carmol
Aktives Mitglied
- Registriert
- 7 Januar 2007
- Beiträge
- 1.575
- Reaktionspunkte
- 1.684
Sorry, aber das ist IMO eine unsinnige Ausrede. So wie heute Transponder-Systeme auf tiefer Rennstufe alltäglich sind und der Veranstalter definitiv nichts tun muss zur "Koordination der verschiedenen Systeme", so sind Tracker-Systeme denkbar, die aus folgenden Teilen bestehen:Als Verantwortlicher eines rel. kleinen Rennens auf immer der gleichen Strecke kenn ich aus Erfahrung natürlich die größten Sicherheitsprobleme. Das größte Problem sind zunächst die RennradlerInnen selbst, die ohne Rücksicht oder Reflexion Rennen fahren. Danach mittlerweile E-Biker die keinen Halt vor Vollsperrungen kennen und aus allen Löchern rausquellen. Danach neuralgische Streckenabschnitte, die sich jedoch aus Genehmigungstechnischen Gründen, oder rein geographischen Gründen nicht vermeiden lassen.
Ich mach mir jedes Jahr wieder viele Gedanken über die Sicherheit, aber es ist einfach nicht so einfach. Ich kenn z.B. die Niederungen allein der Zeitnahme. Der / die gemeine TeilnehmerIn denkt Transponder und alles ist super. Ich kann nur sagen, es funktioniert nicht immer alles so wie gehofft. Wie es dann mir livetracking funktionieren soll? Natürlich gibt es tracker, das Problem sehe ich in der Koordination der verschiedenen Systeme. Es gibt wenige Computerfreaks, die das überblicken. Es ist bereits aufwendig den Grundbetrieb zu garantieren, darüberhinaus zu überwachen, wo sich Leute wirklich aufhalten würde mehr teuren Manpower benötigen. Ich hab etwas Erfahrung mit KI via tensorflow, es ist beileibe nicht so einfach eine menschliche Intelligenz zu ersetzen!
Als kleiner Veranstalter kann ich das letztendlich auch gar nicht stemmen, wenn ich nicht Gebühren wie beim Ironman verlangen möchte oder kann.
- GPS-Empfänger
- Beschleuningungsmesser
- Mobilfunk-Komponente; dank Pauschalverträgen mit Telcos nur wenige Kosten für die Nutzung des Mobilfunknetzes; die Daten sind pro Gerät überschaubar gering
- Transponder-Komponente
Diese Dinger werden vom Veranstalter nur noch gemietet und an die Fahrer ausgegeben zusammen mit der Startnummer. Im Betrieb senden die Geräte via Mobilfunknetz alle paar Sekunden den Standort und meinetwegen die Geschwindigkeiten an ein System irgendwo im Internet. Dort werden die Daten für einen Webserver aufbereitet, so dass für jeden Fahrer die gewünschten Daten angesehen werden können. Zusätzlich ist ein Watchdog implementiert, der nach Anomalien sucht und ggf. einen Alarm auslöst.
Gibt es das jetzt schon? Nein.
Lässt sich das relativ leicht umsetzen: Ja.
Wird man es in 20 Jahren flächendeckend, auch bei kleinen Nachwuchsrennen einsetzen? Weiss ich nicht, aber gut möglich, da die Transponder-Systeme dann einfach so sein werden.