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Trotz Meniskusriss weiter Radfahren? Op - ja / nein?

GurkiHDx

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Moin zusammen,

ich glaube ich renne mittlerweile schon 2 Jahre mit einem Innen-Minkusriss rum. War mir vorher nicht bewusst, es schmerzte plötzlich etwas und gnubbelte und knackte, aber gut, ich rennen halt nicht für jede Kleinigkeit zum Arzt. Irgendwann verging der große Schmerz, aber das gnubbeln und knacken blieb. Vor allem wenn man in die Hocke ging. Fühlt sich heute auch nicht besonders schön an.

Also ging ich zur ersten Orthopädin, die sich das anguckte und rumfühlte (aber kein MRT oder das Gelenk röntgen wollte). Ihrer Aussage nach, sollte ich wieder mehr Sport machen (vor Corona Kraftsport gemacht und dann eben seit dem nicht mehr gewesen) und dann gibt sich das wieder. Kein Wort von einem Minuskusriss.

Somit dieses Jahr dann mit dem Rennrad-Sport begonnen und funktionierte soweit ja auch ganz ok. Irgendwann spüre ich den Innenminiskus aber dann doch. Und auch so im Alltag merke ich teilweise das da was unangenehmes am inneren Kniegelenk ist. Aber es ist eben nicht so schlimm. Man lebt halt damit. In die Hocke gehe ich trotzdem nicht mehr so gern.

Da ich aber Gewissheit haben wollte, bin ich zu einem weiteren Orthopäden (der nicht sonderlich viel erklärte), der immerhin das Gelenk geröntgt hat (ist in Ordnung) und ein MRT verordnet hat. Ergebnis: Innen-Minuskusriss. Aber wohl ganz durch so wie ich das verstanden habe. Ja super.

Auf die Frage, was man nun tun soll, kam nur Achselzuckend. "Naja wenn Sie soweit wenig Probleme haben ist die Überlegung ob man wirklich operiert. Früher oder später sollte es aber gemacht werden, da es sich ja verschlimmern kann. Über 90° Winkel sollte man vermeiden. Es drängt allerdings auch nicht."

Sprich die Dollar-Zeichen hatte er nicht in den Augen bei der Operation. Andererseits bin ich jetzt sowieso am überlegen inwiefern solch eine Operation wirklich von Nöten ist? Ich würde eigentlich schon gerne eine Operation vermeiden - sofern es denn überhaupt geht. Ich glaube ich hole mir auch noch mal eine dritte Meinung von einem weiteren Orthopäden ein... Gefühlt haben die Ärzte alle keine Lust mehr.

Fährt hier jemand mit Miniskusriss weiterhin ohne Probleme Fahrrad?
Gibt es alternative Heilmethoden bzw. Methoden womit man eventuell gar nichts mehr von dem Riss spürt?
Mehr Bein-Kraftsport?
Doch operieren lassen? Ich habe von Arthrose gelesen, die auftreten könnte.
Sollte man so überhaupt weiter Rad fahren?
 
Eigentlich hast Du Dir die Antwort doch schon selbst gegeben. Es schränkt Dich im Alltag ein (nicht mehr in die Hocke gehen) und es ist unangenehm. Erschwerend kommt hinzu, dass die Beschwerden in Zukunft zunehmen werden und Folgeschäden wie Arthrose nicht ausgeschlossen werden können. Letzteres ist dann kein Spaß mehr.

Eine Meniskus-OP ist heute keine große Sache mehr. Mein Schwiegervater hat sich vor ein paar Jahren die Außenmenisken an beiden Knien machen lassen. Das wurde minimalinvasiv in einer Tagesklinik gemacht. Er war jedes Mal am gleichen Tag noch raus.
 
Ich hatte 2012 rechtes Knie, 2021 linkes Knie. Beide male glätten lassen, picobello. Der Orthopäde (selbst Sportler) sagte sinngemäss: Ein Normalo muss nichts machen, aber du als Sportler hast ja noch was vor. Habe es nie bereut. Lass es machen und danach seeeeehr bedächtig und langsam wieder anfangen. Radfahren würde ich an deiner Stelle nicht, kann ja nicht gut sein.
 
Ein Meniskusriss kann sehr verschiedene Formen haben, da machen Vergleiche zu anderen Krankengeschichten nur eingeschränkt Sinn.
Die meine: 2018 Lawinenunfall mit Kreuzbandriss, eingerissenem Meniskus, lädiertem Seitenband. Das Knie konnte ich kaum beugen und somit auch nicht Rad fahren. Und ohne 120° Beugung keine Kreruzband-OP. Daher wurde in einer ersten OP das Knie ausgeräumt, Kreuzband und der abgerissene Menikus entfernt. Absolut problemloser Verlauf, drei Wochen danach konnte ich auch wieder aufs Rad. Bin dann den ganzen Sommer intensiv gefahren, RR und MTB, im Herbst dann die harte OP für den Kreuzbandersatz. Mit nun Ende 50 kann ich intensiv Rad fahren (200km/7h, oft 15h/Woche) und weiter harte Trekkings mit Rucksackgewichten über 30kg in weglosem Gelände durchführen, im operierten Knie fast immer schmerzfrei.
Vor diesem Hintergund kann ich dir nur dazu raten, dass operativ anzugehen. Ganz risikofrei ist keine OP, totzdem hat Karsten mit dem Hinweis Recht, dass das keine große Sache ist - wenn es Spezialisten machen. Risiofrei ist auch dein Alltag mit Einschränkungen nicht und deine Gedanken, Sport einzuschränken sind eigentlich ein Argument für die OP.
Grüße von Tilmann
 
Hatte / Hat noch keiner von Euch Radlern einen Meniskusriss gehabt? Glückwunsch :bier:
Doch. Vor 10 Jahren mit 40. Nach dem vermutlichen Vorfall noch 3 bis 4 Monate mit wechselndem Beschwerde old und teils schmerzfrei rumgezögert, dann operiert, um Arthrose vorzubeugen.

Per MRT festgestellt. Sollte nur geglättet werden. Am WE wieder Rennrad hieß es vorher.
Während der OP sieht der Arzt es ist ein längsriss. Auf zwei Drittel Länge. Also spontan genäht. 6 Wochen schiene 30/60. OP war super. Naht hält tiptop. Empfehlung in Schiene sofort zu belasten auch. Schlecht war, mich nicht sofort zu Lymphdrainage und Massage zu schicken. Mein IT Band ist auch heute noch total verklebt.

5 Monate nach der OP bin ich in den Pyrenäen 150 km mit ordentlich Zug gefahren. Bin aber auch in Eigentherapie immer maximal konsequent.

Heute mit 50 mache ich tiefe Hocke mit geraden Beinen bis Po auf Ferse oder Spagat Frontsplit, bis nur noch flacher Yogablock unter Po passt. Fersensitz, Yogataube alles kein Problem.

Entscheidung pro OP war goldrichtig für mich.
Arzt war Dr Pfeifer in FFM.
 
Ich hatte 2012 rechtes Knie, 2021 linkes Knie. Beide male glätten lassen, picobello. Der Orthopäde (selbst Sportler) sagte sinngemäss: Ein Normalo muss nichts machen, aber du als Sportler hast ja noch was vor. Habe es nie bereut. Lass es machen und danach seeeeehr bedächtig und langsam wieder anfangen. Radfahren würde ich an deiner Stelle nicht, kann ja nicht gut sein.
Stop: Eine Glättung ist was völlig anderes als die Naht bei einem längsriss. Die OP Empfehlung bleibt aber
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hatte ich links wie rechts. Das ist immer konservativ ausgeheilt (also schonen und dann wieder belasten).
Da war ich aber auch gerade mal 19 bzw. 22.
Danach nie wieder Probleme. Heute +50.
Ach ja, mir fehlt rechts das Außenband.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema Kraftsport: für mich ist alles, was ich nicht mindestens mit 30 Wiederholungen 100% anatomisch korrekt aus führen kann, für die Beine seither tabu.

Das Video zeigt die Basics von Beinachsen und der Relevanz für das Knie:


Wie Du zu diese Beinachsen kommst, ist dann aber eine umfassendere Geschichte, die bei den Schuhen und Füssen anfängt. Zero Drop, Zehenfreiheit...
 
Mich hatte es im Juli erwischt - man sollte halt keine Radsportarten mit Lederbällen betreiben. Erst ein kleines Zwicken, dann am nächsten Morgen Blockade linkes Knie bei 100° Beugung und keine volle Streckfähigkeit. Es folgte:
  • Orthopäde - klinische Untersuchung ergab Bandapparat stabil, Meniskus wahrscheinlich, also MRT
  • Vier Tage Später Glück gehabt und einen Nachrücker Termin MRT bekommen
  • Tiefer Einriss Innenmeniskus Hinterhorn, OP indiziert.
  • Drei Wochen später Arthroskopie mit Teilresektion und Glättung. Es war besprochen zu nähen, wenn genügend Material dazu da ist, war aber nicht. OP ambulant, nach drei Stunden war ich wieder auf dem Heimweg.
  • Viel Eis, hochlagern und frühzeitig Krankengymnastik (Schwerpunkt Beinachsenstabilität)
  • Nach 20 Tagen erste belastungsfreie 5km auf dem Smarttrainer zusätzlich zur KG.
  • Stetiger Belastungsaufbau unter Kontrolle des Physiotherapeuten über 6 Wochen.
Fazit:
Es kommt auf Deine individuelle Diagnose und Ziele an. Ich war froh, dass ich das schnell reparieren konnte und somit auch in der Arbeit nicht allzugange eingeschränkt war. Aktuell bin ich mit dem Outcome auf dem Rad sehr zufrieden, beim Bergabgehen und medialer Belastung (Skaten, Rollerbladen) zwickt es noch an der Kapsel (Trokar). Werde vorerst Skitouren erstmal bleiben lassen und nur Radfahren.
Ohne OP wäre bei mir Radfahren nicht mehr möglich gewesen (E-bike ohne Anspruch, ja - aber wer will das mir Anfang 40 schon).
 
Ich weiß noch wie ich nach 8 Wochen für die ersten 10 Pedalumdrehungen auf dem Radtrainer im Studio 5 Minuten gebraucht habe :D o_O

@Rolling40: Bleib dran am Thema Beinachsen - das ist das a und o (siehe Video)
 
Ist der Thread-Ersteller eigtl noch anwesend?
Klar. Ich lese mir gespannt durch was ihr hier schreibt.
Nur bin ich mir eben noch ziemlich uneins was ich machen soll. Im Grunde hat es mir der Arzt ja auch "freigestellt" ob ich eine OP machen lasse oder nicht, da die Schmerzen und Einschränkungen bisher sich in Grenzen halten.

Ich werde mir aber wohl mal demnächst noch mal eine dritte Meinung von einer Klinik einholen. Wie gesagt, früher oder später werde ich es wohl machen lassen müssen. Eine Blockierung hatte ich bisher (ein Glück) noch nicht.

Ich kann ja noch mal das Ergebnis von der dritten Meinung hier kundtun. :)
 
Vielleicht solltest Du die dritte Meinung von einer Stelle einholen, die kein Geld mit der OP verdient…
Es gibt durchaus Ärzte die nur von OPs leben und seriös beraten - und dem Patienten eine OP ausreden. Die Sportklinik in Erfurt kann ich jedenfalls sehr empfehlen.
Dem Gurki würde ich dringend raten, einen Arzt aufzusuchen, der etwas vorwärts bringen will. Und dort auch dann unterstreichen, dass er weiter Sport machen möchte. Konservative Behandlung meint nicht nichts tun...
Es soll auch Menschen geben, die nutzen ihre Angst vor OPs (oder Corona), um auf der Couch zu bleiben und sich dort eine Athrose im Daumengelenk zulegen...

:bier:
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Grunde kannst Du die dritte Meinung doch von jedem niedergelassenen Arzt einholen. Nur eben nicht von einem Krankenhaus.
Das sehe ich anders.

Man ahnt gar nicht, wie viele niedergelassene Facharztpraxen Finanzinvestoren gehören. Die haben dann knallhart Quoten zu erfüllen. Nennt man "Zuweiserpraxen". Das siehst Du von außen gar nicht.
Ganz schlimm, wenn die Zweitmeinung von einer Praxis kommt, die dem gleichen Investor gehört. Besonders auf die Spitze getrieben im Bereich Augenmedizin. Da findet man in manchen Regionen keine Praxis mehr, die nicht diesem einen Investor gehört.

Ich hatte Glück- aber auch eine schon ewige Verbindung: Mein Ortho lebt auch von OPs, hat mich aber nicht gedrängt und objektiv beraten.

https://www.ndr.de/fernsehen/sendun...en-greifen-nach-Arztpraxen,arztpraxen110.htmlStand: 05.04.2022 06:00 Uhr
Zitat aus vorstehendem Link:
"Das Uni-Viertel in Kiel. Vor einem vierstöckigen weißen Neubau ist ein Schild angebracht. Darauf zu lesen: der Name einer Augenärztin. Ein Hinweis auf die Eigentümerin der Praxis steht hier nicht. Die Ärztin ist nicht selbständig, sondern angestellt. Die Praxis hat ein Londoner Finanzinvestor gekauft und gehört jetzt zur "Sanoptis"-Kette. Und nicht nur diese Praxis: Mittlerweile arbeiten in Kiel nach NDR Recherchen mehr als die Hälfte aller ambulanten Augenärzte für den investorengeführten Konzern."
 
Klar. Ich lese mir gespannt durch was ihr hier schreibt.
Nur bin ich mir eben noch ziemlich uneins was ich machen soll. Im Grunde hat es mir der Arzt ja auch "freigestellt" ob ich eine OP machen lasse oder nicht, da die Schmerzen und Einschränkungen bisher sich in Grenzen halten.

Ich werde mir aber wohl mal demnächst noch mal eine dritte Meinung von einer Klinik einholen. Wie gesagt, früher oder später werde ich es wohl machen lassen müssen. Eine Blockierung hatte ich bisher (ein Glück) noch nicht.

Ich kann ja noch mal das Ergebnis von der dritten Meinung hier kundtun. :)
Moin,

ich hatte das Thema selbst vor einigen Jahren.
Der jeweilige Meniskusriss ist immer individuell unterschiedlich, manchmal kann genäht werden, bei mir nicht.
Bin mit dem ersten MRiss rechts noch ein Jahr rumgelaufen und Rad gefahren. Das Problem war bei mir, dass der Riss weitergehen kann und dann Teile lose im Knie rumfliegen, dann fällst du vor Schmerz vom Rad und das Knie kann blockieren.
Deshalb habe ich einige Woche vor dem März Trainingslager auf Mallorca die OP machen lassen.
Die lief sehr gut und war angenehmer als jede Wurzelbehandlung oder Weisheitszahn OP.
Würde ich heute wieder so entscheiden.
Das höhere Arthrose Risiko nach der OP hat sich bei mir nicht verwirklicht, die OP liegt schon über 10 Jahre zurück und das letzte MRT Bild war unauffällig, Knorpel altersgemäß.

Tiekay
 
Ein kleiner Baustein, der mir in der aktuellen Phase weiterhilft, sind individuelle Einlagen in den Radschuhen um die korrekte Beinachse zu unterstützen.
 
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