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Wo sind die Einfach-Kettenblatt-Fahrer?

Schau Dir mal die 1X Setups bei den diversen Mehrtages-Gravelrennen (GDMBR, Silk Road usw.) an. Die fahren alle vorne zw. 28er und 34er Kettenblatt und hinten sind die 48/50/51er Pizzateller drauf. Und das sind durchtrainierte (Semi-)Profis, die mit leichtem Gepäck unterwegs sind. Sind alles Luschen, oder?
Hmmm, Gravelbikes finde ich da jetzt eher wenige. Das am MTB kleinere Kettenblätter gefahren werden ist ja nun keine Besonderheit. Und in solch speziellen Rennen ist ein MTB mitunter auch die bessere Wahl. Zur allgemeinen 1-by Schelte an Gravel-Bikes reicht es aber nicht...

https://bikepacking.com/bikes/2023-silk-road-mountain-race-rigs/
 
Ich möchte mit meinem Beitrag auch keinen Glaubenskrieg entfachen, da ist ja schon genug Öl im Feuer.

Die Entwicklung ist in erster Linie von der Industrie getrieben, als 2-fach vorherrschte, hat ja niemand geschrieen, 1-fach muss her wegen wichtigen technischen Argumenten. Letztendlich funktioniert es bei einem guten Teil der Klientel, zudem bekommt man bestimmte Neuräder gar nicht mehr anders ausgestattet und die Firmen können die Räder mit ihren Argumenten für das gleiche verkaufen wie zuvor und haben dabei Invest für Umwerfer, eine Schaltmimik und ein Kettenblatt gespart für den Gegeninvest einer etwas aufwändigeren / größeren Kassette, das ist schneller Reingewinn.
Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass bei einer gewissen Marksättigung der Trend wieder in eine andere Richtung gehen wird
... oder in kettenlose Antriebssysteme. Ich finde das auch gar nicht negativ, eher spannend.
 
Außerdem wird ein Aerodynamikvorteil des 1-fach Systems von ca.3Watt bei 30mph vermutet, was den Reibungsverlust zum Großteil wieder ausgleicht... Über den geringen Gewichtsvorteil schweigt man sich aus...
Einen Aerodynamikvorteil kann ich auf Grund des großen Kettenblattes nicht sehen.
Und das größere Kettenblatt mit die deutlich schwereren Kassette wiegt doch mehr als der Umwerfer.
 
Die MTBler und Crosser haben vermutlich schon geschrieen, dass der Umwerfer weg muss.
Und deswegen teils schon 1x9 gefahren ;)

Tatsächlich hier erwähnter Sprung 11-13 war eins der Gründe für mich am Gravelbike doch zurück zu 2-fach zu gehen.

Interessant finde ich: meine Rechnung für Bandbreite und Sprünge, die ich für mich mal angestellt habe, hat ergeben, dass ich mit 13 Gängen beides zufriedenstellend auf der Straße oder am Gravel/CX hinbekommen sollte. Ich mag eigentlich keine Umwerfer, daher habe ich trotzdem immer wieder versucht auf 1-fach zu gehen. Ich hatte 1x9, 1x10, 1x11 und 1x12. Jedes Mal bin ich zurück zu 2-fach zurückgekehrt. Ich bin nun gespannt, ob meine Rechnung aufgeht und die 1x13 Lösung endlich zu einem erfolgreichen Versuch führt.

Am MTB sind 12 Gänge anscheinend endlich ausreichend, da käme ich nicht mal auf die Idee zurück zu 2-fach zu gehen.
 
Einen Aerodynamikvorteil kann ich auf Grund des großen Kettenblattes nicht sehen.
Und das größere Kettenblatt mit die deutlich schwereren Kassette wiegt doch mehr als der Umwerfer.
🤨
Also der Aerodynamikvorteil ist unbestreitbar. Kein Umwerfer mit Schaltwerk, nur ein KB und dieses ist meist kleiner als das große KB am 2-fach. Die angegebenen 3Watt bei 30mph sind aus dem Artikel zu der Grafik, den anscheinend viele gar nicht lesen, aber die Grafik kommentieren. Bei noch höheren Geschwindigkeiten (die Reibung zur 4,8 Übersetzung wurde bei einer TF von 95 gemessen...) fällt der Aerodynamikvorteil auch noch deutlich höher aus. Nicht für umsonst geht man bei TT-Rädern gerne auf 1-fach mit geschlossenem AeroKB.
Der Gewichtsvorteil ist ebenso vorhanden, auch wenn eher marginal. Sicher die Kassette wiegt mehr, aber der ganze eingesparte Rest holt's dann knapp wieder raus. Nichts worüber ich mir groß Gedanken machen würde, aber wenn man bei der Verlustreibung im 1Watt Bereich diskutiert, dann gehört auch der Gewichtsunterschied mit dazu.
 
Einen Aerodynamikvorteil kann ich auf Grund des großen Kettenblattes nicht sehen.
Und das größere Kettenblatt mit die deutlich schwereren Kassette wiegt doch mehr als der Umwerfer.
Ich fahre seit mehr als 3 Jahren 1x am RR und davor schon einige Jahre am CX. Egal ob RR oder CX, die Kassetten haben sich nicht geändert, warum auch, nur das KB wurde vielleicht kleiner, insofern schleppe ich keinen unnötigen Umwerfer inkl. 2. KB durch die Gegend und dadurch wird das Gewicht nun einmal auch weniger.
 
Ich fahre seit mehr als 3 Jahren 1x am RR und davor schon einige Jahre am CX. Egal ob RR oder CX, die Kassetten haben sich nicht geändert, warum auch, nur das KB wurde vielleicht kleiner, insofern schleppe ich keinen unnötigen Umwerfer inkl. 2. KB durch die Gegend und dadurch wird das Gewicht nun einmal auch weniger.
Dann hast du wohl vorher nie das grosse kettenblatt mit den kleinsten ritzeln benutzt.
 
Dann hast du wohl vorher nie das grosse kettenblatt mit den kleinsten ritzeln benutzt.
Doch, Ötzthaler, Drei Länder Giro, Super Giro Dolomiti, Tannheimer Tal, Rad am Ring, Kufsteiner Marathon.

Einiger dieser Events Mehrfachteilnahme und ja, mit Umwerfer.

Nur wenn man solche Events nicht mehr fährt und überwiegend um flachen bis leicht hügeligen Terrain unterwegs ist, ist ein Umwerfer und ein 2. Kb halt überflüssig.
 
... und die schlechtere Effizienz aufgrund extremen Kettenschräglaufs auf den äußeren Ritzeln. Da wird ein 2-fach Antrieb immer im Vorteil sein. (...)

Das spielt bei dieser Übersetzung keine grosse Rolle und 38-46 hat leichte Effizienz-Vorteile gegenüber kleinerem KB und kleinerem Ritzel.

Fazit: 1-fach macht Spaß, ist aber immer ein Kompromiss zwischen Bandbreite und enger Abstufung. Will man beides fährt man 2-fach, und bekommt obendrauf den effizienteren Antrieb wegen der insgesamt besseren Kettenlinie.

Ich fahre im voralpinen Gebiet bei 2fach kompakt meist gross-mitte bis gross-gross. Da wäre ich mit 1x12 mit einem 40er oder 42er KB besser bedient und habe dort auch keine gröberen Gangsprünge als im oberen Bereich der Kassette bei 2fach.

Bei 2fach finde ich keine Lösung (ohne Gebastel, Umbauten, Adapter etc.) mit einem 'grossen' Kettenblatt, das den schnellen Bereich abdeckt. Das 50er ist dafür zu gross. 50-34 und 50-36 empfinde ich als Zumutung und führt zu häufigen, unnötigen Blattwechseln. Lösungen wie z. B. 46-30, 44-30 etc. gibt es z. B. von Shimano 12x Di2 nicht.
 
Weil sie damit alles von leicht bergauf bis bergab mit feinen Abstufungen abdecken können und nur auf das kleine Blatt müssen, wenn es wirklich bergauf geht. (...)

Das ist das Konzept des 2fach-Antriebes. Wer häufig auf dem Rettungsring durch die Lande gondelt, hat das System nicht verstanden und/oder zuwenig Power dafür.
 
Ich finde am 2-fach Antrieb einfach nur klasse, das ich bei auftauchenden Anstiegen einfach nur aufs kleine Blatt schalten kann und mit einem Schaltbefehl meine Übersetzung anpassen kann. Im flachen fahr ich eh immer großes Blatt. Am Berg hab ich auf dem kleinen Blatt viel Reserve und im flachen und bei Abfahrten gehen mir die Gänge nicht aus. Ausserdem fahre ich niemals auf den kleinen Verschleissträchtigen 10 und 11er Ritzeln.
 
Gerade in stark wechselndem Gelände macht ein großer Übersetzungssprung am Umwerfer Sinn. An meinem Crosser möchte ich das 2. KB auf keinen Fall missen. (...)

Der Blattwechsel macht hinten etwa 3 bis 4 Ritzel aus. In der Zeit bis die Kette vorne runter ist, sind hinten auch 3 bis 4 Ritzel geschaltet.
 
(...) Die Entwicklung ist in erster Linie von der Industrie getrieben, als 2-fach vorherrschte, hat ja niemand geschrieen, 1-fach muss her wegen wichtigen technischen Argumenten.

Ich habe schon seit ein paar Jahren konkrete Vorstellungen, wie ich meinen idealen Antrieb gestalten möchte. Darauf, dass das gerade mit 1fach möglich sein könnte, bin ich aber auch erst gekommen, als die ersten XC-MTB-Fahrer in meinem Umfeld auf 1fach umgestiegen sind.

In Zeiten von 9fach und 10fach wäre es auch nur Fantasterei gewesen, da hat man halt aus dem was es gab, die beste für sich heraus gesucht.

Im MTB-Bereich war der Wunsch nach 1fach schon da, vor allem wegen Reifenfreiheit, Optimierung Anti-Squat etc.
 
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