Ich bin auch seit gestern zurück - aus Lyon , der wirklichen "ville lumière"
Wie auch bei meinem letzten Besuch in Paris war ich in Lyon von den Entwicklungen in Punkto Radverkehr überrascht! Ältere Radwege sind zwar oft auch übel geführt, aber auf vielen Hauptverkehrsachsen wurden dem KFZ-Verkehr Spuren weggenommen und für den Radverkehr geöffnet. Besonders beeindruckt war ich von der zweiten Röhre des Tunnels de la Croix-Rousse, der das Tal der Rhône mit dem der Sâone verbindet. Seit 1952 wird der KFZ-Verkehr hier unter dem, auf einem Berg zwischen den beiden Flüssen gelegenen, Viertel Croix-Rousse hergeleitet und erspart daher einen großen Umweg bzw. viele Umwege. 2013 wurde eine zweite Röhre für den Umweltverbund in Betrieb genommen, mit Rad- und Fußweg sowie Busspur. Um der Wirkung als Angstraum entgegen zu wirken, wird das Ganze auch wirklich schön künstlerisch beleuchtet. Und angenommen wird das scheinbar auch sehr gut, in der ganzen Stadt waren viele Radler unterwegs!
Bei meinen Radfahrplänen war leider ein bisschen der Wurm drin... Vormittags saß ich, wie geplant, in der Sprachschule und nachmittags sollte es dann Rad fahren gehen.
In der ersten Woche war es brüllend heiß. Wenn ich gegen 15:30 Uhr starten wollte war es meist 36-38°C.
Am ersten Samstag war dann die Königsetappe geplant. 200km mit fast 4000Hm im südlichen Jura. In der Anfahrt auf den Col du Grand Colombier gab es einen Felsrutsch, der für Radfahrer aber passierbar war, daher war die Straße dreckig. Einen großen Stein auf der Auffahrt übersehen und direkt Snakebites vorne und hinten. Natürlich nur einen
Schlauch dabei. Zum Glück von einem freundlichen Radler versorgt worden. In der Abfahrt dann bei knapp 70 km/h ein Schlagloch übersehen - Snakebites vorne und hinten. Nach dem ersten Platten nicht genug Druck mit der Minipumpe in die
Reifen bekommen. Erneut zwei
Schläuche bekommen. Leider war einer davon kaputt, aber der nächste Radler drückte mir noch gleich zwei selbstklebende Flicken in die Hand
Damit dann nach Culoz zum Bahnhof gerettet. Geld wollte keiner annehmen.
Woche zwei war dann kühler aber verregnet. Unter der Woche einige kleinere Cols rund um Lyon gesammelt und vorgestern sollte es dann mit dem Zug Richtung St-Etienne gehen und über den Col de la Croix de Chaubouret und den Col de l'Œillon als letzen Ausläufern des Zentralmassivs nach Lyon zurück gehen. Am Bahnhof merke ich dass die Karkasse des Hinterreifens eine dicke Beule aufweist. Vermutlich vorgeschädigt am verflickten Samstag davor. Also unverrichteter Dinge zurück.
Nichtsdestotrotz: Schön war es mal wieder! Jede Menge neue Eindrücke gesammelt und meinen Bildungsurlaub optimal genutzt