• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Sattelüberhöhung, Oberrohrlänge und sonstige Kuriositäten...

Mir scheint, es hängt auch einiges von der Sattelneigung ab, denn nun hab ich zwar die neue Sattelstütze und den Vorbau montiert (alles fühlt sich gut an), aber in der Nacht auf dem Heimweg (zugegeben, nach 9Std. Spätschicht ist man nicht mehr taufrisch) hatte ich nach kleinsten Einstellungen am Sattel, dieser erschien mir nämlich dann auf Arbeit etwas zu weit nach vorn geneigto_O , plötzlich wieder Rückenschmerzen. Am Tage, auf dem Weg zur Arbeit war das nicht. Ärgere mich schon, dass ich den Sattel überhaupt verstellt habe, nur weil er irgendwie geneigt war:mad: anstatt ihn so zu lassen! Es nützt nichts, 16km zur Arbeit ist keine aussagekräftige Teststrecke! Da muss am Wochenende ausgiebig getestet werden!
 

Anzeige

Re: Sattelüberhöhung, Oberrohrlänge und sonstige Kuriositäten...
in der Nacht auf dem Heimweg (zugegeben, nach 9Std. Spätschicht ist man nicht mehr taufrisch) hatte ich nach kleinsten Einstellungen am Sattel, dieser erschien mir nämlich dann auf Arbeit etwas zu weit nach vorn geneigto_O , plötzlich wieder Rückenschmerzen. Am Tage, auf dem Weg zur Arbeit war das nicht.

Der Körper wird kleiner über den Tag, nachts streckt er sich wieder. Kein Scheiß. Habe auch mal lange dran rumgewerkelt, bin mit Rückenschmerzen beim Arzt gewesen, der mir neben medizinischen Ratschlägen auch sagte: "Stellen Sie Ihr Rad abends ein. Da sind sie kleiner, aber auch nicht mehr so belastbar. Was da passt, lässt sich deshalb auch in groß und fit fahren." Weiß nicht, ob er damit generell richtig liegt, aber ich habe es so gemacht und fahre seitdem wirklich gut. Hätte ich nicht gedacht, dass wir über den Tag kleiner werden, erscheint aber nachvollziehbar. Dauerdruck von oben, da geht der Kröper eben ein kleiln wenig in die Knie. Im Liegen gibt's Entlastung, mehr Länge.
 
Das scheint ja schon schwer zu sein! ;) Seltsamerweise schob ich in meinen Rahmen die dazu passende Sattelstütze mit 25 mm offset, schraubte darauf den Sattel so, dass die Markierungen am Sattelgestell zentriert zu den Klemmbacken sitzen und fahre seither. Sollte ich mir nun Gedanken über wo auch immer anzulegende Knielote machen? :rolleyes: Die vorgeschlagenen Meßpunkte ergäben mit 20 mm Variationsbreite (oder bei "Mitte des Tibiakopfes" gar mehr) immerhein eine satte Spannbreite, die ich nach Fahrgefühl wesentlich schärfer eingrenzen kann.

Kurz: wenn Sitzwinkel und Offset der Sattelstütze passen, dann muss das Individuum in aller Regel nicht mehr mit dem biomechanisch irrelevanten Woodoo-Maß des Knielots nachjustiert werden. Wer dann auf dem Sattel noch schlecht in den Tritt kommt, kann ja einfach mal an je einem Wochenende den Sattel 10 mm vor oder zurück schieben. Dabei stellt sich dann meist von alleine heraus, ob ein solcher Nachbesserungsbedarf besteht, der allerdings nicht immer durch die Sitzgeometrie sondern manchmal auch durch die Oberrohr-/Vorbau-/Lenker-Länge mit beeinflusst wird. Immerhin kommt dabei eine für den momentan montierten Vorbau/Lenker passend eingestellte Sattelposition heraus. Der Rest sollte besser durch Aussenansicht und Absolutmaße geklärt werden. Kleine Kurzbeiner mögen eine Sattelspitze nur ca. 5 cm hinter Tretlagermitte haben. Ich als 1,81 m-Fahrer mit 88 cm SL fahre auf dem Renner mit Sattelspitze ca. 7,5 cm hinter dem Tretlager und dürfte damit eine 0815-"Normaleinstellung" haben. Diese Maße sind dann auch vom Sitzrohrwinkel unabhängig.
 
kleiner Erfolg heute: perfekte Fahrt zur Arbeit mit leicht nach unten geneigter Sattelnase und herrlichen 11°c! Keine Beschwerden, kein Taubheitsgefühl in den Zehen... Nach der Schicht ähnlich Gutes erlebt, mit leichten Abzügen in der B-Note. Aber das liegt wohl, wie schon weiter oben erwähnt, eher an der Schicht, die einem dann in den Knochen steckt...Bin sehr zuversichtlich und warte nun eine ab, wie es sich nach einer ausgiebigen Runde verhält...
Hab mal ein Foto (schlechte Handy Quali...) von dem Rad eingestellt, wie es nun dasteht.
 

Anhänge

  • Foto061.jpg
    Foto061.jpg
    170,2 KB · Aufrufe: 3.770
Schau doch nochmal bei Steve Hogg rein. Der vertritt - für mich plausibel - die These, dass es bei der horizontalen Sattelposition vor allem darauf ankommt, dass bei mittlerem bis hohem Pedaldruck der Oberkörper durch die Gegenkraft aus der Tretbewegung quasi kräftefrei gehalten wird. Die Sattelneigung hat dann eher was mit der individuellen Beweglichkeit im Beckenbereich zu tun, beeinflusst das Ganze aber.

Sein Hintergrundargument ist, dass das Kleinhirn den Muskeln, die die Körperhaltung stabilisieren, immer Priorität einräumt. Wenn man die also weitgehend entlastet, gewinnt mann Resourcen für die Vorwärtsbewegung.

Für mich hab ich - letztlich durch Ausprobieren und Feintuning - eine Position gefunden, in der der Oberkörper auch unter Belastung und nach mehreren Stunden recht entspannt ist und ich die Kraft hauptsächlich zum Treten verwenden kann.

Bisschen viel Theorie vielleicht, aber mir hats geholfen ;)

Gruß, svenski.
 
ganz so weit, wie es auf dem Bild aussieht, ist der Sattel nicht geneigt! Das ist wohl eher durch das Hintergrundlicht etwas verzerrt! Wollte ich nur mal anmerken...;)
 
Schau doch nochmal bei Steve Hogg rein. Der vertritt - für mich plausibel - die These, dass es bei der horizontalen Sattelposition vor allem darauf ankommt, dass bei mittlerem bis hohem Pedaldruck der Oberkörper durch die Gegenkraft aus der Tretbewegung quasi kräftefrei gehalten wird. Die Sattelneigung hat dann eher was mit der individuellen Beweglichkeit im Beckenbereich zu tun, beeinflusst das Ganze aber.

Sein Hintergrundargument ist, dass das Kleinhirn den Muskeln, die die Körperhaltung stabilisieren, immer Priorität einräumt. Wenn man die also weitgehend entlastet, gewinnt mann Resourcen für die Vorwärtsbewegung.

Für mich hab ich - letztlich durch Ausprobieren und Feintuning - eine Position gefunden, in der der Oberkörper auch unter Belastung und nach mehreren Stunden recht entspannt ist und ich die Kraft hauptsächlich zum Treten verwenden kann.

Bisschen viel Theorie vielleicht, aber mir hats geholfen ;)

Gruß, svenski.

Hört sich logisch an! Ich muss halt sehen, dass ich eine Position finde, in der ich weder zu viel Druck auf den Handgelenken habe, noch zu weit "hinten überhänge", um nicht wieder Rückenschmerzen oder Taubheitsgefühle zu bekommen. Dazwischen scheint es bei mir momentan zu liegen. Die Länge (OR+Vorbau) fühlt sich aber erstmal ganz gut an...
 
Ansonsten würde ich mal sagen, ist im Cockpit noch genug Luft: Vorbau drehen zum Beispiel :)

Wie lang ist der eigentlich? Sieht aus wie mindestens 110. Und nen Spacer hast du auch noch ^^

Jaja ich weiß, sieht alles Sch***** aus, aber irgendwann krähst du nur noch nach Komfort. Ich habe da ähnliche Probleme ;)
 
Ansonsten würde ich mal sagen, ist im Cockpit noch genug Luft: Vorbau drehen zum Beispiel :)
auf gar keinen Fall!
Wie lang ist der eigentlich? Sieht aus wie mindestens 110. Und nen Spacer hast du auch noch ^^
120mm. Und die drei Spacer werd ich auch schön dranlassen, wer weiß, was ich da evtl. noch korrigieren muss...
Jaja ich weiß, sieht alles Sch***** aus, aber irgendwann krähst du nur noch nach Komfort. Ich habe da ähnliche Probleme ;)
eben jenen Komfort hoffe ich nun mittels oben erwähnter Veränderungen gewonnen zu haben, und von der ehemals "knackigen" Optik hab ich mich ja nun schon verabschiedet!
 
update: heute ne schnelle Testrunde eingelegt und dabei ca. 75min absolut beschwerdefrei gefahren! Einzig die Zehen des linken Fußes sind hin und wieder eingeschlafen. Aber die o.g. Rückenbeschwerden sind nicht aufgetreten:)
und wenn dieser besch..... Gegenwind nicht gewesen wäre, hätte ich auch meinen 32er Schnitt gehalten:mad:, aber das ist ´n anderes Thema!​
 
in diesem Zusammenhang mal die Frage: warum heißt es, dass größere Rahmen eher Tourenrahmen sind (weil bequemer) und kleinere eher rennmäßig zu gebrauchen sind? Bei einem großen Rahmen sitze ich doch weiter nach vorn gebeugt/gestreckter auf dem Rad und das empfinde ich als recht unbequem. Vor allem nach 3h im Sattel. Habe noch nirgends was dazu lesen können, hier kann doch bestimmt jemand was zu sagen. Danke!
 
Normal sitzt du bei kleinem oder größem Rahmen immer gleich gestreckt. Die unterschiedliche Oberrohrlänge gleicht man ja mit Sattelstützen SetBack und Vorbaulänge aus. Der größere Rahmen hat aber i.d.R. ein längeres Steuerrohr. sodass man aufrechter sitzen kann bzw. bei einem kleinen Rahmen man eine höhere Sattelüberhöhung fahren kann.
 
Immer vorausgesetzt, dass Du Dir mittels Sattelstütze, Lenker, Vorbau etc. eine (fast) identische Sitzposition verschaffst...
... ist der größere Rahmen, vor allem wenn er aus Stahl oder Titan ist, vielleicht der etwas bequemere. Und der mit der geringeren Überhöhung.

Aber da sei die Geometrie vor. Ich habe vier Rahmen mit Höhen von 54, 55, 56 und 59 cm. Der 59er hat zwar das längste Oberrohr, aber der 56er ist wegen seines steilen Sitzwinkels der "längste" (größter reach). Und durch diesen steilen Sitzwinkel auch eher hart zu fahren, obwohl aus Stahl. Der 59er ist eine "Sänfte" - und beide sind im Tretlagerbereich recht weich. Die beiden kleineren fahre ich viel lieber, sind ordentlich seitensteif durch entsprechende Konstruktion, auf denen fahre ich auch die langen Strecken. Übrigens: Auch Laufräder und Bereifung tragen wesentlich zum Fahrgefühl bei. Und die Sitzposition sollte vor allem die sein, die Dir passt.

Bleibt halt kompliziert... ;)

Gruß, svenski.
 
...der "längste" (größter reach)...
Das könnte verwirren!
Der "reach" hat doch nichts mit der Rahmengeometrie zu tun. Machst halt nen anderen Lenker dran, mit mehr oder weniger reach. Das hat nur im Untergriff Auswirkungen auf deine Haltung. Beim Obergriff oder Sti-fahren ändert sich doch da nichts.
Und ob ein Rahmen, ganz gleich welcher, eher tourentauglich ist oder sich eher zum racen eignet, hängt nicht zuletzt davon ab, was man daraus macht! So lässt sich auch ein vglw. kleiner Rahmen durch einige Modifikationen zum "Trekker" umbauen. Umgekehrt, und das sehe ich ja in meinem Fall, lässt sich der zunächst für mich recht kurze Rahmen bei eigentlich korrekter Rh durch lediglich zwei Modifikationen schnell meinen Bedürfnissen nach gestreckterer Haltung und somit einer Race-tauglichen Sitzpsition anpassen. Man muss aber beachten, dass man nicht immer dem Wunsch nach einer definierten Sitzposition nachkommen kann. Denn was nützt die theoretisch knackigste, race-tauglichste Geometrie, wenn Du nach 20min nicht mehr drauf sitzen kannst! Wer also auf seinem vom Händler oder Versender konfigurierten Rad einfach aufsitzen und losfahren kann ohne irgendetwas verändern zu müssen, sei hiermit beglückwünscht!;)
 
Danke für die guten Antworten! Damit weiß ich, wie mit diesem scheinbaren Gerücht umzugehen ist.
 
Denke mal der Radstand spielt da auch ne Rolle... Beim größeren Rahmen ist der doch zwangsläufig größer und damit wird der Hobel spurtreuer als der kleinere Bruder
 
Jaaaa...ein. Bei den meisten Geometrietabellen kannst Du verfolgen, wie der Steuerrohrwinkel mit zunehmender Größe etwas steiler wird. Damit auch ein großer Rahmen "agil" bleibt. Es gibt in der Tat Konstrukteure, die es schaffen, einen Rahmen über weite Größenbereiche mit ähnlichen Fahreigenschaften auszustatten. Das geht nur über solche Maßnahmen.

All die genannten Aspekte beeinflussen das Fahrverhalten, und jeden einzelnen davon kann man durch andere kompensieren. Das macht ja u.a. die Faszination des Themas aus.

Gruß, svenski.
 
Zurück
Oben Unten