Irgendwie habe ich da ein ungutes Gefühl... natürlich braucht der Radsport Sponsoren, sonst kann sich ein Profiteam nicht halten. Andererseits fühlt es sich seltsam an, wenn Staatsbetriebe oder Staatsfonds aus Wüstenstaaten dann die Teams bestimmen - alles Länder, in denen man ja den größten Teil des Jahres nur schwer Radfahren kann. Aber die Saudi- und UAE-Rundfahrten zeigen ja schon in diese Richtung...
Als
Sportswashing (
Wortzusammensetzung aus
Sport und
Whitewashing) werden Bestrebungen bezeichnet, das Ansehen des eigenen Landes durch die Veranstaltung von Sport-Events und deren positiven Reputation in den
Medien zu verbessern.
[1] Dieser Begriff betrifft unter anderem die
Golfstaaten, welche zu den reichsten Nationen der Welt gehören durch den Export von
Erdöl und deswegen auch größere
Investitionen in Sportveranstaltungen vor allem im
Profisport tätigen können. Durch die
Religion des
Islams verbunden mit den
autoritären Regimes sind dort
Menschenrechte im Allgemeinen, aber vor allem
Religionsfreiheit,
Gleichberechtigung oder auch die
Rechte von Homosexuellen stark gefährdet bis nicht vorhanden.
[2][3] Auch
Enthauptungen und
Kreuzigungen werden noch vollzogen, Methoden, welche in der
demokratischen Welt und auch in der
westlichen Welt geächtet sind.
[4] Mit dem Einkauf von Sportveranstaltungen im eigenen Land will man über diese Missstände hinwegtäuschen und schafft dafür gegebenenfalls Sondergenehmigungen für Sportveranstaltungen.
Der Begriff ist zwar relativ neu und wurde erstmals bei der Wahl
Aserbaidschans als Gastgeber des Endspiels der
UEFA Europa League 2018/19 populär, doch Kritik an kostspieligen Sportveranstaltungen, die das Image eines Staates verbessern sollen, dabei aber andere wichtige staatliche Aufgaben für die Bevölkerung vernachlässigen oder diese gar verdecken sollen, gibt es schon länger, zum Beispiel bei den
Protesten in Brasilien 2013.
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sportswashing