer bis zum Bahnhof in Bad Kösen drangehängt, von dem ich wusste, dass er im 50km-Radius liegt. Damit waren dann laut BRouter 73km geschafft, was ich ok fand als Halbtagestour auf einem unbekannten Sattel :p



Daheim angekommen, habe ich dann erstmal die Rahmenhöhe gemessen und Überraschung: es sind nicht die in der Anzeige angegebenen 55cm, sondern für mich grundsätzlich passende 58cm M-OK. Das heißt, ich "muss" den Rahmen wohl behalten und irgendwas drausmachen.
Er hat übrigens eine Rahmennummer ganz knapp unter 1 Mio und ist damit ein 1937er Baujahr. Er ist also noch aus dem dünnwandigerem Rohr (0,6mm) der ersten Generation gebaut, sodass ich schon jetzt auf das Wiegen nach der Zerlegung gespannt bin.

Was ich draus mache, weiß ich noch gar nicht genau. Auf keinen Fall wird es jedoch eine "originalgetreue" Restaurierung; von denen gibt es genug Exemplare und Versuche.
Angesichts der Lackierung als Inspiration fände ich eigentlich einen Mitt-90er-Restomod mit Shimano DA 7410 Komponenten ganz reizvoll. Mal gucken, ob sich das machen lässt.
Ich hatte dss Rad auch gesehen und beobachtet. Und mit mir gekämpft. Aber schön das es hier gelandet ist.
 
Guten Abend! Ich stecke grad aus übrigen Teilen ein 707 zusammen. Dabei sind mir diese Bremsen in die Hand gefallen. Kennt die einer? Grad lang genug für Standardrahmen, passen aber auch an FF und sowas. Hab ich schon öfter gesehen. Importware?
 

Anhänge

  • 20210828_194404.jpg
    20210828_194404.jpg
    209,7 KB · Aufrufe: 79
  • 20210828_194427.jpg
    20210828_194427.jpg
    215,5 KB · Aufrufe: 76
  • 20210828_194440.jpg
    20210828_194440.jpg
    274 KB · Aufrufe: 72
Guten Abend! Ich stecke grad aus übrigen Teilen ein 707 zusammen. Dabei sind mir diese Bremsen in die Hand gefallen. Kennt die einer? Grad lang genug für Standardrahmen, passen aber auch an FF und sowas. Hab ich schon öfter gesehen. Importware?
"Formos" ?! Import ... aus Asien ... gibt es auch passende Bremshebel ... der Spannhebel erinnert an Weinmann
EDIT:
https://www.rennrad-news.de/forum/t...er-mein-gebündelter-aufbaufaden.153282/page-4
 
In zwei Stufen ab 1986 und dann ab 1988 wurden über den Außenhandel diverse Produkte eingeführt,um mangelnde Qualität oder mangelnde Verfügbarkeit zu mildern.
1986-Mavic Rennradfelgen Monthlery Tour alter Kleber ,Speichen & Nippel Prym ,Maillard Zahnkränze
1988-Erneut Mavic Monthlery Tour neuer Kleber,Naben Maillard, diverse Gipiemme Komponenten Naben Sprint mit Voll-und Hohlachse, Schaltungen,Ketten aus China,...diese z.T. im Großhandel frei käuflich oder zur Ausstattung Rennräder Sportclubs
Die geplante Produktionsübernahme Simplex scheiterte.
 
Zuletzt bearbeitet:
In zwei Stufen ab 1986 und dann ab 1988 wurden über den Außenhandel diverse Produkte eingeführt,um mangelnde Qualität oder mangelnde Verfügbarkeit zu mildern.
1986-Mavic Rennradfelgen Monthlery ,Speichen & Nippel Prym ,Maillard Zahnkränze
1988-Erneut Mavic Monthlery neuer Kleber,Naben Maillard, diverse Gipiemme Komponenten Naben, Schaltungen...diese z.T. im Großhandel frei käuflich oder zur Ausstattung Rennräder Sportclubs
Die geplante Produktionsübernahme Simplex scheiterte.
Na mit Frankreich wurde ja ganz gen geklüngelt. Seit dem Gelekwellenwerk in Mosel fuhr Erich ja auch CX. Den Deal mit GPM kann ich gar nicht nachvollziehen, passten doch z.B. die am 715/Rubin verbauten Teile zeitlich nicht zusammen. Als hätten die nen Container Restposten gekauft.
 
Na mit Frankreich wurde ja ganz gen geklüngelt. Seit dem Gelekwellenwerk in Mosel fuhr Erich ja auch CX. Den Deal mit GPM kann ich gar nicht nachvollziehen, passten doch z.B. die am 715/Rubin verbauten Teile zeitlich nicht zusammen. Als hätten die nen Container Restposten gekauft.
Taete mich zumindest nicht schockieren ... B-Ware, nicht verkaufte Altposten ... besser als Stahlkeilkurbeln in der Qualitaet zweite Haelfte 80er und Rasant Mittelzugbremsen die in etwa soviel wogen, wie im Westen ein gut gemachter Rahmen ist das alles.
 
Taete mich zumindest nicht schockieren ... B-Ware, nicht verkaufte Altposten ... besser als Stahlkeilkurbeln in der Qualitaet zweite Haelfte 80er und Rasant Mittelzugbremsen die in etwa soviel wogen, wie im Westen ein gut gemachter Rahmen ist das alles.
Ich bau grad aus Restteilen ein spätes 706/07 zusammen. So zum verleihen oder zum Bäcker fahren. Gefühlt knack ich die 20 Kilo Marke.. Eieiei!
 
Zurück
Oben Unten