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Sattelbau

Ich noch mal ...
In der zweiten Hälfte der Achtziger hab ich angefangen, Surfboards zu bauen. Im Gegensatz zu der Satteldiskussion waren meine Boards um Welten besser als alles, was man serienmäßig kaufen konnte. Leider war auch der Aufwand, ein Brett zu shapen, Design aufzubringen, die beiden Seiten zu laminieren und und und enorm. Aber es hat Spaß gemacht, und man spürte das Ergebnis auf dem Wasser. Das war schon richtig Klasse. 49 Stück hab ich gebaut, das Fünfzigste hängt noch unvollendet hier im Keller. Heute wäre ich völlig verrückt, noch ein Board zu bauen. Das Angebot auf dem Markt erschlägt einen, und es ist eine Wissenschaft, das richtige Brett für sich und sein Einsatzgebiet aus dem Überangebot zu finden. Zumal gebrauchte Boards weniger kosten als das Material für eine Einzelanfertigung.
Beim Sattelbau hab ich Lehrgeld bezahlt, was die Rails angeht. Try and error, statt Gehirnschmalz zu investieren. Ärgerlich, aber nicht zu ändern. Mir macht der Prozess des Bauens nach wie vor Spaß. Obwohl es immer lästige Wartezeiten gibt, wenn das Epoxidharz abbinden muss. Wärme beschleunigt den Vorgang, deshalb 'schmoren' zurzeit vier Streben in unterschiedlichen Stadien auf'm Kaminofen. Gemütlich! findet auch mein Hund. :)
 
und dein Sattel wird da nichts bieten können, was es nicht schon (in weitaus schönerer Ausführung) gibt.
Verrate mir doch bitte, was dir an meinen Sätteln nicht gefällt, eins4eins.



37304421ta.jpg
 
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Wenn Dir das als Hobby Spass macht ist es doch auch in Ordnung. Und vieleicht gefällt es dem Einen oder Anderen was handgebautes zu haben, was kein Anderer hat. Nur als Geschäftsidee wird es wohl nicht taugen weil Du nur was nachbaust und keine eigenen Modelle entwickelst.
Hätte ich nicht einiges an Sätteln hier liegen würde ich zu dem Einführungspreis einen bei Dir ordern.
 
Warum das erste Bild nicht gezeigt wird ist mir schleierhaft. In der Vorschau kann ichs sehen.

edit meint, jetzt konnte ich das Foto löschen, kommt weiter unten.
 
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Nur als Geschäftsidee wird es wohl nicht taugen weil Du nur was nachbaust und keine eigenen Modelle entwickelst.
Als Geschäftsidee taugts nix, da geb ich dir recht. Darum gehts mir auch nicht. Ich bin kein Kaufmann, möchte meine Sättel aber auch nicht verschenken, an Fremde.
Aber wie kommst du darauf, dass ich etwas nachbaue?
Ich hab keinen Sattel abgekupfert, dessen Form ich sozusagen klaue. Schau dir den Werdegang im Radforum an.
Ich hab zwar einen Fernost-Billigsattel als Grundlage genommen, sozusagen fürs Grobe. Aber an dem ist nix geblieben,
wie beim Original.
Du kannst doch nicht etwa von mir erwarten, einen neuen Rennradsattel zu erfinden. Es gibt ausgereifte Formen, die sich bewährt haben. Und es gibt, wie ich hier inzwischen erfahren habe, reichlich Hersteller, die hochwertige, komfortable und leichte Sättel anbieten. Ob sie dem einzelnen (Hintern) gefallen, das muss man halt erst rausfinden.
 
Danke REDFOX. Da bringst du mich auf eine Idee. Ist natürlich verrückt, dem Kind einen Namen zu geben, aber in den fetten Surf-Jahren hatte ich meine eigene kleine Firma mit dem hochtrabenden Namen WINDSURFING CASTELLETTO. Castelletto ist ein Ort am Gardasee, wo ich viel wunderbare Zeit verbracht habe. Ich hatte schon überlegt, einen Namen für meinen Sattelbau zu suchen. MAX ist prägnant und schön kurz. Aber es ist nirgends Platz für ein entsprechendes Logo.
Wegen meiner Verbundenheit mit Italien gefällt mir z.B. SELLERIA. Ist aber bereits vergeben und heißt nix anderes als Sattelbauerei.
Zurzeit überlege ich eher in eine andere Richtung, nämlich wie ich den zeitlichen Aufwand etwas reduzieren kann. Ich wollte schon die Aussparung weglassen, aber dann wird der Komfort geringer, und das geht gar nicht.
Was ich in der Tat machen kann, das ist MAX ins Leder zu lochen. Gar nicht so abwegig. :)
Aber gaaanz vorsichtig! Das Leder ist dünn - aus Gewichtsgründen. Die Löcher werden nicht stören, da das Polster drunter kein Wasser aufnimmt.
Versuch macht kluch!
 
Hmm - also ich würd´s ganz einfach mit Stanzbuchstaben einbrennen - so wie bei 'Bonanza' ?????
oder so
 
Noch ne Frage zum Sattelgestell. Sind die Streben rund oder oval? Und über welchen Zeitraum hast Du die Stabilität getestet? Und auf welchen Untergründen? Nur glatter Asphalt oder auch ruppigere Strassen? Und wo siehst Du die Grenze beim Gewicht des Fahrers?
 
Am Anfang hatte ich Probleme mit den Gestellen. Nicht sofort, aber beim Crosser knacksten nach etlichen ruppigen Runden abseits von Asphalt die Rails. Sie können nicht durchbrechen, aber anbrechen. Inzwischen baue ich so, dass ich auf der sicheren Seite bin. Denn ich will keine unzufriedenen Kunden. Muss dann mühsam die alten Rails wegdremeln und neue montieren.
Deshalb baue ich die Gestelle jetzt so, dass ich auf der sicheren Seite bin. Das sind zwar ein paar Gramm mehr, aber da ist mir die Stabilität wichtiger als das < 100-Gramm-Gewicht zu erreichen. Meine Streben sehen nicht so perfekt aus wie (meist fernöstliche) Serienrails. Da sieht man sehr deutlich die Handarbeit.
Ich baue die Gestelle nach dem Gewicht des Fahrers, hab hier eins, dem traue ich auch einen 100-Kilo-Fahrer zu. Aber der ist nicht meine Zielgruppe. Der hat vermutlich einen größeren Sitzknochenabstand. Falls nicht, dann würde ich ihm eine etwas steifere Sitzschale verpassen.
Die Streben sind eher rund als oval. Ich würde sie sehr gern oval bzw. biradial bauen, tu mich aber mit der Form schwer.
Seit ich beim Carbonmaterial von Gewebe und Schläuchen gewechselt habe auf unidirektionales Gelege erziele ich ganz andere Festigkeiten.
Ein Gestell hab ich hier für einen 100-Kilo-Fahrer. Bei dem entspricht der Durchmesser der Rails aber nicht der Norm.
Testen kann ich momentan gar nicht. Bei mir geht eh nix kaputt mit meinen 74 Kilo. Wer meinen Gestellen misstraut und einen alten Sattel mit guten Rails hat, der kann ihn mir schicken, und ich rüste seinen MAX-Sattel damit aus. Außerdem nehme ich bei Nichtgefallen die Sättel zurück, ein Risiko besteht also außer den Versandkosten nicht für Interessenten.

Die Idee mit dem MAX-Logo finde ich so gut, dass ich sie umsetzen werde. Hab auch schon eine Idee, wie. Da kommt später ein Foto. Nochmals danke für die Anregung, REDFOX!
 
Nochmal zu deiner Frage, Phonosophie: Momentan hab ich auch zwei Sättel mit Serienrails aus Carbon. Die sind beide oval geformt. Statisch auf jeden Fall sinnvoll.
 
Danke, Phonosophie. Der ist noch nackt. Das Laminat beim Abbinden. Inzwischen ist es aus der Form raus (jedesmal mühsam) und beschnitten. 38 Gramm. Etwa die Hälfte Harz, die andere Gewebe. 4 Gramm gehen noch durch den Ausschnitt weg. Bei diesem Sauwetter bin ich froh, eine sinnvolle Beschäftigung zu haben. Da bringt mich nur meine Hündin vor die Tür. Der macht dieses Schietwetter zum Glück nix aus. Wenigstens eine gute Eigenschaft. Die ist aus'm Tierschutz und total gestört. :oops:
 
Ich hab auch Sättel ohne Ausschnitt gebaut. Einer < 100 Gramm. Muss noch mal testen, wie der federt. Vielleicht kann ich auf den Ausschnitt verzichten. Macht nur Arbeit.
 
Die Aussparung kommt von Ledersätteln. Ich meine sogar von Reitsätteln. Deswegen heißt das Dingen auch "Imperial", weil nur der Kaiser so´n tolles Dingen bekommen hat. Beim Plastesattel ist es wahrscheinlich eher ein Designelement aber stören tut es ja eigentlich auch nicht.
 
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