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Sicherheit im Rennradsport

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Re: Sicherheit im Rennradsport
Hier noch ein Screenshot
 

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Wenn man die Absperr Bänder auf dem Bild der Linkskurve weiter gezogen hätte, und vielleicht näher an die Stecke mir leichten Holzpfosten o.ä. als echte Streckenbegrenzung, dann hätte der Einschlag eigentlich der nachfolgenden Autokolonne auffallen müssen.
Nö. Man kann auch zwischen den Bändern durchfliegen, drüber oder drunter.
Die Bänder brauchen auch imo perforierte Sollrisstellen im kurzen Abstand
Unbedingt, sonst ruiniert man sich vielleicht noch das Styling oder was weiß ich. Das ist ein Band aus dünnem Plastik...
Gehört für mich trotzdem in den Bereich Streckensicherung. Schützt natürlich nicht vor dem Einschlag am Baum. Sozusagen unterste Ebene in der Sicherung. Und nichtmal dazu war man fähig/willens.
Es ist schon abenteuerlich, wie Du hier auf Biegen und Brechen dem Veranstalter ein Versäumnis anhängen willst. Gibst zwar zu, dass dieses Band vor nichts schützt, behauptest dann aber, dass man nicht einmal Maßnahmen ohne Schutzwirkung ergriffen habe - vielleicht ja gerade deswegen, weil sie nicht schützen, aber egal.
 
Nö. Man kann auch zwischen den Bändern durchfliegen, drüber oder drunter.

Unbedingt, sonst ruiniert man sich vielleicht noch das Styling oder was weiß ich. Das ist ein Band aus dünnem Plastik...
Damit es zuverlässig reisst muss es halt gewissen Anforderungen und Specs entsprechen. So macht man das halt nunmal.
Es ist schon abenteuerlich, wie Du hier auf Biegen und Brechen dem Veranstalter ein Versäumnis anhängen willst. Gibst zwar zu, dass dieses Band vor nichts schützt, behauptest dann aber, dass man nicht einmal Maßnahmen ohne Schutzwirkung ergriffen habe - vielleicht ja gerade deswegen, weil sie nicht schützen, aber egal.
Du kapierst wohl nicht dass es verschiedene Ebenen an Vorkehrungen gibt. Welche die direkt vor Schaden schützen, welche die indirekt evtl. dem Fahrer bei der Abfahrt helfen (zB gibt es bei Autorennen vor Kurven auch meist diese 3 - 2- 1 Anzeigen und Kurvenindikatioren, und dass obwohl die nur im Kreis fahren), welche die danach helfen wenn der Fahrer unerkannt detoniert ist, u.a.. Jeder kleine Baustein trägt zur gesamten Sicherheit bei.

Natürlich kann man Kurven auch so sichern, wenn möglich vielleicht gerne auch mal 50meter länger...
 
Mit "du kapierst wohl nicht..." wäre ich etwas vorsichtiger. Nur so als Tipp.

Glashaus, Steine...
 
Damit es zuverlässig reisst muss es halt gewissen Anforderungen und Specs entsprechen. So macht man das halt nunmal.

Du kapierst wohl nicht dass es verschiedene Ebenen an Vorkehrungen gibt. Welche die direkt vor Schaden schützen, welche die indirekt evtl. dem Fahrer bei der Abfahrt helfen (zB gibt es bei Autorennen vor Kurven auch meist diese 3 - 2- 1 Anzeigen und Kurvenindikatioren, und dass obwohl die nur im Kreis fahren), welche die danach helfen wenn der Fahrer unerkannt detoniert ist, u.a.. Jeder kleine Baustein trägt zur gesamten Sicherheit bei.

Natürlich kann man Kurven auch so sichern, wenn möglich vielleicht gerne auch mal 50meter länger...
Ich kapiere sehr gut, dass man selbst einen Rundkurs bei Radrennen nicht so absichern kann wie einen Formel 1-Rundkurs. Das scheint für andere hier irgendwie nicht verständlich zu sein.

Das verlinkte Video zeigt nur eines: Wenn man die Anfahrt zu einer zwar stark drehenden, letztlich aber einfachen weil regelmäßigen Kurve, komplett versemmelt, dann fliegt man selbst an einer so massiven Absicherung wie hier vorbei.
 
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Ich kapiere sehr gut, dass man selbst einen Rundkurs bei Radrennen nicht so absichern kann wie einen Formel 1-Rundkurs. Das scheint für andere hier irgendwie nicht verständlich zu sein.
Das hat dein Vorredner auch nicht geschrieben, sondern, dass es unterschiedliche Kategorien von Schutzmassnahmen gebe, solche, die vor der Gefahr warnen sollen, solche, die Sturzfolgen verkleinern und solche, die einen Sturz überhaupt erkennbar machen. Dabei hat er geschrieben, dass mindestens zwei davon selbst bei der F1 angewandt werden.

Niemand in diesem Thread will die Massnahmen der F1 replizieren. Meiner Meinung nach sollte man aber von der F1 das Vorgehen kopieren: die Stürze mit schweren Folgen analysieren und Massnahmen erarbeiten, die sowohl die Anzahl als auch die Auswirkungen der Stürze reduzieren.

Und spätestens bei der Umsetzung dieser Massnahmen hat der Radsport noch einen langen Weg zu gehen. Ich fürchte allerdings, dass selbst die systematische Analyse noch nicht sehr weit ist.

Das verlinkte Video zeigt nur eines: Wenn man die Anfahrt zu einer zwar stark drehenden, letztlich aber einfachen weil regelmäßigen Kurve, komplett versemmelt, dann fliegt man selbst an einer so massiven Absicherung wie hier vorbei.
Das Video zeigt natürlich auch weiteres. Wenn man richtig schaut erkennt man, dass die Neigung der Abfahrt unregelmässig ist, was ihr im Renntempo zusammen mit den meist schwach ausgeprägten, aber vorhandenen Kurven den Charakter einer Bergundtalbahn verleiht. Weiter zeigt das Video, dass praktisch keine Sturzräume vorhanden sind, und dass natürlich die Gefahr besteht, dass man im Sturzfall hinter den sich wieder schliessenden Büschen, also von der Strasse nicht erkennbar, zu liegen kommt. Und das ist ja offenbar Furrer passiert.

Natürlich kann man, wie du vermutlich suggerieren willst, schreiben, der Furrersturz sei halt einfach ein Fahrfehler gewesen und man könne da nicht viel machen.

Das sehe ich anders. Da die meisten Stürze auf Fehlverhalten der Fahrer zurück zu führen sind - die meisten kollidieren ja nicht mit Zuschauern, die auf der Strasse stehen (kommt aber auch vor) und stürzen auch nicht wegen Begleitfahrzeugen (kommt aber ebenfalls vor). D.h. somit, dass man daran arbeiten soll, die Wahrscheinlichkeit von Stürzen wegen Fehleinschätzungen zu reduzieren und ihre Auswirkungen zu verkleinern; Stil: lieber eine Hirnerschütterung als ein Schädelbruch oder lieber eine Schürfung, als eine Hirnerschütterung.

Retrospektiv schätze ich die für Furrer tödliche Abfahrt als heikler als vor der WM ein. Ja, vor der WM hatte ich nur ein schlechtes Gefühl im Sinne von "Mir gefallen alle diese Abfahrten von der Forch runter an den Zürichsee nicht, also speilt es keine Rolle, welche man wählt" (und ich kenne alle). Aber mittlerweile glaube ich zu erkennen, dass die schmale Schmalzgrueb-Strasse, die keine Sturzräume, aber unmittelbar neben der Strasse dichte Bewaldung aufweist, noch schlechter geeignet ist als andere Abfahrten von der Forch runter an den Zürichsee.
 
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Auf dem ersten Screenshot kann man den ( danach?) abgesperrten kleinen Waldweg sehen und auch auch einen Streckenposten einige Meter weiter.
Ein einzelner Streckenposten kann sich bei gegebenen Anlass nicht teilen.
(verirrte Durchgangsfordernde abwimmeln und die Kurve im Auge haben)
Natürlich ist jegliche Betrachtung aus der Retrospektive bei dieser Verkettung der unglücklichen Umstände.
Da es geregnet hatte, und dass Wasser konnte rechts der Kurve auf Grund einer leichten Böschung nicht wirklich abfließen, hätte es sich vielleicht auch genau an der Sturzstelle seinen Weg gesucht.
Ich halte genaue Analysen von Unfällen natürlich auch für überaus wichtig.
Es ist ein Ansatz der Vermeidung weiterer.
 
Das hat dein Vorredner auch nicht geschrieben, sondern, dass es unterschiedliche Kategorien von Schutzmassnahmen gebe, solche, die vor der Gefahr warnen sollen, solche, die Sturzfolgen verkleinern und solche, die einen Sturz überhaupt erkennbar machen. Dabei hat er geschrieben, dass mindestens zwei davon selbst bei der F1 angewandt werden.

Niemand in diesem Thread will die Massnahmen der F1 replizieren. Meiner Meinung nach sollte man aber von der F1 das Vorgehen kopieren: die Stürze mit schweren Folgen analysieren und Massnahmen erarbeiten, die sowohl die Anzahl als auch die Auswirkungen der Stürze reduzieren.
Doch, genau das wollen einige hier - um dann sofort wieder einen Schritt zurück zu gehen, sobald man aufzeigt, warum das eben nicht funktioniert. Im konkreten Fall ist das einfach nur Unsinn. Gestürzt (und tragischerweise ums Leben gekommen) ist nämlich genau die Fahrerin, die diese Abfahrt von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern dieser WM vermutlich am besten kannte, da schon vor Bekanntgabe der WM-Strecke im Training mehrmals pro Monat bei allen erdenklichen Wetterbedingungen durchgefahren ist und als klar war, wo es genau lang geht, sich sicher jeden Meter der Strecke eingehend angeschaut hat. Es kann also sicher nicht das Problem gewesen sein, dass der Veranstalter nicht hinreichend vor einer besonders gefährlichen Stelle gewarnt hätte, denn die tausenden anderer Durchfahrten gingen ohne einen einzigen Sturz ab.
Viel eher müsste man vermuten, dass paradoxerweise gerade ihre Streckenkenntnis das Problem war. Sie lag zu diesem Zeitpunkt schon etwas zurück und könnte dann aufgrund ihrer technischen Fähigkeiten und der Streckenkenntnis versucht haben, in der Abfahrt und vor dem flacheren Teilstück möglichst viel aufzuholen. Wenn bei so einem Unterfangen, wo man die Linie voll ausreizt, dann plötzlich zwei oder drei nasse Blätter an der falschen Stelle liegen, kann es ganz dumm ausgehen. Ich habe das bisher nicht geschrieben, weil es natürlich spekulativ ist; es scheint mir aber zumindest keine haltlose Erklärungsmöglichkeit zu sein, wenn sonst nichts gefunden wird. Denn natürlich steht bis zum Abschluss der Untersuchungen weiter auch im Raum, ob es nicht ein Materialversagen war oder ob nicht doch eine Konkurrentin beteiligt war, die zu ihrem eigenen Schutz schweigt; beides würde mich überraschen, aber möglich ist es.
Das Video zeigt natürlich auch weiteres. Wenn man richtig schaut erkennt man, dass die Neigung der Abfahrt unregelmässig ist, was ihr im Renntempo zusammen mit den meist schwach ausgeprägten, aber vorhandenen Kurven den Charakter einer Bergundtalbahn verleiht.
Die Oberfläche der Straße war an der Stelle völlig in Ordnung und die Kurve nahm auch keinen ungewöhnlichen Verlauf. Wer absolut ebenmäßige Strecken erwartet, sollte einfach Straßen meiden und nur noch auf der Bahn fahren. Der Kurs war der Fahrerin bekannt, es war trocken, sie war alleine unterwegs und es kam ihr niemand in den Weg. Sie hat es einfach wirklich selber vergeigt. Ein Veranstalter kann nicht jede noch so dämliche Aktion der Athleten vorhersehen und die Folgen mildern. Ende der Analyse.
Weiter zeigt das Video, dass praktisch keine Sturzräume vorhanden sind, und dass natürlich die Gefahr besteht, dass man im Sturzfall hinter den sich wieder schliessenden Büschen, also von der Strasse nicht erkennbar, zu liegen kommt. Und das ist ja offenbar Furrer passiert.
Und schon sind wir wieder bei der Formel 1 und Konsorten. Wer bei Radrennen auf öffentlichen Straßen überall Sturzräume (ja, überall, denn man weiß vorher nur selten, wo es einen zerlegt) fordert, lebt einfach in einer Phantasiewelt. Wenn wir schon über den (angeblich so rückständigen) Radsport hinaussschauen wollen, dann bitte auch richtig. Im Skisport gibt es auch immer wieder Rufe nach besser, also ebenmäßiger präparierten Pisten, sobald etwas passiert. Und regelmäßig kommt dann der berechtigte Hinweis, dass die Fahrer auf komplett planen Pisten einfach noch viel kompromissloser ans Werk und an die Grenze gehen, man die Sicherheit dadurch also nicht erhöht. Denn trotz aller Absperrungen und Polsterungen bleibt die Piste selbst knallhart und potentiell tödlich, wie man leider gerade heute wieder zur Kenntnis nehmen muss. Gleiches gilt für die Straße als solche.
Natürlich kann man, wie du vermutlich suggerieren willst, schreiben, der Furrersturz sei halt einfach ein Fahrfehler gewesen und man könne da nicht viel machen.
Ich suggeriere gar nichts. Das Video hat mit dem Sturz an der WM nichts zu tun. Davon abgesehen ist ein Fahrfehler im Licht der wenigen bisher verfügbaren Informationen nicht nur möglich, sondern vermutlich die wahrscheinlichste Erklärung. Sicher ist das aber keineswegs und ich werde das auch nicht behaupten, bevor die Untersuchungen abgeschlossen sind, siehe oben.
 
Doch, genau das wollen einige hier - um dann sofort wieder einen Schritt zurück zu gehen, sobald man aufzeigt, warum das eben nicht funktioniert. Im konkreten Fall ist das einfach nur Unsinn. Gestürzt (und tragischerweise ums Leben gekommen) ist nämlich genau die Fahrerin, die diese Abfahrt von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern dieser WM vermutlich am besten kannte, da schon vor Bekanntgabe der WM-Strecke im Training mehrmals pro Monat bei allen erdenklichen Wetterbedingungen durchgefahren ist und als klar war, wo es genau lang geht, sich sicher jeden Meter der Strecke eingehend angeschaut hat. Es kann also sicher nicht das Problem gewesen sein, dass der Veranstalter nicht hinreichend vor einer besonders gefährlichen Stelle gewarnt hätte, denn die tausenden anderer Durchfahrten gingen ohne einen einzigen Sturz ab.
Viel eher müsste man vermuten, dass paradoxerweise gerade ihre Streckenkenntnis das Problem war. Sie lag zu diesem Zeitpunkt schon etwas zurück und könnte dann aufgrund ihrer technischen Fähigkeiten und der Streckenkenntnis versucht haben, in der Abfahrt und vor dem flacheren Teilstück möglichst viel aufzuholen. Wenn bei so einem Unterfangen, wo man die Linie voll ausreizt, dann plötzlich zwei oder drei nasse Blätter an der falschen Stelle liegen, kann es ganz dumm ausgehen. Ich habe das bisher nicht geschrieben, weil es natürlich spekulativ ist; es scheint mir aber zumindest keine haltlose Erklärungsmöglichkeit zu sein, wenn sonst nichts gefunden wird. Denn natürlich steht bis zum Abschluss der Untersuchungen weiter auch im Raum, ob es nicht ein Materialversagen war oder ob nicht doch eine Konkurrentin beteiligt war, die zu ihrem eigenen Schutz schweigt; beides würde mich überraschen, aber möglich ist es.

Die Oberfläche der Straße war an der Stelle völlig in Ordnung und die Kurve nahm auch keinen ungewöhnlichen Verlauf. Wer absolut ebenmäßige Strecken erwartet, sollte einfach Straßen meiden und nur noch auf der Bahn fahren. Der Kurs war der Fahrerin bekannt, es war trocken, sie war alleine unterwegs und es kam ihr niemand in den Weg. Sie hat es einfach wirklich selber vergeigt. Ein Veranstalter kann nicht jede noch so dämliche Aktion der Athleten vorhersehen und die Folgen mildern. Ende der Analyse.

Und schon sind wir wieder bei der Formel 1 und Konsorten. Wer bei Radrennen auf öffentlichen Straßen überall Sturzräume (ja, überall, denn man weiß vorher nur selten, wo es einen zerlegt) fordert, lebt einfach in einer Phantasiewelt. Wenn wir schon über den (angeblich so rückständigen) Radsport hinaussschauen wollen, dann bitte auch richtig. Im Skisport gibt es auch immer wieder Rufe nach besser, also ebenmäßiger präparierten Pisten, sobald etwas passiert. Und regelmäßig kommt dann der berechtigte Hinweis, dass die Fahrer auf komplett planen Pisten einfach noch viel kompromissloser ans Werk und an die Grenze gehen, man die Sicherheit dadurch also nicht erhöht. Denn trotz aller Absperrungen und Polsterungen bleibt die Piste selbst knallhart und potentiell tödlich, wie man leider gerade heute wieder zur Kenntnis nehmen muss. Gleiches gilt für die Straße als solche.

Ich suggeriere gar nichts. Das Video hat mit dem Sturz an der WM nichts zu tun. Davon abgesehen ist ein Fahrfehler im Licht der wenigen bisher verfügbaren Informationen nicht nur möglich, sondern vermutlich die wahrscheinlichste Erklärung. Sicher ist das aber keineswegs und ich werde das auch nicht behaupten, bevor die Untersuchungen abgeschlossen sind, siehe oben.
Ich glaube fast jedem ist bewußt, daß sie "Kampflinie" gefahren sein könnte, es wurde auch schon erwähnt.
Allerdings, die Wahrscheinlichkeit eines "Zwischenfalls" *nimmt durch die genaue Kenntnis der Strecke nicht ab.
Es war im Rennen.
* Rennereignis
 
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Doch, genau das wollen einige hier - um dann sofort wieder einen Schritt zurück zu gehen, sobald man aufzeigt, warum das eben nicht funktioniert. Im konkreten Fall ist das einfach nur Unsinn. Gestürzt (und tragischerweise ums Leben gekommen) ist nämlich genau die Fahrerin, die diese Abfahrt von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern dieser WM vermutlich am besten kannte, da schon vor Bekanntgabe der WM-Strecke im Training mehrmals pro Monat bei allen erdenklichen Wetterbedingungen durchgefahren ist und als klar war, wo es genau lang geht, sich sicher jeden Meter der Strecke eingehend angeschaut hat. Es kann also sicher nicht das Problem gewesen sein, dass der Veranstalter nicht hinreichend vor einer besonders gefährlichen Stelle gewarnt hätte, denn die tausenden anderer Durchfahrten gingen ohne einen einzigen Sturz ab.
Es hat kein einziger Mensch behauptet, Furrer sei wegen mangelnder Streckenkenntnis gestürzt und der Sicherheitsdienst hätte besser auf eine Gefahrenstelle hinweisen müssen. Aber auf gefährliche Stellen hinzuweisen scheint bei Strecken, die man weniger gut kennt oder kennen kann - z.B. bei der TDF - ein probates Mittel zu sein. Jedenfalls wird das dort gemacht. Reiner Aktionismus? Ich denke: nein.

Viel eher müsste man vermuten, dass paradoxerweise gerade ihre Streckenkenntnis das Problem war. Sie lag zu diesem Zeitpunkt schon etwas zurück und könnte dann aufgrund ihrer technischen Fähigkeiten und der Streckenkenntnis versucht haben, in der Abfahrt und vor dem flacheren Teilstück möglichst viel aufzuholen. Wenn bei so einem Unterfangen, wo man die Linie voll ausreizt, dann plötzlich zwei oder drei nasse Blätter an der falschen Stelle liegen, kann es ganz dumm ausgehen. Ich habe das bisher nicht geschrieben, weil es natürlich spekulativ ist; es scheint mir aber zumindest keine haltlose Erklärungsmöglichkeit zu sein, wenn sonst nichts gefunden wird. Denn natürlich steht bis zum Abschluss der Untersuchungen weiter auch im Raum, ob es nicht ein Materialversagen war oder ob nicht doch eine Konkurrentin beteiligt war, die zu ihrem eigenen Schutz schweigt; beides würde mich überraschen, aber möglich ist es.

Die Oberfläche der Straße war an der Stelle völlig in Ordnung und die Kurve nahm auch keinen ungewöhnlichen Verlauf. Wer absolut ebenmäßige Strecken erwartet, sollte einfach Straßen meiden und nur noch auf der Bahn fahren. Der Kurs war der Fahrerin bekannt, es war trocken, sie war alleine unterwegs und es kam ihr niemand in den Weg. Sie hat es einfach wirklich selber vergeigt. Ein Veranstalter kann nicht jede noch so dämliche Aktion der Athleten vorhersehen und die Folgen mildern. Ende der Analyse.

Und schon sind wir wieder bei der Formel 1 und Konsorten. Wer bei Radrennen auf öffentlichen Straßen überall Sturzräume (ja, überall, denn man weiß vorher nur selten, wo es einen zerlegt) fordert, lebt einfach in einer Phantasiewelt. Wenn wir schon über den (angeblich so rückständigen) Radsport hinaussschauen wollen, dann bitte auch richtig. Im Skisport gibt es auch immer wieder Rufe nach besser, also ebenmäßiger präparierten Pisten, sobald etwas passiert. Und regelmäßig kommt dann der berechtigte Hinweis, dass die Fahrer auf komplett planen Pisten einfach noch viel kompromissloser ans Werk und an die Grenze gehen, man die Sicherheit dadurch also nicht erhöht. Denn trotz aller Absperrungen und Polsterungen bleibt die Piste selbst knallhart und potentiell tödlich, wie man leider gerade heute wieder zur Kenntnis nehmen muss. Gleiches gilt für die Straße als solche.

Ich suggeriere gar nichts. Das Video hat mit dem Sturz an der WM nichts zu tun. Davon abgesehen ist ein Fahrfehler im Licht der wenigen bisher verfügbaren Informationen nicht nur möglich, sondern vermutlich die wahrscheinlichste Erklärung. Sicher ist das aber keineswegs und ich werde das auch nicht behaupten, bevor die Untersuchungen abgeschlossen sind, siehe oben.
Du hast gegen 40 Zeilen benötigt um schlussendlich zu sagen: Es war ein Fahrfehler und dagegen soll man nichts tun. Das ist tatsächlich eine qualifizierte Salbaderei.

Aber ist das wirklich so: sagen wir trocken, die Fahrer brauchen bloss das 11. Gebot einzuhalten, dann ist die Sicherheit im Radsport massiv erhöht?

Zur Erinnerung - das 11. Gebot lautet: "Du sollst nicht stürzen!"

:oops:
 
Es hat kein einziger Mensch behauptet, Furrer sei wegen mangelnder Streckenkenntnis gestürzt und der Sicherheitsdienst hätte besser auf eine Gefahrenstelle hinweisen müssen. Aber auf gefährliche Stellen hinzuweisen scheint bei Strecken, die man weniger gut kennt oder kennen kann - z.B. bei der TDF - ein probates Mittel zu sein. Jedenfalls wird das dort gemacht. Reiner Aktionismus? Ich denke: nein.


Du hast gegen 40 Zeilen benötigt um schlussendlich zu sagen: Es war ein Fahrfehler und dagegen soll man nichts tun. Das ist tatsächlich eine qualifizierte Salbaderei.

Aber ist das wirklich so: sagen wir trocken, die Fahrer brauchen bloss das 11. Gebot einzuhalten, dann ist die Sicherheit im Radsport massiv erhöht?

Zur Erinnerung - das 11. Gebot lautet: "Du sollst nicht stürzen!"

:oops:
Völliger Blödsinn. Und gegen Fahrfehler soll man nicht nichts tun, gegen Fahrfehler kann man nichts tun, außer das Fahren abschaffen. Ob das bei der WM nun ein Fahrfehler war oder nicht, das kann zumindest ich bis jetzt nicht beurteilen und habe das auch klar gesagt, auch wenn Du mir natürlich wieder das Gegenteil unterstellst.
 
Völliger Blödsinn. Und gegen Fahrfehler soll man nicht nichts tun, gegen Fahrfehler kann man nichts tun, außer das Fahren abschaffen. Ob das bei der WM nun ein Fahrfehler war oder nicht, das kann zumindest ich bis jetzt nicht beurteilen und habe das auch klar gesagt, auch wenn Du mir natürlich wieder das Gegenteil unterstellst.
Ich bin zumindest froh, daß Muriel vielleicht doch zeitnah als abgängig galt.
 
Völliger Blödsinn. Und gegen Fahrfehler soll man nicht nichts tun, gegen Fahrfehler kann man nichts tun, außer das Fahren abschaffen.
Das ist doch mal ein klares "ja"!

Ob das bei der WM nun ein Fahrfehler war oder nicht, das kann zumindest ich bis jetzt nicht beurteilen und habe das auch klar gesagt, auch wenn Du mir natürlich wieder das Gegenteil unterstellst.
Ich unterstelle dir doch gar nichts. Du schreibst doch selber, es sei mit grosser Wahrscheinlichkeit ein Fahrfehler gewesen; diese Aussage würde ich sogar bestätigen. Deine Hauptaussage bezieht sich nicht auf Furrer, sondern dass man gegen Fahrfehler nichts tun solle, was ich hanebüchen finde; siehe unten.

Im Gegensatz zu dir bin ich aber der Meinung, man solle sich durchaus Gedanken machen, wie man schwerwiegende Fahrfehler in ihrer Anzahl und in ihren Auswirkungen reduzieren kann. Damit bin ich übrigens schon ziemlich beim Mainstream angelangt. Auch die UCI will das zumindest ein bisschen; bspw., in dem Zielankünfte am Ende einer längeren Abfahrt eingeschränkt werden sollen (vielleicht sogar verboten, bin nicht mehr sicher).

Und natürlich kann man auch weitere Massnahmen ergreifen. Die Neutralisation wird ja immer mal durchgeführt, teilweise sogar als eine Art Fahrerstreik (z.B. an einer TDF ca. 2010, als sogar Cancellara erfolgreich das Feld angestachelt hatte, eine super heikle Abfahrt völlig gemächllich zu fahren).
 
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Gefunden wurde sie leider nicht zeitnah. Es dauerte ca. 80 +/- 10 Minuten, bis man sie nach ihrem Sturz fand.
Ja, aber das Problem war dann nicht nur menschlicher Natur.
Ich hatte gehört, daß sie zu tracken gewesen wäre, was auch immer das heißt. Ich denke sogar ein Moped und ein Smartphone hätten mit dem Willen eines frühzeitigen Abfahrens der Strecke ausgereicht.
Man hatte keinen "Zugriff" (?) auf die Tracker, was auch immer dies organisatorisch heißt. Nicht technisch.
Es waren von Anfang an meine Gedankengänge. Sie können aber auch durch unzureichendes Wissen darüber nicht korrekt sein.
Laut Staatsanwaltschaft wurde sie von einem die Strecke abfahrendem Sicherheitsdienst gefunden, ob da ein Streckenposten dabei war?
 
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Ich habe halt ein "saukomisches Gefühl" daß man etwas organisatorisch nicht wollte. Und das Drama welches sich intern vielleicht aufgebaut hatte und hat dürfte groß sein.
Eben die Frage "wann" agieren,
wenn Unfallmeldung und Abmeldung negativ Auskünfte sind.
Es bleibt nur als Konsequenz konzequent Abmeldung fordern, Unfälle zentral melden, alles genaustens zu erfassen und dann nach Möglichkeiten zu suchen rechtzeitig einen nicht registrierten Unfall entdecken zu können.
 
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