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Wie soll sich ein "erwischter" Profisportler verhalten?

Bikeracer46

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Wie soll sich ein erwischter Profisportler verhalten?

Meine lieben Radsportfreunde. Hier will ich nicht diskutieren ob „dopen“ sinnvoll ist oder nicht. Hier sollte keinen Fahrer schlecht gemacht oder beleidigt werden! Nur eine Sachliche Diskussion bitte. Das D-Thema ist im Spitzen Sport verbreitet und wer sich auskennt weiss, das es sich in den nächsten Jahren auch so bleibt.

Ich will nur wissen: Wie soll sich ein „erwischter“ Sportler verhalten? Soll er alles auspacken und alles gestehen? Soll er schweigen und sich von der Öffentlichkeit zurück ziehen?

Hier im Forum werden alle Fahrer kritisiert in dieser Situation. Egal was er macht...

Eure Meinungen würde mich sehr interessieren!
 
AW: Wie soll sich ein "erwischter" Profisportler verhalten?

Als Sünder wider dem heldenhaften Sportsgeist sollte ein erwischter Profisportler sich bekreuzigen, 3 Rosenkränze beten, bei seinem geistigen Beistand beichten und erstmal alles mit ihm besprechen.
Ist der öffentliche Druck der Medien schon zu groß, die B-Proben zu negativ, die Schmiergeldvorderungen der Labore und Verbände zu hoch, sollte allerdings in bewährter Salamitaktik der schrittweise Rückschritt vollzogen werden, bis er nachläßt.

Anwälte verfahren ähnlich, egal ob Ladendiebstahl, Steuersünden oder Mord.
same procedure as usual

Euer Erich
 
AW: Wie soll sich ein "erwischter" Profisportler verhalten?

lebenslang sperren.
+ geldstrafe wenn er nicht auspackt über die hintermänner
 
AW: Wie soll sich ein "erwischter" Profisportler verhalten?

Gestehen und auspacken, dann zwei Jahre Sperre und dann wieder weiterfahren. Genauso wie bei anderen Strafverfahren auch.
Solange Kinderschänder, Vergewaltiger usw. teilweise nach sehr kurzer Zeit wieder rauskommen, kann ein Doper mMn doch na zwei Jahren (bei Erstvergehen natürlich) auch wieder fahren. Ein solcher hat ja in erster Linie sich selbst geschadet.
 
AW: Wie soll sich ein "erwischter" Profisportler verhalten?

Dazu müsste man erst einmal lückenlos klären was Doping ist, und was angemessene Medizinischebetreuung ist, so wie gleiche Regeln für alle Sportarten festlegen.
 
AW: Wie soll sich ein "erwischter" Profisportler verhalten?

Gestehen und auspacken, dann zwei Jahre Sperre und dann wieder weiterfahren. Genauso wie bei anderen Strafverfahren auch.
Solange Kinderschänder, Vergewaltiger usw. teilweise nach sehr kurzer Zeit wieder rauskommen, kann ein Doper mMn doch na zwei Jahren (bei Erstvergehen natürlich) auch wieder fahren. Ein solcher hat ja in erster Linie sich selbst geschadet.
Im Prinzip einverstanden - nur müssen ganz offensichtlich noch weitere Maßnahmen greifen, um das Netzwerk auszumisten.

Problem ist, dass die jetzigen juristischen Maßnahmen noch lange nicht genügend das Austrocknen der organisierten Strukturen befördern. Der Grund dafür ist leicht zu benennen: jeder Dopingsünder, der nach seiner 2-Jahressperre ein Comeback erwägt, wird heutzutage einen Teufel tun, die echten Hintergründe offen darzulegen. Er verbleibt also in einem Interessenskonflikt, den es aufzuheben gilt.

Ohne Hintergrund-Aufdeckung muss daher eine Sperrfrist so gewählt werden, die dem Sportler die professionelle Karriere zuverlässig verhagelt, was in meinen Augen 8-10 Jahre wären. Nur wenn er genau weiss, dass ohne ermittlungsfeste Offenlegung jede Chance der Rückkehr unweigerlich erlischt, wird er plaudern. Das Gesagte bietet dann genügend Substanz, um im Rahmen von Folgeermittlungen den Wahrheitsgehalt zu überprüfen, Hintermänner zu identifizieren, Geldströme nachzuverfolgen, ... um bei Widersprüchen nachzuhaken und Lügenmärchen zu entlarven. Wurden nicht die echten Hintergründe offenbart, dann ist eine strafrechtliche Verfolgung mit dem Tatbestandsverdacht des Betrugs und der Verschleierung von Straftaten einzuleiten.

Mit hinreichender Hintergrund-Aufdeckung sollte man im Rahmen der Langfristsperre nach 2 Jahren überprüfen, ob die Restsperre zur Bewährung aufgehoben werden kann - dies natürlich nur dann, wenn die bis dahin verfügbaren Informationen mit den ursprünglichen Erklärungen weiterhin übereinstimmen.

Das Problem mit der 2-Jahressperre ist, dass im klassischen Strafrecht ein Urteil wegen einer Straftat nicht nachträglich verschärft werden kann, selbst wenn die Einlassungen des Beklagten zum Zeitpunkt der Verhandlung "unvollständig" waren. Lediglich ein neuer Straftatbestand könnte zu erneuter Bestrafung führen - und der wäre nicht gegeben. Also ist eine Strafverschärfung mit Möglichkeit der Bewährungsaussetzung eines Strafanteils hier passend: "ehrliche Sünder" verlieren keinen Tag mehr als bislang und taktische Systemtäter laufen ein sehr hohes Risiko, ihre berufliche Laufbahn nie wieder verfolgen zu können.
 
AW: Wie soll sich ein "erwischter" Profisportler verhalten?

Dazu müsste man erst einmal lückenlos klären was Doping ist, und was angemessene Medizinischebetreuung ist, so wie gleiche Regeln für alle Sportarten festlegen.
Hierzu besteht prinzipiell ein recht umfangreiches Regelwerk.

Notorische Grauzonen bleiben natürlich noch die Heerscharen von Belastungsasthmatikern, ADHS-Folgeerkrankten, ... wobei auch hier die zulässige Medikation relativ eng gefasst bleibt.

Die echte Herausforderung ist da vielleicht eher in den Kontrollen während der Trainingsphase zu sehen, die in der eigentlich erforderlichen Durchführungsbreite nun mal recht teuer sind. Die "Blutpass"-Werte sind ja noch leicht zu erheben, aber die gesamte NADA/WADA-Kladde durchzuanalysieren ist kaum zu realisieren. Entsprechend sicher fühlen sich die Doper daher in ihren Trainingsphasen. Um vom Winterspeck herunterzukochen und die Muskulatur wieder in Klassikerlaune zu bringen, ist in den Monaten Jan.-Mär. noch viel zu Vieles möglich. Erfahrungswerte hierzu dürften in den meisten Teams gut vertreten sein und der Markt für die dabei erforderlichen Substanzen ist auch abseits legaler Verschreibungspfade gut erschlossen!
 
AW: Wie soll sich ein "erwischter" Profisportler verhalten?

Umfangreich ist nicht gleich richtig, bzw bloss weil es schwarz auf weis steht gerecht.
Ausserdem sind die Grenzwerte oftmals willkürlich und bei vielen Sportarten anders festgelegt.
 
AW: Wie soll sich ein "erwischter" Profisportler verhalten?

viel wichtiger und dringlicher fände ich die frage: "wie soll sich die öffentlichkeit/medien gegenüber einem überführten dopingsünder verhalten?" !

das verhalten was seit einigen jahren besonders in deutschland gezeigt wird ist nämlich nicht mehr akzeptabel. der vergleich mit kinderschändern, vergewaltigern und mördern ist hier übrigens sehr schön. der dopingsünder wird nämlich noch stärker an den pranger gestellt als diese tatsächlichen schwerverbrecher. menschenunwürdig ist das! ein vernünftiges verhältnis ist nicht mehr gegeben. vor allem aber das missverhältnis zwischen der anerkennung von leistung (ein dritter platz bei WM ist schon grottenschlecht, etc...) und dem aufschrei bei doping ist unausstehlich! heuchlerei auf ganzer linie.

nicht missverstehen: doping ist schlecht und gehört bestraft. aber alles in vernünftigen rahmen. die regelung wie sie jetzt ist ist da imo gut (1. vergehen: 2 jahre sperre; wiederholtes vergehen: lebenslange sperre). das systematische zerstören von existenzen drumrum ist aber falsch!

ich kann jedem sportler der meint dopen zu müssen und sich dabei so ungeschickt anstellt, dass er auch noch erwischt wird nur raten alles zu leugnen so lange es geht und immer nur das zuzugeben was ihm auch zweifelsfrei nachgewiesen werden kann. mit allem anderen schadet er sich nur selber. dazu gehört auch das aufdecken von hintermännern, was ihm einen wiedereinstieg in den sport zumindest sehr erschweren würde...
 
AW: Wie soll sich ein "erwischter" Profisportler verhalten?

Ein Berufskraftfahrer der ohne Alkohol den Belastungen des täglichen Berufslebens nicht standhalten kann, sollte sich einen Beruf suchen in dem er glücklich wird.

Ein Werbefachmann der ohne Kokain den Belastungen des täglichen Berufslebens nicht standhalten kann, sollte sich einen Beruf suchen in dem er glücklich wird.

Ein Berufsrennfahrer der ohne welche Mittelchen auch immer den Belastungen des täglichen Berufslebens nicht standhalten kann, sollte sich einen Beruf suchen in dem er glücklich wird.

Eine Bäckereifachverkäuferin die ohne Tabletten den Belastungen des täglichen Berufslebens nicht standhalten kann, sollte sich einen Beruf suchen in dem sie glücklich wird.

Für was bitteschön braucht es da Richtwerte?:confused:
Und dieses blöde "Ich muß ja, die anderen machen das ja auch" kann ich echt nicht nachvollziehen.
Das ist meine bescheidene Meinung zu diesem Thema.

Also wie soll er sich verhalten?
Er soll sich etwas suchen mit dem er klar kommt und zwar ohne Mittelchen.;)
 
AW: Wie soll sich ein "erwischter" Profisportler verhalten?

das verhalten was seit einigen jahren besonders in deutschland gezeigt wird ist nämlich nicht mehr akzeptabel. der vergleich mit kinderschändern, vergewaltigern und mördern ist hier übrigens sehr schön. der dopingsünder wird nämlich noch stärker an den pranger gestellt als diese tatsächlichen schwerverbrecher. menschenunwürdig ist das! ein vernünftiges verhältnis ist nicht mehr gegeben. vor allem aber das missverhältnis zwischen der anerkennung von leistung (ein dritter platz bei WM ist schon grottenschlecht, etc...) und dem aufschrei bei doping ist unausstehlich! heuchlerei auf ganzer linie.
:daumen: :daumen: :daumen:
 
AW: Wie soll sich ein "erwischter" Profisportler verhalten?

In Demut büßen:rolleyes:
Soziale Arbeit verrichten, wie z.B. alten pflegebedürftigen Menschen freiwillig den Hintern wischen.

Würde einigen hier aber auch ganz gut stehen:D
 
AW: Wie soll sich ein "erwischter" Profisportler verhalten?

Dazu müsste man erst einmal lückenlos klären was Doping ist, und was angemessene Medizinischebetreuung ist, so wie gleiche Regeln für alle Sportarten festlegen.

Eine aufrechte :daumen: Meinung, der sich Tyler Hamilton, Floyd Landis, Stefan Schumacher, Ivan Basso, Alexander Vinokourov sowie Schirmherr McQuaid unverzüglich anschliessen werden.
 
AW: Wie soll sich ein "erwischter" Profisportler verhalten?

In Demut büßen:rolleyes:
Soziale Arbeit verrichten, wie z.B. alten pflegebedürftigen Menschen freiwillig den Hintern wischen.

Würde einigen hier aber auch ganz gut stehen:D

Das mit der freiwilligen sozialen Arbeit und ihrem Wert für gewisse Forumsmitglieder ist richtig, gehört aber woanders hin (die Gedanken sind FREI , gelle? )

Davon abgesehen, ist natürlich klar, dass unter pragmatischen Gesichtspunkten (Erhalt des Arbeitsplatzes, Minimierung von Regreßforderungen der Arbeitgebers, Vermeidung der sozialen Ächtung als "IndieSuppeSpucker") nur eine einziges "Gesamtpaket" in Frage kommt: Möglichst fein geschliffene, aber faktisch völlig inhaltslose Aussagen, irgendwie sauber zu sein. Absurde Erklärungen für falsch positive Befunde. Anzweifeln des Testergebnisses, der Methodik und der sportrechtlichen Verwertbarkeit. Konstruktion einer möglichst diffusen Verschwörungstheorie, in der die UCI am Hungertuch nagende Dopinglabormitarbeiter und die böse "journaille" eine nicht genauer bezeichnete Rolle spielen. Und nie, nie , nie keinesfalls, niemals und nirgendwo irgendetwas zugeben.

Mal im Ernst: Mit "Soll"-Fragen kann man ja einem erwischten Doper nicht kommen. Der muss tatsächlich in der Situation abwägen, was - unabhängig von "moralischen" Aspekten - unter Kosten-Nutzen-Gesichstpunkten das Beste für ihn ist - also im grunde genau das gleiche Dilemma wie bei der ursprünglichen Entscheidung, zu dopen.

Wenn man wirklich will, dass sich in Sachen Doping mal was ändert, gibt es wohl zur Empfehlung "Pack aus " keine Alternative. Das braucht natürlich nen gewissen Idealismus - denn zur Zeit hat man ja NUR Nachteile davon.

Meiner Meinung nach macht man es sich zu einfach, wenn man alles auf die Fahrer reduziert und Doper pauschal in die Kategorie "entweder ist er skrupellos oder ein Versager, der dem Druck nicht standhalten kann" einsortiert. Denn zu jedem dopende Fahrer gehören Teamchefs, Mannschaftsärzte, Sponsoren, Kollegen, Manager, die wegschauen, klammheimlich ermuntern, mitmachen, mitlügen, Zentrifugen kaufen..
An den Schruaben muss man auch drehen, um es den "Bekennern" leichter zu machen. Wie das genau gehen kann (ZB nen "Resozialisierungstopf" oder eine grundsätzlich andere Struktur der Radsportfinanzierung oder?) weiß ich freilich auch nicht. Aber wen nman dort ncith auch ansetzt, wird sich überhaupt nichts ändern, und es werden weiterhin 95% der Ertappten den Weg des geringsten Widerstands gehen.
 
AW: Wie soll sich ein "erwischter" Profisportler verhalten?

Davon abgesehen, ist natürlich klar, dass unter pragmatischen Gesichtspunkten (Erhalt des Arbeitsplatzes, Minimierung von Regreßforderungen der Arbeitgebers, Vermeidung der sozialen Ächtung als "IndieSuppeSpucker") nur eine einziges "Gesamtpaket" in Frage kommt: Möglichst fein geschliffene, aber faktisch völlig inhaltslose Aussagen, irgendwie sauber zu sein. Absurde Erklärungen für falsch positive Befunde. Anzweifeln des Testergebnisses, der Methodik und der sportrechtlichen Verwertbarkeit. Konstruktion einer möglichst diffusen Verschwörungstheorie, in der die UCI am Hungertuch nagende Dopinglabormitarbeiter und die böse "journaille" eine nicht genauer bezeichnete Rolle spielen. Und nie, nie , nie keinesfalls, niemals und nirgendwo irgendetwas zugeben.

Gut geschrieben. Sehe ich auch so, aus der realistischen Perspektive.
Das wird ja schliesslich täglich vorgelebt in der Politik, Wirtschaft usw., wieso sollte sich ein ertappter Doper anders verhalten?
Schliesslich hatte selbst Clinton "nicht inhaliert" und auch "I did not have sexual relations with that woman"? Da reiht sich der ertappte Doper lediglich in diese Linie ein.

Gruss
 
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