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Sicherheit im Rennradsport

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Re: Sicherheit im Rennradsport
Dagegen hat ja keiner was und es wird an allem möglichen in Zusammenarbeit mit UCI, einzelnen Teams und Herstellern geforscht. Hier wird aber zum einen so getan, als wäre das nicht so und zum anderen, als seien Westen quasi jetzt schon verfügbar - und siehe Antwort von Future-Trunks – auch komplett easy im Rennen umsetzbar.
Wie kommst du eigentlich von meiner aussage "wenn die Entwicklung so weit ist" auf "ist jetzt schon verfügbar"?
 
Also wenn schon Rucksack, dann auch bitte Seitentaschen für die Wasserträger. Würde die Logistik innerhalb des Peloton komplett aufs nächste Level heben...
 
Mich beschleicht der Gedanke, dass es erst noch mehr 😔 geben muss, damit es nicht mehr belacht wird.
Nein. Es müssen auf der technischen Seite einfach erst einmal funktionierende Lösungen her, bevor man über den flächendeckenden Einsatz solcher Dinge sinnvoll reden kann. Und auch dann sollte man sich nicht der Illusion hingeben, dass nun nichts mehr passiert. Helme sind z.B. gut und in den letzten 30 Jahren permanent verbessert worden, sowohl bzgl. der Schutzwirkung als auch bzgl. Gewicht und Belüftung. Aber gegen einen Sturz wie damals bei Fabio Casartelli nützen die trotzdem nichts.
 
Nein. Es müssen auf der technischen Seite einfach erst einmal funktionierende Lösungen her, bevor man über den flächendeckenden Einsatz solcher Dinge sinnvoll reden kann.

Und vorher lacht man alle Vorschläge aus? Abgesehen davon sind verschiedene technische, aber auch organisatorische Möglichkeiten in den Raum gestellt worden, die einerseits bereits technisch angeboten werden - z.B. Tracker - und dennoch ungläubig oder wohl eher unwillig als "gibt es doch gar nicht" abgetan wurden. Andererseits sollen hier eben auch Ansätze zur Diskussion gestellt werden, die nicht fertig ausdiskutiert sind. Diese technischen oder organisatorischen Lösungen müssen somit auch noch nicht funktionieren. Sie müssen noch nicht einmal 100 % durchdacht sein.

Beispielsweise würde ich gerne einmal diskutieren, wie bspw. Geschwindigkeitsbeschränkungen umgesetzt werden könnten. Sei es durch Radardkontrollen, sei es durch Abschnittszeiten, die nicht unterschritten werden dürfen. Aber dann taucht garantiert wieder ein Clown auf, der alles in Lächerliche ziehen will.

Dass nicht alle diese Vorschläge für alle konkrete Strecken oder Rennen umsetzbar sein würden, dürfte jedem einleuchten, der darüber nachdenkt. Gleichzeitig müsste jedem, der wirklich darüber nachdenkt, auch klar sein, dass man ohne wenigstens teilweise Geschwindigkeitsreduktion vermutlich nie eine nennenswerte Sicherheitsverbesserung hinkriegt. Der Helm, das müsste eigentlich klar sein, dürfte bei Tempi ab 60 km/h keine relevante Schutzwirkung mehr aufweisen.

Aufgrund solcher Überlegungen ist es anzustreben, einen Katalog von unterschiedlichen Massnahmen zu diskutieren, die zum Zwecke der Geschwindigkeitsreduktion genutzt werden können. Diese könnten sein - reines Brainstorming:
  • Strecken, die weniger lange schnelle Abfahrten aufweisen
  • Vorgaben für bestimmte Abfahrten, eine Maximalgeschwindigkeit nicht zu überschreiten, Radarkontrollen
  • Abschnittsmindestzeiten für Abfahrten
  • künstliche Schikanen
  • Reglementsänderung für Velo und Bekleidung zwecks schlechterer Aerodynamik
  • als Untervariante des obigen zusätzlich Sitzpositionsanpassungen, so dass nicht mehr stark über das Tretlager nach vorne rotiert gesessen wird - es gibt Pros, die diese kopflastigen Sitzpositionen als Teil des Problems bezeichnen
  • als zusätzliche Reglementsänderung schlechter rollende Reifen zwecks Temporeduktion (würde ich zwar schade finden)

Und einiges mehr. Aber da wir bislang Zeit verlocht haben uns mit den umkonstruktiven Beiträgen zu befassen, sind wir noch genau gleich weit, wie vor drei Wochen.

Und auch dann sollte man sich nicht der Illusion hingeben, dass nun nichts mehr passiert. Helme sind z.B. gut und in den letzten 30 Jahren permanent verbessert worden, sowohl bzgl. der Schutzwirkung als auch bzgl. Gewicht und Belüftung. Aber gegen einen Sturz wie damals bei Fabio Casartelli nützen die trotzdem nichts.
Klartext: "Man macht ja schon, was man kann. Es ist alles ok." Oder eben: "Gehen Sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen."

Kann man nicht einmal unter seinem Stein schlafen bleiben, wenn man nichts Konstruktives beizutragen hat?
 
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Beispielsweise würde ich gerne einmal diskutieren, wie bspw. Geschwindigkeitsbeschränkungen umgesetzt werden könnten.
Eine App wie Strava verpflichtend, dazu die Technik, die im Display auch zur Anzeige von Live-Segmenten verwendet wird. Die Live-Segmente (dann: die beschränkten Bereiche) zeigen einem sogar, ob man vor oder hinter der Zeit ist. Dazu Hinweise auf der Strecke und im Roadbook. Ist dann also eine Art "Section Control". Damit beschreibe ich nur den technischen Aspekt, nicht, ob das ganze sinnvoll ist. Anschließend kann dann abgemahnt oder bestraft werden, wer zu schnell war.

Der Helm, das müsste eigentlich klar sein, dürfte bei Tempi ab 60 km/h keine relevante Schutzwirkung mehr aufweisen.
Sehr relativ, man muss unterscheiden, ob man mit bspw. mit 60 frontal mit dem Kopf direkt vor eine Betonplatte schlägt, oder ob man nur die Geschwindigkeit meint, bei der der Unfall "entsteht". Jemand, der bei 70 wegrutscht, erst einmal per Hose und Haut reibend Energie umwandelt, dann noch mit Resttempo 10 gegen einen Posten poltert, wird froh über einen Helm sein.

Aber gegen einen Sturz wie damals bei Fabio Casartelli nützen die trotzdem nichts.
Gewagte These. Er ist 3 Stunden später im Krankenhaus verstorben, nicht sofort. Was veranlasst Dich zu der Aussage? Überlebt man mit Helm nur Unfälle, die man auch ohne Helm überlebt hätte? Oder wo ist die Stunden-Grenze, aber man sagen kann, dass er mit überlebt hätte? 4, 5, 6?
 
Nach 41 Seiten sind für mich die folgenden Fragen weiterhin komplett offen:

  • Was war die Sturzursache?
  • Was war die Ursache für den späten Beginn der Suchaktion?

Wenn diese beiden Fragen beantwortet sind, kann man meiner Meinung nach aus dem Fall Muriel Furrer Maßnahmen für eine Verbesserung der Sicherheit ableiten und diskutieren.

Gibt es da mittlerweile neue Erkenntnisse? Soweit ich weiß laufen die Ermittlungen und dementsprechend gibt es da noch nichts...
 
Ich finde die Idee des verpflichtenden Einsatzes eines langsamer rollenden Reifens ganz charmant. Überall einfach umzusetzen & geringe Kosten. Was ich mich allerdings frage, ist, wie viel langsamer die Rennen (und Abfahrten) dann realistischerweise werden können? Sprich, ist der verlangsamende Effekt überhaupt nennenswert?
 
Ich finde die Idee des verpflichtenden Einsatzes eines langsamer rollenden Reifens ganz charmant. Überall einfach umzusetzen & geringe Kosten. Was ich mich allerdings frage, ist, wie viel langsamer die Rennen (und Abfahrten) dann realistischerweise werden können? Sprich, ist der verlangsamende Effekt überhaupt nennenswert?
Das alleine würde in Abfahrten vermutlich sehr wenig nützen. Ich würde das nur in Kombination mit weiteren Massnahmen, z.B. Verschlechterung der Aerodyanmik - Kleider, Sitzposition - als sinnvoll sehen.

Schlechter rollende Reifen könnten aber zusätzlich den Vorteil bieten, dass sie auch robuster sein würden und damit die Gefahr von Stürzen wegen eines Reifendefekts ebenfalls reduziert wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fällt eigentlich irgendwem auf das hier totaler Kappes verzapft wird?
Ein Sport bei dem es darum geht schnell zu sein soll so langsam wie möglich werden. Aber erhalten bleiben
Und die Grundideen zu diesem neuen System sollen von Leuten gemacht werden die mit dem Sport gar nichts zu tun haben
Es ist schon starker Tobak was man hier so liest
Ist wohl der Zeitgeist
 
Nach 41 Seiten sind für mich die folgenden Fragen weiterhin komplett offen:

  • Was war die Sturzursache?
Vermutlich Fahrfehler. Es ist nicht anzunehmen, dass Fremdverschulden vorliegt - die einzige Zeugin sagte, sie habe nichts gesehen, und auch für Materialfehler oder ein medizinisches Problem liegen keine Hinweise vor.

  • Was war die Ursache für den späten Beginn der Suchaktion?

Das ist im konkreten Fall sicherlich die spannendste Frage. Auch wenn ich mir gut vorstellen kann, wie das abgelaufen sein könnte, wäre ich auf einen entsprechenden Untersuchungsbericht gespannt; ich fürchte aber, das Ergebnis dieser Abklärungen wird die Öffentlichkeit nicht zu sehen kriegen ("zum Schutz der beteiligten Personen", diese oder eine ähnliche Formulierung gibt es bereits von Swiss Cycling).

Wenn diese beiden Fragen beantwortet sind, kann man meiner Meinung nach aus dem Fall Muriel Furrer Maßnahmen für eine Verbesserung der Sicherheit ableiten und diskutieren.
Nö, das können wir jetzt schon. Wir wissen doch, dass Mäder, Drege und auch Furrer alle ursächlich wegen der Folgen einer "Kollsion mit dem Gelände", wie man in der Fliegersprache so banal sagt, gestorben sind. Zudem dürfte die Geschwindigkeit für die schlussendlich lethalen Verletzung mitursächlich gewesen sein.
Gibt es da mittlerweile neue Erkenntnisse? Soweit ich weiß laufen die Ermittlungen und dementsprechend gibt es da noch nichts...
Mir ist nicht bekannt, dass (Zwischen-)Ergebnisse kommuniziert wurden. Falls doch, würde ich mich über Links oder andere Hinweise freuen.
 
Nach 41 Seiten sind für mich die folgenden Fragen weiterhin komplett offen:
  • Was war die Sturzursache?

Abgesehen davon, dass das Forum noch mit der Auswertung beschäftigt ist, und solche Dinge ihre Zeit brauchen, gibt es natürlich parallel noch die Staatsanwaltschaft, die sich damit beschäftigt.

Aber auch was die Staatsanwaltschaft angeht, die interessiert eigentlich nur "Fremd- oder Eigenverschulden".

Wenn Letzteres, wird die Akte sehr schnell dicht sein. Selbst wenn man aus einem materialbedingt geplatzten Reifen, einer verdreckten Straße, noch etwas machen will, wird das nur auf "zivilem Wege" gehen.

Für die Staatsanwaltschaft ist das erst einmal nichts anderes als jeder andere tödlich verunglückte Radfahrer, wo sich sehr oft wesentlich wichtigere Schuldfragen stellen. Hatte der Radler oder Auto/Lkw Schuld.

Wir dürfen uns nicht davon täuschen lassen, wie wichtig "uns" in unserer Bubble das Geschehene ist. Hier ist jemand bei einer risikoreichen Sportveranstaltung gestorben, während täglich Radler im Straßenverkehr sterben. Da muss auch eine Staatsanwaltschaft ihre Prioritäten setzen.

Während wir noch über Geschwindigkeitsbegrenzungen für Rennen philosophieren, gibt es immer noch Schulen, an denen Autos zu schnell fahren (dürfen).
 
  • Vorgaben für bestimmte Abfahrten, eine Maximalgeschwindigkeit nicht zu überschreiten, Radarkontrollen
Nach was soll sich den die Maximalgeschwindigkeit bemessen? Lässt man den "schlechtesten" Abfahrer vorher runterfahren und nimmt vor/in/nach der langsamsten Kurve die Geschwindigkeit? Aber auch dies hätte den letzten Sturz von WvA bei der Vuelta nicht verhindert.
 
Fällt eigentlich irgendwem auf das hier totaler Kappes verzapft wird?

Ein Sport bei dem es darum schnell zu sein soll
Beim Radsport geht es nicht darum, so schnell wie möglich zu sein, sondern innerhlab des Reglements schneller als die Gegner zu sein. Beim Monte Zoncolan ärgert sich niemand, dass die besten keine 15 km/h drauf haben. Auch bei Chur - Arosa erreicht man nur einen Durchschnitt von <= 30 km/h.

Tempo als Selbstzweck ist nur dort ein Ziel, wo es um Nervenkitzel geht - z.B. bei den Red Bull Events, also eigentlich Zirkus.

so langsam wie möglich werden.
So langsam, wie möglich, ist in diesem Thread nie zur Diskussion gestanden. Aber Tempo-Reduktionen durch Regeländerung haben z.B. in der Formel 1 Tradition. Auch dort hat man Motorenleistung und die Aerodynamik so limitiert, dass das Tempo rauskam, was man wollte. Und das war eben nicht maximale Geschwindigkeit.
Aber erhalten bleiben
Und die Grundideen zu diesem neuen System soll von Leuten gemacht werden die mit dem Sport gar nichts zu tun haben
Wie kommst du auf diese Idee?
Es ist schon starker Tobak was man hier so liest
Ist wohl der Zeitgeist
Du bist halt auch nur ein Verhinderer. Konstruktives kam bislang auch von dir nicht, oder täusche ich mich...?
 
Nach was soll sich den die Maximalgeschwindigkeit bemessen? Lässt man den "schlechtesten" Abfahrer vorher runterfahren und nimmt vor/in/nach der langsamsten Kurve die Geschwindigkeit? Aber auch dies hätte den letzten Sturz von WvA bei der Vuelta nicht verhindert.
So, wie man das mit Marschtabellen macht: man nutzt Erfahrung mit ähnlichen Strecken. Wenn die Minimalzeit sinnvoll bemessen wird - das ist dann halt nicht +% 5, sondern mehr - noch experimentell zu bestimmen - dann braucht auch ein Super-Techniker, wie van Aert, nicht mehr zu stürzen.
 
Und vorher lacht man alle Vorschläge aus? Abgesehen davon sind verschiedene technische, aber auch organisatorische Möglichkeiten in den Raum gestellt worden, die einerseits bereits technisch angeboten werden - z.B. Tracker - und dennoch ungläubig oder wohl eher unwillig als "gibt es doch gar nicht" abgetan wurden. Andererseits sollen hier eben auch Ansätze zur Diskussion gestellt werden, die nicht fertig ausdiskutiert sind. Diese technischen oder organisatorischen Lösungen müssen somit auch noch nicht funktionieren. Sie müssen noch nicht einmal 100 % durchdacht sein.

Beispielsweise würde ich gerne einmal diskutieren, wie bspw. Geschwindigkeitsbeschränkungen umgesetzt werden könnten. Sei es durch Radardkontrollen, sei es durch Abschnittszeiten, die nicht unterschritten werden dürfen. Aber dann taucht garantiert wieder ein Clown auf, der alles in Lächerliche ziehen will.

Dass nicht alle diese Vorschläge für alle konkrete Strecken oder Rennen umsetzbar sein würden, dürfte jedem einleuchten, der darüber nachdenkt. Gleichzeitig müsste jedem, der wirklich darüber nachdenkt, auch klar sein, dass man ohne wenigstens teilweise Geschwindigkeitsreduktion vermutlich nie eine nennenswerte Sicherheitsverbesserung hinkriegt. Der Helm, das müsste eigentlich klar sein, dürfte bei Tempi ab 60 km/h keine relevante Schutzwirkung mehr aufweisen.

Aufgrund solcher Überlegungen ist es anzustreben, einen Katalog von unterschiedlichen Massnahmen zu diskutieren, die zum Zwecke der Geschwindigkeitsreduktion genutzt werden können. Diese könnten sein - reines Brainstorming:
  • Strecken, die weniger lange schnelle Abfahrten aufweisen
  • Vorgaben für bestimmte Abfahrten, eine Maximalgeschwindigkeit nicht zu überschreiten, Radarkontrollen
  • Abschnittsmindestzeiten für Abfahrten
  • künstliche Schikanen
  • Reglementsänderung für Velo und Bekleidung zwecks schlechterer Aerodynamik
  • als Untervariante des obigen zusätzlich Sitzpositionsanpassungen, so dass nicht mehr stark über das Tretlager nach vorne rotiert gesessen wird - es gibt Pros, die diese kopflastigen Sitzpositionen als Teil des Problems bezeichnen
  • als zusätzliche Reglementsänderung schlechter rollende Reifen zwecks Temporeduktion (würde ich zwar schade finden)

Und einiges mehr. Aber da wir bislang Zeit verlocht haben uns mit den umkonstruktiven Beiträgen zu befassen, sind wir noch genau gleich weit, wie vor drei Wochen.


Klartext: "Man macht ja schon, was man kann. Es ist alles ok." Oder eben: "Gehen Sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen."

Kann man nicht einmal unter seinem Stein schlafen bleiben, wenn man nichts Konstruktives beizutragen hat?

Ich würde dringend empfehlen, bevor ich diese Liste an Vorgaben abgeben würde, eine Ursachenforschung für Radrennunfälle einzuführen und zu schauen was die meisten Unfälle wirklich ausgelöst hat. Danach würde ich die Maßnahmen anschieben, die häufigsten Unfallursachen betreffen.
 
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