Wenn ich mir die Beiträge hier so durchlese (und ich hab den zitierten nur exemplarisch genommen, weil mir da ein Detail ins Auge gesprungen ist), dann bin ich ziemlich fassungslos über die Weltfremdheit und den Egoismus einiger der hier schreibenden Protagonisten ...
Sagte ich ja, ich sprech mit den Leuten und ich find, dass das auch normal sein sollte, allein schon aufgrund der Tatsache, dass man nach vorne die Leute informiert, dass nun noch jemand hinten dran ist (und sei es auch min. 2 m).
Wenn eine Gruppe einen einzelnen Rennradler überholt, dann sollte die Gruppe das schon mitbekommen - oder etwa nicht?
Und schon allein aufgrund des Geschwindigkeitsunterschiedes beim Überholen sollte man abschätzen können, ob der Windschatteneffekt dem Überholten hilft, evtl. dranzubleiben und dann stellt man sich als der, der ganz hinten ist, entsprechend darauf ein und schaut nach ein paar Minuten mal, ob man tatsächlich jemanden am Hinterrad hat. Bis dahin geht man einfach davon aus, dass da jemand ist und gibt entsprechend alle Zeichen in der Gruppe auch an ihn weiter - damit signalisiert man auch ihm etwas ...
Was für eine Arschlochhaltung ist das denn, wenn ich einen überhole und dann davon ausgehe, dass er bremst, damit er ja nicht in meinem Windschatten fährt?? Wir sind doch nicht in einem Triathlonrennen mit Windschattenverbot ...
Ich freu mich vielmehr, wenn einer tatsächlich in meinem Windschatten bleibt über die unausgesprochene Anerkennung und freue mich, dass ich ihm unterwegs ein bisschen weiterhelfen konnte und er ein paar Körner gespart hat. Wenn er sich dann noch irgendwann mit einem "Dankeschön" verabschiedet, dann weiß ich, dass sich zwei Gentleman begegnet sind ...
Weil der Fall immer wieder erwähnt wird, dass der Hintermann einem evtl. in das Rad fährt, weil er "die Regeln" nicht kennt - was hindert denn daran, einfach kurz rauszunehmen, mit ihm zu reden und ihm "die Regeln" zu erklären? Anstatt mannhaft Dinge zu klären, wird lieber die eigene Kinderstube beleidigt, in dem man den Hintermann vollrotzt und Ähnliches? In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Insgesamt - wenn man wenigstens zu ein bisschen Sozialverhalten fähig ist, dann sagt man beim Überholen bzw. Überholt werden kurz ein Hallo, ist normalerweise nicht schwer.
Wenn wir auf der Straße sind, dann sind wir alle erstmal gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer, aber ich hab auch hier den Eindruck, dass manche, nur weil sie auf einem Rennrad fahren, dann in einen Radrennmodus kommen und jeder andere Radfahrer ein Gegner ist, den man besiegen muss.