RTF Silschede 2019
20.07.2019
Am letzten Samstag fuhr ich nach Gevelsberg-Silschede um die dortige RTF zu bestreiten. Start sollte um 9 Uhr sein. Ich war rechtzeitig dort und traf Peter und Christine. Mit Peter wollte ich dann die 113 km Strecke fahren, in der Hoffnung vor den angekündigten Gewittern wieder drin zu sein. Noch war es aber sehr sonnig und Morgens mit 23 Grad noch angenehm warm.
Ich fuhr mein Peugeot Cologne von 1989, nun endlich mit weißen
Sattel.
Gegen 9 Uhr holten wir uns den Startstempel und fuhren los. Zunächst führte die Strecke nach Westen Richtung Hasslinghausen und Wuppertal. Kurz nach dem Start kam dann mit 15 % direkt auch die steilste Rampe. Nach etwas über 9 km kam dann mit 330 Metern dann auch die höchste Stelle der Tour.
Alter und neuer Wassertrum lagen sich direkt gegenüber. Während der Alte wie ein Schlossturm wirkte, hatte man bei dem Anderen das Gefühl ein Ufo sei gerade gelandet.
Bei Ibach bogen wir dann rechts Richtung Norden ab. Hier gab es kleine Orte mit Namen wie z.B. König und An der Tente. Ansonsten erwartete uns eine längere Abfahrt bis auf 90 Meter runter.
In schneller Fahrt ging es nach Langenberg.
Kurz hinter Bonsfeld hatten wir dann das Ende unserer Abfahrt erreicht und es ging rechts den Berg hoch. Nun folgten wir bergauf dem Tal des Felderbachs.
Nach 35 km kam an einem Anstieg die erste Kontrolle kurz vor Sprockhövel, direkt an einem Friedhof. Doch trotz der Hitze, es waren mittlerweile um die 30 Grad, wollten wir uns noch nicht beerdigen lassen. Ein paar salzige Cracker für den Mineralhaushalt und vor allem Wasser für die Trinkflasche, dann fuhren wir weiter.
Über Bredenscheid führte die Strecke in einem Bogen um Holthausen nach Blankenstein.
Landschaftlich war es hier richtig schön. Wälder, Wiesen und Hügel bildeten eine interessante Komposition. Ein kleines Stück ging es dann am alten Ruhrbett entlang.
Nach ca. 54 km erreichte ich den Schacht Margarethe und machte einen Fotostop. Hier war seit Ende des 19. Jahrhunderts in kleinem Rahmen Kohle abgebaut worden. Anfangs arbeiteten hier nur 4 Bergleute. Das Muttental war voll mit diesen kleinen Zechen, die teilweise bis in die 50er Jahre betrieben wurden.
Nach der Zeche erreichte ich wieder die Ruhr und fuhr am Domizil der DLRG vorbei.
Nach 57 km erreichte ich dann die zweite Kontrolle auf einem Parkplatz hinter dem Bergbaumuseum Zeche Nachtigal in Witten. Hier traf ich Peter wieder und versorgte mich mit Wasser. Bei der Hitze immens wichtig, zumal ich nur eine Trnikflasche mit 0,5 Liter hatte. Meine Klassiker stammten halt noch aus einer Zeit wo trinken während des Radsports als Schwäche galt.
Kurz nach der Kontrolle überquerten wir die Ruhr in Witten und folgten ihr flussaufwärts. Derweil zog sich der Himmel immer mehr zu und die Luft wurde richtig drückend. Die Temperaturen lagen immer noch über 30 Grad. Da war ordentlich schwitzen angesagt. Kurz vor Wetter verließen wir das Ruhrtal und bogen links ins Ardeygebirge ab. Nun ging es hoch nach Westende.
Nach einem Bogen erreichten wir die Wittbräucker Straße am Rande von Dortmund. Der Straße folgten wir Richtung Hohensyburg. Unterwegs begegneten uns dann diese merkwürdigen Fahrzeuge, eine Mischung aus Hot Rod und Autoscooter. All zu schnell waren die kleinen Kisten aber nicht. Wir kurbelten uns weiter fleissig den Berg hoch. Für mich eine bekannte Strecke, war ich hier doch ab und zu unterwegs, wenn ich mal wieder ein Rad fertig gestellt hatte und es auf Herz und Nieren testen wollte. Auch die Hohensyburgstrasse auf die wir dann abbogen war mir gut bekannt.
Kurz vor der Burg stürzten wir uns dann aber rechts die Serpentinen zur Ruhr herunter. Hier kannte ich wirklich jede Kurve. Von der Ruhrbrücke hatte ich dann rechts einen schönen Blick auf den Hengsteysee und das Koepchenwerk, ein Pumpspeicherkraftwerk von 1930.
Hinter der Ruhr ging es dann rechts wieder bergauf, vorbei an Bathey und Hengstey. Direkt an der Ruhr war dann noch vor der Fußgängerbrücke nach 78 km die dritte Kontrolle. Hier verpflegten wir uns noch einmal. Mittlerweile hatte es sich schon sehr zugezogen, aber wir waren optimistisch das wir noch trocken ins Ziel kämen.
Dieser Optimismus war leider unbegründet. Wir waren gerade über die Brücke an der Kontrolle, da fielen die ersten Tropfen. Doch es regnete nicht stark und war immer noch warm. So verzichteten wir auf die Regenjacken. Weiter ging es durch Herdecke, das wir mit seinem geschäftigen Einkaufstreiben aber schnell hinter uns ließen. Dann ging es wieder bergauf an den Rand des Ardeygebirges. So passierten wir das Cuno Kraftwerk. Für mich als Dortmunderin war dieser Teil der Strecke natürlich immer noch Heimspiel. Durch Wetter kürzte die Strecke dann die Ruhrschleife ab und führte uns auf die andere Seite des Flusses nach Oberwengern.
In Wengern fuhren wir dann auf die Elbschetalbahntrasse, die uns endgültig weg von der Ruhr führte. Der Regen hatte zwischendurch etwas zugelegt, aber wir waren ja eh schon nass. Einige stellten sich unter, aber die Straßen waren nass und die meiste Nässe kam von unten. Also auch egal. Die Bahntrasse war übrigens immer zwischen 2 und 3 % ansteigend. So machten wir nochmal einige Höhenmeter.
Nach der Trasse fuhren wir dann weiter am Elbschebach entlang und durchquerten schließlich das Industriegebiet an der Esborner Mühle. Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen und die Straßen und wir trockneten langsam wieder ab. Bis Leveringhausen ging es noch einmal richtig bergauf. Nach 104 km und 1500 Höhenmeter erreichten wir Silschede mit einem Schnitt von 23,2 km/h. Die Strecke war schön, anspruchsvoll und alles andere als flach. Mir hat es trotz des Regens zum Schluss und der Hitze gut gefallen. Nach der Abmeldung musste ich leider erfahren das Morgens Jemand sein schönes weißes Colnago geklaut worden war. Und neben einer der Kontrollen hatte der Blitz eingeschlagen. Aber zum Glück wurde Niemand verletzt. Von der Strecke und der Organsisation her kann ich die RTF in Silschede jedenfalls wirklich empfehlen. Sie steht auf jeden Fall nächstes Jahr wieder auf meiner Liste. Mein Peugeot und ich freuen uns schon drauf.