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Sind historisch korrekte Aufbauten wirklich so häufig und langweilig?

ansonsten kann ich leider den Popcorn Smily nicht, denn Popcorn wäre wohl nicht schlecht bei dem Thread Thema:rolleyes::D.

bitteschön...
popcorn.gif
 

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Re: Sind historisch korrekte Aufbauten wirklich so häufig und langweilig?
...und haben Herse und Singer und andere Manufakturen diese Räder auf Vorrat gebaut oder vieleicht doch auf Kundenwunsch nur einmal so und nicht anders konfektioniert?

Klar einzeln und sehr individuell aber nicht wirklich bis ins Detail nur nach Kundenwunsch. Ich hab's selbst erlebt als ich mein Singer bestellt habe, dass Ernest Csuka sehr genaue Vorstellungen hatte und eigentlich hat er hauptsächlich nach dem Einsatzzweck ("100km Touren am WE mit kleinstem Gepäck") und ob moderne oder klassische Ausstattung ("klassisch") gefragt und dann vorgeschlagen und entschieden was genau verwendet wird und bestimmte Sachen, die ich wollte (aus gutem Grund und mit Erklärung) abgelehnt.
Gerade bei den Herses und Singern und Rädern vergleichbaren Kalibers gibt es für ein vorgegebenes Rad je nach Epoche und Typ keine besonders große Austattungsvielfalt was die verwendeten Teile angeht. Wenn eins auf eBay oder sonstwo auftaucht sieht man eigentlich sofort welche Teile nicht zur Originalausstattung gehören und nachträglich verändert wurden, bzw. ob die Veränderungen durch eine Modernisierung beim Hersteller (was nach 20-25Jahren üblich war) passierte oder irgendein Ahnungsloser dran rumgebaut hat. Und das wieder "korrekt" hinzubekommen ist doch spannender und respektvoller als einfach das nächstbeste Teil aus der Schublade zu ziehen und dranzupappen.

Aber wir sollten uns nicht so sehr am Wort "Katalog" festbeissen, sondern eher den Begriff "Originalzustand" betrachten und es ansonsten mit dem Alten Fritz halten...
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber das ist doch dann wieder etwas anderes als beispielsweise einen nackten Rahmen zu bekommen und ihn dann nach Katalog wieder aufzubauen.... und dann noch zu sagen, das ist historisch korrekt. Es ist nah dran an der "Wahrheit", aber eben nur nah dran.

Gibt es eigentlich den Fall, dass jemals in diesem Forum ein Rad aufgetaucht ist, dass immer noch so ausgestattet war wie im Katalog? (Abgesehen von Verschleißteilen)

Was ist mit denen hier im Forum, die in den 70ern und 80ern Rennrad gefahren sind? Wie haben die damals ihre RR gekauft? (Ist ernst gemeint!) Sind die in den Laden und haben ein Rad "von der Stange" gekauft oder gabs die Möglichkeit, die Gruppe zu wechseln?
 
Gibt es eigentlich den Fall, dass jemals in diesem Forum ein Rad aufgetaucht ist, dass immer noch so ausgestattet war wie im Katalog? (Abgesehen von Verschleißteilen)

Es ist jetzt kein besonders spektakuläres Rad, doch als ich vor einem halben Jahr meinen ersten Diamant-Renner Bj. 86 kaufte, war z.B. noch alles original erhalten. Incl. Lenkerband, Schlauchcrossreifen etc.
Diamanten dürften aber in der Hinsicht eh Spezialfälle sein... :D
 
Was ist mit denen hier im Forum, die in den 70ern und 80ern Rennrad gefahren sind? Wie haben die damals ihre RR gekauft? (Ist ernst gemeint!) Sind die in den Laden und haben ein Rad "von der Stange" gekauft oder gabs die Möglichkeit, die Gruppe zu wechseln?

Ich fing mitte 80-er an. Mein erstes Rennrad bekam ich als alter Rahmen, ganz heruntergerockt. EInzelteile gekauft, das was gerade im Angebot war. Und das war eigentlich bis weit in den 90-ern mein wichtigster Entscheidungsgrund, welcher Rahmen/welches Teil funktioniert für mich und ist gerade günstig zu erwerben. Meine Räder waren also immer zusammengestellt und ein zusammengewürfelter Mix aus allerhande Teile, sowohl Japan-Teile als Europäische Teile. Ob es laut Handbuch funktionierte war mir immer ganz egal. So fuhr ich z.B. anfang 90-er an ein Koga ein Sachs HR mit Shimano 7-Fach Kassette geschaltet von Suntour Command Schalthebel und ein RSX Schaltwerk. Damit fuhr ich in '95 mein erster Paris-Brest.
Qualität wurde langsam wichtiger und in '97 lies ich dann mein erster Rahmen löten, ein Bioracer. Dieses Rad war nie mit eine sorteinreine Gruppe montiert. Campa, Shimano und kleinere Hersteller wurden immer kombiniert. Wieder gerichtet nach Einsatszweck und was gerade gut vorhanden war. Im Prinzip könnte ich dieses Rad zurückrestaurieren zur Erstausttatung womit ich in '97 LEL fuhr. So einige Vorbilder von Teile von damals:
Renak DynamoVR Nabe, Campa Mirage HR Nabe, Campa Mirage Schaltung/Ergopowergriff. Shimano RX100 3-Fach Kurbel, Shimano Dura Ace Bremskörper.
Jetzt: SON VR Nabe, VanNicholas HR Nabe mit 9-Fach Shimano Kassette, Campa Veloce/Racing T/Centaur Schaltung/Ergopower/Kurbel Kombination, Suntour Superbe Pro Bremskörper. Und wie immer, Shimano Patroneninnenlager.
 
@Achim_Mentzel: Ich nehme mal an, "Achim", es handelt sich um ein Ost-RR und nicht um eins aus Belgien?!

Also man muss das Rad erstmal sehen... Es ist immer die Fragestellung interessant. Hier: was fuhr der Fahrer Deines Diamants in der DDR? Würde zum Beispiel ins DDR-Radforum passen. Würde mich mal interessieren! Gibts Bilder dazu? Oder nen Faden? Gerne woanders! (Passt ja nur zum Teil hierher)
 
Ja, natürlich DDR-Diamant. Wir haben ja hier auch extra einen großen Thread, was den Themenkomplex angeht.
Da ich den ursprünglichen Besitzer des besagten Renners "kenne", weiß ich z.B., dass der sicher keine Rennen damit fuhr. War wohl eher der klägliche Versuch, im mittleren Alter den wachsenden Ranzen in Schach zu halten. :D
Original im Sinne des Auslieferungszustandes, oder wie es damals im Laden stand, ist es jetzt nur noch überwiegend.
Verschleißteile wie Reifen, Zughüllen, Züge, Bremsgummis, Lenkerband und Kette sind nun >natürlich< aus aktueller Produktion. Ebenso Haken, Riemen und Randonneur-Bremsgriffe.
Ein Foto vom Zustand bei Ankauf hab ich leider nicht gemacht, ein paar aktuelle hab ich im Fotoalbum. Aber wie gesagt, ist nichts Spektakuläres und sollte nur als Beispiel dienen, dass ab und zu doch noch vergessene Räder im (benutzten) Originalzustand auftauchen.
 
OT: uih, achim, da sind ja ein paar schoene renner dabei. Die muss ich mir ja glatt mal anschauen, wenn ich wieder in der mutterstadt bin ;-) nee, nur spass. Keine Angst.


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Aber das ist doch dann wieder etwas anderes als beispielsweise einen nackten Rahmen zu bekommen und ihn dann nach Katalog wieder aufzubauen.... und dann noch zu sagen, das ist historisch korrekt. Es ist nah dran an der "Wahrheit", aber eben nur nah dran.

Gibt es eigentlich den Fall, dass jemals in diesem Forum ein Rad aufgetaucht ist, dass immer noch so ausgestattet war wie im Katalog? (Abgesehen von Verschleißteilen)

Was ist mit denen hier im Forum, die in den 70ern und 80ern Rennrad gefahren sind? Wie haben die damals ihre RR gekauft? (Ist ernst gemeint!) Sind die in den Laden und haben ein Rad "von der Stange" gekauft oder gabs die Möglichkeit, die Gruppe zu wechseln?
Ich habe mal ein X4 in sehr bemitleidenswertem Zustand bekommen, da waren auch die Züge noch original, nur die Reifen fehlten völlig.

Ich habe früher meist nur Rahmen und Einzelteile bekommen und selber aufgebaut.

Allerdings, als Schüler habe ich mir halt an Schaufenstern die Nase platt gedrückt und weil ich zu jung für den Playboy war hab ich nachts unter der Decke mit der Taschenlampe Radkataloge angeschaut und geträumt, eines Tage genau so ein Rad mal fahren zu dürfen. Und genau daher kommt auch ein Großteil der Motivation, Räder genau so wieder aufzubauen. Diese Räder sind keine Ausstellungsstücke, aber sie werden ausgeführt, nicht benutzt. Für alle Tage habe ich andere Räder, die ich hier nicht zeige.
Ich finde aber auch, dass ich die Geschichte dieser Räder weiterschreibe, denn meist habe ich nur eine abgeranzten Rahmen oder ein völlig verbasteltes Rad bekommen, dass eh komplett hergerichtet werden müsste. Ich kenne weder Vorbesitzer, noch Geschichte der Räder. Ich finde aber, ich gebe ihnen ihre Würde wieder, wenn ich sie von Rost, schlecht gemachtem Lack oder billigen Anbauteilen befreie. und es macht mich stolz, die wieder strahlen zu lassen. Irgendwas ranzubauen, damit sie fahren, befriedigt mich nicht, das hab ich nach 2 Stunden fertig.
 
Was ist mit denen hier im Forum, die in den 70ern und 80ern Rennrad gefahren sind? Wie haben die damals ihre RR gekauft? (Ist ernst gemeint!) Sind die in den Laden und haben ein Rad "von der Stange" gekauft oder gabs die Möglichkeit, die Gruppe zu wechseln?

Anfang-Mitte der 80er:
- 68er Motobecane von Papa aus der Garage geholt und mit dem, was sonst noch rumlag fuer mich im Alltag nutzbar gemacht (andere Bremsen, spaeter neue Shimano AX-Laufraeder).
- 65er Rufa von Papa gestrahlt und neulackiert und mit neuer Shimano Arabesque und Lenkerenschaltern zu "meinem" ersten Rennrad fuer den Renneinsatz aufgebaut
- Mittelklasse Basso-Rahmen neu gekauft, mit Campa Nuovo-Record und Modolo Speedy aufbauen lassen. 2 Satz LR, Campa-Naben mit GP4 fuer's Rennen, Shimano mit GP4 fuer's Training.
- Basso nach einer Saison und ein paar Stuerzen neu lackiert, alles wieder dran, jetzt gelber Sattel und gelbes Lenkerband (zuvor weiss).

Sehr authentisch, so oder aehnlich werden es viele gemacht haben.
Katalogaufbau, exklusiv und historisch von besonderem Interesse - schliesst sich das nicht meistens aus?
 
Ehrlich gesagt habe ich mich immer gefragt (und frage mich das heute noch), wer denn diese Katalograeder aus den 70/80ern gekauft hat?
"Unsereiner" hat ein Rennrad im Laden gekauft und dabei Rahmen und Komponenten zusammengestellt. Moeglicherweise hatte der Haendler sogar ein Ausstellungsrad da, wo man dann aber gleich gekungelt hat, was es denn mit anderem Sattel/Vorbau/Lenker/Uebersetzung kosten wuerde. Kann mich nicht erinnern am Start Raeder 1:1 wie aus dem Katalog gesehen zu haben ...
 
Ich finde die Ersträder-Geschichten äußerst spannend. Das geht jetzt allerdings langsam Richtung OT. Vielleicht können wir einen eigenen Thread aufmachen? Thema: Unsere ersten Räder. Und dann schöne Fotos

Was meint ihr?
 
Nicht zu vergessen: Gerade im Jugend/Junioren-Bereich haben gebrauchte Rahmen/Teile gerne mal beim Radrennen den Besitzer gewechselt. Da wurde dann fuer den sportlichen Filius ein abgetragener Rahmen privat gekauft und mit neuen oder Teilen vom alten Rad die "neue" Rennmaschine fuer die naechste Saison aufgebaut.
 
Die vielen und kontroversen Ansichten zu diesem Thema kann ich allesamt verstehen; ich kenne diese Diskussion ja ebenfalls auch aus dem Kfz-Bereich und finde sie dort weit emotionaler.
Ein neuwertiger (oder entsprechend restaurierter, oder nachgebauter) Katalog-Renner hat seinen Reiz und verströmt tatsächlich jede Menge Zeitgeist.
Nutzungsspuren und Räder, die sich im Lauf der Zeit immer weiter verändert haben, finde ich aber mindestens ebenso interessant; richtig abgerockte Mühlen häufig auch und reine Zweckaufbauten ebenfalls. Und ich kann sogar sonderbaren Totalumbauten etwas abgewinnen, die keinem Vorbild mehr folgen und die womöglich allein ihr Besitzer noch versteht (sowas finde ich ehrlich gesagt sogar am besten).

Ganz für mich allein mag ich es am liebsten, wenn eine Sache im Laufe meiner Nutzung Veränderungen erfährt, die für mich persönlich Verbesserungen darstellen. An fast allen Dingen fällt mir irgendwo irgendwas auf, das man hätte besser machen können und auch besser machen SOLLTE, wenn sich die Gelegenheit dafür ergibt. Das kann vom überlackierten Aufkleber am Fahrradrahmen bis zum modernen Motor im alten Auto so ziemlich alles sein und dabei ist es mir weitgehend egal, was andere darüber denken. Für mich entsteht ein ganz besonderer Reiz daraus, altes und nach landläufiger Meinung wertloses Material auf irgendeine Art konkurrenzfähig zu erhalten. Mit wenig Aufwand und vor allem wenig Geld möglichst viel zu erreichen, hat mich immer schon fasziniert.
Natürlich würde ich ein wirklich geschichtsträchtiges Rad (oder Auto) nicht entstellen oder umbauen - vermutlich fände ich es aber recht bald langweilig und würde es wieder verkaufen. Ein solches Rad habe ich ja tatsächlich, vielleicht das einzige seiner Art, wenn auch im Zustand "fünf nach zwölf". Und natürlich finde ich es interessant, dieses Ding historisch korrekt wieder aufzubauen, würde es so aber eigentlich nicht fahren wollen und finde auch am Originalzustand schon einige Lösungen, die einfach nicht zueinander passen wollen. So werden z.B. die meisten Anbauteile dem wunderbaren Rahmen und der einzigartigen Kurbel einfach nicht gerecht, dürften aber seit der Auslieferung an diesem Rad gewesen sein. Das wird noch sehr, sehr schwierig…

Beim "Klassiker des Monats" geht es mir schon lange so, dass ich die 153ste Super Record am SL-Rahmen einfach nicht mehr sehen mag, zumal diese Gruppe niemals gut funktioniert hat und ich mich immer schon gefragt habe, warum es ausgerechnet Campa sein musste, als es z.B. bereits Suntour gab. Meistens schaue ich dann schon gar nicht mehr näher hin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mittlerweile stehen hier zwei "Katalogräder". Beim einen ist gar noch die erste Kette maßhaltig vorhanden, bei den Reifen bin ich mir nicht sicher. Beim zweiten Rad habe ich mir bislang noch nicht die mühe gemacht es näher zu untersuchen. Beide Räder begleitet mein Gedanke sie wieder zu verkaufen, mein Wunsch sie endlich mal zu fahren ist eher klein.
Dann habe ich hier ein anderes Rad stehen bei dem ich irgendwann jegliche historische Contenance verloren habe und es als Steilvorlage für eine freie Rekonstruktion verstanden habe. Von dem Moment an brennt in mir ein Feuer und mein Drang diese geile Schnitte endlich fertig zu stellen und zu fahren wird schmerzlich vom Warten auf die eingeplanten Naben auf eine harte Probe gestellt.
An diesem Rad wird historisch kaum etwas korrekt sein, aber es wird meine Verneigung vor der hohen Kunst des Industriehandwerks.
Gezeigt habe ich diese Räder (wenigstens so) noch nicht.

Gruß
klaus
 
OT: Also jetzt hast Du's aber spannend gemacht, @sulka. Irgendwann musst es zeigen. Muss ja nicht unbedingt bei den Klassikern bis 1990 sein...
 
Die vielen und kontroversen Ansichten zu diesem Thema kann ich allesamt verstehen;
Das hast du schoen gesagt und so geht's mir eigentlich auch. Es gibt viele Moeglichkeiten, sich an den alten Schaetzen zu erfreuen bzw. sich damit zu beschaeftigen - kommerzielle als auch ideelle, mit dem Wunsch nach Verbesserung als auch mit Respekt vor der Hinterlassenschaft.

Einer der wichtigsten Aspekte fuer mich:
Das Rad soll als eine Art "Zeitmaschine" fungieren, mir die Art und Weise des Rennradfahrens in vergangenen Zeiten "erfahrbar" machen. Auf Raedern aus den 60ern und 80ern habe ich mich in meiner Jugend bewegt - da macht etwas "Klick" in mir, wenn ich mit Gefuehl "ueberschalte", meinen Fuss in Haken und Riemen einfaedele oder natuerflankene Reifen aufklebe.
Zugleich ist da aber auch die Fazination und Freude, dass Dinge, die 30 oder mehr Jahre alt sind kaum schlechter funktionieren als manch kurzlebige, moderne Dinge. Oder einfach, dass manches Teil schon solange und noch immer "da" ist.
 
für mich gibt es nur ein "Original". Das ist das Raleigh Corsa das ich mir vor 30 Jahren von meinen Zivildienstsold abgespart habe. Klar viele Teile sind im Laufe der Zeit verschissen und wurde durch die jeweils aktuellen Teile ersetzt. Aber es ist eben das Rad mit "meiner" Radgeschichte und es wird immer noch fast wöchentlich bewegt.
Hatte mir auch mal überlegt das als als Katalogoriginal aufzubauen. Hab mich dann aber vorerst dagegen entschieden. Es wäre im Detail schwierig und dann würde ich es kaum fahren.
Hab mich dann für einen "Neoklassiker" auf Basis einen Raleigh Road Ace (immerhin ein relatives Topmodel das ich mir als Zivi nicht leiteten konnte )entschieden mit 6600 statt der historisch korrekten 6400er Gruppe.
So ist das ein Rad mit schön schlankem Design mit dem ich richtig trainieren und nahezu konkurrenzfähig fahren kann. Ist für mich spannender.
Das hängt dpch sicher auch sehr mit persönlichen Interessen und der eigenen Radsportgeschichte zusammen, was man spannend findet
 
OT: Also jetzt hast Du's aber spannend gemacht, @sulka. Irgendwann musst es zeigen. Muss ja nicht unbedingt bei den Klassikern bis 1990 sein...
Ja, eh kloar. In den Stunden des musischen Zwiegesprächs im Zimmer der Bicicletten feile ich bereits am Schwulst der die Bilder umtexten wird ;-)

Ich gehöre ja auch zu den "Katalograd-Maulern" aber letztlich ist Toleranz gefragt zu der Herangehensweise ans Objekt. Und zur Begierde.
Ich finde die ausgefeilten Originalteile bei denen jedes Detail epochenkorrekt ist beachtlich und die bisweilen erforderliche Geduld ihres Halters bewundernswert. Mein Drang nach dem Besitz eines solchen Rades ist aber begrenzt da in meiner Welt der Räder diese sich auch drehen sollen. Da ist dann spätestens bei den jahrzentlang abgelagerten Schlauchreifen das Ende in Sicht und auch der Verschleiß einer im Originalfett schmatzenden Kette schmerzt von Zahn zu Zahn.
Ich bin aber auch eher der Träumer oder Pragmatiker. Wenn ich im Museum vor einem perfekten Gerät stehe bewundere ich die Details der Epoche, aber eher kurz als lang fange ich an zu träumen wie ich mit diesem Teil diese oder jene Ecke des Parcours nehme würde. Das Wissen um die Unmöglichkeit meiner Phantasie läßt mich zum nächsten Exponat weiter gehen.
Solche Geschichten wie der Schuppen voll Rahmen und Bauteile deren zeitliche Zusammengehörigkeit fragwürdig sind bringen mich um den Verstand. Unvorstellbar darüber, womöglich jahrelang, zu sinnieren.
Was mir persönlich am meisten zusagt, ist die Geschichte eines Rades weiter zu schreiben. Das kann der Betrieb im gewarteten Originalzustand (wieauchimmer) sein oder auch eine Komplettrevision, sowie alles was dazwischen liegt. Wichtig bleibt aber immer, daß das Rad für mich fahrbar ist. Ihren wahren Sexappeal entwickeln alle nur wenn sie bestimmungsgemäß verwendet werden. An der Wand hängende Zahnarzt-Colnagos (es lebe das gepflegte Vorurteil ;-) mit weniger als 500 km auf dem Zähler sind für mich wie Barbie Puppen. Die haben nichtmal ein Loch.

Gruß
klaus ;-)
 
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