AW: Boonen Koks etc.
Moment: Hier verwechseln einige Leute etwas. Eigenverantwortung ja und das Recht auf Selbstbestimmung ebenfalls ja, aber wenn jemand keine Kontrolle über sich und sein Schicksal hat, sollte man ihm helfen.
Natürlich weiß ich nicht, ob Boonen ein Drogenproblem hat oder nicht. Ich weiß auch nicht mit Bestimmtheit, ob es nicht sogar ein flächendeckendes Problem ist. Die Vermutung liegt zumindest nahe, dass Profisportler während des Trainings eher geneigt sind, zu aufputschenden oder schmerzlindernden Mitteln zu greifen. So kann man härter und intensiver trainieren und hat so im Wettkampf größere Reserven.
Dies kann schließlich auch zu einer Sucht führen und sollte daher abgeklopft werden.
Ich bin absolut gegen eine Bestrafung, aber soweit ich weiß, ist eine Anklage durch die Staatsanwaltschaft von Nöten, um eine Therapie zu erzwingen. Wenn Boonen süchtig ist, so wird er dies höchstwahrscheinlich verdrängen und ablehnen. In diesem Fall sollte er zu seinem Glück gezwungen werden.
Daher wünsche ich mir, dass er angeklagt, aber nicht bestraft, sondern zu einer Therapie verdonnert wird.
Wenn jedoch sich bestätigt, dass die Trainingsumstände im Profisport dazu verleiten, so muss man wohl auch langsam mal darüber nachdenken, ob soetwas auch außerhalb von Wettbewerben als Dopingverstoß zählt. Ich finde es ein Unding, dass man da mit zweierlei Maß misst, wo man ganz genau weiß, dass z.B. Steroide zum Muskelaufbau lange vor dem Wettbewerb angewendet einen Vorteil bringen, ohne zum Zeitpunkt des Rennens nachgewiesen werden zu können. Meiner Meinung nach sollte alles, was auch im Training hilft, unter den Begriff "Doping" fallen.
EDIT: Aha, also eben doch ein Drogenproblem (laut Eurosport). Bleibt dennoch die Frage nach der Wurzel - ist diese nicht vielleicht auch im Sport verankert?