Das ist nun aus mehreren Gesichtspunkten heraus ein absoluter Mistartikel von der SZ. Ich will Pogacar nicht in Schutz nehmen, ich sehe seine Leistung auch skeptisch, aber was der SZ Mann hier als Fakten präsentiert, ist albern.
Erstens, wie
@ronde2009 schon geschrieben hat, kennen wir die Leistungsdaten von Pogacar nicht, er hat sie nicht auf Strava hochgeladen (Es gibt Etappen dieser Tour mit Leistungsdaten, er hat dann aber irgendwann angefangen, ohne diese hochzuladen und das EZF von ihm ist noch gar nicht auf Strava). Die 6,5W/kg müssen also eine irgendwie geartete Schätzung sein und die sind meistens ganz ok, aber bei weitem nicht genau genug, um daraus eine Dopingwahrscheinlichkeit abzuleiten. Und dass das so ist, sagt der Artikel nicht, stattdessen steht da "offenbarte irre Leistungsdaten".
Zweitens, man kann in Tyler Hamiltons Buch "The Secret Race" nachlesen, welche Leistungsdaten in der Armstrong Ära nötig waren: Er schreibt, dass Ferrari am Col de la Madone Laktatmessungen durchführte, um die Leistung an der Laktatschwelle zu ermitteln. Als magische Zahl, um die Tour gewinnen zu können, galten 6,7W/kg. Nun gehe ich davon aus, dass es Pogacar wurscht war, wie viel Laktat er oben auf dem Schlussanstieg im Blut hatte, den da war ja auch die Ziellinie. Er ist diesen Schlussanstieg sicher überschwellig gefahren. Selbst wenn die 6,5W/kg also stimmen, sind das nicht zwangsweise "irre Leistungsdaten".
Dass er dann noch schreiben muss, was der olle Lance zu dem Zeitfahren zu sagen hatte, um Pogacar damit ins Zwielicht zu rücken, also echt, ne. Das ist wirklich billig.