ich bin immer wieder über die kurzfristige oder einseitige denkweise hier im forum amüsiert,
zählt doch mal die stunden zusammen die ihr für ne überholung, restaurierung von nem rad
benötigt - wenn es ordentlich gemacht wird - was bedeutet einmal komplett zerlegen und wieder neu aufbauen
und alle verschleissteile erneuern - was ihr selbst bei einem top erhaltenen 35 jahre altem rad machen müst -
zumindest wenn ihr gewährleistung darauf geben müst
da kommt man sehr schnell auf 10 und mehr stunden - vor allem je nachdem wieviel putz und polieraufwand
zu leisten ist - dazu kommen die klassischen verschleissteile wie
bremsbeläge,
reifen ,
schläuche,
lenkerband,
alle züge und zughüllen ggf kette und ggf ersetzen von nicht originalteilen
das allein alles angerechnet muss jedes rad - selbst wenn es kostenlos zum händler gekommen ist -
mindestens 450,- € kosten - egal was es ist - ob einsteiger modell oder sonst was
da die händler die räder auch einkaufen müssen kommt der gebrauchtradpreis noch on top
der vergleich mit irgendwelchen rädern die grade aus irgendwelchen kellern kommen und überholt
werden müsten hingt da natürlich deutlich - das thema mehrwertsteuer, versicherungen, ladenfläche und co
will ich da gar nicht erwähnen
das wir, viele hier in der lage sind ihre räder selber zu restaurieren sollte euch doch freuen
das ihr dafür kein geld ausgeben müst und ihr die zeit dafür habt
das geht aber nicht allen so
es gibt da draussen in der realen nicht sammlerwelt viele menschen die gerne schöne alte räder
fahren möchten aber weder die handwerklichen fähigkeiten, noch das
werkzeug dafür besitzen oder gar
auch keine zeit dafür haben und in ihrem beruf mehr verdienen als der std satz einer werkstatt - ja das gibt es
für diese menschen sind die preise derzeit auch immer noch erträglich - denn neue räder in der qualität
sind immer noch teurer - und sind keine originalen
was kosten neue vintage räder?
die creme kisten um die 900 - mit knapp 12,5 kg - da krieg ich im vintagefachhandel doch was deutlich besseres
bianchi l eroica knapp 3000,- - dafür krieg ich im fachhandel ein originales specialissima - wöfür replica kaufen?
klar und deutlich muss der unterschied gemacht werden den ein überholtes, restauriertes rad gegenüber
einem unrestaurierten hat und das können keine 200,.- € sein
im automobilen bereich käm kein idiot auf die idee er könnte ein auto das 20 jahre ungenutzt in der
garage stand einfach wieder normal im alltag zu nutzen ohne etwas investieren, überholen zu müssen
im fahrradbereich wird das völlig vernachlässigt - fährt doch
klar bis zu den ersten regentagen - die alten
bremsbeläge nicht mehr richtig greifen
und 3 monate später sich schönes pitting in allen lagern zeigt weil die laufflächen
herrlich angefangen haben zu rosten da die alten lager nicht wasserdicht sind und das alte fett
ranzig geworden ist und nicht mehr die laufflächen vollständig geschmiert haben
- ich nenn das gewaltsame zerstörung - die darauffolgende rechnung zeigt
denjenigen dann wie überteuert die hippen vintage fahrradläden sind - wenn sie dann mal anfangen hochzurechnen
aber das ist eine unsägliche diskussion die nie enden wird
da sind die vielen bösen hippster da draussen die die preise kaputt machen - nach oben treiben
die aber auch gleichzeitig dafür verantwortlich sind das einige ersatzteile wie bremsgriffgummies
und
bremsbeläge reproduziert werden - den vorteil nimmt man gerne mit
da sind die bösen geldgeilen vintage händler die die preise nach oben treiben -
das einige davon aufgrund ihrer spezialisierung und des dadurch angeworbenen fachwissens
mit ihrem wissen das forum bereichern wird auch gerne übersehen - aber profitieren tut man gerne davon
warum schimpft ihr nicht über die fahrradindustrie die mit ihrer ständigen technischen entwicklung,
mit ihren aufgeblasenen alurahmen
immer mehr menschen dazu bewegen sich ein schönes altes rad zuzulegen?
nach dem motto wie wenig muss ein fahrrad sein um damit spass zu haben und gut auszusehen?