Guten Tag,
gestern den R2NSC "From Ruhr To North Sea", Duisburg-Bensersiel, gefahren. Leider kann ich diesmal nicht groß mit Fotos dienen, der Verlauf der Fahrt war nicht der Kracher (oder, je nach Betrachtungsweise, leider doch
).
Der Reihe nach: Ich hatte mich für mein Diamant, (welches ja wohl keines ist), entschieden. Warum diese Eule, von der ich noch nichtmal weiß, was es für ein Rahmen ist? Keine Ahnung, ich wollte mir wohl beweisen, dass man eine 300 km-Tour auch mit einem 100 €-Rad machen kann. Nennen wir meine Motivation, auch wenn es etwas beschönigend ist, einfach mal "Sportsgeist".
Das ist es:
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Erster VP nach 50 km am Schloss Raesfeld - noch alles tacco:
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Und tja, was soll ich sagen- kurz drauf verließ ihn das Glück...
Wir waren zu acht (aus meinem Laufverein) gemeinsam unterwegs, und bei km 90 - auf dem Radweg, übrigens - kommt aus einer Hoteleinfahrt eine Herde eBike-Drohnen raus. Ich seh den ersten auf den Weg einbiegen, der guckt nicht, ich schrei noch "Achtung - Vorsicht - Ey - Gucken - Uaaaaaah...", er tickt mich im Vorbeifahren an der Schulter an, ich verreiß, und nehm meinen neben mir fahrenden Freund Sascha auch noch gleich mit...Ende vom Lied: Sascha ziemlich am bluten und viel abgeschürft, ich auch, und dazu noch einen Schnitt im Oberarm bis auf den Muskel (wer immer behauptet hat, ich hätte keine Muskeln: Doch, ich hab jetzt einen sogar gesehen
). Der Drohne ist zum Glück nichts passiert, da waren wir schonmal froh. Klar, der hat nicht aufgepasst, aber Sch... passiert nunmal. Was solls, alles okay. Wir sind dann weiter, zum VP bei 100 km. Die Sanis da meinten, dass müsse unbedingt sofort genäht werden. "Sofort" passte mir überhaupt nicht in die Tagesplanung, aber manchmal siegt ja auch bei mir die Vernunft. Im Krankenhaus Gronau hat man mir den Arm dann getackert (ich weiß noch nicht, wie oft, ich hab beim dritten Mal aufgehört mitzuzählen
und noch immer das Pflaster drauf), die Abschürfungen wurden gereinigt und verpflastert, und ich muss da wirklich nochmal DANKE sagen: Das ging recht fix, man hatte für meine Eile echt Verständnis, und die hatten da auch echt Humor ("Na super...erst wie'n Irrer drängeln, und dann auch noch AOK"
).
Mit dem Taxi zurück zum VP - Schockstarre: Rad weg. Doch dann kam der junge Mann vom Orga-Team an, er hatte es versteckt, damit es keiner klaut. Mittlerweile hatte mich das Ganze nahezu zwei Stunden gekostet, aber ich hatte immer noch gute Chancen, es im Zeitlimit zu schaffen. Fix mit den Kollegen telefoniert, die waren noch in Reichweite, und dann in die Pedale getreten. Nach weiteren zwei Stunden komm ich an einer Tanke vorbei, da sitzen die Jungs da in der Sonne, Bier inner Hand, schön tiefenentspannt: "Was macht ihr denn hier?" - "Wir haben auf Dich gewartet."
Wir sind dann zügig, aber doch recht stressfrei die letzten 150 km zusammen bis ins Ziel. Viele kamen nach uns auch echt auch nicht mehr, aber ich denke, das war dann auch mal egal.
Manchmal ist ankommen halt alles
Morgen wird das
Schaltauge gerichtet (dank Friktion konnte ich auch so noch, abgesehen vom kleinen Ritzel, alles schalten - und die großen brauchte ich eh nicht), in zehn Tagen werden die Klammern gezogen, und dann bleibt die Erinnerung an einen eigentlich doch ganz schönen Tag.
Fazit: Ende gut - alles gut! Und ein RIESENDANKE an die Jungs vom Laufverein
Das sind wir im Ziel:
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Schönen Sonntag,
markus.
PS: Versprochen: Nächstes Mal wieder mit mehr Fotos!