Vielen Dank.
Dass ich keine Gewichte hebe, keine Liegestütze mache, nicht schwimme usw., das leuchtet mir ein. Auch draußen Rennrad fahren kann Erschütterungen verursachen, die auf Dauer nicht gut sind. Das kann ich auch verstehen. Auf der anderen Seite hat mir mein Orthopäde gesagt, dass ich jetzt wieder bedenkenlos joggen gehen kann. Sicherlich brauche ich zum Joggen, meine Schulter nicht, aber die Stoßbelastung beim Joggen ist doch ungleich höher als beim Rennrad fahren.
Die Empfehlung, sechs Wochen nichts zu tun, bekommt mein unsportlicher Nachbar auch. Das ist Standard, glaube ich. Mit der Empfehlung ist man als Arzt auch immer auf der sicheren Seite. Irgendwann muss man allerdings aus meiner Sicht wieder langsam anfangen, die Schulter zu belasten, sofern sie keine Probleme bereitet. Aber wann ist dieser Zeitpunkt? Und welche Belastung ist noch in Ordnung? Und welche nicht?
Jedenfalls hat mich das hier schon weitergebracht in dem Sinne, dass mir klar geworden ist, dass eine Empfehlung doch auch so individuell ist, dass es schwierig ist, aus der Ferne darauf eine Antwort zu geben. Insofern sollte ich mir vielleicht mal einen besseren Orthopäden oder Physiotherapeuten suchen, der mir da eine Auskunft geben kann.
Bei mir war es genau eine Logische Erklärung:
- Phipu: Darf ich Rennrad fahren? Ärztin: Können Sie garantieren, dass Sie nicht stürzen? Phipu: Nein
- Phipu: Darf ich MTB fahren? Ärztin: Können Sie garantieren, dass Sie nicht stürzen? Phipu: Nein
- Phipu: Darf ich Langlauf machen? Ärztin: Können Sie garantieren, dass Sie nicht stürzen? Phipu: Nein
Ich selbst bin der Meinung, dass gewisse, kleine Reize, wie z.B. die Vibrationen beim Rennradfahren den Knochen sogar animieren sich zu regenerieren... Ich denke es geht nicht um Vibrationen sondern Ereignisse, die die Belastungsfähigkeit der Konstruktion überschreiten.
Das kann ein Sturz, das kann Eine Vollbremsung, oder z.B. beim Joggen nur eine Ausgleichsbewegung fürs Gleichgewicht sein, wenn Du ausrutschst.
Bei mir war es Herbst... nass, Blätter, matsch. In der Umgebung gibt es fast nichts flaches... viele Feldwege und Trails... Gefahr war mir zu gross.
Physio hat bei mir ziemlich schnell angefangen. Am Anfang war das mehr Massieren.
Danach nur reine Bewegungen.
Gewichte kamen sicher erst 6 Wochen nach der OP zum Einsatz und dann alles bis zu den maximalen 90°. Die sind wichtig, weil über 90° das Schlüsselbein mit rotiert, was (zumindest in meinem Fall) vermieden werden sollte.
Mir hat noch jemand eine Faustregel gesagt: Alle 6 Wochen gibt es einen Zuwachs von 50%:
6 Wochen: 50%
12 Wochen: 75%
18 Wochen: 87.5%
24 Wochen: 93.75% - Ab diesem Zeitpunkt war ich aus der ärztlichen Kontrolle entlassen (Abschlussröntgen).
Ich bin einmal aufs Velo gegangen. Berg hoch war (abgesehen von der Lunge) eine gute Erfahrung. Runter war ich langsam und als ich dann in ner schattigen Kurve auf Laub zu kam bekam ich so Schiss, dass ich das nie wieder gemacht habe.
Gäbe es bei mir flache Strassen, ohne Verkehr, kreuzende Haus- oder Wildtiere usw. wäre ich bei gutem Wetter ggf. kleinere Touren gefahren. Ich bin dann irgendwann auf den Smarttrainer.
Das merkst Du dann schon, ob Du noch zu viel Gewicht auf der Schulter / dem Schlüsselbein hast oder nicht.
Noch eine Anekdote:
In unserer Bikegruppe ist wohl mal eine mit einer Platte am Schlüsselbein gestürzt. Anscheinend war die Platte verbogen. Sie wurde mit dem Rettungswagen abgeholt (Ich war nicht dabei... nur Hörensagen...).
Soetwas würde ich nicht erleben wollen.
Generell kannst Du machen was Du willst - Fall einfach nicht hin! - Und wenn Du hinfällst, dann so, dass besagtes Schlüsselbein nichts abbekommt.