AW: An welchen Stellen sind Carbonteile gefährlich?
Zu den gebogenen Oberrohren:
Sorry ,meine Deutschkenntnisse reichen nicht aus ,die Belastunsformel für das hintere Dreieck im Ganzen zu umschreiben:
d=
P.L
____
A.E
wo d: deflection
P:axial load / L: tube length
A: cross sectional area / E:elastical modulus
sind.
Also deshalb die gebogenen Oberrohre aber auch z.B.um sehr dünne seatstays bauen zu können ,die wiederum zum Leichtbau beitragen.Stand der Technik halt.
Ansonsten sorry an alle Forumsbenützer ,weil ich mit meiner Aussage Stahlrahmen/Nostalgiefreaks vielleicht zu sehr polarisiert habe.
Allen Benützern meine besten Wünsche für Ihre Bedürfnisse.
Mein Staunen über gewisse Meinungen ist mir aber erhalten geblieben.
MfG
WilliW hat bereits einiges vorweggenommen:
Der Grund, beim MTB das Oberrohr stark abfallen zu lassen, ligt wohl weniger an der folgenden höheren Stabilität des Rahmens. Ich meine mich sogar an gewisse Werbeaussagen wie "mehr Kletterfreudigkeit" und andere erinnern zu können.
Praktisch ist aber, daß man beim unfreiwilligen Abstieg über das Oberrohr ein weing dem Aufrall auf dem Selben mit seinen Bällchen ein wenig aus dem Wege geht.
Zudem hat man schon beim MTB dadurch die Zahl der angebotenen Größen reduzieren können.
In der Tat wird der Rahmen im Tretlager etwas steifer, wenn man das Oberrohr abfallen lässt. Sattelrohr und Oberrohr werden dadurch etwas kürzer ( jedenfalls bei üblichen Sitzwinkeln von 72,5 - 74°).
Nachteil der Konstruktion ist aber, dass die Steifigkeit über die Längsachse Hinterradachse - Steuerrohr abnimmt. Dies kann man zwar mit vergrößerten Querschnitten im Steurrohr wieder etwas auffangen, die günstigste Konstruktion ist das nicht in jedem Fall.
Der Grund, dass man die abfallenden Oberrohre vermehrt auch beim Rennrad sieht, liegt dann wohl doch mehr in der Kostendämpfung bei Serienrahmen, insbesondere bei CfK- Rahmen in Monocoque, bzw. den eher üblichen "Teil"-Monocoque-Bauweise ( weniger Größen, weniger Formen...)
Bekanntermaßen hat Giant als erster ( mehr oder minder, es gab vorher wie immer zahlreiche andere Rahmenbauer, die in der Weise gebaut haben....), in "großem Stil" diese Art Rahmen eingeführt mit dem erklärten Ziel aktuelle "Technik" via Reduktion der Produktionskosten, einem breiteren Publikum zur Verfügung zu stellen.
Das war auch das entscheidende Argument, um diese Rahmenform bei der UCI durchzukriegen.
Gebogene Oberrohre scheinen mir auch primär ein gestalterisches Element zu sein. Ausschließen kann man aber nicht, dass diese aber einen Teil des Nachteils durch die (extreme) Slopingbauweise insofern wieder auffangen, indem diese höher und im größeren Winkel am Steuerrohr angesetzt werden können und quasi erst ein paar Zentimeter "später", im Bogen gen kurzem Sattelrohr, bzw dem tiefer gelegten Knotenpunkt von Oberrohr, Sattelrohr und Sitzstreben geführt zu werden.
Also ezine, mit Deiner Formel, die zum Einen nicht gerade unbekannt ist, erklärst du jetzt nicht wirklich, was CfK so unverzichtbar macht und schon gar nicht, dass man sich wie an Handys schon daran gewöhnen wird.
Die Vorteile liegen auf der Hand und da erfährt kaum jemand hier eine wahnsinnige Neuigkeit:
Geringes spezifisches Gewicht, hohe Zugfestigkeit, mittleres E-Modul, relativ hohe Formbarkeit und Gestaltungsfreiheit.
Und auch die Nachteile: Teuer, hoher Energiebedarf bei der Herstellung, empfindlich auf physische Einwirkung ( jemand hat den Fachbegriff hier genannt, ist mir aber entfallen..), was im täglichen Umgang fast am schwersten wiegt und es ist im Fall, der wohl allen Konsumgütern droht, in der Regel nur Sondermüll.
Letztlich ist CfK nur ein Werkstoff unter anderen, aus dem man Fahrräder bauen kann. Und wird in dieser Form auch nicht der letzte bleiben..
Und abgesehen vom persönlichen Geschmack entscheidet auch der Zweck oder die Zielsetzung, welches Material zu verwenden opportun ist.
Und auch andere Werkstoffe wurden weiter entwickelt......