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TPU-Schlauch - taucht das was?

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 9372
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Was ich aber bei TPU-Schläuchen immer noch nicht verstehe, sind die unterschiedliche Aussagen hinsichtlich Felgenbremsen. Conti sagt "Auf keinen Fall mit Felgenbremse!", Schwalbe und Tubolito sagen "Ja, natürlich mit Felgenbremse" und Revoloop sagt "Wir empfehlen es nicht" ohne es direkt zu verbieten.

Mein Gefühl sagt, solange man keine Alpenpässe mit gezogener Bremse und 8 bar Druck fährt, sollte eigentlich bei allen Herstellern alles im grünen Bereich sein. Oder liege ich da komplett falsch?
 

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Re: TPU-Schlauch - taucht das was?
Was ich aber bei TPU-Schläuchen immer noch nicht verstehe, sind die unterschiedliche Aussagen hinsichtlich Felgenbremsen. Conti sagt "Auf keinen Fall mit Felgenbremse!", Schwalbe und Tubolito sagen "Ja, natürlich mit Felgenbremse" und Revoloop sagt "Wir empfehlen es nicht" ohne es direkt zu verbieten.

Mein Gefühl sagt, solange man keine Alpenpässe mit gezogener Bremse und 8 bar Druck fährt, sollte eigentlich bei allen Herstellern alles im grünen Bereich sein. Oder liege ich da komplett falsch?

Ja, das ist interessant. Ich denke, Hersteller wollen sich da einfach nur absichern. Die TPU von Schwalbe sind alle für Felgenbremsen freigegeben. Die haben auf ihrer Aerothan-Themenseite (https://www.schwalbe.com/service/technik-faq/aerothan-tube/) auch angegeben, wie sie getestet haben und dass ihre Schläuche temperaturstabiler sind als z. B. (extraleichte) Butyl oder Latexschläuche.

Edit: Extremfälle gibt es aber dennoch. Von geplatzten Schläuchen hat man ja auch schon gehört, bevor TPU ein Thema wurde. Und das kann mit Sicherheit grundsätzlich auch mit TPU passieren. Schwalbe schreibt ja auch etwas vom Verhalten, wenn das passiert: Also langsamer und kein plötzlicher Luftverlust. Angeblich soll deren Aerothan 7 Notbremsungen hintereinander standhalten. Wobei das alleine wenig aussagt, wenn man nicht die kompletten Testbedingungen kennt. Aber auch hier sollen deren TPU-Schläuche besser abschneiden als leichte Butyl-und Latexschläuche. Mich hätten natürlich mal Vergleiche mit 100 g Butyl-Pellen interessiert, aber das wäre wahrscheinlich marketingmäßig suboptimal ;)
 
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man sollte immer im hinterkopf behalten, das 99% des pannenschutzes durch den reifen erreicht wird.
wenn sich ein gegenstand durch den reifen durch gearbeitet hat, ist es eine frage von sekunden bis das rad platt ist, egal ob latex, butyl oder tpu.
Eben nicht: Latex macht dem Fremdkörper bereitwillig Platz, da bekommst du kein Loch rein ohne dass der Fremdkörper richtig weit ins Reifeninnere ragt. Das meiste was Löcher in TPU und Butyl stanzt ist einfach nicht lang genug um die Nachgiebigkeit von Latex zu überfordern. Eher hast du ein Problem wenn der Fremdkörper wieder draußen ist wenn das entstandene Loch im Mantel groß genug ist um eine Blase Latex hindurchzuquetschen. Anders rum ist es bei Schnitten, da geht Latex sogar durch kleinste durch, wohingegen TPU so starr ist dass es auch mal einen 4mm Schnitt mit 8 bar dahinter halten kann.

Wo du natürlich völlig Recht hast: gegen eindringende Fremdkörper hat TPU nichts zu melden, da geht es einzig um die Frage ob der Fremdkörper eindringt. Die Unterschiede im von Herstellern gerne zitierten Laborexperiment mit Kraft auf Dorn durch vorgebohrten Reifen hat null Praxisrelevanz, verglichen mit der Kraft für das durchdringen des Reifens sind das Rundungsfehler. Ungefähr so spannend wie der Unterschied ob das Auto das einen überfährt dabei leeren oder vollen Tank hat..
 
Edit: Extremfälle gibt es aber dennoch. Von geplatzten Schläuchen hat man ja auch schon gehört, bevor TPU ein Thema wurde. Und das kann mit Sicherheit grundsätzlich auch mit TPU passieren. Schwalbe schreibt ja auch etwas vom Verhalten, wenn das passiert: Also langsamer und kein plötzlicher Luftverlust. Angeblich soll deren Aerothan 7 Notbremsungen hintereinander standhalten. Wobei das alleine wenig aussagt, wenn man nicht die kompletten Testbedingungen kennt. Aber auch hier sollen deren TPU-Schläuche besser abschneiden als leichte Butyl-und Latexschläuche. Mich hätten natürlich mal Vergleiche mit 100 g Butyl-Pellen interessiert, aber das wäre wahrscheinlich marketingmäßig suboptimal ;)
TPU platzt nicht, TPU wird am Ventilfuß mit direktem Kontakt zur heißen Alufelge so weich dass eine Blase Richtung Hohlkammer platzt. Quelle: mehrfach ausprobiert.

Wäre mit Metallschaft samt (innenliegendem, also hinter dem TPU) Fuß Durchmesser größer Felgenbohrung trivial zu lösen.
 
TPU platzt nicht, TPU wird am Ventilfuß mit direktem Kontakt zur heißen Alufelge so weich dass eine Blase Richtung Hohlkammer platzt. Quelle: mehrfach ausprobiert.

Wäre mit Metallschaft samt (innenliegendem, also hinter dem TPU) Fuß Durchmesser größer Felgenbohrung trivial zu lösen.
Wollte René Herse das Problem nicht bei den eigenen Schläuchen mit Metallventil gelöst haben?
 
Wollte René Herse das Problem nicht bei den eigenen Schläuchen mit Metallventil gelöst haben?
Schaut tatsächlich so aus. Ist allerdings nicht gerade mal eben irgendwo Mitbestellware... (mein langsam schwindender Aerothanvorrat kommt daher dass ich Decathlongutscheine loswerden musste, R.H. wird man da da wohl eher nicht bekommen 😅)
 
Schaut tatsächlich so aus. Ist allerdings nicht gerade mal eben irgendwo Mitbestellware... (mein langsam schwindender Aerothanvorrat kommt daher dass ich Decathlongutscheine loswerden musste, R.H. wird man da da wohl eher nicht bekommen 😅)
Ich habe die RH-Schläuche tatsächlich noch nirgends verfügbar gesehen, nicht einmal bei RH selbst. Entweder haben die ernsthafte Liefer- und Produktionsprobleme, oder das ist ein bizarrer Marketingtrick, den ich noch nicht durchschaut habe.

Mein Bianchi mit Scheibe bekommt nächste Woche Conti-TPU-Schläuche, nachdem ich seit Tagen einen TL-Pirelli auf dem Hinterrad nicht dicht bekomme. Hatte seit 2019 eigentlich keine Probleme mit Tubeless, kenne aber die Grenzen des Systems und war durch meine bessere Stadtschlampe nie ganz von (Butyl-)Schläuchen weg. Probiere also jetzt mal das neumodische Zeug aus und schaue mal.

Bisher hat mich die Dichtheits-Lotterie bei TPU abgeschreckt, für mich ein Zeichen, dass das Produkt vielleicht doch noch nicht zu 100% marktreif ist. Was ich aber bisher von den Conti-TPU-Schläuchen gehört habe, ist durchweg positiv und da die Schläuche zu 100% auf Dichtheit geprüft werden, dürfte die Lotterie dabei (hoffentlich) ausbleiben.

Wenn alles gut läuft, könnte ich mir auch vorstellen, dass ich Tubeless vollkommen überwinde. Dafür bräuchte ich halt auch verlässliche TPU-Schläuche für Felgenbremse. Aerothan könnte das, aber ich lese immer wieder von enttäuschten Käufern und über Nacht geplätteten Reifen.
 
Ich hatte zuletzt mit den Cyclami Schläuchen ein seltsamen Phänomen. Vorweg ... ich habe sie zum ersten Mal im Einsatz und noch keine Erfahrungen damit.

Ich habe sie nach der Montage auf 6,5bar aufgepumpt. Danach war ich ca 1h30 unterwegs und daheim angekommen habe ich einfach vorne und hinten mit den Händen "kontrolliert". Da war kein Unterschied zu erkennen. Ich habe dann das Rad den halben Tag im Garten, in der Sonne, geparkt. Am Abend als ich es verstauen wollte habe ich bemerkt, dass hinten die Luft draußen war. Ich habe dann wieder aufgepumpt und das Rad vertstaut. Nun war es 3 Tage in seinem Verlies und der Schlauch hat wohl keine Luft verloren.

Ich hätte ja gerne mit dem Schwalbe Messgerät gemessen, aber der passt nicht so recht auf das Ventil.:(

Hat jemand von euch eine Idee was da passiert sein könnte?

Danke.

Gruß chubv
 
Was ich aber bei TPU-Schläuchen immer noch nicht verstehe, sind die unterschiedliche Aussagen hinsichtlich Felgenbremsen. Conti sagt "Auf keinen Fall mit Felgenbremse!", Schwalbe und Tubolito sagen "Ja, natürlich mit Felgenbremse" und Revoloop sagt "Wir empfehlen es nicht" ohne es direkt zu verbieten.

Mein Gefühl sagt, solange man keine Alpenpässe mit gezogener Bremse und 8 bar Druck fährt, sollte eigentlich bei allen Herstellern alles im grünen Bereich sein. Oder liege ich da komplett falsch?
Was genau verstehst du nicht? Conti sagt nein, Schwalbe sagt ja, Pirelli bspw. sagt auch ja. Warum musst ein Gefühl zu rate gezogen werden, wenn es eine eindeutige Aussage des jeweiligen Herstellers vorliegt 😄
 
Was genau verstehst du nicht? Conti sagt nein, Schwalbe sagt ja, Pirelli bspw. sagt auch ja. Warum musst ein Gefühl zu rate gezogen werden, wenn es eine eindeutige Aussage des jeweiligen Herstellers vorliegt 😄
Weil am Ende alle Schläuche aus TPU bestehen und ich mir nicht vorstellen kann, dass sich die Konstruktionen und verwendeten Compounds derart unterscheiden, dass bei einem Schlauch in Verbindung mit Felgenbremsen offenbar akute Lebensgefahr besteht und bei dem anderen locker der Stelvio heruntergebremst werden kann.
 
Weil am Ende alle Schläuche aus TPU bestehen und ich mir nicht vorstellen kann, dass sich die Konstruktionen und verwendeten Compounds derart unterscheiden, dass bei einem Schlauch in Verbindung mit Felgenbremsen offenbar akute Lebensgefahr besteht und bei dem anderen locker der Stelvio heruntergebremst werden kann.
Der Schwachpunkt ggü Bremshitze ist nicht der wabbelige Teil vom Schlauch sondern der Ventilfuß und die sind mitunter sehr unterschiedlich konstruiert. Am Fuß trifft Kontakt zur heißen Felge auf Zugang zu einem nicht unter Druck stehenden Raum (Hohlkammer) und da ist das TPU aus dem alle Füße bis auf die nicht verfügbaren René Herse bestehen eben ab einer gewissen Temperatur zu weich um den Druck zu halten. An allen anderen Stellen könnte sogar vollständig verflüssigtes TPU den Druck noch an die jeweilige Außenwand (Mantel oder Felgenboden) weitergeben.
 
Eben nicht: Latex macht dem Fremdkörper bereitwillig Platz, da bekommst du kein Loch rein ohne dass der Fremdkörper richtig weit ins Reifeninnere ragt. Das meiste was Löcher in TPU und Butyl stanzt ist einfach nicht lang genug um die Nachgiebigkeit von Latex zu überfordern. Eher hast du ein Problem wenn der Fremdkörper wieder draußen ist wenn das entstandene Loch im Mantel groß genug ist um eine Blase Latex hindurchzuquetschen. Anders rum ist es bei Schnitten, da geht Latex sogar durch kleinste durch, wohingegen TPU so starr ist dass es auch mal einen 4mm Schnitt mit 8 bar dahinter halten kann.

Wo du natürlich völlig Recht hast: gegen eindringende Fremdkörper hat TPU nichts zu melden, da geht es einzig um die Frage ob der Fremdkörper eindringt. Die Unterschiede im von Herstellern gerne zitierten Laborexperiment mit Kraft auf Dorn durch vorgebohrten Reifen hat null Praxisrelevanz, verglichen mit der Kraft für das durchdringen des Reifens sind das Rundungsfehler. Ungefähr so spannend wie der Unterschied ob das Auto das einen überfährt dabei leeren oder vollen Tank hat..
Ist das irgendwie durch Quellen oder Tests fundiert oder Deine eigene Erfahrung?
Mag ja sein, das Latex einem Fremdkörper im gewissen Rahmen "Platz macht" aber in der Praxis dürfte das nicht kriegsentscheidend sein.
So zumindest meine Erfahrung nach 15 Jahren Latex, in den ich gefühlt genauso viele Platte hatte wie mit Butyl/TPU.
 
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Ist das irgendwie durch Quellen oder Tests fundiert oder Deine eigene Erfahrung?
Mag ja sein, das Latex einem Fremdkörper im gewissen Rahmen "Platz macht" aber in der Praxis dürfte das nicht Kriegsentscheidend sein.
So zumindest meine Erfahrung nach 15 Jahren Latex, in den ich gefühlt genauso viele Platte hatte wie mit Butyl/TPU.
Sowohl als auch. Riesige Vorteile von Latex bei der Eindringtiefe bewirbt Schwalbe sogar selber in der Werbung für Aerothan. Praktische Erfahrung sagt bei mir dass fast alle Schäden (oder sogar tatsächlich alle, ohne Ausnahme?) mit Latex Schäden der Sorte "Blase aus unbeschädigtem Schlauch quetscht sich durch Loch im Mantel und platzt dann irgendwann" waren, die Pannen mit TPU waren entweder Überhitzung am Ventilfuß oder durch die Lauffläche gearbeitete Fremdkörper der allerkleinsten Sorte, mit deutlicher Häufung bei weit heruntergefahrener Lauffläche. Gibt natürlich auch Fremdkörper die jeden Schlauch klein bekommen, irgendwelche Drähte oder so, aber der Kelch ist an mir bisher vorbei gegangen.
 
Ich habe auch die Erfahrung, dass es egal ist ob Butylschlauch, Latex oder TPU. Bisher keine Häufung bei irgendeinem System bemerkt. 🤷🏼
 
Ein richtig aufgepumpter Latex-/Butyl-Schlauch macht keinen Platz ggü Spitzen, der macht Peng oder Pffffft..
Bei Latex ist das anders. Hab da schon kleine Scherben aus dem Reifen gezogen die gingen druch die Karkasse bis zum Schlauch. Der fängt dann ganz langsam an punktiert zu werden, aber erstmal weicht Latex aus und ich bin so schon 2x nach Hause gekommen und hab die Scherbe dann erst entdeckt als der Reifen dann stunden später platt war.
 
Was Schwalbe und andere Hersteller bewerben ist das eine, aber bestimmt keine belastbare Quelle.

Wenn Latex also "Eindringlingen" gegenüber "ausweichen" würde, dann hätten sich ja bei einem Reifenwechsel nach vielleicht 4000km so der eine oder andere "Eindringling" in der Lauffläche angesammelt haben müssen. War aber zumindest bei mir nie der Fall.
Wer seine Reifen regelmäßig auf Fremdkörper kontrolliert kann Glück haben und mal einen Platten vermeiden (hatte ich auch schon, Steinchen die nicht ganz durchgedrungen waren).

Also, soll jeder glauben was er will, ich sehe zumindest keinen Grund zu denken das Latex nennenswert resistenter gegen Durchstiche ist als andere Schlauchmaterialien.
Was anderes ist das seidige abrollen eines Latex-Laufrades im Vergleich zu Butyl. Aber das hat sich mit TPU jetzt auch relativiert, so das ich keinen wirklichen Grund mehr für Latex sehe.

Aber wie gesagt, ist nur meine Meinung und man darf natürlich eine andere haben.... ;)
 
Was Schwalbe und andere Hersteller bewerben ist das eine, aber bestimmt keine belastbare Quelle.

Wenn Latex also "Eindringlingen" gegenüber "ausweichen" würde, dann hätten sich ja bei einem Reifenwechsel nach vielleicht 4000km so der eine oder andere "Eindringling" in der Lauffläche angesammelt haben müssen. War aber zumindest bei mir nie der Fall.
Wer seine Reifen regelmäßig auf Fremdkörper kontrolliert kann Glück haben und mal einen Platten vermeiden (hatte ich auch schon, Steinchen die nicht ganz durchgedrungen waren).

Also, soll jeder glauben was er will, ich sehe zumindest keinen Grund zu denken das Latex nennenswert resistenter gegen Durchstiche ist als andere Schlauchmaterialien.
Was anderes ist das seidige abrollen eines Latex-Laufrades im Vergleich zu Butyl. Aber das hat sich mit TPU jetzt auch relativiert, so das ich keinen wirklichen Grund mehr für Latex sehe.

Aber wie gesagt, ist nur meine Meinung und man darf natürlich eine andere haben.... ;)
Hat nichts mit Glaube zu tun. Ich konnte 2 mal genau sehen wie tief der Glassplitter drin saß im Reifeninneren als ich nach dem Mini-Loch im Schlauch suchte. Und natürlich hält Latex das nicht ewig aus, aber eben manchmal bis zum Ende der Radrunde wo man mit Butyl ganz sicher unterwegs hätte den Schlauch wechseln müssen.
 
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