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Training nach Watt

Holgi68

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Guten morgen an alle hier,

wer hat sich mit dem Thema schonmal beschäftigt oder hat sogar den Sprung gewagt sich ein Powermeter System zuzulegen ?
Mich würden mal eure Erfahrungen dazu interessieren ..
Hat sich euer Training dadurch verändert ?
Mich interessiert das Thema Training sehr.
Ich denke einmal, auch wenn einige denken mögen ein z.b. SRM System ist nur was für Profis, das ein solches System erst recht für Berufstätige interessant ist um die wenige Zeit die sie zum Training haben , effektiver Trainieren können..
Für Profis wohl ehr eher aus Sicht des Geldbeutels.. Aber das sollte doch jeder für sich endscheiden....

P.S. Bitte .. Dieses Thema ist an die gerichtet, die Trainieren....Und nicht die nach Gefühl fahren nach dem Motto Radfahren soll spaß machen...Denke da sprech ich nicht nur für mich.. Training macht Spaß und es ist ein gutes Gefühl sein Trainingsziel erreicht zu haben...
 
AW: Training nach Watt

Habe letztes Jahr grob wattgesteuertes Training machen können. Bin die ganzen Krafteinheiten mit einem aus meinem Verein gefahren, der eine SRM-Kurbel hat. Nicht ganz gleiches Systemgewicht, aber es ließ sich ueber einen leichteren Gang so grob angleichen. Also immer schön gewisse Berge ein paar Mal hoch und dabei strickt bestimmte Wattbereiche eingehalten. Habe mich da voll auf ihn verlassen, ist ein alter Hase im Triathlongeschäft.

Na ja, dafuer dass ich aufgrund eines Schluesselbeinbruchs im Jahr zuvor fast nicht fahren konnte, habe ich ueber diesen Weg in 2 1/2 Monaten (natuerlich mit anfangs viel Grundlage und einigen Jahren mit vielen Radkilometern zuvor) einen wirklich ueberraschend guten Formanstieg hinbekommen. Fuer den Rhönmarathon Ende Mai war ich top fit.
 
AW: Training nach Watt

Hi die Rhön will ich 2010 auch fahren..
Zum Thema..

Es hat dir also was gebracht und dein Kumpel war davon überzeugt ?
hast du denn davor nur nach HF trainiert und konntest einen unterschied feststellen was das fahren im training angeht ?

Meine , es dauert ja etwas wenn man Intervalle Trainieren will und dazu in einen bestimmten HF Bereich fahren muss...
Sieht ja bei Watt etwas anders aus..
 
AW: Training nach Watt

Das hat ja alles nichts mit Ueberzeugung zu tun. Profis trainieren allesamt nach Wattbereichen. Allerdings bekommen sie durch ihre sportlichen Berater und Trainer viel expliziter eingegrenzt, wann und wie oft in welchem Bereich zu fahren ist.

Jetz so im Amateur-Rahmen kann ich fuer mich sagen, dass es viel gebracht hat. Wir sind halt zum Beispiel bei einer Einheit 7 Mal den gleichen Berg gefahren und das dann einfach mit Steigerung, ich immer hinter ihm. So gezielt hätte ich das alleine ohne Wattmessung nicht veranstalten können.

Aber so eine Kurbel steht vom Preis her in keiner Relation. Das finde ich zumindest. Der aus meinem Verein hat sie auch nur ueber Sponsoringverträge fuer lau bekommen.
 
AW: Training nach Watt

Beispiel bei einer Einheit 7 Mal den gleichen Berg gefahren und das dann einfach mit Steigerung, ich immer hinter ihm. So gezielt hätte ich das alleine ohne Wattmessung nicht veranstalten können.

Und das immer in der gleichen Wattzahl ????

Stimmt, mit HF bekommst du swas nicht hin...
 
AW: Training nach Watt

Das hat ja alles nichts mit Ueberzeugung zu tun. Profis trainieren allesamt nach Wattbereichen. Allerdings bekommen sie durch ihre sportlichen Berater und Trainer viel expliziter eingegrenzt, wann und wie oft in welchem Bereich zu fahren ist.

Soweit ich weiß, ist Cunego z.B. wieder zum HF gesteuerten Training zurück.
 
AW: Training nach Watt

Soweit ich weiß, ist Cunego z.B. wieder zum HF gesteuerten Training zurück.
Stimmt da war mal nen Artikel in der Pro-Cycling. Was ich mir allerdings auch gut vorstellen kann. Ich denke das man mit einem guten Körpergefühl auch(nur) mit Training nach Hf gute Ergebnisse erzielen kann. Friel gibt da ja zum Beispiel die Borg-Skala als Referrenz an.
 
AW: Training nach Watt

Soweit ich weiß, ist Cunego z.B. wieder zum HF gesteuerten Training zurück.

Stimmt, und Cunego läuft auch seit Jahren seinen früheren Erfolgen hinterher :D

Mal im Ernst: Bei den Profi-Mannschaften sind Leistungsmesser eindeutig auf dem Vormarsch, siehe Columbia und Liquigas. Man kann natürlich nach HF-Methoden effektiv trainieren, mit wattgeteuertem Training ist effektives Training aber erhelich leichter zu realisieren. Die Vorteile dieser Methode erschließen sich allerdings nur, wenn man sich sehr intensiv mit der Materie befasst und keine Angst vor Zahlen hat!

Mit Wattmesser hat man bei jeder Fahrt einen Wert der dir erstens etwas über Deine Form sagt und zweites sehr genau ohne die Beschränkungen der HF (die ja bekanntlich aufgrund diverser Einflüsse wie Temperatur, Schlafmangel, Flüssigkeitsstatus, Cardiac Drift etc. diversen Schwankungen unterworfen ist) angibt, ob Du die Trainingsvorgabe umsetzen konntest.

Ohne Wattmesser ist die Formentwicklung entweder ein Rätsel und man trainiert oft lange Zeit, ohne zu wisssen, wo man steht. Oder man muss sehr regelmäßig Tests machen, entweder im Labor bei einer Leistungsdiagnostik oder als Feldtest auf einer geeigneten Zeitfahrstrecke oder am Hausberg etc. Leistungsdiagnostiken sind teuer und bei Feldtests weiß man am Ende oft auch nicht so genau, ob nicht doch der Wind oder irgendein anderer Faktor ausschlaggebend für die gefahrene Zeit war. Außerdem muss man alle Tests möglichst oft wiederholen, sonst bleibt unklar, ob nicht einfach nur die Tagesform "schuld" war ....
Bei einem Wattmesser siehst Du bei jedem Intervall, ob Du das gesteckte Ziel erreichen konntest und kannst über Wochen und Monate sehr schön beobachten, wie die Leistung über einen definierten Intervall-Zeitraum steigt. Außerdem erleichtern Wattmesser das steuern des Tempos (Pacing) enorm, das gilt schon für längere Grundlageneinheiten aber gerade auch bei intensiven Intervallen. Wer versucht z.B. 4-6 min EB-Intervalle über die HF zu steuern beginnt wegen der verzögerten Reaktion der HF meist viel zu intensiv und geht am Ende dann "ein". Gerade bei EB-Intervallen kommt es aber auf eine einigermaßen gleichmäßige Leistung an, denn Ziel solcher Intervalle ist es u.a. die maximale Sauerstoffaufnahme zu erhöhen. Um das Ziel bestmöglich zu erreichen, muss die maximale Sauerstoffaufnahme durch ein Intervall aber überhaupt ausgelöst werden. Das dauert einige Minuten. Um den Trainignseffekt zu maximieren muss dann wenn die maximale Sauerstoffaufnahme erreicht wurde, die Leistung in etwa gehalten werden. Geht die Power wegen vorzeitiger Ermüdung wieder runter, vermindert das den Trainingseffekt. Etwas weniger physiologisch formuliert: Wer bei EB-Intervallen zu hart beginnt und am Ende des Intervalls oder bei den folgenden Wiederholungen eingeht, erzielt nicht die gewünschten Trainingseffekte. Ein Powermeter schützt bei richtiger Anwendung davor, "zu hart" zu beginnen.

Das sollen nur Beispiele für den Nutzwert von Leistungsmessern sein, viele weitere ließen sich ergänzen. Es würde den Rahmen des Forums sprengen, das alles im Detail zu erläutern. Man darf nur nicht erwarten, dass man durch einen Leistungsmesser quasi "von alleine" schneller wird. Auch mit SRM und Co. ist Training immer noch vor allem "Blut, Schweiß und Tränen" und wie oben schon gesagt, muss man einiges an Hirnschmalz in die Thematik stecken. Ein guter Ansatzpunkt ist das Buch von Hunter Allen und Andrew R. Coggan: Training and Racing with a Power Meter. Weiterhin lesenswert: The Road Cyclist's Guide to Training by Power Part I: An Introduction von Charles Howe mit Beiträgen von Andrew Coggan (http://www.freewebs.com/velodynamics2/rcgtp1.pdf), Alex Simmons Blog (http://alex-cycle.blogspot.com/), das Powertraining-Forum auf cyclingforums.com sowie die Wattage_Liste auf groups.google.com.

Gruß p.
 
AW: Training nach Watt

Mal eine interessante Aussage dem ich nur bestimmen kann...
Naja.. Denke wenn die dinger etwas Preiswerter wären dann würde man sie auch öfters auf den Strassen sehen können...
 
AW: Training nach Watt

Mal eine interessante Aussage dem ich nur bestimmen kann...
DITO
Naja.. Denke wenn die dinger etwas Preiswerter wären dann würde man sie auch öfters auf den Strassen sehen können...
In einem anderen Forum laß ich, das die Dinger halt recht genau sein müssen(+-2%), um brauchbare Werte zu erhalten.
Bei 150W sind das imerhin 6 W und bei 250W schon 10W
Bei 5 % dann folglich 15 und 25 W, dann kannst Du gleich ein Schätzeisen benutzen oder wieder auf HF-Training(Langsamer Regelkreis) zurückkehren. ;)
 
AW: Training nach Watt

Hast auch wieder recht...:rolleyes:

GARDNER, A. S., S. STEPHENS, D. T. MARTIN, E. LAWTON, H. LEE, and D. JENKINS.
Accuracy of SRM and Power Tap Power Monitoring Systems for Bicycling.

Med. Sci. Sports Exerc., Vol. 36, No. 7, pp. 1252-1258, 2004.

Purpose: Although manufacturers of bicycle power monitoring devices SRM and Power Tap (PT) claim accuracy to within 2.5%, there are limited scientific data available in support. The purpose of this investigation was to assess the accuracy of SRM and PT under different conditions.

Methods: First, 19 SRM were calibrated, raced for 11 months, and retested using a dynamic CALRIG (50-1000 W at 100 rpm). Second, using the same procedure, five PT were repeat tested on alternate days. Third, the most accurate SRM and PT were tested for the influence of cadence (60, 80, 100, 120 rpm), temperature (8 and 21°C) and time (1 h at ~300 W) on accuracy. Finally, the same SRM and PT were downloaded and compared after random cadence and gear surges using the CALRIG and on a training ride.

Results: The mean error scores for SRM and PT factory calibration over a range of 50-1000 W were 2.3 ± 4.9% and -2.5 ± 0.5%, respectively. A second set of trials provided stable results for 15 calibrated SRM after 11 months (-0.8 ± 1.7%), and follow-up testing of all PT units confirmed these findings (-2.7 ± 0.1%). Accuracy for SRM and PT was not largely influenced by time and cadence; however, power output readings were noticeably influenced by temperature (5.2% for SRM and 8.4% for PT). During field trials, SRM average and max power were 4.8% and 7.3% lower, respectively, compared with PT.

Conclusions: When operated according to manufacturers instructions, both SRM and PT offer the coach, athlete, and sport scientist the ability to accurately monitor power output in the lab and the field. Calibration procedures matching performance tests (duration, power, cadence, and temperature) are, however, advised as the error associated with each unit may vary.

Powertap Elite wird bei bei Krabo-cycle für 729 Euro angeboten (Nabe + Computer, hinzu kommt eine Felge nach Wahl plus Arbeitslohn fürs Einspeichen) . Gemessen am Gegenwert ist das fast schon günstig. Viele Radfahrer geben für unsinnige Dinge sehr viel mehr Geld aus.
 
AW: Training nach Watt

Hi,

pjotrs Ausführungen kann ich nur zustimmen.

Erst mit dem Leistungsmesser ist mir zB. wirklich klar geworden, wie stark die Einschätzung nach Gefühl und Puls daneben liegt, wenn ich in eine Steigung fahre. Auch das fahren von kürzeren, intensiven intervallen ist so viel, viel einfacher. Genauso verliert Gegenwind viel von seinen Schrecken. Das hat mir viele Jahre Trainigserfahrung erspart.

Rainer
 
AW: Training nach Watt

verkauft der krabo leistungsmesser?
hätte ich dem alten traditionalisten gar nicht zugetraut :eek: :D

Nein er meint Karbo in Hattingen, nicht den Krautscheid in Stiepel :D

Da ich direkt in der Nähe wohne, bin ich schon des öfteren schwach geworden, konnte aber jedesmal wiederstehen.

Stell ich mir irgendwie peinlich vor, als C-Wanze mit nem Leistungsmessgerät rumzufahren.. hrm :D
 
AW: Training nach Watt

Und das immer in der gleichen Wattzahl ????

Natürlich, denn im Rennen schaut ja keiner auf die HF:cool:


Kann Pjotr nur zustimmen! Falls Fragen entstehen ggf. noch mal lesen, denn es steht sehr viel wichtiges drin.

Möchte nur einige Punkte hervorheben:

1.Watt-Training spielt seine Stärken besonders bei Intervallen aus
2. Es hält zum disziplinierten GA1 Treten an
3.Es ist ein fantastisches Werkzeug, die eigene Leistung besser einzuteilen (Pacing am Berg & am Marathon)
4. Eine Wattzahl auf dem Display macht nicht von allein schneller. Diesen Wert muss man lernen zu interpretieren!

Das ist zwar kein Hexenwerk,aber manche stolpern trotzdem. Als Beispiel verweise ich auf den Thread "Was sagt meine Wattzahl?" im Tour Forum:eek:.

Während erster Punkt für Rennfahrer besonders relevant ist, kann jeder von den restlichen dreien profitieren. Ob es einen Wert ist? Kann nur jeder selbst entscheiden. Nach 10 Jahren Rennrad bräuchte ich so ein Ding nicht, um für einen Marathon zu trainieren. Andererseits ist es eine bessere Anlage als ein Satz Carbon-LR...:D
 
AW: Training nach Watt

Guude,
ich fahre seit diesem Jahr mit einem Ergomo durch die Gegend.
Ich trainiere nicht strikt nach Bereichen.
Dazu müsste ich erstmal eine Leistungsdiagnostik machen :rolleyes:
Einfach am Anfang mal durchgetestet was geht; Maximum, Durchschnitt...
Dann setze ich mir für jede Tour ein Zielbereich.
Geht gut. Und es hilft vor allem im Wind oder bei falschen Ebenen.
Vorher habe ich mich im Wind kapputt gefahren um das Tempo zu halten. Hf hilft halt nicht bei wechseldem Wind.
Jetzt schau ich auf die Wattzahl und gut ist.

Die Entwicklung übers Jahr kann man auch besser beobachten.

Ich find es so gut, dass ich mir noch eins für mein neues Tria-Rad besorgt habe.
Mal zum Lachen: Ergomo wurden bei mir um die Ecke produziert. Und ich importiere ein gebrauchtes aus Kalifornien :eek:

Cüs,
CptZotti
 
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