AW: Was essen während des Rennens - außer Riegel?
Der Körper stellt selbst für einen untrainierten Sportler zwischen 2-2,5 Stunden Energie für max Leistung zur Verfügung. Auf dieser kurzen Strecke von 60km Hunger zu versprüren empfinde ich schon sehr seltsam.
... Einfach lächerlich.
... sinnfrei.
Da hier eine Frau fragt(e), könntest Du (zufällig?) sogar richtig liegen. Bei Frauen ist ein Leistungseffekt zusätzlich zugeführter Kohlenhydrate weniger klar, als bei Männern. Ansonsten: bete mal einer untrainierten Person Deinen ersten Satz vor, während sie im Hungerast kaltschweissig und mit fliegendem Puls vom Rad fällt, denn einen Hungerast zu bekommen geht mit 2-3 Stunden zurückliegender Mahlzeit und dann 2-2,5 Stunden Maximallast ganz wunderprächtig!
Ja, eine trainierte Person kommt bei Rennen auch ohne KH-Zufuhr über die 2-Std.-Distanz, wenn auch nicht ganz optimal. Bei Rennen will man allerdings das individuelle Optimum bringen können. Es geht also nicht nur darum, das unterzuckerte vom-Rad-Fallen zu verhindern, sondern darum, auch im Energiemix den Körper für die Zeit des Rennens auf seinem Optimum zu betreiben. Mit 2 Riegeln ca. 40-60 min. vor dem Start kommt man dem schon recht nahe, das Gel in der Flasche bzw. der Fruchtzucker von möglichst säurearmem Apfelsaft sind dann nur noch das i-Tüpfelchen.
Zum Teilthema Verdauungsarbeit:
@rennrad-lady-BS:
Stullen, Kuchen, Gebäck, Viertelbrötchen, gar Apfel oder Dörrobst sind *beim* Rennen Unfug. Du würgst Dir an trockenem Zeug mit Hustenattacken die Lunge aus dem Leib, weil nun mal langsame Schluckakte mit hoher Sauerstoffschuld kein Spass sind. Mit komplexer Kost (KH-haltige Kost mit Fetten, Protein und/oder Ballaststoffen) hast Du in der Tat die Verdauungsarbeit und eine Magenpassagezeit von ca. 90 min. Während des Rennens kommt dann von den eingenommenen Kohlehydraten gar nichts im Blut an! Ein voller Magen kann zudem bei hohem Stress schnell mal den Rückwärtsgang einlegen und Du lässt Dir das Ganze nochmal revers durch den Kopf gehen. :kotz:
Flüssigernährung aus der Flasche - egal ob höher aufgeschlossenes Malto oder Gels - hat eine Magenpassage-Zeit von ca. 10 min, dann kommt wenigstens auch noch etwas davon während der Fahrt im Blutkreislauf und in Muskeln/Hirn an.
Sonstige Praxistipps:
Nicht jeder verträgt die Maltodextrine oder Gels, also bitte vorher mal ausprobieren. Ein in die Flasche gedrücktes Gel sinkt zu Boden und muss freilich gut durchgemischt werden!
Wenn die KH-Speicher am Rennmorgen prall gefüllt sind hast Du aber auch gute Chancen ganz ohne nur mit flüssigen KH in der Flasche super durchzukommen. Nix machen ohne vorher im intensiven Training mal zu testen!
Mußte auf Malle schon mal 4km vor dem Hoteleingang völlig entkräftet einen Riegel aufreißen. 
