Bei der Zeitung hatten wir so um 85 herum Asahi Pentax Spotmatic, Minolta SRT 1O1, Nikons, und Canon ftb (oder F1) alles unverwüstliche Geräte. Ein schreibender Kollege hatte eine alte Schraubleica oft bei den Terminen dabei. Die Negative aus der alten Leica waren die schärfsten und kontrastreichsten. Die Filme waren allesamt KODAK TriX oder IlFORD HP5. Alles wurde in Kodak HC110 entwickelt. Alle Abzüge auf AGFA Record Rapid Papier mit fester Gradation. Traumhaftes Fotopapier ... ja der Barytprint war noch Alltag.
Wenn es ganz schnell gehen musste und der berittene Kurier wartete auf die letzten Sportbilder, gabs auch Kunststoffpapier PE.
Sorry, das war zu meinen Studentenzeiten mein Wochenendalltag. Heute ist das Hobby .... macht aber immer noch Spaß.
Das weckt Erinnerungen. War bei "meiner" Zeitung ähnlich, zumindest was Filmmaterial und Labor anging. Wobei: Ein Kollege hat - wenn's nicht gerade Sport sein musste - statt Tri-X standardmäßig FP4, gepusht um eine Blendenstufe auf 24 ASA , verwendet. Traumhafte Schärfe und Mikrokontrast! Der hatte aber auch eine komplette Leica R-Ausstattung - im Gegensatz zum Rest der Foto-Kollegen, der bei uns in der Gegend ausnahmslos mit Nikon unterwegs war.
Ich habe damals mit einer Nikon FM angefangen (mehr Kamera braucht man eigentlich nicht), dann kam noch 'ne FE dazu, später F2 und F3. Habe das ganze alte Geraffel noch, wird auch (sehr gelegentlich) benutzt.
Und ich bin auch im Digitalzeitalter bei Nikon hängen geblieben: Für ernsthaftes Fotografieren (private Projekte und gelegentlich im Job) kommen heute D3s, D3 und - wenn's mit leichtem Gepäck losgehen soll - D700 zum Einsatz, meist zusammen mit diversen 2,8-er Zooms und 1,8/2,0-er Festbrennweiten sowie einem Haufen SB 800/SB900. Das Schöne daran: Man kann mit diesen High-Tech-Kameras wieder so fotografieren wie damals, also weitgehend manuell. Auf AF mag ich allerdings nicht mehr verzichten. Und das Nikon CLS finde ich für ambulante Studio-Arbeit einfach genial, da nehme ich den Fortschritt gerne mit. Aber um das komplette Potenzial dieser Kisten auszuschöpfen, bin ich wohl einfach zu doof. Deshalb geht bei mir auch der Wunsch, Richtung D4 oder D5 (gibt's eigentlich schon eine D6?) aufzurüsten, gegen Null.
Für Foto-Spaß nebenher gibt' noch ein paar Messsucherkameras: Leica M2, Canon 7 und (Achtung, digital!) Epson RD-1.
Und weil die beste Kamera immer die ist, die man dabei hat: Im Urlaub mag ich kein sauteures, sackschweres Foto-Zeug mit mir rumschleppen. Da reicht mir 'ne olle, abgeschrabbelte F90 mit Nikkor 28-70mm f/3.5-4.5D. Da kann man immer noch gute Fotos mit machen, wenn man weiß, wie's geht, muss aber keine Sekunde drauf aufpassen. Wenn kaputt oder geklaut, wär's kein echter Verlust, nur schade um den bereits belichteten Film.
Schönes Stück
