6. Lauf zur WWBT am Möhnesee
10.02.2019
Am zweiten Sonntag im Februar regnete es mal wieder. Zum 6. Lauf der Westfalen Winter Bike Trophy sollte es dieses Mal an den Möhnesee gehen. Pünktlich vor dem Start traf ich ein. Um 10 Uhr sollte es los gehen. Zur Sicherheit hatte ich dieses Mal mein GT Karakoram Mountainbike mit den breiten Stollenreifen mitgebracht. Das sollte sich noch als gute Idee heraus stellen.
Pünktlich zum Start in Günne blieb es dann von oben trocken. Ich machte mich alleine auf den Weg. Nach kurzer Zeit ging es rechts bergauf in die Felder.
Anfangs fuhren wir noch ein Stück auf nassem Asphalt. Doch dann wurde es matschig, richtig fies matschig. Ich ließ es langsam angehen und versuchte Kraft zu sparen. Bergauf zogen einige an mir vorbei.
Der Himmel drohte bereits mit dem nächsten Regen, als wir nach Niederense fuhren.
Nach der ersten Kontrolle bei Moosfelde ging es lange durch den Wald. Kreuz und quer führte uns der Weg. Teilweise war es extrem matschig. Manche Wege waren total aufgeweicht und dann noch von schweren Waldmaschinen total zerfurcht worden. Gut das ich die dicken Stollenreifen hatte. Mit meinem Crosser wäre es hier noch deutlich schwieriger geworden.
Dann fand ich ein altes Fachwerkhaus mitten im Wald. Sah ein bisschen wie ein Hexenhaus aus. Früher war hier mal die zweite Kontrolle. Doch ich sah nur ein Hinweisschild mit einem Pfeil. Also ging es weiter.
Geradezu endlos wirkte der Weg durch den Wald. Neben dem Matsch erwarteten uns einige teilweise ordentliche Steigungen. Längst hatte es wieder angefangen zu regnen und hielt sich dran. Sagte ich schon das ich Matsch gar nicht mag? Ich hasse Matsch. Ätzend. Warum fuhr ich überhaupt unter solchen Bedingungen? Ich hatte keinen Bock mehr. Was sehnte ich mich nach der Straßensaison. Solche Gedanken gingen mir durch den Kopf, und einige Flüche über die Lippen.
Am Möhnesee angekommen, erwartete mich die Streckenteilung. Ausserdem wurde mitgeteilt das die 2. Kontrolle ausfiel. Ein Helfer war krank geworden. Ich fuhr rechts und freute mich auf den Asphalt unter den Rädern, auch wenn dieser sehr nass war.
Der Möhnesee gab dann auch einen guten Hintergrund für mein treues GT Karakoram ab. Es regnete in Strömen und die Nässe kroch langsam unter die Regenklamotten. Nasse Füße hatte ich auch schon. Also ein Wetter echt zum wohl fühlen.
Auf der Brücke über die Möhne wusste ich das es nur noch ein paar Kilometer bis zur dritten Kontrolle sein konnte. Dort gab es sicher etwas essbares und heiße Brühe.
Doch der Weg zur Kontrolle zog sich gefühlt immer länger. Direkt in der Nähe der alten Kontrolle war man jetzt auf einem Bauernhof ein Stück hinter dem Jagdschloss Sankt Meinolf im Wald. Hier gab es nicht nur den letzten Stempel, sondern auch die ersehnte warme Brühe. Doch zu lange durfte die Pause nicht sein. Die kalte Nässe kroch unangenehm durch die Klamotten. Also fuhr ich wieder los. Zunächst entschied ich mich für die kürzere Strecke mit mehr Höhenmeter. Aber während ich bergauf fuhr und es wieder deutlich matschiger wurde, fragte ich mich ob nicht doch die längere Strecke, schön flach auf Asphalt direkt am See entlang, die bessere Wahl war. Also kehrte ich um.
Wenigstens hatte ich jetzt eine Strecke mit Seeblick und der Matsch war auch vorbei. Ich nahm mir sogar noch Zeit für ein Foto am See. Selbst bei dem Wetter war es hier schön.
Es ging um den halben See, auch vorbei an der Staumauer, die grau und etwas trostlos im Regen stand. Dafür füllte sich der Wasserspeicher wieder ordentlich. Nach dem heißen Sommer dringend notwendig. Es ging noch etliche Kilometer weiter am See entlang, bis rechts eine kurze Steigung ins Ziel kam. Endlich, nach 50 km hatte ich es geschafft. Ich war dreckig, nass, kaputt und hungrig als ich mich abmeldete. Da zog mir der Duft heißer Erbsensuppe in die Nase. Ich orderte eine Schüssel (ohne Wurst) und setzte mich mit der dampfenden Suppe an einen Tisch. Selten hat mir eine Suppe so gut geschmeckt. Dazu noch ein alkoholfreies Radler und als Nachtisch ein Stück Kuchen und eine Tassee Kaffee. Das Leben konnte so schön sein, trotz nasser und dreckiger Klamotten. 354 Teilnehmer waren immerhin trotz des Wetters unterwegs gewesen.
Nach der Essenspause machte ich mich auf den Weg zum Auto. Dort hatte ich trockene und saubere Kleidung deponiert. Ich reinigte mich und mit frischen Sachen fühlte ich mich schon wieder wohl. Nun ging es ab nach Hause, wo ich endlich die Beine hochlegen konnte.