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Speichenspannung - Einseitig stark abweichend | Felge gerissen

speichenspannung gibt die felge vor und evtl. noch die speiche. dann mit dem messgerät prüfen und kräftig spannen, aber eben nicht zu viel. 10% spannungsunterschied pro seite sind mein ziel, wenn es schnell gehen soll.
 
welche felge fährst du, dass da knapp 2400N anliegen können?

edit: 24kg sind natürlich nur 240N, also eher deutlich zu wenig.
 
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da hier nach fakten gefragt wurde, gebe ich mal etwas halbwissen aus dem wohnzimmer dazu:

  • speichenspannung bei vielen standardfelgen um 1200N max -> datenblatt prüfen!
  • speichenspannungsmessgeräte zeigen dimensionslos an, man beötigt immer die umrechnungstabelle zu den eigenen speichen
  • beim laufradbau immer spannen, nie lösen
  • mehr als 20% spannungsunterschied pro seite sollten es nicht sein, besser unter 10%
  • laufradbau: einfaedeln, speichennippel bis ende gewinde eindrehen, alle speichen ringsum gleich weit eindrehen (1 oder 2 ummdrehungen), reihum weiter anziehen bis grundspannung vorhanden ist, felge zentrieren, falls asymmetrisch, seitenschlag entfernen, abdrücken, seitenschlag entfernen, höhenschlag entfernen, abdrücken, prüfen.
  • nippel vor montage mit leinöl o.ä. schmieren, ausser wenn nicht empfohlen
  • faedelhilfe und guter speichenspanner sind wichtig
  • zentrierwerkzeug, speichenspannungsmessgerät sollten auch da sein
  • messuhr am zentrieständer und speichenmesslehre schaden nicht
  • generell steht in den datenblättern der beteiligten komponenten viel drin, wie masse, besonderheit etc., im zweifelsfall auch, ob radial möglich ist etc.


ich mach das auch nur mal ab und an, bin also für korrekturen offen ;-)
 
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Danke euch. Mein Messgerät ist angekommen und ich habe grob den Durchschnitt der beiden Seiten ermittelt, am Ende waren es hinten rechts knapp 24 Kilo und links knapp über 20 Kilo.

Einige Speichen links hatten vorher auch nur noch knapp 14-15 Kilo, andere waren knapp über 20 Kilo, das habe ich dann einheitlicher gestaltet.

Danach war allerdings noch ein leichter Seitenschlag drin den ich dann noch manuell rausgesarbeitet habe. So knapp ein halber Millimeter Schlag ist glaube ich immer noch drin, da muss ich in den nächsten tagen noch mal fein nacharbeiten.
@--dig--
@Alpenmonster

Leider habe ich es nicht dabei belassen und einen Fehler gemacht der mich das laufrad gekostet hat.:(

Das Rad lief recht rund, aber laut Tabelle war die speichenspannung doch recht niedrig. Nun hielt ich es für eine gute Idee die speichen nachzuspannen, ich rechnete das prozentuale links-rechts Verhältnis aus und rechnete die 24 Kilo rechts auf 30 hoch und links entsprechend auf 25 Kilo.

Anschließend begann ich auf der rechten Seite speiche für speiche auf 30 kg nachzuziehen und sofort entstand ein massiver Schlag, der Reifen Schrammte sogar am Rahmen. Dachte wenn ich links auf die berechneten 25 Kilo ziehe korrigiert sich das, aber es blieb eine massive 8, der Händler sagte besser neues laufrad hinten was ich auch bereits bestellt habe.

Meine Aktion war natürlich selten dämlich, aber was ist hier genau schiefgelaufen? Sollte die Hochrechnung des prozentualen Verhältnisses hier das Rad nicht in etwa wieder so wie vorher zentrieren (feinarbeit habe ich natürlich erwartet, aber nicht so ein extremer schlag)?


War das Problem das ich jede Speiche direkt voll auf den errechneten Wert angeknallt habe?
 
War das Problem das ich jede Speiche direkt voll auf den errechneten Wert angeknallt habe?
Das geht doch garnicht. Wenn du jetzt eine Speiche auf den Wert x anziehst und dann zB die Speiche daneben auch auf den Wert x anziehst, ändert sich der Wert der ersten Speiche wieder. Genauso wenn du die Speichen einer Seite anziehst, ändert sich der Wert der Speichen der anderen Seite.
 
Das geht doch garnicht. Wenn du jetzt eine Speiche auf den Wert x anziehst und dann zB die Speiche daneben auch auf den Wert x anziehst, ändert sich der Wert der ersten Speiche wieder. Genauso wenn du die Speichen einer Seite anziehst, ändert sich der Wert der Speichen der anderen Seite.
Wie wäre denn das korrekte Vorgehen wenn das rad relativ zentriert, aber generell zu weich gespannt ist?
 
Man tastet sich an den Wert schrittweise ran, zB jede Speiche einer Seite um eine 1/4, 1/8 oder 1/16 Umdrehung spannen (je kleiner je näher man an die angepeilte Spannung kommt), dann die Speichen der andere Seite. Nach jedem Umlauf sollte man die Felge immer auf Rundlaufen, Zentrierung und gleichmäßigen Speichenspannungen prüfen und gegebenfalls grob herstellen.
 
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Leider habe ich es nicht dabei belassen und einen Fehler gemacht der mich das laufrad gekostet hat.:(

Das Rad lief recht rund, aber laut Tabelle war die speichenspannung doch recht niedrig. Nun hielt ich es für eine gute Idee die speichen nachzuspannen, ich rechnete das prozentuale links-rechts Verhältnis aus und rechnete die 24 Kilo rechts auf 30 hoch und links entsprechend auf 25 Kilo.

Anschließend begann ich auf der rechten Seite speiche für speiche auf 30 kg nachzuziehen und sofort entstand ein massiver Schlag, der Reifen Schrammte sogar am Rahmen. Dachte wenn ich links auf die berechneten 25 Kilo ziehe korrigiert sich das, aber es blieb eine massive 8, der Händler sagte besser neues laufrad hinten was ich auch bereits bestellt habe.
Hast du das LR noch?
Da hast du jetzt ein LR bei dem du üben kannst.
Lockere alle Speichen bis du den ersten Gewindegang siehst und fange mit den Zentrieren von vorne an.
 
@--dig--
@Alpenmonster

Leider habe ich es nicht dabei belassen und einen Fehler gemacht der mich das laufrad gekostet hat.:(

Das Rad lief recht rund, aber laut Tabelle war die speichenspannung doch recht niedrig. Nun hielt ich es für eine gute Idee die speichen nachzuspannen, ich rechnete das prozentuale links-rechts Verhältnis aus und rechnete die 24 Kilo rechts auf 30 hoch und links entsprechend auf 25 Kilo.

Anschließend begann ich auf der rechten Seite speiche für speiche auf 30 kg nachzuziehen und sofort entstand ein massiver Schlag, der Reifen Schrammte sogar am Rahmen. Dachte wenn ich links auf die berechneten 25 Kilo ziehe korrigiert sich das, aber es blieb eine massive 8, der Händler sagte besser neues laufrad hinten was ich auch bereits bestellt habe.

Meine Aktion war natürlich selten dämlich, aber was ist hier genau schiefgelaufen? Sollte die Hochrechnung des prozentualen Verhältnisses hier das Rad nicht in etwa wieder so wie vorher zentrieren (feinarbeit habe ich natürlich erwartet, aber nicht so ein extremer schlag)?


War das Problem das ich jede Speiche direkt voll auf den errechneten Wert angeknallt habe?
wie hast du denn 24kg gemessen? mein parktool tensionmeter hat auch ne 24 auf der skala. diese 24 entspricht aber nach umrechnungstabelle bei einer 1,8mm stahlspeiche 148kg last. also ca. 30% ueber dem maximum vieler standardfelgen. 24kg wiederum sind so wenig, dass sie auf der umrechnungstabelle nicht vorkommen. da geht es bei 50kg los.

dass die tabelle je nach messgeraet eine andere ist, sollte klar sein…
 

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Man tastet sich an den Wert schrittweise ran, zB jede Speiche einer Seite um eine 1/4, 1/8 oder 1/16 Umdrehung spannen (je kleiner je näher man an die angepeilte Spannung kommt), dann die Speichen der andere Seite. Nach jedem Umlauf sollte man die Felge immer Rundlaufen, Zentrierung und gleichmäßigen Speichenspannungen prüfen und gegebenfalls grob herstellen.

+1 - deshalb sollte er noch mal gründlich nachlesen, wie das alles ganz buchstäblich zusammenhängt.
Und Finger weg vom Tensio, bevor das Rad nicht rund läuft und schon gut vorgespannt ist.
 
Das geht doch garnicht. Wenn du jetzt eine Speiche auf den Wert x anziehst und dann zB die Speiche daneben auch auf den Wert x anziehst, ändert sich der Wert der ersten Speiche wieder. Genauso wenn du die Speichen einer Seite anziehst, ändert sich der Wert der Speichen der anderen Seite.
So ist es. Und nachdem man links auch auf einen höheren Wert angezogen hat, erhöht sich die Spannung allein dadurch rechts natürlich nochmals - ist völlig logisch, wenn man darüber nachdenkt. Deshalb alles immer nur in ganz kleinen Schritten bzw. je mehr Vorspannung schon da ist, desto kleiner sollten sie werden. Zentrieren oder gar Laufradbau benötigt Geduld und Feingefühl, mit der Brechstange geht da nichts. Erfahrung schadet auch nichts, aber die kommt halt erst mit der Zeit.
 
+1 - deshalb sollte er noch mal gründlich nachlesen, wie das alles ganz buchstäblich zusammenhängt.
Lesen und das Gelesene auch wirklich verstehen im Sinne von durchdenken wäre sicher gut.
Und Finger weg vom Tensio, bevor das Rad nicht rund läuft und schon gut vorgespannt ist.
Nein, das Rad muss nicht rund laufen, um mal das Tensiometer anzusetzen (eine gewisse Vorspannung braucht es natürlich, sonst ist es witzlos). Gelegentlich erklärt das dann nämlich bereits, warum es nicht rund läuft. Andererseits kann es auch sein, dass man eben merkt, dass die Speichen recht ähnlich gespannt sind, man aber trotzdem eine Acht drin hat. Die Ursache zu kennen, bevor man rumzuschrauben beginnt, ist immer gut.
 
Zum Messgerät. Das Gerät ist aus China von aliexpress, könnte sich um ein Plagiat vom Park tool Gerät handeln.

Die Skala des Gerätes geht von 0 bis 45, die beigefügte Tabelle gibt Werte von 22 bis 32 bei 1.8mm speichendicke wieder.

Aber gut, ich weiß jetzt das es dämlich war zu versuchen die speichen einzeln anzuknallen, war halt Lehrgeld.

Das alte hinterrad ist gerade beim Händler (er montiert noch die kassette um), werde es mir aber zum üben mal mitgeben lassen.
 
Passiert. Mach Dir nichts draus! :)
Meinen ersten LRS hatte ich viel zu lasch eingespeicht. War schön rund, aber auf der ersten Fahrt lockerten sich sämtliche Speichen. :D

Danach das Park Tool Dingens gekauft, nochmal neu gespannt, läuft heute noch rund bei nem Freund von mir.

Ein Tipp noch: Verlass Dich besser nicht auf die Absolutwerte, die sich aus der Tabelle ergeben. Die können stark abweichen. Eigentlich müsste man son Tensio jeweils auf die verwendeten Speichentypen kalibrieren, um zuverlässige Werte zu erhalten. Ich arbeite hier auch Pi mal Daumen und vergleiche mit Laufrädern, von denen ich weiß (bzw. mit hoher Wahrscheinlichkeit annehme), dass sie mit passender Speichenspannung aufgebaut sind. Der Königsweg ist das mit Sicherheit nicht, aber funktioniert bislang. Manche nutzen für die Absolutwerte auch z. B. das akustische Tensio vom Spokomat. Habe ich bislang nicht getestet. Möchte das ganze auch nicht zu wissenschaftlich angehen. Aber das mag jeder halten, wie er will.

Einigermaßen zuverlässig ist solch ein Tensio nur bezüglich der Relativwerte der Speichen zueinander. Und auch die können abweichen, wenn man nicht sauber ansetzt (bei der einen Speiche weiter innen als bei der anderen angesetzt o. ä.).
 
Wenn man es exakt machen will, ermittelt man mit Hilfe einer Kranwaage und eines Tensiometers die exakte Verformung des jeweiligen Speichentyps bei einer bestimmten Spannung. Dann erhält man für jeden Typ eine entsprechende Messreihe. Umgekehrt kannst du auch ermitteln, wie stark die derzeitig verbauten Speichen tatsächlich (in Nm) gespannt sind. Spielt Geld keine Rolle, kann man sich auch ein kalibriertes Gerät von DT kaufen. Für die Reparatur einzelner Speichen reicht wie von einigen Nutzern beschrieben, die relative Spannung zu den im Laufrad verbauten Speichen.
 
Lesen und das Gelesene auch wirklich verstehen im Sinne von durchdenken wäre sicher gut.

Nein, das Rad muss nicht rund laufen, um mal das Tensiometer anzusetzen (eine gewisse Vorspannung braucht es natürlich, sonst ist es witzlos). Gelegentlich erklärt das dann nämlich bereits, warum es nicht rund läuft. Andererseits kann es auch sein, dass man eben merkt, dass die Speichen recht ähnlich gespannt sind, man aber trotzdem eine Acht drin hat. Die Ursache zu kennen, bevor man rumzuschrauben beginnt, ist immer gut.

Schon klar, aber Speiche für Speiche nach Tensio anzuziehen, ist natürlich nicht zielführend. Man bringe das Speichengeflecht auf fühlbare Vorspannung, zentriere und dann kann meinetwegen der Tensio in's Spiel kommen.
 
Schon klar, aber Speiche für Speiche nach Tensio anzuziehen, ist natürlich nicht zielführend. Man bringe das Speichengeflecht auf fühlbare Vorspannung, zentriere und dann kann meinetwegen der Tensio in's Spiel kommen.
Ok, so bin ich einverstanden. Einfach reihum alles auf eine bestimmte Spannung anknallen ist natürlich Blödsinn, damit ruiniert man sich sehr wahrscheinlich gleich die Felge.
 
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