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Schmerzen im oberen Rücken und im Nacken…

Martin256

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Ich weiß was ihr bei diesem Titel denkt: „Nicht schon wieder so einer.“
Mir ist natürlich klar, dass Bikefitting-Ferndiagnosen unmöglich sind, jedoch könnte mir die Meinung von einigen erfahrenen Fahrern eventuell schon genügen, um mein spezielles Problem zu beheben.

Es geht um folgendes:
Im Februar habe ich mir mein erstes Rennrad zugelegt. Vor dem Kauf ging ich in bestimmt 20 Läden ein und aus um mich perfekt beraten zu fühlen.
Long Story Short: Letzendes wurde es ein Rennrad mit der Rahmengröße 53, zu dem mir ALLE Händler geraten haben.
„173cm sagst du? Nimm eine 53, das passt perfekt“!

Bestimmt 2000km später habe ich nach wie vor mit brutalen Schmerzen im Nacken und im oberen Rücken zu kämpfen.
Und nein…mangelnde Beweglichkeit und/oder schwache Nackenmuskulatur ist garantiert nicht das Problem!

Um mal meinen Verdacht zu erwähnen:
Zu langes Oberrohr. Der Sattel ist meiner Meinung nach perfekt eingestellt. Nun jedoch zu meiner Frage: Wie löst man dieses Problem nun am besten?
Aktuell fahre ich einen 100er Vorbau. Der ursprüngliche Lenker mit einer Länge von 400mm und einem 80er Reach wurde bereits durch einen 380mm Lenker mit 70er Reach getauscht. Diese 10mm scheinen aber leider auch nicht den erhofften Erfolg gebracht zu haben. Mein letzter Gedanke wäre, den 100er Vorbau gegen einer 80er Vorbau zu tauschen, um das Gefühl des gestreckt Sitzens anzugehen, was meines Erachtens nach auch mit den Nacken- und Rückenschmerzen zusammenhängen könnte.

Kann ein kürzerer Vorbau überhaupt hilfreich sein oder habe ich einen massiven Denkfehler und das Problem ist doch komplexer als gedacht?

Ich bin für jeden Erfahrungsbericht und jeden noch so kleinen Tipp dankbar!
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von einaugenradler

Hilfreich
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Wie sitzt du denn auf dem Rad? So kann kaum wer was sagen.

Wie lang ist überhaupt das Oberrohr?

Ist die Rahmenhöhe von einem klassischen Rahmen oder mit Sloping?

Mit so wenig Daten kann man nichts raten außer zu einem Bikefitter zu gehen.
 
Kann, muss aber nicht. Kann auch an vielen anderen Sachen liegen. Ich habe ein für mich vielleicht etwas zu großes gebrauchtes Rennrad gekauft (54cm bei 1,73m, 80er Schrittlänge). Hatte ähnliche Probleme wie du bei langen Fahrten (>4h). Nachdem ich viel andere Sachen probiert hab, hat ein 70mm Vorbau statt des verbauten 90mm deutliche Besserung gebracht. Jetzt so gut wie keine Probleme mehr. Hat 15€ gebraucht gekostet. Kann man also sehr leicht ausprobieren.
 
Hallo @Martin256 ,

die (Fern-)Diagnose ist schwierig, ja. Ich würde aufgrund langjähriger eigener Probleme (Nacken- und Rückenschmerzen schon nach wenigen Kilometern) und mittlerweile gefundener Lösungen (längste Tour 385km ohne größere Beschwerden) aber an deiner Stelle nach folgender Checkliste vorgehen:
  • STIs zu weit nach vorne abgekippt? Dann ziehst du automatisch die Schultern hoch --> Nackenschmerzen. Dreh sie mal mehr zu dir (= am Lenker entlang eher Richtung Körper schieben)
  • Sattel vorne zu weit nach unten abgekippt? Das verstärkt den Druck auf Hände/Schultern und ggf. oberen Rücken. In diesem Fall Sattelnase testweise etwas über die Horizontale anheben. Kann natürlich dann Auswirkungen auf Weichteile und unteren Rücken haben, musst du probieren.
  • Brille: Klingt unwichtig, aber wenn der obere Brillenrand im Sichtfeld ist, dann musst du den Kopf mehr in den Nacken legen, um was zu sehen. Die (na ja) modischen Riesenbrillen schaffen hier Abhilfe. Testweise kannst du aber auch erstmal ohne Brille fahren.
  • Sitzposition: Kinn so weit wie möglich zur Brust statt Panoramablick mit in den Nacken gelegtem Kopf. Gerade bei landschaftlich schönen Touren erfordert das viel Disziplin, aber es hilft ungemein (hängt aber eben auch von der Brille ab, ob das geht).
  • Aktive Fahrweise: Öfter mal aufrichten und freihändig fahren und regelmäßig auch für eine kurze Zeit in den Wiegetritt, das entlastet Rücken (aber eher den unteren) und Nacken.
Wenn du das alles (schon) machst und deine Muskulatur/Beweglichkeit wirklich nicht das Problem ist, dann würde ich im letzten Schritt an die Geometrie ran, und zwar in dieser Reihenfolge:
  1. Sattel nach vorne stellen (nur zum Testen, ob das was bringt. Auf Dauer wird das wahrscheinlich Knieschmerzen geben)
  2. Falls 1. was bringt --> kürzeren Vorbau montieren und testen, ob das Rad sich noch stabil fährt. Falls das nicht funktioniert, siehe 4.
  3. Vorbau umdrehen. Falls das funktioniert, aber es Ärger mit der Stylepolizei gibt, siehe 4.
  4. neuer Rahmen oder neues Rad
Meine Vermutung ist, dass du einen nicht unerheblichen Teil deiner Probleme schon ohne eine Geometrieänderung in den Griff kriegen könntest. Bleib auf jeden Fall dran: Brutale Schmerzen müssen wirklich nicht sein. Und wenn es dir trotzdem jetzt schon so viel Spaß macht, wird es ohne Schmerzen umso geiler. 😎

Viel Erfolg

einaugenradler
 
Hallo @Martin256 ,

die (Fern-)Diagnose ist schwierig, ja. Ich würde aufgrund langjähriger eigener Probleme (Nacken- und Rückenschmerzen schon nach wenigen Kilometern) und mittlerweile gefundener Lösungen (längste Tour 385km ohne größere Beschwerden) aber an deiner Stelle nach folgender Checkliste vorgehen:
  • STIs zu weit nach vorne abgekippt? Dann ziehst du automatisch die Schultern hoch --> Nackenschmerzen. Dreh sie mal mehr zu dir (= am Lenker entlang eher Richtung Körper schieben)
  • Sattel vorne zu weit nach unten abgekippt? Das verstärkt den Druck auf Hände/Schultern und ggf. oberen Rücken. In diesem Fall Sattelnase testweise etwas über die Horizontale anheben. Kann natürlich dann Auswirkungen auf Weichteile und unteren Rücken haben, musst du probieren.
  • Brille: Klingt unwichtig, aber wenn der obere Brillenrand im Sichtfeld ist, dann musst du den Kopf mehr in den Nacken legen, um was zu sehen. Die (na ja) modischen Riesenbrillen schaffen hier Abhilfe. Testweise kannst du aber auch erstmal ohne Brille fahren.
  • Sitzposition: Kinn so weit wie möglich zur Brust statt Panoramablick mit in den Nacken gelegtem Kopf. Gerade bei landschaftlich schönen Touren erfordert das viel Disziplin, aber es hilft ungemein (hängt aber eben auch von der Brille ab, ob das geht).
  • Aktive Fahrweise: Öfter mal aufrichten und freihändig fahren und regelmäßig auch für eine kurze Zeit in den Wiegetritt, das entlastet Rücken (aber eher den unteren) und Nacken.
Wenn du das alles (schon) machst und deine Muskulatur/Beweglichkeit wirklich nicht das Problem ist, dann würde ich im letzten Schritt an die Geometrie ran, und zwar in dieser Reihenfolge:
  1. Sattel nach vorne stellen (nur zum Testen, ob das was bringt. Auf Dauer wird das wahrscheinlich Knieschmerzen geben)
  2. Falls 1. was bringt --> kürzeren Vorbau montieren und testen, ob das Rad sich noch stabil fährt. Falls das nicht funktioniert, siehe 4.
  3. Vorbau umdrehen. Falls das funktioniert, aber es Ärger mit der Stylepolizei gibt, siehe 4.
  4. neuer Rahmen oder neues Rad
Meine Vermutung ist, dass du einen nicht unerheblichen Teil deiner Probleme schon ohne eine Geometrieänderung in den Griff kriegen könntest. Bleib auf jeden Fall dran: Brutale Schmerzen müssen wirklich nicht sein. Und wenn es dir trotzdem jetzt schon so viel Spaß macht, wird es ohne Schmerzen umso geiler. 😎

Viel Erfolg

einaugenradler
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