@Didi
Auch wenn wir oft nicht einer Meinung sind, ist dein letzter langer Beitrag (zumindest die ersten Abschnitte)
@den Rest
Wo hat Ullrich den Radsportamateuren geschadet bitte? Diese Ausreden mit wegfallenden Veranstaltungen, Sponsoren etc. sind doch ein billiges Alibi. Den Radsport geschadet haben in Deutschland nur inländische Medien, deren "Journalisten" ahnungslos über eine Sportart herfielen, die sie nicht kannten, nie ausgeübt haben und Leistungen hinterfragten. Das hat nicht zwingend was mit Ullricht zu tun. Fehlerhafte Berichterstattung und Neidgesellschaft führte dazu, dass der Profiradsport in Deutschland verurteilt wird. Es entstand der Anschein, dass durch Doping jeder untrainierte, übergewichtige Depp die Tour gewinnen kann. Die öffentliche Meinung ist im Endeffekt nebensächlich.
Ich kann dir aus eigener langjähriger Erfahrung sagen, warum Sponsoren den Radsport verlassen. Der Ullrich-Zug war natürlich innovativ und zugleich lukrativ für potenzielle Sponsoren. Da sind halt große Unternehmen in den "Sponsoring-Markt" aufgesprungen und kurzzeitig großen Erfolg bzw. Bekanntheit gesteigert (Telekom). In unteren Ligen ist der Radsport einfach nicht lukrativ, deswegen ist die Sponsorensuche sehr schwer, gar unmöglich. Die Rennen sind unbedeutend und haben in der Regel keinen Mehrwert für Sponsoren, zumal die Genehmigungen, Suche, Kosten für Strecken und Rennen mit enormen Aufwand verbunden sind, der sich einfach nicht rentiert. Darauf hat niemand bock. Auch möchte keiner irgend ein 3 Klassiges Semiprofiteam Sponsoren, da die Kosten in der Regel den Nutzen deutlich übersteigen werden. Ich habe über Jahre genug Beispiele aus eigener Hand erlebt. Dank Ulle, Zabel und Co. ließen sich für eine lange Zeit gar Sponsoren finden und dafür sollte der Radpsort dankbar sein. Herausgekommen sind neue Talente, die zuzeit in der ProTour ziemlich gut performen. Gegenbeispiel ist Triathlon. Such du mal dort nach Sponsoren. Da ist es praktisch unmöglich jmd. als Sponsor zu bekommen, da die Sportart noch weniger lukrativ als Radsport ist.
Wo ist den der Schaden für Amateuere entstanden? Es gibt mittlerweile in Europa (auch Deutschland) soviele RTFs, dass man praktisch jede Woche fahren kann. Die Teilnehmerfelder werden immer größer. Teilweise fahren Felder in RTFs mit fünfstelligen Zahlen. Die Begeisterung des Radsports lebt. Und lass dir eins sagen: Früher was es gar so, dass ich auf einer 200 km Runde selten einen Rennradfahrer getroffen habe. Heute treffe ich auf den ersten 5 km schon mindestens ein halbes Dutzend. Die Verkaufszahlen an Rennrädern besagen gar, dass die Nachfrage deutlich ansteigt. Die Radsportkultur lebt in Deutschland. Diese war vor 1996 fast nicht vorhanden.
Und bezüglich der Autofahrer: Nun, dass ist ein in Deutschland spezielles Problem und liegt eher an der deutschen Mentalität, wobei dass auch in anderen Ländern der Welt, Regionsabhängig, nicht besser ist. Ich bin in sehr vielen europäischen Ländern und auch im Übersee gefahren und kann dir sagen, dass deutsche Autofahrer zum Teil noch recht human sind. Es gibt eine VIelzahl von Ländern, wo du als Rennradfahrer einfach umgefahren wirst. Dem LKW/PKW-Fahrer fährt einfach von hinten auf dich drauf. Natürlich gibt es in Deutschland die komischen Typen, der Großteil ist aber vollkommen in Ordnung im Verhältniss zu Rennradfahrern, solange diese sich auch normal verhalten. Dass, schaffen allerdings auch nicht viele und fahren so, wie sie möchten (generell über Rot, Vorfahrt wird nicht beachtet etc.)
Deutschland hat für Radsportler sehr gute Straßen. Mitunter sind es die besten in Europa.
Und nun noch kurz zu Ulle: Ullrich ist niemanden von uns etwas schuldig. Ob er gedopt hat, ist seine freie Entscheidung, die niemand von uns zu kritisieren hat. Er ist ein freier Mensch und darf machen was er will. Die Konsequenzen hat er erhalten. Jeder von uns hat ihm Leben etwas unerlaubtes getan, wofür aber man sich nicht bei fremden Menschen zu rechtfertigen braucht. Ich weiß nicht was hier einige erwarten. Nur weil sie vom Fernseher saßen, muss der Ullrich sich nicht nach ihrem Gusto verhalten. Bei euch hat sich einfach eine Menge Frust angesammelt, weil irgendwo der Ulle vermutlich eine Art Radsportvorbild für euch darstellte. Doch hierbei sehe ich den Fehler. Er ist kein Vorbild und will es vermutlich nicht sein. Es ist sein Beruf. Genauso wie ihr eure Berufe habt. Er hat versucht, dass beste aus seinem Beruf rauszuholen, um Erfolgreich zu sein. Illegales wird nicht zuletzt in der Wirtschaft und Politik ständig gemacht. Selbst der kleine Mann hält sich nciht an Richtlinien, ansonsten müsste man vermutlich jede zweite Eisdiele oder Pommesbude schließen. Die deutsche Nörgelmentalität ist einfach zum Kotzen. Und ich wiederhol mich noch einmal gern: Ulle hat niemanden hier direkt Schaden inrgendeiner Form auch immer zugefügt.