Wenn man ein paar Fragen stellt, bemerkt man, wie sehr Begriffe verwendet werden und Postulate aufgestellt werden, die weder weiter quantifiziert noch belegt werden können. Es ist nichts als eine Annahme, das man die 4*4 maximal fahren muss. Bei näherer Betrachtung ist gar nicht klar, ob man im Training nicht grundsätzlich besser etwas unterhalb des Maximums der objektiv generierbaren Leistung bleiben sollte um einen konsistenten Trainingsprozess und einen längerdauernden Leistungsfortschritt zu ermöglichen. Die Beispiele allein hier im Forum zeigen, wie gut Sportler damit fahren die Einheiten etwas unterhalb der Maxima zu absolvieren. Und dafür häufiger, regelmäßiger und ohne Verletzungen oder Überlastungsbeschwerden trainieren zu können. Ein Beispiel dafür war kürzlich
@geisterhome
Ich denke, die Forderung, jede Serie bei den 4*4 maximal zu fahren, ansonsten sei es nicht richtig, ist so nicht gerechtfertigt. Sie ist meiner Meinung sogar grundsätzlich falsch.
Vielmehr kann man die Leistungstests über Allouts (z.B. die 4 oder 5 Minuten) absolvieren und danach dann die Serienanzahl etwas unterhalb ansetzten (z.B. zuerst 3 und dann 4 Serien). Und austesten mit welcher Leistung man die 4. Serie gerade noch schafft. Damit als Grundeinstellung kann man dann durchaus rückwirkend die Prozentangaben der FTP rückrechnen und mit dem Training beginnen und zuerst Serien und danach Intensität um wenige Prozente steigern ,wenn die letzte Serie zu leicht erscheint.
Wenn man das mit den 4*4 dann 2-4 Wochen 2 mal pro Woche ohne Probleme schafft sollte der Körper regelmäßig hoch genug gefordert worden sein um einen weiteren Allout Test nachzulegen. Ich finde, es sind zu viele Jahre verschwendet worden mit Märchen vom knallharten Training bei dem man täglich umkippt und diesen sagenhaften Leistungssteigerungen. Am Ende zählt nur Regelmäßigkeit, Verträglichkeit und auch Abwechslung wenn es nicht weitergeht. Dabei ist eine Messung der Leistung und die Ableitung von FTP-Angaben sicherlich hilfreich aber nicht notwendig Mit den Rohdaten (Leistung, Dauer, Wiederholungshäufigkeit) ginge es aber auch.
In der Realität beobachtet man oft, das bestimmte Trainingsmethoden viel zu intensiv begonnen werden und dann nicht systematisch wiederholt werden können. Oder, das man nach einer tollen Einheit dann diese nie wieder wiederholt. Das ist dann Zeitverschwendung und eine etwas weniger harte Gangart wäre besser gewesen. Wenn es natürlich dauerhaft klappt mit so hartem Training und man auch die Leistung steigern kann, dann ist das o.k. Ginge es aber auch lockerer?