Sattelbau

[Phonosophie]

120 Gramm. Den Ehrgeiz, unter 100 zu bleiben, hab ich momentan nicht mehr.
Das Gewicht der Sitzschale bleibt unverändert, aber ich packe mehr in die Rails rein.
Na ja, bei den < 100er Sätteln hatte ich auch extem dünnes Leder verwendet.

Das ist doch immer noch superleicht und leichter als die meisten Seriensättel .Und etwas dickeres Leder bedeutet auch, dass das nicht so leicht durchscheuert. Die Rails stabiler zu machen find ich auch wichtiger als ein paar Gramm Gewichtseinsparung.

 

[Johnny B. Goode]

Durchscheuern wird da nix. Das ist ja der Riesenvorteil von Leder, die Abriebfestigkeit.
Da gibts bis heute nix besseres als Leder.
Ich könnte eine der beiden dünnen Lagen Glasgewebe weglassen.
Das wir wohl 10 Gramm bringen.
Aber bisher funktioniert die Schale so gut, dass ich keine Experimente machen möchte.
Das Zellgummi ist relativ schwer, aber vom Komfort her gibts nix besseres. S'isso!

 

[Phonosophie]

@Johnny B. Goode zeig doch mal ne Aufnahme von den Rails.

 

[Johnny B. Goode]

Mach ich! Momentan überarbeite ich sie, damit sie im Bereich der Klammern passen.
Die Rails schwanken zwischen 9-10 mm Durchmesser. Kriege ich aber hin!
Ich kann die Rails natürlich dünner bauen, will aber klar auf der sicheren Seite sein.
Die bei Carbongestellen übliche hochovale Querschnittsform fällt mir noch schwer.
Sinnvoll ist sie!

 

[Johnny B. Goode]

Jetzt passen die Rails, trotz der Dicke.
Warum bin ich nicht gleich drauf gekommen ...

 

[Ragnar]

Jetzt passen die Rails, trotz der Dicke.
Warum bin ich nicht gleich drauf gekommen ...

Total erschrocken. Dachte zuerst an eine Spinne.
Die hochovale Bauform hat natürlich den Vorteil der deutlich höheren Stabilität.

 

[MNOT]

Total erschrocken. Dachte zuerst an eine Spinne.
Die hochovale Bauform hat natürlich den Vorteil der deutlich höheren Stabilität.

Bei einer Spinne mit 12 Beinen hätte ich mich aber auch erschrocken. ?

 

[Johnny B. Goode]

Die hochovale Bauform hat natürlich den Vorteil der deutlich höheren Stabilität.

Sag ich doch!
Ich arbeite dran.
Momentan etwas rundlich hochoval.
Ein bisschen Hüftgold haben meine Rails noch.
Aber viel besser als zu mager ...

Und jetzt muss ich wieder in den Keller, die nächsten Würste ins Streckbett legen.

 

[Johnny B. Goode]

Jetzt hab ich den Dreh raus, wie ich auch die bereits produzierten Rails auf hochoval trimmen kann
und dabei die Festigkeit sogar noch erhöhe. Das Hüftgold wird allerdings bleiben.

Damit bin ich ein Problem los, das mich schon länger beschäftigt hatte.
Es geht ganz einfach, allerdings wieder mit Geduld, wie immer beim Laminieren.

 

[Ragnar]

Jetzt hab ich den Dreh raus, wie ich auch die bereits produzierten Rails auf hochoval trimmen kann
und dabei die Festigkeit sogar noch erhöhe. Das Hüftgold wird allerdings bleiben.

Damit bin ich ein Problem los, das mich schon länger beschäftigt hatte.
Es geht ganz einfach, allerdings wieder mit Geduld, wie immer beim Laminieren.

Zeigen ! Bitte.

 

[Johnny B. Goode]

Da gibts nix zum zeigen. Das ist nur ein bisschen Fleißarbeit.
Da ich die Carbonstränge in mein 'Streckbett' drücke werden sie auf der Unterseite schön rund.
Oben, wo ich drücke, neigen sie zwangsläufig dazu, etwas platt zu werden.
Man kann mit einer Feile nachhelfen, aber viel eleganter und auch statisch sinnvoller ist es,
schmale Gelegestreifen (die Fasern sind jeweils 5 mm breit) auf die Oberseite aufzulaminieren.
Dann wird auch diese Seite rund, wenn ich zuerst einen 5er und dann einen 10er, also zwei Fasern nebeneinander
auftrage. Zuerst anschleifen, harzen, anderthalb Stunden warten, drauf laminieren, mit Folie andrücken.
Klingt aufwändig, aber die Feilerei bzw. Schleiferei ist es auch. Und so komme ich zur hochovalen Form.

Demnächst kann ich mal ein Bild von einem Gestell zeigen.

 

[Johnny B. Goode]

Auf dem Weg zum idealen hochovalen Querschnitt der Rails bin ich hoffentlich heute einen Schritt weiter gekommen.
Noch muss ich abwarten, die Rails backen auf dem Ofen. In einer Stunde weiß ich mehr. Bin gespannt!

 

[*modulor*]

Auf den Hinweis von "ad-mh" hin habe ich jetzt mal hier reingeschaut.
Alle Achtung, krass was ihr baut!
Leider habe ich meinen defekten Flite nicht mehr gefunden, aber einen Flite Bj 2001, den ich mal zum Neubeziehen abgezogen hatte. Das Polster war eine geformte Schaumstoffschicht mit unterschiedlichen Dicken, hinten dicker, vorne dünner, die dem Flite seine Endform gibt. Drüber das Leder in einheitlicher Dünne, bei diesem Sattel an den Hinterkanten noch die "Kevlar"-Ecken. Ich würde den Sattel zur Formabnahme zur Verfügung stellen, falls es was nützt.

 

[Johnny B. Goode]

Danke, modulor. Du kannst mir den Sattel schicken, wenn du ihn neu bezogen haben willst.
Zum Abformen brauche ich ihn nicht, denn ich halte meine Form für besser.
Bitte nicht falsch verstehen!
Inzwischen hat mich - neben einigen Bedenkenträgern im Radforum - auch ein guter Freund auf die Haftungsfrage aufmerksam gemacht.
Es kann zwar nix brechen an meinen Sätteln, aber man sollte die Rechtsverdreher nicht unterschätzen.

Jetzt muss ich wieder in den Keller, nach den Rails schauen, Folie drüber, anpressen ...
Manno, was halten die Biester auf!

 

[Ragnar]

Es kann zwar nix brechen an meinen Sätteln, aber man sollte die Rechtsverdreher nicht unterschätzen.

Die haben hier in München eigene Stadtteile, und warten nur auf eine Gelegenheit Geld zu " verdienen ".

Jetzt muss ich wieder in den Keller, nach den Rails schauen, Folie drüber, anpressen ...
Manno, was halten die Biester auf!

Du Armer, ich nutze jetzt die 18 °C und Sonne um mit dem MTB eine Runde um den Walchensee zu fahren. Gutes Gelingen !

 

[Johnny B. Goode]

Neid!

Ich dreh nachher aber auch eine schöne Runde, zwar nicht um den Walchensee, aber immer an der Alster lang, und dann treffe ich mich mit einem guten Freund (leider kein Rennradler) beim Afghanen. Da schlagen wir uns die Bäuche voll. Und babbeln.

Das sind die Dickmann-Streben.
Die sind überdimensioniert, weil der Carbonschlauch ziemlich dicke Fasern hat. 6 K, statt der 1 K des nächst dünneren Schlauchs.
Schade, dass es bei meinem Lieferanten nix dazwischen gibt. Noch hab ich aber etwas Carbonschlauch von einem anderen Lieferanten.
Die Schläuche bringen vor allem Optik. Was die Stabilität angeht, da bringt das Gelege deutlich mehr Festigkeit.
Die Enden sehen so wild aus, weil sie eh angeschliffen werden müssen, um dann mit der Schale verklebt zu werden.
Demnächst kommen Fotos von den hochovalen Rails.

 

[Ragnar]

Die Runde um den See hat gut getan, wie im Frühling. Jacke war zu warm, Langarmtrikot und drunter Funktionshemd hat gereicht. Mach ich morgen gleich nochmal.
By the way - sehen sehr gut aus die Rails.
Alster - da krieg ich gleich wieder Heimweh. ? Guten Appetit und wohl bekomm´s.

 

[ad-mh]

@*modulor*
Schade, bei unterschiedlich dickem Schaumstoff ergibt das keine Basis für eine Formenabnahme.

Traurig. Die Form des Flite ist immer noch diejenige, die meinem Hintern am besten passt.

 

[*modulor*]

Beim Concor Geierschnabel ist es das Gleiche. Der Schaumstoff macht die Form. Entweder mit verschiedenen Lagen Moosgummi sich die Kontur möglichst angleichen oder eine etwas andere Form in Kauf nehmen. Am wenigsten Probleme macht mir da die Speedneedle, da ist es mir egal ob ich die mit oder ohne Polster fahre.

 

[*modulor*]

Danke, modulor. Du kannst mir den Sattel schicken, wenn du ihn neu bezogen haben willst.

Danke für das Angebot! Aber ich möchte dir nicht unnötig noch mehr Arbeit machen, außerdem finde ich deine Carbonexperimente viel spannender. Bin gespannt wie es weitergeht.
Das bisschen Leder kriege ich schon hin...