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Sicherheit im Rennradsport

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Re: Sicherheit im Rennradsport
So, wie man das mit Marschtabellen macht: man nutzt Erfahrung mit ähnlichen Strecken. Wenn die Minimalzeit sinnvoll bemessen wird - das ist dann halt nicht +% 5, sondern mehr - noch experimentell zu bestimmen - dann braucht auch ein Super-Techniker, wie van Aert, nicht mehr zu stürzen.
Aber Marschtabellen hätten den Sturz von WvA nicht verhindert. Bei den Gleichmäßigkeitsprüfungen von Oldtimerfahrten, gibt es trotz dieser Vorgaben, genügend Unfälle.
 
Ich würde dringend empfehlen, bevor ich diese Liste an Vorgaben abgeben würde, eine Ursachenforschung für Radrennunfälle einzuführen und zu schauen was die meisten Unfälle wirklich ausgelöst hat. Danach würde ich die Maßnahmen anschieben, die häufigsten Unfallursachen betreffen.
Bitte fang an und reihe dich nicht in die Reihe der Destruktiven ein! :bier:
 
Sturzursache und die lange "Liegezeit" sind getrennt zu behandeln. Massgelblich wird die Frage sein, ob sie eine wesentlich bessere Prognose hatte haben können.
 
Eine App wie Strava verpflichtend, dazu die Technik, die im Display auch zur Anzeige von Live-Segmenten verwendet wird. Die Live-Segmente (dann: die beschränkten Bereiche) zeigen einem sogar, ob man vor oder hinter der Zeit ist. Dazu Hinweise auf der Strecke und im Roadbook. Ist dann also eine Art "Section Control". Damit beschreibe ich nur den technischen Aspekt, nicht, ob das ganze sinnvoll ist. Anschließend kann dann abgemahnt oder bestraft werden, wer zu schnell war.


Sehr relativ, man muss unterscheiden, ob man mit bspw. mit 60 frontal mit dem Kopf direkt vor eine Betonplatte schlägt, oder ob man nur die Geschwindigkeit meint, bei der der Unfall "entsteht". Jemand, der bei 70 wegrutscht, erst einmal per Hose und Haut reibend Energie umwandelt, dann noch mit Resttempo 10 gegen einen Posten poltert, wird froh über einen Helm sein.


Gewagte These. Er ist 3 Stunden später im Krankenhaus verstorben, nicht sofort. Was veranlasst Dich zu der Aussage? Überlebt man mit Helm nur Unfälle, die man auch ohne Helm überlebt hätte? Oder wo ist die Stunden-Grenze, aber man sagen kann, dass er mit überlebt hätte? 4, 5, 6?
Wirklich zielführend wäre außerhalb des Profiradsports Strava-Live-Segmente zu verbieten. Wenn man gelegentlich sieht welches Risiko Leute für einen Strava KOM nehmen und sich und andere gefährden... da muss man Speedlimit auf gesperrten Profiabfahrten eigentlich gar nicht mehr diskutieren.
 
Aber Marschtabellen hätten den Sturz von WvA nicht verhindert.
Wenn ich anstatt in vier, in bspw. fünf oder sechs Minuten erst unten sein darf, fahre ich natürlich etliche Prozent weniger nahe am Limit und die Sturzwahrscheinlichkeit sinkt entsprechend.

Bei den Gleichmäßigkeitsprüfungen von Oldtimerfahrten, gibt es trotz dieser Vorgaben, genügend Unfälle.
Das hat andere Gründe. Oder anders geschrieben: ohne Vorgaben hätten die noch viel mehr Unfälle.
 
Ich überlege ob Verantwortungslosigkeit, "Schneller sein auf Teufel komm raus" und das Vergessen einer menschlichen Komponente nicht auch ein eingezogener Zeitgeist ist........
 
Die Diskussion ist, bis auf manche persönliche Spitze, ja ganz interessant. Aber mMn sollte doch zu erst mit den Leuten gesprochen werden, welche es direkt betrifft.
Weiß man wie das so unter den Profis und KT Fahrern ausschaut?
 
Die Bedingungen der Strecke haben sich ja gravierend geändert zu dem was am Start der Etappe bekannt war.
Wenn ich anstatt in vier, in bspw. fünf oder sechs Minuten erst unten sein darf, fahre ich natürlich etliche Prozent weniger nahe am Limit und die Sturzwahrscheinlichkeit sinkt entsprechend.
Nein, die Bedingungen an dem Teil der Strecke, waren gravierend anders, als man es beim Start des Rennens angenommen hat. Und auch der Funk hat nicht geholfen. Die sportlichen Leiter wurden auch erst im Rennverlauf darüber informiert, haben dann die Fahrer über den gefährlichen Zustand informiert. Aber da ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen.
 
Bitte fang an und reihe dich nicht in die Reihe der Destruktiven ein! :bier:

Es ist nicht "destruktiv", wenn man Unsinn als Unsinn benennt.

Die Formel 1 hat Geschwindigkeit vor allem über Begrenzung der Motoren reduziert. Darf Pogacar dann nur noch 2 mal die Woche trainieren oder wie schafft man das beim Radsport?

Aber egal, weitermachen.
 
Bitte fang an und reihe dich nicht in die Reihe der Destruktiven ein! :bier:
Ich weiß es nicht und ich gehe davon aus, Du weißt es auch nicht. Deshalb halte ich es gerade für nicht zielführend die Maßnahmen festzulegen bevor man die Ursachen kennt.

Aber da könnte die UCI weiterhelfen mit ihrer Race Incedent Database aus ihrem 2021er Sicherheitspakt. Soweit ich das finden konnte ist sie nicht öffentlich einsehbar.

https://assets.ctfassets.net/761l7g...9fe35b2410f4177b/2021-uci-guide-safety-en.pdf
 
Die Diskussion ist, bis auf manche persönliche Spitze, ja ganz interessant. Aber mMn sollte doch zu erst mit den Leuten gesprochen werden, welche es direkt betrifft.
Weiß man wie das so unter den Profis und KT Fahrern ausschaut?
Wer ist denn "man"?
Das wissen genau die hier die KT Fahrer und Profis sind oder waren
Du also nicht wie du sagst
 
Wenn ich anstatt in vier, in bspw. fünf oder sechs Minuten erst unten sein darf, fahre ich natürlich etliche Prozent weniger nahe am Limit und die Sturzwahrscheinlichkeit sinkt entsprechend.


Das hat andere Gründe. Oder anders geschrieben: ohne Vorgaben hätten die noch viel mehr Unfälle.
Habe hier nicht alle Beiträge bis ins kleinste Detail gelesen, manches nur überflogen. Ich fasse deine Argumentation aber nun mal so zusammen, dass du das Sturzrisiko im Schwerpunkt durch eine Begrenzung von Geschwindigkeiten, der allgemeinen Streckenführung und "Schikanen" minimieren willst.

Finde die Sichtweise um ehrlich zu sein etwas befremdlich. Immerhin ist es Rennsport, auch dein Vergleich mit der F1 hinkt etwas, die Geschwindigkeitsbegrenzung z.B. in der Boxengasse haben ganz andere Gründe. Auch bei der F1 kam Sicherheit vor allem durch Technik. Wer bei Rennen stürzt, der stürzt meist durch Unachtsamkeit und Unaufmerksamkeit oder im Zuge eines Dominoeffekts. da ist es relativ unerheblich, ob du mit 80km/h oder 100km/h die Abfahrt runterknallst, in beiden Fällen sind die Folgen eines Sturzes verheerend. Schikanen erhöhen eher die Sturzgefahr als sie zu minimieren.

Airbag-Rucksäcke finde ich dagegen klasse und bin fest davon überzeugt, dass sie in ein paar Jahren verpflichtend sein werden.
 
Die Diskussion ist, bis auf manche persönliche Spitze, ja ganz interessant. Aber mMn sollte doch zu erst mit den Leuten gesprochen werden, welche es direkt betrifft.
Weiß man wie das so unter den Profis und KT Fahrern ausschaut?
Ja, erstaunlicherweise führt die Fahrergewerkschaft Gespräche mit den Fahrern und bringt ihre Anliegen so mit ein. Zum Beispiel ist das Ausweiten der 3km Zone bei bestimmten Zielankünften ein Ergebnis davon. Oder auch die Einführung der gelben Karten.

https://www.uci.org/pressrelease/th...e-safety-at-road-races/2yeZpcND1F42EPkuML6VWo

Zitat vom aktuellen Fahrervertreter Adam Hansen (Ex Pro)

The President of Cyclistes Professionnels Associés (CPA) – body representing men and women riders – Adam Hansen declared: “SafeR has provided a platform for me to address the riders’ number one concern: safety in races. Feedback has shown that the majority of riders wanted the 3km rule extended to reduce stress during hectic race finales. I am thrilled that this will be tested at some sprint finals at the Tour de France, and I thank the UCI and ASO for allowing it.

“Additionally, a large survey conducted last year indicated the need for a yellow card system in cycling, which will be tested in the coming months before being implemented next year. These initial measures recommended by SafeR to the UCI demonstrate that riders’ requests are being heard and acted upon. It is crucial, and we are making significant progress in this area. There is still much work to be done, and I look forward to continuing the solid work that has begun.”
 
Fällt eigentlich irgendwem auf das hier totaler Kappes verzapft wird?
Ein Sport bei dem es darum geht schnell zu sein soll so langsam wie möglich werden. Aber erhalten bleiben
Und die Grundideen zu diesem neuen System sollen von Leuten gemacht werden die mit dem Sport gar nichts zu tun haben
Es ist schon starker Tobak was man hier so liest
Ist wohl der Zeitgeist
Haltlose Unterstellungen, Polemik und destruktive Kommentare kommen hier häufig aus der gleichen Ecke. Es ist einfach nur ermüdend.
Vor allem die Masche, Ideen und Beiträge zu verfremden und überzogen wiederzugeben, um sie dadurch lächerlich zu machen, ist einfach nur nervig!

Beispiel: Niemand hier sagt oder fordert, dass der Sport "so langsam wie möglich werden" soll. NIEMAND!
 
Ich finde die Idee des verpflichtenden Einsatzes eines langsamer rollenden Reifens ganz charmant. Überall einfach umzusetzen & geringe Kosten. Was ich mich allerdings frage, ist, wie viel langsamer die Rennen (und Abfahrten) dann realistischerweise werden können? Sprich, ist der verlangsamende Effekt überhaupt nennenswert?

Das würde sich schon ordentlich auswirken, guckt man mal BRR, bester und schlechtester Reifen im Vergleich.. mal außen vor, ob beide Modelle praktikabel wären.

Verinfacht gerechnet: käme ich schon bei 30 Km/h auf fast 20 Watt pro Reifen, so wären das bei 60 Km/h knapp 40 Watt, bei 2 Reifen 80 Watt. Das würde sowohl einen Sprint als auch eine Abfahrt schon merklich verlangsamen.

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Abgesehen davon, dass man, wenn man einen schwer laufenden Reifen (für alle) entwickeln würde, man natürlich auch die Möglichkeit hätte, diesem sehr guten (Nässe-)Grip und Pannensicherheit mit auf den Weg zu geben. Dinge, die meist die Gegenspieler der Leichtläufigkeit sind. Also drei Fliegen mit einer Klappe.

Wie sich das auf Marketing und Begeisterung der Reifenhersteller auswirkt, bliebe abzuwarten. Aber in der Formel eins geht das ja auch. Auch ein klebriger Slick von Pirelli hat keinen guten Rollwiderstand, trotzdem verkaufen die ihre Reifen in allen Segmenten.
 
Ich weiß es nicht und ich gehe davon aus, Du weißt es auch nicht. Deshalb halte ich es gerade für nicht zielführend die Maßnahmen festzulegen bevor man die Ursachen kennt.
Naja, dass man zunehmend schwere Stürze auf Abfahrten hat, dürfte doch als Hypothese schon mal reichen. Der Umstand, dass nicht alle schweren Stürzen in Abfahrten geschehen, ist zwar richtig, hindert aber nicht, sich erstmal diese anzusehen. Und zumindest die letzten, prominent gewordenen Todesfälle fanden in Abfahrten statt.

Massnahmen, die Abfahrten weniger gefährlich machen, drängen sich somit erstmal auf. Dass diese Massnahmen durch Verschlechterung der Aerodynamik auch bei anderen Problemfällen, z.B. beim Sprint, zumindest die Auswirkungen reduzieren könnten, würde niemand stören. Stürze bei 60, anstatt bei 65 km/h, sollten wenigstens minimal kleinere Sturzfolgen haben. "Minmal" kann hier aber heissen "schwere Hirnerschütterung anstatt Schädelbruch". Das wäre doch ein Gewinn!

Aber da könnte die UCI weiterhelfen mit ihrer Race Incedent Database aus ihrem 2021er Sicherheitspakt. Soweit ich das finden konnte ist sie nicht öffentlich einsehbar.

https://assets.ctfassets.net/761l7g...9fe35b2410f4177b/2021-uci-guide-safety-en.pdf
Interessant! Aber hast du etwas gefunden, das uns in eine fundamental andere Richtung drehen würde?
 
Ich überlege ob Verantwortungslosigkeit, "Schneller sein auf Teufel komm raus" und das Vergessen einer menschlichen Komponente nicht auch ein eingezogener Zeitgeist ist........
Scheint dich sehr zu belasten das Thema
Über 300 tote Radfahrer im Strassenverkehr jährlich könnte man als sensibler Mensch dann vielleicht auch mal nachdenken
Ich meine das ganz ohne Spass
Vielleicht wäre das sogar besser als sich in einem Radsportforum anzumelden und den Leuten zu erzählen das sie die Regeln der Formel eins befolgen sollen
 
Habe hier nicht alle Beiträge bis ins kleinste Detail gelesen, manches nur überflogen. Ich fasse deine Argumentation aber nun mal so zusammen, dass du das Sturzrisiko im Schwerpunkt durch eine Begrenzung von Geschwindigkeiten, der allgemeinen Streckenführung und "Schikanen" minimieren willst.

Finde die Sichtweise um ehrlich zu sein etwas befremdlich. Immerhin ist es Rennsport, auch dein Vergleich mit der F1 hinkt etwas, die Geschwindigkeitsbegrenzung z.B. in der Boxengasse haben ganz andere Gründe. Auch bei der F1 kam Sicherheit vor allem durch Technik. Wer bei Rennen stürzt, der stürzt meist durch Unachtsamkeit und Unaufmerksamkeit oder im Zuge eines Dominoeffekts. da ist es relativ unerheblich, ob du mit 80km/h oder 100km/h die Abfahrt runterknallst, in beiden Fällen sind die Folgen eines Sturzes verheerend. Schikanen erhöhen eher die Sturzgefahr als sie zu minimieren.

Airbag-Rucksäcke finde ich dagegen klasse und bin fest davon überzeugt, dass sie in ein paar Jahren verpflichtend sein werden.
Hier vielleicht mal ein Beispiel für die Destruktiven unter uns, wie man eine Gegenposition sachlich formulieren kann.
 
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