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Verschiedene Themen um Radprofis und Ex-Radprofis

Ist das so? Dann könnte man sagen, Lefevere hat sich verpokert. Der Großteil eines solchen Vertrags nebem dem Fixum sollte doch heutzutage leistungsbezogen sein: Anzahl Renntage, UCI Punkte, Siege, usw.
Das würde doch kein Top-Fahrer mit halbwegs gutem Management unterschreiben. Es wird sicher Boni in Verträgen geben für bestimmte Leistungen, aber der Großteil des Gehalts wird garantiert sein. Für was anderes ist Radsport auch einfach zu wenig planbar (in Bezug auf Siege). Es gibt, meines Wissens nach, auch kaum Sportarten wo tatsächlich zum Großteil mit ungarantierten Verträgen gearbeitet wird. Maximal im US-Sport ein wenig, im Falle der NBA betrifft das aber eigentlich nur Kaderfüller und keine Stars.

Andererseits muss man auch Respekt vor Lefevere haben: vor 4-5 Monaten hätten die wenigstens erwarten, dass er einen halbwegs funktionsfähigen Rennstall am Start stehen hat.
Dafür müsste man aber Lefevres Gejammer aus dem letzten Jahr Glauben schenken.
 

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Re: Verschiedene Themen um Radprofis und Ex-Radprofis
Der Punkt war doch IIRC, dass sie sich als die ursprünglich gemeldete Fahrerin ausgegeben hat.
Klar, einfach nur Lizenz hätte sicherlich nicht gereicht, es nicht besser gemacht . Auch bei Thomthom geht der Satz ja noch weiter, "nicht ordnungs- und fristgerecht gemeldet", auch wenn er vielleicht aus einem viel größeren Personenkreis regelkonformen Ersatz hätte nominieren können als die Leute bei Cynisca Cycling.

Insgesamt eine schöne Geschichte, durch dieses "Radsportbetrug-Kuriosum" hat das Team den Sponsor ohne jede Absicht einem viel größerem Publikum vorgeführt als sie das selbst mit einer hundertprozentigen Siegesserie hätten tun können.
 
Wie kriegst du dann denjenigen mit leistungsbezogenen Vertrag dazu zurückzustecken zugunsten eines Teamkollegen, wenn es die situation erfordert,

Erfolgsprämien müssen sich ja nicht auf die eigene Leistung beziehen. Wenn Vingegaard die Tour gewinnt, gibts auch für die Helfer Boni. Allein es ins Tour Team zu schaffen kann schon vertraglich schon extra Cash bedeuten.


Es werden heutzutage so viele Parameter erfasst und ausgewertet, da sollte doch leicht rauszufinden sein, ob an Lefeveres Behauptungen etwas dran ist.
 
Erfolgsprämien müssen sich ja nicht auf die eigene Leistung beziehen. Wenn Vingegaard die Tour gewinnt, gibts auch für die Helfer Boni. Allein es ins Tour Team zu schaffen kann schon vertraglich schon extra Cash bedeuten.


Es werden heutzutage so viele Parameter erfasst und ausgewertet, da sollte doch leicht rauszufinden sein, ob an Lefeveres Behauptungen etwas dran ist.
Die Frage ist ja, reden wir von Boni/Erfolgsprämien, die obendrauf kommen oder reden wir von einem generellen leistungsorientierten Vertrag, bei dem sich das gesamte Gehalt aus vorher definierten Leistungen, die eben erbracht oder nicht erbracht wurden, zusammensetzt?
 
Kenne das aus meinem Beruf so, dass man dort in Führungspositionen ein Basisgehalt bekommt (natürlich teilweise Verhandlugssache) und dazu leistungsbezogene Komponenten, die je nach Führungsebene sogar über 50% ausmachen. Diese sind teilweise an die Gesamtperformance der Firma gekoppelt, teilweise an Parameter des Bereichs bzw. der Abteilung, teilweise individuell. Das wird auch über Jahre bzw. die Veränderung zum Vorjahr gemessen und teilweise auch die Zufriedenheit in der Abteilung.

Ich wäre etwas überrascht, sollte das bei den Topsportlern ein reiner Fixbetrag sein.
 
reiner fixbetrag sicher nicht, aber halt zum allergrößten teil. ist halt bei topsportler so, dass es in der absoluten spitze davon sehr wenige gibt und jeder sie haben will und sie sich in bester verhandlungssituation befinden. kenne keine teamsportart in der das anders ist
 
Zwischen "Er bekommt ein Fixgehalt" und "Er hat einen rein leistungsorientierten Vertrag" gibt es eine große Bandbreite. Ziemlich sicher wird er irgendwelche Prämien bekommen.

Wie komplex das aber ist hat man ja letztes Jahr bei der Vuelta gesehen. Wenn jetzt z. B. Roglic keine Siegprämie einfahren darf, weil er Kuss nicht attackieren darf.
 
Kenne das aus meinem Beruf so, dass man dort in Führungspositionen ein Basisgehalt bekommt (natürlich teilweise Verhandlugssache) und dazu leistungsbezogene Komponenten, die je nach Führungsebene sogar über 50% ausmachen. Diese sind teilweise an die Gesamtperformance der Firma gekoppelt, teilweise an Parameter des Bereichs bzw. der Abteilung, teilweise individuell. Das wird auch über Jahre bzw. die Veränderung zum Vorjahr gemessen und teilweise auch die Zufriedenheit in der Abteilung.

Ich wäre etwas überrascht, sollte das bei den Topsportlern ein reiner Fixbetrag sein.
Überhaupt nicht mit Radsport vergleichbar: wenn der CEO einen hohen flexiblen Anteil hat dann bekommt er üblicherweise auch dann noch einen ziemlich dicken Bonus wenn sich die Firma fast so gut entwickelt wie der Marktdurchschnitt. Im Radsport hingegen ist schon der zweitplatzierte erster Verlierer und eine nennenswerte Prämie für mit dem Feld angekommen gibt es ganz sicher nicht. Auf einen Vertrag der die Schwelle zur Bonuszahlung ähnlich hoch aufhängen würde wie im Radsport wird sich in der Wirtschaft ganz sicher niemand einlassen, beziehungsweise nur in Kombination mit einem sehr, sehr großen Fixbetrag. Ganz oben sind die Verträge oft so konstruiert dass es in so ziemlich jeder Situation irgend einen Bonus gibt weil ganz unterschiedliche Metriken erfasst und in (separate) Boni umgesetzt werden. Salopp gesagt: im einen Jahr feuert die Prämie für Einsparungen, im anderen Jahr die Prämie für Investitionen und im dritten Jahr die Prämie für Nachhaltigkeit (weil das Gas so teuer war dass die Produktion pausiert wurde). Wenn Radprofis getrennte Prämien für Sonnenscheinkilometer, Regenkilometer und Verletzungstage aushandeln könnten wären sie sicherlich auch bereit kleinere Fixbeträge zu akzeptieren...
 
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Geht nicht und wenn ich auf den Play-Button drücke, komme ich nur auf die Eingangsseite von youtube
 
Gegen Lefevere wurde eine Geldstrafe von CHF 20.000 verhängt, die unter der Bedingung ausgesetzt wird, dass er eine Erklärung abgibt, in der er anerkennt, dass seine Kommentare zum Frauenradsport falsch waren und innerhalb der nächsten drei Jahre keinen ähnlichen Verstoß begeht.

3 Jahre? Das wird hart für ihn.

https://www.uci.org/pressrelease/th...decisions-in-four-cases/eHLcfKNutuDEg01BnBYDe
Was bitte hat er denn gesagt? Gibts da nen Link zu?
Dass er immer sich immer etwas unpassend ausdrückt ist ja bekannt, aber 20k sind für Radsportverhältnisse schon krass...
 
Als es noch Quickstep-Deceunink hieß, hat er mehrmals sehr schräge Aussagen über Frauenradsport abgelassen. Nicht umsonst ist deceunink dann zu Alpecin, weil die dort ein Frauenteam im Aufbahu hatten mit erstmal überwiegend Crosserinnen. Der wollte auch kein Frauenteam haben, bis er bemerkt hat, dass er grad negative Sponsorenwerbung gemacht hat und sich dann das Knaven-Team unter den Nagel gerissen hat.

Edit: hier z. B. https://www.nzz.ch/sport/radsport-wie-der-quickstep-chef-lefevere-vertrauen-zerstoert-ld.1648491
https://www.cyclingnews.com/news/de...after-switching-sponsorship-to-alpecin-fenix/
 
Der bestrafte sich hierbei doch mit seinen rückständigen, sich selbst disqualifizierenden Aussagen schon selbst genug. In der Causa stand er da wie ein alter störrischer Mann, der kaum reflektiert. Das konnte jeder sehen.

Daher finde ich eine Geldstrafe obendrein etwas befremdlich, bzw. unnötig.
 
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