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unterwegs mit dem klassiker

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Re: unterwegs mit dem klassiker
Sie schämen sich nicht mehr.

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Während andernorts immer neue Oldtimer Klassikerausfahrten entstehen, trauten sich bei der gelungenen RTF des RSC Rheinbach immer mehr Fahrer auf Stahl an den Start . . ..
 
...starte eigentlich schon seit ein paar Jahren immer mit klassischem Material bei der Bocksbeuteltour - nur dieses Jahr hat es sich leider terminlich überschnitten.
Immer wieder toll zu dieser Zeit durch die Weinberge...
Scheint bei vielen auch einfach nicht angekommen zu sein, habe oft gehört "den Klassiker hab ich auch noch im Keller, hätte ich gewusst..." Ich denke im kommenden Jahr werden es schon deutlich mehr. Du bist wohl aus der Gegend?
 
Die Beuteltour möchte ich auch gern mal mitmachen. Die Bilder sind ja sehr lecker. Wenns möglich wäre, nicht so schnell nach der Eurobike.
Also gib rechtzeitig Bescheid, lieber Leif.
An Franken habe ich sehr schöne Erinnerungen. Was macht der Rabe eigentlich?
 
Scheint bei vielen auch einfach nicht angekommen zu sein, habe oft gehört "den Klassiker hab ich auch noch im Keller, hätte ich gewusst..." Ich denke im kommenden Jahr werden es schon deutlich mehr. Du bist wohl aus der Gegend?

Sag bitte nächstes Jahr Bescheid, soweit hab ich nicht
 
Hitzefrei

Ende August und der Sommer schlug spät, aber erbarmungslos zu. Freitag Temperaturen bei 35 Grad. Der Samstag versprach mit 35 Grad genau so heiss zu werden. Geplant hatte ich die 150 km RTF in Moers zu fahren. 150 km im flotten Tempo bei 35 Grad? Nein danke, nicht mit mir. Ich beschloss Hitzefrei zu nehmen. Statt dessen eine gemütliche 100 km Tour an Kanälen und Flüssen von Dortmund nach Hamm und zurück zu fahren.
Das richtige Gefährt hierfür war das Hässliche Entlein. Packtasche hinten mit Getränken und ein wenig Verpflegung kam mit. Auf dem Navi eine geplante Route, die ich aber einfach ignorierte. Grob kannte ich die Stationen der Tour ja, der Rest wurde improvisiert. So lernte ich wieder einige neue, manchmal holprige Strecken kennen. Doch da war ich mit den 35 mm Cyclocross Race Reifen genau richtig ausgerüstet. Viel Steigungen gab es nicht. Ich wollte ja nicht unnötig ins Schwitzen geraten. Wenn das bei 35 Grad im Schatten überhaupt einen Unterschied gemacht hätte.

Zunächst fuhr ich von Hörde zum Preussenhafen nach Lünen. Unterwegs entdeckte ich in Dortmund einige interessante Pfade.
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Kaum zu glauben das ich hier immer noch Mitten in Dortmund war. Da kam schon echtes Urlaubsfeeling auf. So machte das Radfahren selbst bei der Hitze richtig Spass. Die Strecke fand ich zwischen Kirchderne und Scharnhorst.

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Den armen Schafen bei Lanstrop war sicher auch ziemlich warm. Kein bisschen Schatten auf der Wiese. Da hatte ich es besser.

Schliesslich erreichte ich Lünen und den Preussenhafen am Datteln-Hamm-Kanal. Fotos vom Hafen hatte ich schon so viele, die sparte ich mir dieses Mal. Nun ging es am Kanal entlang Richtung Hamm.

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Viel los war auf dem Weg nicht. Die meisten Leute blieben bei der Hitze wohl lieber im Schatten. Dafür mussten die Schiffer schuften.
Auf so einem Stahldampfer wurde es sicher ganz schön heiss. Bei mir kamen Erinnerungen an vergangene Sommerurlaube irgendwo tief im Süden auf. Einfach herrlich so ein Sommerwetter.

Bei Bergkamen musste ich den Kanal verlassen, da das Kraftwerk im Weg war.
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Es soll ja noch Menschen geben die glauben der Strom kommt aus der Steckdose. Hier kann man je nach Wetter gut sehen was da so alles in die Luft geblasen wird. Der Mensch neigt leider dazu seinen Lebensraum immer mehr zu zerstören. Wenigstens ich war halbwegs umweltfreundlich unterwegs.

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Wieder zurück am Kanal, erreichte ich bald die Marina Rünke. Maritimer ist es nicht mal am Mittelmeer. Hätte da auch gerne ein Segelboot liegen.

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Wieder etwas abseits des Kanals wurde es ziemlich ländlich. Schon erstaunlich das ich immer noch im Ruhrgebiet war.
Der Pott bot doch ganz schön Abwechslung.

Nach dem Asphalt kam wieder Schotter und der Kanal hatte mich wieder.
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Hier fliessen der Kanal und die Lippe parallel nicht weit voneinander entfernt. Ich liebe diese Wege, die am Horizont verschwinden.

Bald kamen die neuen Brücken über Kanal und Lippe, nicht weit vom Hammer Hafen in Sicht.
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Der Brückenschlag dauerte sehr lange (Jahre) und verlangte von den Radlern viel Geduld.

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Schöne neue Brückenwelt. Leider musste ich feststellen das die Brücken zwar befahrbar waren, aber nur auf eine weitere Baustelle führten, wo es kein Durchkommen gab. Also wieder zurück und einen anderen Weg suchen.

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Vorher noch schnell ein Foto vom Hafen. Wie oft bin ich hier schon vorbei gekommen? Trotzdem finde ich es nie langweilig. Auch wenn bei der Hitze scheinbar die Arbeit im Hafen zum erliegen kam.

Schliesslich erreichte ich die City von Hamm. In der Fussgängerzone suchte alles einen Platz im Schatten. Nur wenige Wagemutige spazierten durch die Sonne, die erbarmungslos vom Himmel knallte. Ich suchte mir erstmal eine Möglichkeit meine Flüssigkeitsvorräte aufzufüllen und gönnte mir ein Himbereis in einem kleinen Park auf einer Bank im Schatten. Unwillkürlich kam mir ein alter Schlager in den Sinn: "Himbeereis zum Frühstück...." Keine Ahnung wie ich darauf kam. Hatte ich wohl meiner Mutter zu verdanken, die immer Schlagermusik hörte.

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Nun fuhr ich Richtung Süd-Osten wieder aus Hamm raus. In Westtünnen schwenkte ich dann wieder Richtung Westen und hatte damit den östlichen Wendepunkt meiner Tour erreicht. In einem Supermarkt hinter Rhynern auf der grünen Wiese versorgte ich mich nochmal mit Proviant und Getränken.

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Hier wurde es richtig ländlich. Nur ab und zu unterbrach eine kleine Ortschaft die Felder.

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Auf holprigen Strassen führte der Weg an einzelnen Gehöften vorbei. Landidylle pur. Und so gut wie kein Verkehr. Das absolute Radlerparadies.

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Die beiden Wassertürme am Hellweg in Hamm-Berge sind weithin sichtbar und stehen unter Denkmalschutz.

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Weitere Stationen der Tour waren Selmigerheide und Pelkum.

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In Pelkum traf ich dann an der Einfahrt zum Selbachpark die Elefantendame Elisa. Sie wartete schön geschmückt auf Besucher des Freibades und des Parkes. Viele parkende Autos zeugten von der Beliebtheit des Freibades an diesem heissen Augustsamstag.

Nächtes Ziel war Kamen das ich nach ein paar Kilometern erreichte.
Von dort fuhr ich über Südkamen nach Kaiserau. Schliesslich erreichte ich hinter Wasserkurl den Körnebachweg, dem ich folgte.
Die Baustelle bei Körne war endlich beseitigt und ich konnte den Weg bis dort durchfahren. Allerdings bestand ein Teil aus sehr grobem Schotter. Da war ich echt froh nicht mit dem Renner unterwegs zu sein.

Von Körne fuhr ich dann Richtung Süden bis ich am Nachmittag wohlbehalten wieder in Hörde ankam. Eine schöne, gemütliche Tour ging zu Ende.
102 km mit ca. 350 Höhenmeter und einem Schnitt von knapp 17 km/h zeugten nicht von sportlichen Höchstleistungen. Aber dafür war es Genuss pur. Ich sollte öfters mal Hitzefrei nehmen. Viel Bekanntes, aber auch einige neue Streckenabschnitte prägten die Tour. Einfach mal ins Blaue fahren erweitert den radfahrerischen Horizont. Und Verkehr gab es an diesem heissen Samstag kaum. Ich hatte die meisten Strassen und Wege für mich alleine. Das war die Leichtigkeit des Seins auf dem Rad. Einfach nur schön.
 
Ich war leider nicht halb so tapfer wie @Sonne_Wolken und habe mich erst gegen Abend auf den Sattel gewagt, und war auch schon spät, so hat es nur zum einige Mal tief Luft holen gereicht. Es herbstelt allmählich schon deutlich und ist sehr schön draußen abends, tolles Licht.
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Wenige Meter durfte ich mir dann ein Spießrutenrennen mit diesen Kumpanen hier liefern. PA10 1: Wasserspeier 0.
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Im vorletzten Dorf wurde ich dann nochmal mit einem königlichen Sonnenuntergang belohnt :)
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Höhenkoller

den bekam ich bei der Adler Lüttringhausen RTF im Bergischen Land nicht gerade. Bei Höhen bis maximal 430 Meter über Meereshöhe blieb noch genug Sauerstoff zum Atmen. Und doch war die 110 km RTF mit 1500 Höhenmeter nicht gerade flach. Einige längere Steigungen und steile Rampen forderten bei Temperaturen bis 28 Grad schon eine gewisse Fitness. Ursprünglich wollte ich am Samstag die 150er Strecke mit 2400 Hm fahren, fühlte mich aber Morgens nicht so fit. Daher beschloss ich bald das die 110 km auch reichen würden. Entsprechend zäh war gerade der Anfang der Strecke. Da meine Saison bereits Anfang Januar mit der Westfalen Winter Bike Trophy begann, habe ich bereits meinen Leistungszenit überschritten. So beschloss ich keinen falschen sportlichen Ehrgeiz an den Tag zu legen, sondern gemütlich durch die Landschaft zu kurbeln.

Vom Start in Remscheid-Lennep ging es zunächst über kleine Straßen runter nach Beyenburg an der Wupper. Dann ein Stück an der Wupper entlang und in Dahlerau dann weg von der Wupper die erste längere Steigung bis auf knapp 400 Meter.

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Mit ganz wenig Verkehr ging es immer weiter bergauf. Die Sonne schien von einem wolkenlosen Himmel. Hochsommer Mitte September.

Über Radevormwald ging es Richtung Hückeswagen.
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Felder, Wiesen und Wälder boten Abwechslung auf der Strecke. Ich genoss die Strecke und machte mir keine Gedanken über die Geschwindigkeit.

Schließlich ging es bei ein paar Häusern rechts ab auf eine schmale Landstraße ohne Verkehr.
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Nach einem kurzen bergauf Stück konnte ich es bergab durch den Wald rollen lassen. Der Schatten bot angenehme Abwechslung.
Dann ein kurzes Stück bergauf bis zur ersten Kontrolle nach ca. 30 km. Hier konnte ich endlich die leere Trinkflasche auffüllen.

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Nun ging es mit welligem Profil zur Bevertalsperre. Viel Verkehr war nicht. Das empfand ich als sehr angenehm.

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Schließlich erreichte ich die Staumauer der Bever. Die Talsperre ist ein beliebtes Naherholungsgebiet und schönes Segelrevier.

Nach der Staumauer folgte ich dem Ufer der Talsperre nach links, und es ging mehrere Kilometer immer wieder bergauf.

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Nach einer schönen Strecke erreichte ich den höchsten Punkt der Tour in Halver.

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Von Halver ging es weiter über Schalksmühle nach Dahlerbrück. Hier wartete nach 60 km die zweite Kontroll- und Verpflegungsstation.

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Danach kam ein steileres langes Stück bis hinter Rummenohl.

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Die lieblichen Bergischen Hügel täuschen. Es kann ganz schön steil werden.

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Hinter Altenbreckerfeld rauschte die Straße hinab zur Ennepetalsperre. Nach Überquerung der Staumauer ging es entlang des Ufers.
Dann, nach einer schnellen Bergabpassage eine weit gezogene Kurve, die ich mit Tempo fuhrt, nur um festzustellen das direkt hinter der Kurve eine steile Rampe lauerte. Alle Versuche schnell herunter zu schalten scheiterten. Ich kam vorne nur aufs 42er Kettenblatt. Im Wiegetritt fuhr ich noch ein paar Meter weit, bevor das Rad einfach stehen blieb. Also umdrehen und bergab vorne aufs 30er schalten und gemütlich mit 30-28 hoch kurbeln als wenn nichts wäre. Ach ja, Zuschauer hatte ich bei der ganzen Aktion auch noch, peinlich.

Die Strecke erreichte den Rand von Radevormwald und es ging über eine Schlagloch übersäte Straße durch den Wald. Durch die vielen Schatten rumpelte ich durch etliche Schlaglöcher, da ich sie zu spät sah. Nach der Strecke taten mir die Handgelenke ganz schön weh. Nun führte die Straße wieder an der Wupper vorbei, wo dann 40 km nach der letzten Kontrolle die 3. folgte. Ich war schon halb verdurstet und froh nachtanken zu können. Von hier waren es "nur" noch 10 km bis zum Ziel. Allerdings wartete eine letzte lange Steigung auf mich.

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Über kleinste asphaltierte Feldwege führte der Weg nach Lüttringhausen. Leider fehlten aus unbekannten Gründen die Pfeile.
Das hat wohl bei vielen Teilnehmern zu Problemen geführt. Aber da ich mich in der Gegend gut auskannte, fand ich den richtigen Weg auch so.
Dem ein oder anderen Mitfahrer konnte ich dann mit meiner Ortskenntnis auch noch helfen.

Immer wieder ging mein Griff bei 28 Grad zur Trinkflasche. Nur wenige Kilometer vor dem Ziel staunte ich dann nicht schlecht als an der Trinkflasche, die ich in der Hand hielt, auch noch der Flaschenhalter steckte. Der 30 Jahre Aluhalter war von der verschraubten Trägerplatte abgebrochen. Gut das das nicht früher passierte. Schade um den original Peugeothalter. Der war mit lila in Rahmenfarbe lackiert. Da muss wohl Ersatz her.

Nach über 6 Stunden (knapp 6 Stunden reine Fahrtzeit) erreichte ich das Ziel in Lennep. Noch ein bisschen mit ein paar Leuten quatschen, etwas Kuchen und ein paar Getränke und ich fühlte mich schon wieder erholt.
Mit einem Schnitt von etwas über 18 km/h war das sicher eine meiner langsamsten RTF. Aber ich habe die 110 km geschafft. Wichtig ist nicht aufzugeben auch wenn es mal nicht so gut läuft. Die vielen Höhenmeter spürte ich in den Beinen, aber Spaß gemacht hat es trotzdem. Und das ist doch die Hauptsache. Ach ja, 470 Teilnehmer starteten auf den diversen RTF und CTF Strecken.
 
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