Hey ! Genau auch mein Thema !
Vor vielen vielen Jahren traf ich bei unserer regelmäßig stattfindenden Schulprovencefahrt ein Pärchen aus Down under - übrigens auf La Sousta am Pont du Gard, schönste Camping von die Welt ! - , die frei von der Leber weg kommentierten: ihr Europäer/Deutsche, ihr spinnt ja mit diesem bekloppten Gepäckberg hinten drauf ! Sie waren mit Rennrädern und BOB YAKs unterwegs.
Das ließ mir keine Ruhe, aber ich wollt nix ausgeben - der Geiz ! Einzig die Verbindung zum "Esel" schien mir B.Y.technisch hinreichend gut gelöst und gesetzt. Also bei
ebay einen B.Y.Schnellspanner erstanden und los...aber ich bin ja kein Metaller, sondern Tischler. Bei der Deichsel brauchte ich dann doch Metallerhilfe, denn leider gibts ja kein Fahrradteil, das diese Funktion allein abbildet. Also musste ich einen Hinterbau von einem... wie heißen die Rahmen noch ? Rover ?(da laufen so zwei dünne Rahmenrohre auf halber Höhe vom Steuerkopf durch bis zur Hinterradaufhängung) mit einem Steuerkopfrohr verbinden lassen. Um das geschlachtete Rad wars nicht schade, an meiner Schule (Internat) gibt es massenweise "Dereliktionäre".
Der erste Versuch war eine Katastrophe, ich wollte nen richtigen Megalastwagen bauen. Hatte eine Ladeflächenlänge von ca. 1m und wog > 15 kg. Nach der Probefahrt wieder zerlegt. (Einer aus der Liegeradbastelei hat mir mal empfohlen: Bau gleich die zweite Version, die erste wird immer shize !)
Die Deichsel war noch da, beim Rest gings dann an den Leichtbau, holzmäßig. Also keine 12mm Multiplex-Grundplatte mehr...! Das Ergebnis (ca. 9 kg) musste sich auf der erwähnten Provencetour (8 Tage mit kompletter Campingausrüstung) bewähren. Ich wählte ein 20 Zoll Anhängerrad, weil durch den drübergebauten Träger (auch aus einem zerschnittenen Fahrrad) die Packtaschen so postiert werden konnten, dass das Auflagegewicht hinten am Esel extrem reduziert werden konnte.
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Esel war damals ein Mountainbike, ich weiß nicht mehr, warum. (War damit auch auf dem Mont Ventoux - natürlich ohne Anhänger ! - , das einzige Mal, wo ich von St. Esteve durchgefahren bin.) Damals fehlten noch die gelben Versteifungen am oberen Kranz...Ja, ihr ahnt es schon !? Das Gerät hat erheblichst "geflext". Einmal hats mich bei einer Unachtsamkeit fast umgeschmissen, ich hab nen Meterschlenker in die Mitte der Fahrbahn hingelegt, GottseiDank bei wenig Verkehr.
Ich habs heil überstanden, aber das war schon eine heftge Konzentrationssache. Zu Hause dann habe ich die Verstefungen eingebaut, im Grunde müsste ich einen geschlossenen Kasten aus dem Gepäckabteil machen. Auf jeden Fall fährt sich der Kollege so schon recht ähnlich wie ...mein B.Y., den mir meine Mutter - jenes höhere Wesen, das wir verehren, hab sie selig - dann schenkte. Ich erinnere mich gut, dass dieses Geschenk mich ganz schön angefressen hat zunächst. Im Alltag allerdings ist er, der BOB YAK, dann doch ein bisschen praktischer, obwohl zB nur eine Bierkiste reinpasst, wenn man nicht stapeln (nicht gut !) oder irgendwie noch ne Wasserkiste halb auf dem Schutzblech (auch nicht gut !)... Mein Eigenbau wird leider nur noch selten genutzt.
Allerdings habe ich noch einen weiteren Eigenbau seit Jahren in der Mache. Idee: der Gepäckraum lässt sich als Koffer tragen, die Deichsel wird entkoppelt und verbleibt am Fahrrad (als Esel ein Rennrad, die Deichsel wird nach oben gedreht und fixiiert), das Rad ist im "Koffer" integriert und lässt sich schnell herausnehmen - Manko: müsste anschließend noch in den Koffer. Das ganze soll vor allem Bahntransporte vereinfachen, weil der B.Y. in dieser Kategorie eine mittelmäßige Katastrophe ist. Der Koffer lässt sich als Sitzmöbel nutzen. - Das Projekt ist ziemlich weit fortgeschritten(Gewicht um die 10 kg, nich so doll), allerdings hat sich herausgestellt, dass Radeinzelreisen für mich aus diversen Gründen Zukunftsmusik sind.