AW: unterwegs mit dem klassiker
Diese Retrowelle bei den MTB's ging doch schon Anfang bis Mitte der 2000'er los. Die Räder waren da teilweise gerade mal etwas älter als 10 Jahre.
Ja, aber das hat natürlich auch mit der schnellen technischen Entwicklung beim MTB zu tun, das ja überhaupt erst um 1978 "zur Welt" kam (obwohl es durchaus Vorläufer gab) und sich dann innerhalb kurzer Zeit (die erste spezielle MTB-Gruppe kam 1983 heraus - natürlich von SunTour ...) entwickelte und ausdifferenzierte. Insofern waren auch 10 Jahre alte Räder um 2000 herum dann tatsächlich schon ganz schön 'oldschool', ganz zu schweigen von den wirklich frühen Modellen (mein Traumrad ist ja dieses
1982er Breezer, von Joe Breeze, einem der "Gründerväter" der MTB-"Bewegung" himself gelötet, und mit entsprechend kleiner Rahmennummer ... Interessant finde ich vor allem auch die Ausstattung mit Renn- und Reiseradkomponenten, sowie Motorrad-Bremsgriffen von
Magura - es gab ja noch nix anderes ...
).
Und eigentlich verhalten sich die Leute in der MTB-Klassik-Sparte prinzipiell auch nicht anders als in der Rennrad-Klassik-Sparte: Sie kaufen sich die Räder, wegen derer sie sich seinerzeit die Nase an den Scheiben der entsprechenden Händler plattgedrückt haben, bzw., die sie als Poster/Prospektseite an der Wand des Jugendzimmers hängen hatten, sich aber damals überhaupt nicht leisten konnten ... Man darf nicht vergessen, dass Oberklasse-MTBs seinerzeit durchaus 5.000 - 10.000 DM kosten konnten, also eher deutlich oberhalb der entsprechenden Rennräder, und dass die exklusiven Modelle - vor allem die von den "Erfindern" des Mountainbikens (vor allem die 'Repack'-Jungs) nur komplett verkauft wurden - die Dinger waren hier so exklusiv, dass sich die Händler eine solche "Friß oder stirb"-Politik erlauben konnten. Auch an die hochwertigen MTB-Gruppen war teilweise schwer heranzukommen - manchmal mußte man dann wirklich ein Komplettrad kaufen, um die Teile zu bekommen.
Das Problem bei diesen MTB's sind die begehrten CNC-Teile. Die waren einfach so unglaublich schweineteuer, dass sie doch recht selten sind. Außerdem gingen die sie auch sauschnell kaputt, wenn man das MTB artgerecht gefahren ist.
Das stimmt, und gerade auch die richtig teuren Rahmen, mit denen man damals Rennen gewinnen konnte, gehörten nicht zu den haltbarsten Teilen: Yetis hatten dünne Stahlrohre, die gerne durchrosteten, und die frühen Alurahmen brachen natürlich gerne, auch die teuren ... Viele Rahmen "starben" zudem durch fiese Kettenklemmer oder durch Stürze - die "artgerechte Haltung" ist bei MTBs definitiv geradezu dramatisch lebensdauerverkürzend ... :mex: