• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Sicherheit im Rennradsport

"Seit dem Tod Sennas hat es in der Formel 1 nur noch einen tödlichen Unfall gegeben (Jules Bianchi, 2014 in Suzuka, die Red.), im Radsport aber weit über ein Dutzend"


Vielleicht darf man in diesem Zusammenhang auch erwähnen dass in einer Woche Vuelta mehr Rennteilnehmer an den Start gehen als in einer ganzen Saison Formel 1 (20 Leute x 24 Rennen). Der Radsport ist deutlich größer als 12 * Formel 1, er müsste enorm viel sicherer sein um absoluten Zahlen nicht schlechter dazustehen.
Aus meiner Sicht ist das ohnehin alles kaum vergleichbar. Einerseits haben wir es in der Formel 1 nochmal mit ganz anderen Geschwindigkeiten und Kräften zu tun als im Radsport. Andererseits liegt es einfach in der Natur der Sache, dass man in einem Fahrzeug viel mehr Sicherheitsausrüstung verbauen kann als auf einem Fahrrad. Und auch der Körper selbst kann da oder in Motorradrennen anders geschützt werden. Ein Radrennen mit Integralhelmen, Rücken-, Ellenbogen- und Knieprotektoren ist abgesehen von Downhill einfach nicht vorstellbar. Und selbstverständlich lässt sich ein permanenter Rundkurs von 4-7km einfach ganz anders mit Zäunen gegen Zuschauer oder auch Tiere, Sturzräumen und dämpfenden Elementen absichern als eine Strecke jenseits solcher "Reservate".
 

Anzeige

Re: Sicherheit im Rennradsport
Ich denke, die Bilanz in der F1 sähe anders aus, wenn die Rennen auf den Strecken der Radrennfahrer gefahren würden. Und unsere würde besser aussehen, wenn wir nur auf Grandprix-Strecken unterwegs wären.
 
Crazy shit… was für ein Brett hier.
Als Gesellschaft sind wir auf jeden Fall komplett im Arsch, was auch dieser lange Thread zeigt.

Auf der einen Seite wird mehr Sicherheit im Radsport, also eigentlich in der logischen Folge beim Radfahren allgemein, gefordert. Weiterhin wird aber gesellschaftlich geduldet - ja regelrecht gehypt, dass heuer auch noch der letzte, also wirklich der aller letzte Vollpfosten mittels der technisch absolut unausweichlichen und glückseligen Errungenschaft des E-Antriebs in der Lage ist, mit 40 km/h plus durch die Prärie zu ballern. Häufig genug ohne Helm, wohl bemerkt.

Dazu: E-Rennen werden zunehmend populärer und es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese gemäß dem vorherrschenden Zeitgeist vermarktet werden. Nachtigall ick hör dir trapsen...
 
Also es gibt 2 Möglichkeiten, entweder readrennen sind gar nicht unsicherer geworden und alles kommt nur durch mehr mediale Aufmerksamkeit einem so vor oder es kommt tatsächlich zu mehr schweren stürzen.

Da ist am wahrscheinlichsten dass es an den immer schnelleren rädern liegt. Fährt man 10 kmh schneller dauerhaft und überall ohne knautschzone, passiert mehr.

Die naheliegendste Lösung wäre tatsächlich die räder langsar zu machen

Und ganz nebenbei noch warten bis es gute lösungen bei airbags gibt
 
Die Analogie zur Formel 1 besteht doch nicht darin, dass man das selbe machen soll. Die Vorbildfunktion der F1 kann und muss in diesem Punkt darin bestehen, dass man in der F1 Ansätze und Möglichkeiten gesucht hat die Sicherheit zu erhöhen.

Beispielsweise hat man in der F1 das Helo eingeführt. Diese Komponente wurde anfänglich abgelehnt, weil es übel aussah (auch für mich). Zwischenzeitlich hat man sich nicht nur an den Anblick gewöhnt, sondern hat es auch mit ganz grosser Sicherheit mehrere Menschenleben gerettet.

Genau das soll man IMO auch im Radsport machen; nein kein Helo einführen, sondern eine Untersuchung was die Gründe für schwere Verletzungen und Todesfälle waren und Lösungen dagegen suchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
, also wirklich der aller letzte Vollpfosten mittels der technisch absolut unausweichlichen und glückseligen Errungenschaft des E-Antriebs in der Lage ist, mit 40 km/h plus durch die Prärie zu ballern.
Dass das immer noch Menschen triggert.. es dürfen auch unfähige Menschen Auto fahren, sogar mit mehr als 40 Km/h. Dann lieber E-Bike.

Die Analogie zur Formel 1 besteht doch nicht darin, dass man das selbe machen soll. Die Vorbildfunktion der F1 kann und muss in diesem Punkt darin bestehen, dass man in der F1 Ansätze und Möglichkeiten gesucht hat die Sicherheit zu erhöhen.

Böse Zungen behaupten, je sicherer (reglementierter) die F1 wurde, um so mehr sanken die Quoten. Weltweit, nicht auf den Schumi-Hype bezogen.
 
In den Niederlanden hat es bei Rennen allerdings auch schon gravierenden Sicherheitsmängel bei Profirennen gegeben, vor allem bei ZLM Tour - einem Vorbereitungsrennen für die Tour de France(!!!) - bei der bei mehreren Austragungen Fahrzeuge auf der Strecke waren und auch mal eine Etappe deswegen spontan verkürzt wurde.
An den Sicherheitsbedingungen hat es daher immer wieder Kritik aus dem Peloton gegeben. Wenn man sich die Siedlungsstruktur und das Verkehrsnetz in NL ansieht, kann auch nicht wirklich verwundern, dass da nicht alles lückenlos abgesichert werden kann. Das Risiko tragen aber auch hier die Fahrer:innen.
Da möchte ich ein Hobbyrennen in Kroatien hervorheben, mehr als 300km Streckenlänge (weil 3 Strecken), an jeder Kreuzung Ordner - kein Auto auf der Strecke...
 
Keine Ahnung, wer genau was sagte, aber Besserwisserei bezüglich mehr Streckenposten, oder was mit Funk alles anders gelaufen wäre, und bezüglich Ermittlungsarbeit, und ab wann man jemanden zu vermissen habe.

Wenn an der Abfahrt 100 Streckenposten und 10 Notärzte gestanden hätten, und in der Stadt wieder eine Oma mit Rollator über die Straße gelatscht wäre, dann hätte es geheißen, "warum stand da kein Aufpasser, warum standen so viele im Wald??"



Man lässt Kids und Heranwachsende nunmal ganz bewusst (oder doch nicht?) saugefährliche Sachen machen, ob nun Rennradsport, Downhill, BMX, aber auch Klettern, Reiten, Turnen(!), Skifahren.. alles gut, aber man muss sich wirklich, wie Deine Schwester, Gedanken machen, was passieren kann. Drüber reden, ggf. Lösungen finden. Und ne Unfallversicherung bzgl. Invalidität. Makaber, aber eigentlich die Wahrheit.

Gleichzeitig fordern wir Medaillen und wissen natürlich genau, was andere Nationen besser machen, Jugendförderung und so. Dazu gehört aber dann auch der "Verschleiß" der Jugend, denn Leistungssport ist kein Kindergeburtstag.

Gibt schon lustige Memes und Insta-Vids, wo China bzgl. Drill von Jugendlichen als positiv ggü. unserer Wattebausch-Erziehung hervorgehoben wird.

Aber wenn es so sein soll, dass der Trend vielleicht eh zu ungefährlichem E-Sports geht, dann ist das eben so.

Aber wir sollten aufhören, bei dem saugefährlichen Scheiß, den wir (oder unsere Kinder) machen, reflexartig immer als erstes andere in die Verantwortung nehmen zu wollen.

"Früher" war es anders, aber natürlich nicht unbedingt besser. Wenn der Lehrer dem Kind in der Schule eine geklebt hat, gab's zuhause gleich noch ne Ohrfeige hinterher. Heute ne Anzeige. Wenn ich früher erzählt hab, dass wir hinterm Vereinsbulli Motortrainung gemacht, oder auf dem Radweg zu dritt nebeneinander fahren mussten, Hinterrad des Vordermannes touchieren fürs Fahrgefühl.. dann gab's erstauntes Kopfnicken, heut wohl wieder ne Anzeige und Vereinsaustritt. Aber so lernt man leider Gottes auch Radfahren, damit man in hakeligen Situationen die Nerven behält.

Schwierig, heutzutage, alles. Was will man?
Ein sehr guter Beitrag!
Dazu zwei persönliche Beispiele, die genau dies widerspiegeln:
Im Alter von 14 Jahren verboten mir meine Eltern Radrennen im Verein. Was war passiert? Ein Betreuer mixte unsere Pullen mit Wasser, Sekt, RedBull und Aspirin. Das war vor den berühmten Skandaljahren, hat mit Doping nix zu tun, aber meine Eltern hatten schlichtweg Angst um mich. Damals war ich freilich erzürnt, heute verstehe ich das.

Eine Arbeitskollegin hat zwei minderjährige Jungs, die sowohl Talent als auch Gefallen am American Football haben. Sie fördert und fordert die beiden, wo sie nur kann. Ich glaube auch, dass sie durchaus eine gute Mutter ist. Einmal sprachen wir darüber und ich stellte die unausweichliche Frage, wie sie mit den (nachgewiesenen) Risiken in diesem Sport umgehe, ob sie das mit den Kindern thematisiert etc.. Antwort: Wenn alles optimal läuft, könnten sie in dem Sport viel Geld verdienen. Diese Chance will ich ihnen nicht nehmen. Darauf erwiderte ich, ob es ihr egal ist, wenn die eigenen Kinder reich, aber bräsig sind. Antwort: Bald sind sie ja 18, dann können sie das selbst entscheiden.

So viel dazu...
 
Die Analogie zur Formel 1 besteht doch nicht darin, dass man das selbe machen soll. Die Vorbildfunktion der F1 kann und muss in diesem Punkt darin bestehen, dass man in der F1 Ansätze und Möglichkeiten gesucht hat die Sicherheit zu erhöhen.

Beispielsweise hat man in der F1 das Helo eingeführt. Diese Komponente wurde anfänglich abgelehnt, weil es übel aussah (auch für mich). Zwischenzeitlich hat man sich nicht nur an den Anblick gewöhnt, sondern hat es auch mit ganz grosser Sicherheit mehre Menschenleben gerettet.

Genau das soll man IMO auch im Radsport machen; nein kein Helo einführen, sondern eine Untersuchung was die Gründe für schwere Verletzungen und Todesfälle waren und Lösungen dagegen suchen.
Das "Marerial" der Räder ermöglicht immer höhere Geschwindigkeiten ohne auch nur eine Verbesserung der Schutzfunktion für den Sportler im Auge gehabt zu haben. Vielleicht sollte man nun den Sportler modifizieren und dickere Schädelplatten anzüchten.
 
Dass das immer noch Menschen triggert.. es dürfen auch unfähige Menschen Auto fahren, sogar mit mehr als 40 Km/h. Dann lieber E-Bike.
Nee, triggert mich nicht. Was ich meine, wurde ganz weit vorne mal kurz aufgegriffen: Unzählige Unfälle, auch mit Todesfolge passieren alltäglich im Straßenverkehr und kaum eine Sau interessiert sich dafür. Und ja! Es wird geduldet, dass Menschen, die zuvor Fahrräder nur aus dem Quelle-Katalog kannten, plötzlich mit Warp 3,7 durchs Lande donnern. Ohne Helm, ohne Sinn, ohne Verstand und als Gefahr für sich und andere.
Aber völlig richtig: Gleiches gilt auch für Autofahrer, nur ist hier nicht das Thema...
 
Nee, triggert mich nicht. Was ich meine, wurde ganz weit vorne mal kurz aufgegriffen: Unzählige Unfälle, auch mit Todesfolge passieren alltäglich im Straßenverkehr und kaum eine Sau interessiert sich dafür. Und ja! Es wird geduldet, dass Menschen, die zuvor Fahrräder nur aus dem Quelle-Katalog kannten, plötzlich mit Warp 3,7 durchs Lande donnern. Ohne Helm, ohne Sinn, ohne Verstand und als Gefahr für sich und andere.
Aber völlig richtig: Gleiches gilt auch für Autofahrer, nur ist hier nicht das Thema...
Nach verständlichem Deutsch übersetzt: "Wir müssen im Rennsport nichts unternehmen, weil der der Strassenverkehr auch gefährlich ist."

;)
 
Das "Marerial" der Räder ermöglicht immer höhere Geschwindigkeiten ohne auch nur eine Verbesserung der Schutzfunktion für den Sportler im Auge gehabt zu haben. Vielleicht sollte man nun den Sportler modifizieren und dickere Schädelplatten anzüchten.
In dem Fall wäre es wohl schneller und zielführender, die Räder und v.a. das restliche Material - Bekleidung, Helme - wieder langsamer zu machen.
 
Könntest du bitte deine Tastatur überprüfen? Bei der Eingabe deines Nutzernamens funktionierte sie noch...
Also es gibt 2 Möglichkeiten, entweder readrennen sind gar nicht unsicherer geworden und alles kommt nur durch mehr mediale Aufmerksamkeit einem so vor oder es kommt tatsächlich zu mehr schweren stürzen.

Da ist am wahrscheinlichsten dass es an den immer schnelleren rädern liegt. Fährt man 10 kmh schneller dauerhaft und überall ohne knautschzone, passiert mehr.

Die naheliegendste Lösung wäre tatsächlich die räder langsamer zu machen

Und ganz nebenbei noch warten bis es gute lösungen bei airbags gibt

Die Räder dürften nur einen kleinen Teil zum aktuell zu beobachtenden Geschwindigkeitsanstieg bei Rennen beitragen.

Die Klamotten flattern nicht mehr, die Sitzpositionen sind aerodynamisch durchoptimiert.

Das Training wird schon bei Sechstklässern wissenschaftlich und mit Leistungsmesser strukturiert.

Die Ernährung ist ein weiteres Thema, manche spielen mit CO, eventuell ist auch neuer Shit am Markt.

Man munkelt, dass sich einige Fahrer sogar die Beine rasieren...

Was ich sagen will: Es ist in den letzten dreißig Jahren an ganz vielen kleinen Schräubchen gedreht worden, um halbwegs legal schneller zu werden. Da nur die Räder langsamer zu machen würde nicht reichen.

g.
 
Eine Arbeitskollegin hat zwei minderjährige Jungs, die sowohl Talent als auch Gefallen am American Football haben. Sie fördert und fordert die beiden, wo sie nur kann. Ich glaube auch, dass sie durchaus eine gute Mutter ist. Einmal sprachen wir darüber und ich stellte die unausweichliche Frage, wie sie mit den (nachgewiesenen) Risiken in diesem Sport umgehe, ob sie das mit den Kindern thematisiert etc.. Antwort: Wenn alles optimal läuft, könnten sie in dem Sport viel Geld verdienen. Diese Chance will ich ihnen nicht nehmen. Darauf erwiderte ich, ob es ihr egal ist, wenn die eigenen Kinder reich, aber bräsig sind. Antwort: Bald sind sie ja 18, dann können sie das selbst entscheiden.

So viel dazu...
Auch das gegenteilige Extrem der Erziehung ist ungesund. Meinem Vater wurde von seiner Mutter jeglicher Sport verboten. Zu gefährlich...der Junge könnte sich ja verletzten. Die körperliche Arbeit in der elterlichen Schreinerei war allerdings kein Problem. Mein Vater rühmt sich heute noch mit den Lasten, die man damals noch alleine geschleppt hat.

Das Ergebnis: Kaputter Rücken, Übergewicht, Herz kaputt usw.
 
Also es gibt 2 Möglichkeiten, entweder readrennen sind gar nicht unsicherer geworden und alles kommt nur durch mehr mediale Aufmerksamkeit einem so vor oder es kommt tatsächlich zu mehr schweren stürzen.

Da ist am wahrscheinlichsten dass es an den immer schnelleren rädern liegt. Fährt man 10 kmh schneller dauerhaft und überall ohne knautschzone, passiert mehr.

Die naheliegendste Lösung wäre tatsächlich die räder langsar zu machen

Und ganz nebenbei noch warten bis es gute lösungen bei airbags gibt
Ich bin schon mit nem Rad aus der Steinzeit >100kmh gefahren in Abfahrten. Daran wirds also kaum liegen. Und in manchen Kurven sind 50kmh schon zuviel, in anderen sogar 30kmh. Der, der es regulieren muss und kann ist der oder die, mit dem Finger am Bremshebel.

Ich hatte es an anderer Stelle schonmal erwähnt... versicherungstechnisch fallen Straßenrennen nicht unter Risikosportarten.
 
In dem Fall wäre es wohl schneller und zielführender, die Räder und v.a. das restliche Material - Bekleidung, Helme - wieder langsamer zu machen.
Noch sind viele ursächlichen Unfall Möglichkeiten offen, ich hoffe wirklich, dass manches offengelegt wird um Gedanken zur Unfallvermeidung/Abminderung von Sturzfolgen zu forcieren.
Ich hoffe ein bißchen, dass Airbags kommen und baue darauf, dass der Sportler und dessen Sicherheit etwas mehr in den Fokus gerückt wird.
Gerade die Stars der Radsport Szene sollten sich selbstbewusst zu Wort melden. Ich sehe da zB das selbstbewusste Auftreten von Pogacar als Chance.
 
Zurück
Oben Unten