Bergische Talsperren Tour
05.05.2018
Am Samstag wollte ich eigentlich in Wuppertal beim 600er Brevet starten. Die Woche davor erwischte mich jedoch eine Erkältung. Auch wenn diese bereits wieder am abklingen war, sagte ich meine Teilnahme am Freitag ab. Ich fühlte mich noch etwas zu schlapp für 600 km in knapp zwei Tagen. Bereits beim 400er hatte ich gesundheitliche Probleme und erholte mich danach nur schlecht.
Da das Wetter aber sehr frühlingshaft werden sollte, mit 20 bis 23 Grad angenehm warm und ich einer Freundin versprochen hatte vor meinem Start am Samstag nach ihren Haustieren und Pflanzen in Lennep zu schauen, fuhr ich trotzdem ins Bergische Land. Im Kofferraum hatte ich mein Mücke dabei. Idee war eine kleine Genusstour am Nachmittag durch die Umgebung zu machen. Da ich in Lennep auch arbeitete, kannte ich mich in der Gegend ganz gut aus. So startete ich in kurz/kurz (das erste Mal dieses Jahr) gegen 14 Uhr, nachdem Tiere und Pflanzen versorgt waren, vom Hasenberg aus Richtung Radevormwald.
Zunächst führte mich der Weg durch das Bachtal aus Lennep heraus.
Kurz darauf erreichte ich bereits die Wuppertalsperre. Im Hintergrund die Autobrücke nach Rade.
Ich suchte mir einen schöneren, aber auch hügeligeren Weg nach Rade. Da musste ich hoch. Es war steiler als es aussah und so kam mein Berggang (39/32) zum Einsatz.
Hier hatten selbst die Vogelscheuchen Stil. Aber kein Vogel wollte sich auf ein Tänzchen einlassen.
Nur den Kühen war es egal. Kein Wunder bei so saftigen Weiden hatten sie besseres zu tun. Guten Appetit.
Nun fuhr ich auf die Bahntrasse, die von der Krähwinkler Brücke nach Radevormwald führte.
Dann erreichte ich den Markt in Radevormwald mit seiner typischen Kirche.
Weiter ging es entlang der Hückeswagener Straße nach Hückeswagen.
Als ich rechts nach Kormannshausen abbog, entdeckte ich auf einem Privatgelände englische Autos in verschiedenen Zuständen (bis hin zum Wrack). Der Reliant Scimitar GTE aus den 80er Jahren sah noch ganz gut aus. Bereits 1968 kam dieser doch recht ansehnliche Sportwagen auf den Markt. Für mich ein Beweis das die Briten doch mal Autos bauen konnten.
Weiter ging es sehr hügelig in einem Bogen nach Hückeswagen. Hier war kaum Verkehr. Nur eine Gruppe Rennradfahrer überholte mich. Allerdings hielten diese öfters an Abzweigungen an, um mich später, größer geworden, wieder zu überholen. Anscheinend wurden erst einmal die Mitfahrer eingesammelt.
Ich erreichte die Bevertalsperre, wo bereits einige Segelboote unterwegs waren. Mein Kreislauf schwächelte etwas und ich merkte das es Zeit war fürs Mittagessen. Es war bereits Nachmittag und das Frühstück schon lange her.
Über die alte Bahntrasse zwischen Marienheide und Bergisch Born fuhr ich nach Hückeswagen rein. Auf Höhe des alten Bahnhofs (da steht jetzt ein Einkaufszentrum) verließ ich die Trasse um in der Innenstadt etwas essbares zu finden.
Zu meiner Überraschung war gerade Bierfest, direkt unten am Schlossberg. Was wollte ich mehr.
Eine große Portion Thunfischpizza und eine halbe Maß alkoholfreies Münchner Bier sollten meinen Hunger und Durst stillen. Es war bereits 16 Uhr und aller höchste Zeit.
Und um die Pause perfekt zu machen spielte auf der Bühne die Coverband „We Two“ Musik von Paolo Conte, Eros Ramazzotti, Paul Young, Paul Simon, Bob Dylan und vielen anderen tollen Musikern. Und die kleine Band machte ihre Sache richtig gut. So blieb ich eine ganze Stunde dort und genoss die sommerlichen Temperaturen und die Musik. Gegen 17 Uhr musste ich dann aber doch wieder los.
Da ich gerade am Schlossberg war, musste ich da natürlich auch hoch. So folgte ich der steilen Kopfsteinpflasterstraße hoch zum Schloss. Bereits die Altstadt war sehenswürdig.
Das Schloss lag ruhig in der Sonne. Es hatte mehr Ähnlichkeit mit einer Burg, als mit einem Schloss. Das lag wahrscheinlich daran das sie bereits im 12 . Jahrhundert als Burg erreichtet wurde. Erst später wurde die Burg zum Schloss.
Nach der Abfahrt vom Schlossberg erreichte ich wieder die Bahntrasse und setzte meinen Weg nach Bergisch Born fort. Unterwegs erhaschte ich noch mal einen Blick auf die Wuppertalsperre.
In Bergisch Born dann noch mal eine kleine Trinkpause bevor ich über die Balkantrasse zurück nach Lennep fuhr.
Am späten Nachmittag erreichte ich die Panzertalsperre am Hasenberg. Sie ist Deutschlands zweitälteste Trinkwassertalsperre und wurde bereits 1893 vom Ingenieur Albert Schmidt fertig gestellt. Sie wird vom Panzerbach gespeist. Sie versorgte Lennep bis 1990 mit Trinkwasser. Vor ein paar Jahren wurde sie umfangreich restauriert und dient nun als Naherholungsgebiet. Nach einer letzten kleinen Pause in der Sonne legte ich die letzten Meter zum Startpunkt zurück. Doch die waren nicht ohne. Sehr steil ging es in Kurven hinauf zum Hasenberg. Nach 43 km und gut 700 Höhenmeter kam ich glücklich wieder an. Eine richtig schöne Genusstour mit viel Landschaft und Sehenswürdigkeiten hatte ich hinter mir. Genau das Richtige wenn der Körper noch nicht wieder richtig fit war, aber das tolle Wetter einen raus lockte.