Gestern mal den Racing Ralph runter genommen und durch den Pasela ersetzt. Erste Erkenntnisse…
Ich schrieb ja in einem vorigen Post:
In den Wintermonaten hatte ich jetzt Schwalbes
Racing Ralph drauf. Wie
Schwalbe verspricht, läuft der durch eine clevere Anordnung der Stollen in der Reifenmitte auch auf der Straße bemerkenswert ruhig und leicht.
Das muss ich etwas relativieren, denn gegen den Pasela ist der RaRa schon eher ein Traktorreifen. Auf Asphalt fühlt sich der Pasela wirklich wie ein Rennpneu an. Er läuft auch deutlich besser, als andere, mir bekannte Tourenreifen, wobei der Verlgeich schwer ist, da ich letztere nur von meinem Trekkingrad her kenne. Beim Aufziehen fiel mir die wirklich hauchdünne, geschmeidige Seitenwand des Pasela auf. Die macht sicher einen Großteil seiner guten Eigenschaften aus und sorgt für das geringe Gewicht. Auf grobem Schotter ist die aber vermutlich etwas gefährdet. In meinem Radleben habe ich allerdings noch nie einen
Reifen an der Seite zerstört, sodass ich das Risiko für überschaubar halte.
Nach ca. 20km Asphalt ging es gestern ins Gelände: Das Briesetal ist ein sumpfiges Waldgebiet und entsprechend sieht der Weg aus. Ich war angenehm überrrascht, vermutlich auch weil ich auf das Schlimmste gafasst war. In Puncto Traktion war der Unterschied zum RaRa bemerkenswert gering. An einigen Stellen hatte ich mich schon darauf eingestellt, absteigen und mit meinen gut belüfteten und damit total wasserdurchlässigen Schuhen ins Nasse treten zu müssen. Das versuchte ich natürlich um jeden Preis zu vermeiden und siehe da, ich kam überall durch und die Füße blieben trocken. Auch an den steilen Passagen kam ich überall hoch bzw. ungefähr genauso weit, wie ich es mit dem RaRa geschafft hätte.
Im Anbetracht des doch sehr flachen Profils des Paselas eine echt Überraschung.
Abstriche muss man bei der seitlichen Stabilität machen. Das Hinterrad rutschte doch manchmal etwas ungemütlich hin und her. Beim Ausspuren hab ich keine Experimete gemacht und das Vorderrad immer gut angehoben, wenn es über eine Längsflanke ging. Das Hinterrad musste dann etwas überredet werden, auch mitzukommen. Hier machen sich die fehlenden Schulterstollen schon bemerkbar. Aber auch das lässt sich mit etwas Fahrtechnik kompensieren. Letzlich geht es vieleicht einfach nur auf die Geschwindigkeit, was einem egal sein kann, wenn man sich nicht gerade in einem Wettkampf befindet.
Fazit und um auf das Thema des Threads zurück zu kommen: Wenn man einen Pneu sucht, der auf den 70% Asphalt richtig gut läuft und im Gelaände immer noch Spaß macht, und einfach etwas Alltagstauglichkeit aufweist, ist der Pasela sicher eine großartige Alternative, zumal er noch Pannenschutz mitbringt und vermutlich ein vielfaches der Lebensdauer eines sportlichen Crossreifens hat. Ansonsten sind jene Crossreifen wie der hier erwähnte Conti Speed und die anderen dieser Bauform sicher eine gute Wahl. Die haben dann die Schulterstollen, gehen aber ins Geld, da man sie auf den 70% Asphalt einfach recht rasch runter schrubbelt.
Ich denke hier spielen auch mal wieder irrationale Image-Aspekte eine Rolle, als rein technische Erwägungen. Denn wir alle mögen natürlich die sportlichen Komponenten: Irgendwie zieht es ja schon, wenn irgendwo steht, das dies oder jenes sich im Wettkampf bewährt hat. Das will man auch haben und ignoriert, dass die eigene Praxis einfach eine andere ist, als der Wettkampf. Ein sehr leichter, sportliche Pneu wie der Challenge Grifo mag im Wettkampf seine Stärken haben, aber 95% von uns haben mit dem einfach nur einen teuren
Reifen, den sie auf der Straße ruinieren. Dann einen Tourenreifen wie den Pasela aufzuziehen, mit dem der Crosser plötzlich aussieht wie ein Trekkingrad, ist zugegebenermaßen nicht ganz einfach. Ich habe aber beschlossen, hier mal rational zu bleiben: Der Pasela bleibt vorerst drauf!